Die beiden Autoren liefern in Zusammenarbeit mit Joh J. Bimson archäologische Argumente, dass die Eroberung Jerichos und Kanaans doch schon am Ende der Mittleren Bronzezeit IIC stattgefunden haben kann, also in der Zeit, die mit den biblischen Daten zusammenpasst. Uwe Zerbst beschäftigt sich in einem eigenen Beitrag mit der Größe der israelitischen Bevölkerung während der Wüstenwanderung und Landnahme und schlägt ein modifiziertes Modell vor, wie die großen Zahlen der Bibel mit den archäologischen Befunden in Einklang gebracht werden können. Im letzten Teil beschreiben beide Autoren die zehn Plagen in 2. Mose 7-12 aus der religiösen Perspektive des Alten Ägypten als ein Gericht an deren Göttern.
Zerbst, Uwe/Van der Veen, Peter: Keine Posaunen vor Jericho? Beiträge zur Archäologie der Landnahme. Holzgerlingen: SCM Hänssler 2018 (3. erweiterte Auflage). 190 S. Hardcover: 14,95 €. ISBN: 978-3-7751-5961-6
Das Buch wurde in seiner dritten Auflage sprachlich und inhaltlich korrigiert und von 158 auf 190 Seiten erweitert. Hinzugekommen sind vor allem zwei Anhänge von Peter van der Veen. Beide Aufsätze nehmen sachlich, klar und kritisch Stellung zu bekannten Darstellungen aus dem evangelikalen Lager zur Chronologie von Salomo bis zum Exodus (vertreten vor allem von Roger Liebi) und zu einer Alternativroute des Exodus (vertreten etwa von Lennard Möller in „Die Akte Exodus“), die den Berg Horeb in Saudi-Arabien ansiedelt und das Schilfmeer am Golf von Akaba.