Thilo Sarrazin, der in seinem aktiven Berufsleben viele Jahre als Fachökonom und Politiker tätig war, ist einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch sein 2010 erschienenes Buch Deutschland schafft sich ab bekannt geworden, das wochenlang auf den Bestsellerlisten stand. In seinem jüngsten Werk warnt Sarrazin eindringlich vor der Gefahr des Islam. Im Unterschied zu Menschen in der christlich geprägten Welt sieht Sarrazin Menschen, die in einer islamischen Kultur aufwachsen, durch folgende Merkmale gekennzeichnet: größere Bildungsferne (welcher Muslim hat schon einmal einen Nobelpreis erhalten?); Desinteresse an der westlichen Kultur; Unterdrückung der Frau; von der Kultur der Aufnahmeländer abgeschiedene Lebensweise mit der Gefahr von Parallelgesellschaften; Kinderreichtum; intolerante Religion, die alle Gesellschaftsbereiche kontrollieren will und Abfall von der eigenen Religion mit der Todesstrafe zu ahnden versucht.
Sarrazin nimmt kein Blatt vor den Mund. Er legt seine Ansicht dar, dass Zuwanderer aus dem muslimischen Kulturkreis fast immer Wirtschaftsflüchtlinge seien, also gar kein Anrecht auf Asyl hätten, schlechter integriert seien als solche aus dem christlichen Kulturkreis, eine signifikant höhere Kriminalitätsrate aufwiesen und die Menschenrechte unterliefen. Wenn die Politik weiterhin so blind gegenüber dem Islam sei wie bisher, sieht Sarrazin eine düstere Zukunft für Europa voraus. Denn erstens stünden Millionen andere Muslime aus Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten in den Startlöchern, um in die Sozialsysteme Westeuropas einzuwandern; zweitens hätten muslimische Frauen eine wesentlich höhere Geburtenrate als deutsche Frauen; und drittens sei der hohe Anteil fundamentalistischer Überzeugungen unter den Muslimen weiterhin stabil. Das alles wird nach Meinung des Autors dazu beitragen, dass aus der jetzt noch muslimischen Minderheit in wenigen Generationen eine Mehrheit wird, die auf demokratischem Weg die Macht übernehmen und die Scharia einführen könnte – ein Ziel, das der Islam allen Muslimen mit auf den Weg gegeben habe; denn Muslime dürften eigentlich nicht ruhen, bis alle Menschen sich Allah unterworfen haben.
Sarrazin, Thilo: Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht. 3. Aufl. München: FinanzBuch Verlag 2018. 495 S. Gebunden: 24,99 Euro. ISBN: 978-3-95972-162-2
Damit dieses Szenario nicht eintrifft, empfiehlt der Autor, Europas Grenzen vor illegaler Einwanderung kompromisslos zu schützen, wie es andere Staaten (Kanada, Australien, Italien usw.) auch tun. Boote, die auf dem Mittelmeer entdeckt würden, sollten wieder an ihren Ausgangspunkt zurückgebracht werden, damit kriminellen Schleusern Einhalt geboten wird und potentielle Flüchtlinge sehen, dass sie ihre Energie „auf bessere Verhältnisse in den Heimatländern richten“ (S. 390) sollten. Außerdem müssten die Hunderttausende Flüchtlinge, die inzwischen in Deutschland leben, aber keinen Asylstatus erlangen konnten, konsequent wieder in ihre Heimatländer zurückgeführt werden, was bisher kaum geschieht. Von den bereits in Deutschland lebenden Muslimen fordert der Verfasser, sich von allen militanten muslimischen Ideologien zu distanzieren und sich aktiv in die Aufnahmegesellschaft zu integrieren.
Das Buch rüttelt auf, ist flüssig und gut lesbar geschrieben und belegt durch wissenschaftliche Untersuchungen und zahlreiche Tabellen seine Thesen. Sarrazin sagt, er fühle sich allein den Fakten verpflichtet und versage sich deshalb jeder political correctness.
Bemerkenswert ist, dass der Autor, der kein Christ, sondern wohl eher Agnostiker ist, mit Klarheit die Konsequenzen einer wachsenden muslimischen Bevölkerung erkennt, was von weiten Teilen der (links)politischen Elite in Deutschland nicht behauptet werden kann.