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Apologetik: den Glauben verteidigen

Christen müssen lernen, wie sie ihren Glauben verteidigen können. Der Glaube ist nur Privatsache, sondern gehört in die Öffentlichkeit, weil Gott selbst den Anspruch stellt, der Herr der Welt und jedes Menschen zu sein.

Es ist widersinnig einen Menschen des Mordes anzuklagen, um ihn dann zu zwingen, diesen Mord zu leugnen. Und wenn er die Tat leugnet, spricht man ihn frei. Aber genau so ist es bei Christenverfolgungen immer wieder geschehen. Schon Tertullian (155-220 n.Chr.), ein bekehrter Rechtsanwalt aus Karthago, hat den damaligen Christenverfolgern dieses Argument vorgehalten:

Ihr wollt uns durch die Folter zwingen … die Verbrechen abzuleugnen, die ihr doch als  vorhanden voraussetzt … Den Christen hält man für einen Menschen, der sämtlicher Verbrechen schuldig ist, für einen Feind der Götter, des Kaisers, der Gesetze, der Sitten, ja der ganzen Natur. Aber man zwingt ihn [seinen Glauben] abzuleugnen, um ihn dann freizusprechen.

Er wurde einer der besten Verteidiger des christlichen Glaubens. Aber soll man den Glauben überhaupt verteidigen? Ist die Vernunft im Zusammenhang mit dem Glauben nicht sogar etwas anrüchig? Der Apostel Petrus schreibt in seinem ersten Brief, dass Christen mit Leiden rechnen müssen, selbst wenn sie den Menschen nur Gutes getan haben und fährt dann fort (3,15-16):

Und wenn man euch nach eurer Hoffnung fragt, seid immer zur Rechenschaft bereit. Doch antwortet freundlich und mit dem gebotenen Respekt. Bewahrt euch ein reines Gewissen! Wenn die Leute euch dann etwas Böses nachsagen, werden sie beschämt werden, weil euer vorbildliches Leben mit Christus sie Lügen straft. Seid zur Rechenschaft bereit!

Darum geht es. Apologetik ist die Verteidigung des Glaubens mit den Mitteln der Vernunft. Damit ist sie durchaus auch eine Möglichkeit zur Evangelisation.
Typisch apologetische Themen sind zum Beispiel:

– der Zusammenhang von Glauben und Erkennen,
– die Frage von Schöpfung und Naturwissenschaft,
– die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Schicksal,
– die Frage nach Krankheit und Leid,
– die Frage nach dem Wunder,
– der Zusammenhang von Christ und Krieg und Politik,
– die Frage nach der Einzigartigkeit des Christentums,
– die Frage nach dem Besonderen der Bibel

Heutzutage ist es nicht genug, dass wir wissen, was wir glauben, wir müssen auch wissen, warum wir glauben. Jeder Christ sollte fähig sein, seinen Glauben zu verteidigen.