Was wäre das für eine schöne, friedliche Welt, wenn es nur diese Bibeltreuen nicht gäbe? Auf diese Idee konnte man in den vergangenen Monaten kommen. Da befand der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, dass evangelikale Gruppen genauso wie islamistische grundlegende Freiheitsrechte in Frage stellen. Nach Kritik schränkte er auf bestimmte fundamentalistische Gruppen ein. Da findet eine bekannte Feministin, die Evangelikalen seien genau wie Islamisten gefährlich radikale Fundamentalisten, weil sie daran festhalten, dass man den Geboten Gottes gehorchen müsse. Ein bekannter Evangelikaler wehrt sich gegen diese Gleichsetzung, findet aber, dass es die Bibeltreuen unter den Evangelikalen sind, die an solchen Vorwürfen selber Schuld seien, weil sie ein Bibelverständnis wie Korangläubige hätten, wenn sie die Bibelkritik ablehnen.
Inzwischen fordert die „Gesellschaft für eine Glaubensreform“ unter der Leitung eines bekannten evangelischen Theologieprofessors das Reden vom Sündersein des Menschen, der die Erlösung durch den Tod des Sohnes Gottes benötigt, als Verletzung der Menschenrechte zu verurteilen. Das Reden vom Zorn Gottes und der Hölle müsse verboten werden. Es erscheint wie eine Antwort darauf, wenn die Deutsche Evangelische Allianz ihre Glaubensbasis „sprachlich“ erneuert und den Satz „Wir bekennen uns zur völligen Sündhaftigkeit des gefallenen Menschen …“ ersetzt durch „Der Mensch besitzt als Gottes Ebenbild eine unverwechselbare Würde.“ Die Sünde wird noch erwähnt, aber Zorn Gottes und Verdammnis fallen gleich ganz unter den Tisch. Unterdessen geht die Verbrüderung mit dem freundlichen Papst Franziskus und der römisch-katholischen Kirche so schnell voran, dass Christen in der Evangelischen Allianz Italiens um der Wahrheit des Wortes Gottes willen vor dem Reden vom Einssein warnen, wenn das nicht dem biblischen Einssein entspricht.
Wie schön könnte die Welt sein, wenn wir damit aufhörten, zu widersprechen, nur weil Gottes Wort es anders sagt. Wir könnten einig werden mit allen, die sich Christen nennen und sogar mit allen Menschen guten Willens, weil doch alle an denselben Gott glauben. Wir könnten den Menschen eine freundliche Botschaft bringen, die sie nicht verärgern würde, wenn wir sagen, dass sie gute Menschen sind und Gott sie auf jeden Fall so liebt, wie sie gerade sind. Was wäre das für ein Frieden, wenn wir einstimmten, dass in der Bibel nicht Gott seinen absoluten Willen offenbart, sondern die Bibel nur hilfreiche Bilder liefert und Vorschläge macht, um uns positiv zu beeinflussen.
Und was tat Jesus? Seine Botschaft, das Evangelium, hat so viele Menschen zu Zorn und Hass erregt, dass sie ihn loswerden wollten. „Weg mit ihm!“ schrien sie. Hätte Jesus nicht eine große Koalition mit den Pharisäern und Römern bilden können zum Wohl und Frieden für Israel? Und Paulus? Warum hat er seine Redegabe nicht genutzt, um Judentum, griechische Philosophie und christliche Nächstenliebe friedlich miteinander zu vereinen? Aber er wollte unbedingt Gott gehorsam bleiben und dabei auf dem Weg mit IHM gehen. Und die ersten Christen waren „die des Weges sind“, des Weges, der Jesus Christus selbst ist, weil es keinen anderen Weg zu Gott gibt. Darum können wir auch nicht schweigen, wenn es um die Wahrheit geht, die wir in der Bibel lesen.