Der BibelbundAus dem Bibelbund

Bibelbund Ungarn feierte seine Gründung vor 30 Jahren

Am 21. September 2019 kamen in Pécel bei Budapest rund 300 Mitglieder und Freunde des Bibelbundes Ungarn zusammen, um die Gründung vor 30 Jahren zu feiern.

Bereits kurz nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft im früheren Ostblock hatten sich zahlreiche Christen aus der reformierten Kirche in Ungarn zur Gründung eines Bibelbundes entschlossen. Dabei ging es ihnen vor allem darum, die zahlreichen jungen Christen, die nach einer Erweckung in der Kirche nach geistlicher Nahrung hungerten, zu schulen und zu begleiten. Von Anfang an sollte ihr Glaube auf der Wahrheit der Heiligen Schrift gegründet sein und sie davor bewahrt werden, sich einer der vielen Sekten anzuschließen, die sich nach dem Zusammenbruch des Kommunismus schnell ausbreiteten.

Der Bibelbund konnte ein Haus erwerben, das bis heute als Zentrum, Freizeitheim und Bibelschule Bestand hat. In Pécel ist es in Sichtweite einer reformierten Kirche, die seit vielen Jahrzehnten bibeltreue Pfarrer hat.

In seinem Grußwort wies der Schrift­leiter des deutschen Bibelbundes, Thomas Jeising, auf die Bedeutung hin, die es hat, dass die Bibel als das Wort Gottes allein der Maßstab für Glauben und Leben als Christ ist. Ohne diese Überzeugung gäbe es kein Recht, dass wir Menschen sagen, wie sie leben sollen oder dass sie allein durch den Glauben an Jesus Christus gerettet werden können. Mit der Bibel haben wir aber sogar den Auftrag Gottes, das Wort der Wahrheit zu verkünden. Im Namen des Bibelbundes Schweiz und Deutschland wünschte Thomas Jeising Mut und Gnade Gottes, diesem Auftrag treu zu bleiben.

Grußwort an den Bibelbund Ungarn zur Feier der Gründung vor 30 Jahren

Ich habe mich über die Einladung zu diesem Festtag sehr gefreut und bin gerne gekommen. Unsere Bibelbünde sind doch fast die gesamten 30 Jahre miteinander verbunden. Diese Verbindung hat ihre Grundlage darin, dass für uns die Bibel als Gottes Wort von besonderer Bedeutung ist. Daraus sind dann auch persönliche Verbindungen gewachsen. Aber das Wichtigste blieb doch immer das Vertrauen zum Wort Gottes.

Dass die Bibel für uns so wichtig ist, ist nicht einfach eine persönliche Vorliebe. Die Bibel hat diese herausragende Bedeutung, weil sie die einzige Grundlage in allen Fragen des Glaubens und des christlichen Lebens ist. Die Reformation hat das mit dem Ruf „Sola Scriptura“, allein die Schrift, zum Ausdruck gebracht. Seitdem ist die Stellung der Bibel für den Glauben zu einem Streitpunkt in der Christenheit geworden. Sind das nur Gefechte um die eine oder andere Vorliebe, wie sie auch sonst in der Christenheit vorhanden sind?

Nein! An der Frage nach dem „Allein die Schrift“ entscheidet sich, wie wichtig die Schriftfrage für den Weg der christlichen Kirche ist. Wir können den „Streitpunkt Schriftfrage“ nicht unter die Nebenfragen einordnen. Es geht um das Fundament des christlichen Glaubens. Es geht aber auch um die Berechtigung, das Evangelium von Jesus Christus als einzigen Weg zu Gott zu verkündigen. Es geht darum, ob wir ein Recht haben, ethische Forderungen aufzustellen und das Tun von Menschen danach zu beurteilen. Es geht um den rechten Glauben und das Wesen des Christentums. Wer darf uns sagen, was das ist? Irgendwelche menschlichen Instanzen oder allein die Heilige Schrift?

Die Geschichte der Kirche ist eine der Reformation aufgrund von Schrift­erkenntnis. Das alles wird auch nicht dadurch in Frage gestellt, dass falsche Auslegung der Bibel zu zahlreichen Sonderlehren und der Bildung von christlichen Splittergruppen und Sekten führte. Korrektur kann nur durch die Bibel selbst kommen. Obwohl das Prinzip Sola Scriptura für den Erhalt des Wesens des Christentums notwendig ist, steht es damals wie heute in Gefahr. Aber entweder wir unterwerfen uns dem Maßstab der Heiligen Schrift oder wir verlieren die Bibel als Maßstab völlig. Es gibt keinen Weg dazwischen.

Auch deswegen bleibt der Auftrag des Bibelbundes weiter wichtig. Wir wünschen Euch in Ungarn Mut und Ausdauer, für die Heilige Schrift einzustehen und die Wahrheit Gottes zu verkündigen. Gott schenke Euch seine Gnade, dass Ihr selber treu bleiben könnt. Gott gebe Euch viel Weisheit, die Angriffe auf Gottes Wort zu erkennen und den Glaubenden zu helfen, treu an der Bibel festzuhalten.

Psalm 148,13 Die sollen loben den Namen des HERRN; denn sein Name allein ist hoch, seine Herrlichkeit reicht, so weit Himmel und Erde ist.