LiteraturBuchbesprechungen

Unglaube. Eine Ermutigung

Unglaube ist für Sebastian Rink, Pastor einer FeG in Siegen, eine notwendige Schattenseite des Glaubens. Das Buch soll dazu einladen, den eigenen Unglauben „zu entdecken“. Rink teilt dazu Assoziationen zu einigen Bibelstellen mit, die mit dem eigentlichen Text meist wenig bis nichts zu tun haben. Schon die Prämisse des Buchs ist Unsinn, denn „Unglaube“ ist natürlich schlicht das Gegenteil von „Glaube“, nicht sein „Schatten“, der wie auch immer „zum Glauben dazugehört und seinen ganz eigenen Wert hat“ (S. 15) oder eine „Eigenschaft des Glaubens“ (S. 18). Entsprechend überrascht es nicht, dass auch der ganze Rest des Buches nicht überzeugt.

Rink, Sebastian: Unglaube. Eine Ermutigung. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag 153 S., gebunden, 16,00 € ISBN: 9783761568262

Ein paar Beispiele? „Glaube ist, wenn sich Gott und das Leben übereinanderlegen“ (S. 31). „Unglaube“ dagegen ist „die knallharte Konfrontation mit der bitteren Wirklichkeit, die wir ‚Leben‘ nennen“ (S. 45). Oder auch, „die Dinge tatsächlich sein zu lassen, was sie de facto sind“ (S. 61). Ebenso, „in den Wundern des Lebens ‚nur‘ noch das ganz Normale zu sehen“ (S. 63). Des Weiteren, „die Versuchung zu glauben, dass Gott noch etwas ganz anderes wollen könnte als das Leben“ (S. 81). Man darf getrost bezweifeln, dass Rink selber verstanden hat, was er hier eigentlich sagen will. Zurück nach der Lektüre bleibt: Unglaube: darüber, dass der Autor angeblich Theologie studiert haben will und tatsächlich als Pastor arbeiten soll und darf; darüber, dass der Neukirchener Verlag, eigentlich eine Adresse für theologisch gehaltvolle Werke, einen derart sinnfreien Text allen Ernstes als Buch herausgibt; und darüber, dass es Menschen geben könnte, die dieses Buch freiwillig lesen wollen.