LiteraturBuchbesprechungen, Kommentare zur Bibel

Die Botschaft des Neuen Testaments. Eine kurz gefasste neutestamentliche Theologie

Der hier vorgestellte Band ist eine „neutestamentliche Theologie“, also der Versuch, die Botschaft des Neuen Testaments so vorzustellen, wie sie selbst verstanden werden will. Dabei sollen historische Rekonstruktionen und bibelkritische Annahmen möglichst außen vor bleiben. Der Ansatz und die Herangehens­weise einer solchen neutestamentlichen Theologie können beim Bibellesen eine große Hilfe sein, um schnell die Eigenarten und Kernbotschaften eines Bibelbuches nachlesen zu können. Die NT-Theologie von Klaiber kann gerade dazu eine Hilfe sein, allerdings mit einigen Abstrichen. Der Autor fasst zunächst jedes Buch des Neuen Testaments anhand seiner wichtigsten Aussagen und Schwerpunkte auf jeweils wenigen Seiten zusammen. Im Anschluss daran folgt noch ein thematischer Zugang, in dem verschiedene Themen durch die Bücher des NT hindurch verfolgt und zusammengestellt werden.

Klaiber, Walter: Die Botschaft des Neuen Testaments. Eine kurz gefasste neutestamentliche Theologie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2021. 358 S. Softcover 32,00 €. 19,99. ISBN: 978-3788735036

Positiv fällt auf, dass das Herausarbeiten der „Theologie“ eines Bibelbuches an vielen Stellen gut gelingt und man auf wenigen Seiten die Charakteristiken eines Bibelbuches und seine Akzente findet. Negativ fällt allerdings auf, dass weite Teile des Buches entweder kurze Nacherzählungen biblischer Texte oder in einem „Theologendeutsch“ geschrieben sind, das stellenweise doch mehr über den Autor und seine Sichtweise als über die Botschaft des Neuen Testaments verrät. Das zeigt sich nicht zuletzt auch darin, dass an etlichen Stellen Annahmen der Bibelkritik deutlich hineinspielen – etwa wenn zwischen „echten“ Paulusbriefen und Briefen der „Paulusschule“ unterschieden wird.

Fazit: Ein Buch, das an vielen Stellen wertvolle Zusammenfassungen neutestamentlicher Bücher und Themen enthält, bei dem aber auch immer wieder bibelkritische Vorannahmen und Denkweisen des Autors die Darstellung prägen.