LiteraturBuchbesprechungen

Essen ist mehr. Ernährung aus biblischer, wissenschaftlicher und praktischer Sicht

Die Ernährung beschäftigt viele Menschen heute in einem früher unbekannten Maß: Vege­tarisch, vegan: das sind fast schon Glaubens­bekenntnisse. Umgekehrt ist Fast Food in der Hektik des globalen Alltags allgegenwärtig. Die Extreme von Überbetonung und Vernachlässigung verunsichern auch viele Christen.

Auf diese Situation reagiert das Buch von Peter und Gabriele Prock: Er Mediziner und Theologe, sie langjährige erprobte Hauswirtschaftslehrerin. In dem auch ästhetisch sehr schön gestalteten Band werden kompetent, un­ideologisch und mit Humor Verbindungs­linien zwischen der biblisch-theologischen, der ernährungswissenschaftlichen und der praktischen Sicht auf unsere Ernährung gezogen. Dies gibt dem Buch seinen einzigartigen Charakter. Die Autoren plädieren temperamentvoll und überzeugend für das richtige Maß. Essen ist gute Gabe Gottes und ein grundlegendes Kulturgut. Es soll nicht nur zur Sättigung dienen, sondern auch das Herz und die Augen erfreuen: Die sehr gelungenen Abbildungen setzen hier den richtigen Akzent.

Peter und Gabriele Prock: Essen ist mehr. Ernährung aus biblischer, wissenschaftlicher und praktischer Sicht. Augustdorf: Betanienverlag 2019. €17,90

Ein nachlässiger oder fetischhafter Umgang mit Nahrungsmitteln ist selbst Zeichen der gefallenen Welt. Biblische Aussagen (z.B. 1 Mose 1,29; 2, 16) geben uns auch heute wichtige Hinweise, wie wir mit Gottes guten Gaben und dem täglichen Brot umgehen sollen. Allerdings legt uns die Heilige Schrift nicht auf eine bestimmte Ernährung fest. Grundlegend ist, dass eine gesunde Ernährung ausgewogen und frisch ist. Wichtige Hinweise bekommt man über Fleisch und Milchprodukte; auch biblisch sind Nahrungsmittel tierischen Ursprungs eine Selbstverständlichkeit. Die „mediterrane Diät“ ist auch im Norden Europas praktikabel.

Doch ebenso wichtig wie die Kenntnis der guten Zutaten und der Kochkünste ist die Einbeziehung des Essens in den Lebensrhythmus. Die Autoren plädieren für die Entwicklung einer Esskultur in Familie und Gemeinde, für Gastfreundschaft und die Verbindung von Essen und Leben. Ihnen ist ein sehr gelungener Wegweiser zu den Quellen dieses Lebens gelungen, denn, wie Peter Prock treffend formuliert: „Essen hat Ewigkeitswert!“