Überall scheint die Angst vor der Zukunft umzugehen. Jugendliche demonstrieren freitags „für die Zukunft“, weil sie befürchten, dass die Veränderung des Klimas zu Umständen führen könnte, die ihnen ein bequemes und glückliches Leben verwehren. Die Kirchen beginnen sich um ihre Zukunft zu sorgen, weil ihnen vorausgesagt wurde, dass sie 2050 – dann, wenn es 2 Grad wärmer geworden sein soll – nur noch die Hälfte der Mitglieder haben. Einige fürchten sich vor der starken Zunahme der islamischen Bevölkerung, die bis 2050 vorausgesagt ist, weil das mit Unterdrückung und Kriminalität einherginge. Es ist möglich, dass das alles so kommen wird, auch wenn menschliche Zukunftsprognosen bisher immer deutlich seltener eintrafen oder viel ungenauer waren, als hätte man sie nur ausgewürfelt. Aber welchen Schluss sollen wir daraus ziehen?
Der Blick in die Bibel zeigt, dass auch dort häufig düstere Vorhersagen für die Zukunft gemacht werden. Bei den Propheten des Alten Testaments überwiegt bei weitem die Gerichtsankündigung mit Elend und Untergang. Auch das Neue Testament verheißt den Glaubenden erst einmal Anfeindung und Verfolgung und kein „goldenes Zeitalter“. Allerdings sind alle diese Ankündigungen nicht mit dunkler Zukunftsangst verbunden. An erster Stelle steht immer der Ruf zur Umkehr zu Gott (Jes 45,22): „Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.“ An zweiter Stelle kommt der Ruf zur Umkehr zu den Geboten Gottes (Jes 48,18): „Dass du auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen.“ Drittens sind die Ankündigungen ein Ruf zum festen Vertrauen auf Gott, der seine Kinder auch in der größten Bedrängnis nicht verloren gehen lässt (Röm 8,38-39): „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ Und schließlich sind schlechte Zeiten ein Grund zu Hoffnung und Zuversicht, dass – wenn auch nicht in dieser Welt – eine herrliche Zukunft bei Gott auf uns wartet (Lk 21,28): „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“
Was ziehen Christen also für Schlüsse aus der Botschaft Gottes an sie? Sie wenden sich zuerst an Gott und bitten um seine Gnade. Danach können sie sich auch am Umweltschutz beteiligen, allerdings ohne Furcht und ohne die Meinung, sie könnten damit das Klima oder sonst etwas „retten“. Das kann nur Gott. Und wenn sich wirklich alles ändern sollte, dass wir unser Leben so nicht weiterführen können, bleibt uns sein Wort und Wille wichtiger als jeder Wohlstand. Dass aber die Gemeinde Jesu untergeht, kann nicht sein, denn Jesus hat etwas anderes gesagt. Dass lau gewordene Gemeinden sterben, ist nicht neu und sollte alle zur Treue mahnen. Schließlich haben Christen immer eine Ewigkeitsperspektive. Sie gehen auf eine wunderbare Zukunft bei Gott zu. Sie warten darauf, dass sie erleben, was Gott versprochen hat und sind bis dahin voller Zuversicht.