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Wann wurde Jesus gekreuzigt?

Die Angaben in den Evangelien zur Kreuzigung und Auferstehung von Jesus sind sehr detailiert, so dass sie in heutiger Zeit wohl mit Datum und Uhrzeit angegeben würden. Allerdings ist es nicht einfach und auch nicht ganz eindeutig, die damaligen Angaben mit unserer heutigen Art Zeiten anzugeben in Übereinstimmung zu bringen. Der folgende Vorschlag geht auf viele Wenns und Abers ein und kommt zu einer eindeutigen Lösung.

Wann ist Jesus wirklich gekreuzigt worden? Beim Lesen verschiedener Bibeln, Bibelkommentare und Bücher wird die Frage brennend. Jeder Autor kommt nach seinen Berechnungen auf Grund biblischer Berichte auf ein anderes Datum. Auch der Wochentag schwankt zwischen Donnerstag und Freitag. Welche Argumente sprechen für welche Lösung?

Die Frage ist durchaus naheliegend, denn die Evangelien machen zahlreiche exakte Angaben zum Datum der Kreuzigung. Die Daten liegen natürlich alle in den damaligen Kalendersystemen vor, sind aber so, dass sie vergleichbar wären mit der Angabe des Datums, dass ich für das wahrscheinliche halte: Freitag, der 7. April 30 (zwischen 9 und 15 Uhr). Damit aber beginnt das Problem. Die von mir gemachte Angabe ist ein „proleptisches“ Datum, denn der bei uns heute gebräuchliche, so genannte gregorianische Kalender hat seine allgemeine Geltung erst wenige hundert Jahre (ab 1582 eingeführt, aber in manchen Bereichen Deutschlands erst im 18. Jahrhundert), auch wenn er auf den Julianischen Kalender zurückgeht, der schon 46 v.Chr. eingeführt wurde, sich aber erst viel später durchsetzte. Auch die Bezeichnung der Wochentage und Monate, die Abgrenzung der Monate und Jahreswenden und die Feststellung der Uhrzeit war zu neutestamentlicher Zeit anders. Man rechnet also unser System rückwärts in die Zeit bevor es Gültigkeit besaß, d.h. proleptisch. Dabei muss eine Synchronisation zwischen römischen Zeitangaben, jüdischem Kalender und Festtagskalender und dem unsrigen vorgenommen werden.

Das ist mit zahlreichen Problemen behaftet, die ich hier nicht alle darstellen will. (Interessierte Leser mögen sich in guten Lexika und im Internet kundig machen.) Unmöglich wird die Berechnung dadurch zwar nicht und eine Synchronisation verschiedener Kalender war schon zur Zeit von Jesus für viele Juden nötig, weil der jüdische Kalender nur in Israel Geltung hatte. Da er aber ein entscheidendes willkürliches Element enthielt, nämlich das Sehen der neuen Mondsichel in Jerusalem am Anfang jedes einzelnen Monats, gibt es keine letzte Sicherheit. Das Erkennen des Neumondes ist nämlich erst 24 bis 48 Stunden nach dem astronomischen Neumond möglich. Allerdings hatten die Juden für den Fall anhaltender Bewölkung auch eine ziemlich genaue rechnerische Möglichkeit, den Monatsanfang aufgrund früherer Neumondbeobachtungen zu bestimmen. Das Sehen der neuen Mondsichel wurde erst im 4.-5. Jahrhundert ersetzt.

Die Berechnungen schwanken zwischen den Jahren 28 und 33, zwischen den Monaten März und April, zwischen den Wochentagen Mittwoch, Donnerstag und Freitag.

Hinzu kommen ein paar sprachliche Verständnisschwierigkeiten bei der Ausdrucksweise der Evangelisten und eine unterschiedliche Gewichtung verschiedener Bibelaussagen bei verschiedenen bibeltreuen Autoren. Im Ergebnis schwanken die Berechnungen zwischen den Jahren 28 und 33, zwischen den Monaten März und April, zwischen den Wochentagen Mittwoch, Donnerstag und Freitag und zwischen der Frage ob Jesus am Tag der Schlachtung der Passalämmer (14. Nisan) oder am Tag danach gekreuzigt wurde. Die Autoren geben meist nicht vollständig an, wie sie zu ihrem Ergebnis gelangt sind. Da aber eine ganz selbständige Berechnung ein sehr aufwändiges Quellenstudium erforderlich macht, gehe ich davon aus, dass die meisten Autoren sich die Forschungen anderer zunutze machen. Ich selber halte immer noch die Untersuchungen von Oswald Gerhardt (1862-1946) für die gründlichsten, der es Anfang des 20. Jahrhunderts als sein Lebenswerk betrachtet hatte, einen sicheren Ostertermin zu bestimmen und in seiner Schrift Das Datum der Kreuzigung Jesu Christi (Berlin, 1914) nicht nur alle bekannten Quellen behandelt, sondern auch alle Fürs und Widers der möglichen Lösungen.

Ich zeichne in groben Schritten den einzigen sicheren Gang der Bestimmung des Datums der Kreuzigung in unserem Kalendersystem. Damit wende ich mich auch gegen die zum Teil bestechenden Berechnungen des Kreuzigungsdatums aufgrund von Dan 9,20-27. Erstens kommen die verschiedenen Rechner auch zu unterschiedlichen Ergebnissen (30, 32, 33) und zweitens wird kreativ gerechnet, etwa mit einer einheitlichen Jahreslänge von 360 Tagen, obwohl das Jahr im Jüdischen Kalender in einem 19jährigen Rhythmus zwischen 353 und 385 Tagen schwankt. Nehmen wir es umgekehrt als bestätigte Prophetie, dass die Angaben zu den Jahrwochen in die auch sonst zu ermittelnde Zeit der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus weisen, so zeigt das Gottes Zuverlässigkeit in der Erfüllung seiner Prophetien. Aber der Tag der Kreuzigung lässt sich damit nicht berechnen.

Das Todesjahr

Die Amtszeit des römischen Prokurators Pontius Pilatus in Judäa betrug 10 Jahre von 26/27 (der Schrägstrich deutet an, dass alles zwischen beiden Zahlen möglich sind) bis 36. Als Johannes der Täufer auftrat war Pilatus bereits im Amt (Lk 3,1). Das erste Passahfest (Joh 2,13) des Wirkens von Jesus wäre folglich frühestens 27. Das 15. Regierungsjahr des Tiberius (Lk 3,1) war 27/29. Das 46./47. Jahr des Tempelbau des Herodes (Joh 2,19) ebenfalls 27/29. Da Jesus zu Beginn seiner Wirksamkeit ungefähr 30 Jahre alt war (Lk 3,23) und vor dem Tod Herodes des Großen (im Frühjahr 4 v.Chr.), wahrscheinlich 6 v.Chr. geboren wurde, hätte er bei Beginn einer Wirksamkeit 27/29 also ein Alter von 32, 33 oder 34 (zwischen 1 v.Chr. und 1 n.Chr. liegt nur 1 Jahr). Das Johannesevangelium nennt 3 (Kap 2, 6 und 12) oder 4 Passahfeste (Kap 5), also zwischen 2 1/2 und 3 1/2 Jahren Wirksamkeit. Damit liegt das früheste Todesjahr bei 29, das späteste bei 33.

Der Todestag

Jesus ist am ersten Tag der Woche, also nach einem regulären Sabbat und damit – nach unserer Bezeichnung der Tage – an einem Sonntag auferstanden (Mt 28,1; Mk 16,1; Lk 24,1; Joh 20,1). Das war der dritte Tag nach seinem Sterben. Damit kommen je nach Rechnung der Donnerstag oder der Freitag als Todestag in Frage. Wenn es der Donnerstag war, dann war der Freitag auch ein arbeitsfreier Tag mit einer Festversammlung. Dieser Tag wird aber anders als bei anderen Festen nicht als Sabbat bezeichnet (3Mo 23,7; bei anderen Festen 3Mo 16,31; 23,24.32.39). Aus dem scheinbaren Widerspruch zwischen Lk 23,52-54 und Mk 16,1, aus dem man schließen könnte, die Frauen hätten die Zutaten für ihre Salben vor dem Sabbat und nach dem Sabbat gekauft, nehmen wenige an, Jesus sei an einem Mittwoch gekreuzigt, dem der Donnerstag als Sabbat folgte, dann der Freitag als Einkaufstag und der Samstag als regulärer Sabbat. Damit hätte man auch genug Zeit um die Prophezeiung von Jesus Mt 12,40 unterzubringen, nach der er 3 Tage und 3 Nächte in Erde bleiben würde. Die Konstruktion schafft aber insgesamt mehr Probleme als sie löst (z.B. Lk 24,22) und ist erst in neuster Zeit erdacht worden. Die Entscheidung für den Donnerstag als Todestag erwächst auch hauptsächlich aus dem Zeichen der Jona-Prophezeiung. Außerdem meinen manche, dass die vielen Ereignisse, die die Evangelisten schildern nicht alle in der kurzen Zeit zwischen Freitag 15.00 Uhr und Sonntag 6.00 Uhr unterzubringen sind. Mit letzter Sicherheit lässt sich die Wochentagsfrage aus der Bibel nicht klären. Karfreitagsfeiern sind zwar schon ab Anfang des 2. Jahrhunderts begangen worden. Das bietet zwar einen starken Hinweis auf den Freitag, weil die Berechnung nach dem dritten Tag eher auf den Donnerstag schließen lassen würde. Aber das ist kein Beweis.

14. oder 15. Nisan?

Bleibt zu fragen, ob Jesus am 14. Nisan, an dem die Passalämmer geschlachtet wurden, am Kreuz starb – wie es das Johannesevangelium zu erzählen scheint – oder ob er das Abendmahl bei der Feier des Passa einsetzte und damit am 15. Nisan also am Tag nach der Passaschlachtung gekreuzigt wurde. Lukas 22,13-15 kann eigentlich nur so gedeutet werden, dass Jesus das Passalamm mit den Jüngern gegessen hat. Auch Matthäus und Markus sind klar. Die Frage ergibt sich aus der Schilderung des Johannes, wo Judas scheinbar zum Einkauf für das Fest losgeschickt wird (13,18). Es könnten aber auch die folgenden Festtage der ungesäuerten Brote gemeint sein. Dann wollen sich die Juden nicht verunreinigen, damit sie das „Passa essen“ könnten (18,28). Auch hier könnte mit Passa das gesamte Fest der ungesäuerten Brote gemeint sein, das mit dem nächtlichen Essen des Passalamms begann. Da auch von einer Verunreinigung, die das Essen des Passalamms verhindert, sonst nichts bekannt ist, meinten die Juden wohl die heilige Festversammlung des ersten Tages der ungesäuerten Brote im Tempel, an der sie wegen eventueller Verunreinigung nicht teilnehmen könnten (2Mo 12,16; 3Mo 23,7). Und tatsächlich wird das Wort Passa im Alten (LXX) wie im Neuen Testament für das ganze Fest genommen (ausführlich sind weitere Argumente auch in BUG 4/02 von Peter Fischer „Der Termin der Kreuzigung – ein exegetisches Problem“ dargelegt). Dass Jesus selbst das wahre Passalamm ist, wie Johannes und die Offenbarung betonen, erzwingt nicht, dass er auch zur Zeit der Passaschlachtung gekreuzigt worden ist. Da das Passalamm gegen Abend des 14. Nisan geschlachtet werden sollte und in der Nacht, also schon am 15. Nisan, der mit dem Sternenlicht begonnen hatte, gegessen wurde, ist Jesus am Tag des Passaessens gestorben.

Das Datum der Kreuzigung

Am besten zu allen Daten passt das Jahr 30, in dem der 14. Nisan ein Donnerstag war.

Diese Daten sind nun mit dem Jüdischen Kalender der damaligen Zeit abzugleichen. Im Jahr 29 und 32 fiel der 14. Nisan auf einen Montag. Diese Jahre können also nicht das Jahr der Kreuzigung gewesen sein. Warum haben dann trotzdem einige bibeltreue Autoren (McDowell, Hunt, Liebi) 32 als Kreuzigungsjahr? Der Fehler geht – soweit ich sehe – auf dieselbe Quelle zurück. Der Beginn des jüdischen Monat Nisan wurde versehentlich ab dem astronomischen Neumond am 29. März 32 berechnet. Dann ist der 14. Nisan ein Donnerstag. Der astronomische Neumond ist aber nicht sichtbar und die neue Mondsichel konnte in Jerusalem keinesfalls vor dem 31. März, wahrscheinlich erst am 1. April gesehen werden. Das Jahr 33 kommt nur in Frage wenn Jesus selber kein Passalamm gegessen hat, sondern am 14. Nisan einem Freitag starb. Das wäre dann der 3. April 33 gewesen. 33 wäre von daher möglich, aber lässt sich nicht so gut mit den Daten aus A verbinden, weil damit der Beginn der Wirksamkeit von Jesus frühestens 29, eher 30 anzusetzen wäre. Für das Jahr 31 ist der Beginn des Monat Nisan wegen eines eventuellen Schaltmonats nicht ganz gesichert, so dass der 14. Nisan entweder auf einen Dienstag oder Mittwoch oder Donnerstag fällt. 31 wäre also denkbar und böte wegen der Unsicherheit für alle Varianten eine Möglichkeit, wenn auch der wahrscheinlichste 14. Nisan in diesem Jahr ein Dienstag war. Am besten zu allen Daten passt eindeutig das Jahr 30, in dem der 14. Nisan ein Donnerstag war. Jesus hätte dann an diesem Donnerstag das Passalamm essen können und wäre am Freitag den 7. April 30 gekreuzigt worden.

Die Finsternis zur Todesstunde gibt keine weitere Entscheidungshilfe, weil es sich weder um eine astronomische Sonnen- noch um eine Mondfinsternis gehandelt haben kann. Das Zerreißen des Vorhangs ist in der jüdischen Überlieferung als 40 Jahre vor der Zerstörung des Tempels geschehen angegeben. Das könnte aber auch die Jahre 29-31 meinen.

Letzte Sicherheit gibt es in dieser Frage also nicht, aber doch eine hohe Wahrscheinlichkeit, mit der die Synchronisation der Kalenderdaten zu einem eindeutigen Ergebnis geführt werden kann.

Fordert die Jonaverheißung doch den Mittwoch als Kreuzigungstag?

Einzelne Ausleger plädieren sehr für den Mittwoch als Kreuzigungstag, der dann der 14. Nisan sein muss, so dass Jesus mit seinen Jüngern kein Passa gegessen haben kann. Auf diesen Tag folgte der 15. Nisan (Donnerstag) als Festsabbat für das Fest der ungesäuerten Brote (3Mo 23,6-8). Am Freitag dann hätten die Frauen nach dem Sabbat ihre Salben gekauft (Mk 16, 1) und zubereitet (Lk 23,56). Dann hielten sie den regulären Wochensabbat (Samstag: Lk 23, 56). Gegen Ende dieses Samstags, also noch nachmittags wäre Jesus nach 3 Tagen (der Mittwoch würde nicht als voller Tag mitgezählt) und 3 Nächten (Mi-Do, Do-Fr, Fr-Sa) im Grab (Mt 12,40) auferstanden, was aber erst am Sonntagmorgen bemerkt wurde. Damit geschah die Auferstehung von Jesus nach den Sabbaten (Donnerstag und Samstag), was aus dem griechischen Genitiv Plural von Sabbat geschlossen wird (Mt 28,1).  Manche weisen daraufhin, dass die wörtliche Übersetzung des griechischen mia ton sabbaton (Mt 28,1) „einer der Sabbate“ heißen müsste und nicht einfach „der erste Tag der Woche“ oder „Sonntag“. Tatsächlich, würde man Mt 28,1 ohne Berücksichtigung des Sprachgebrauchs und der Berichte aus den anderen Evangelien übersetzen, käme eine „wörtliche“ Übersetzung heraus, die eine Tür für viele mögliche Interpretationen öffnet, aber eher verwirrend ist: „Spät aber an den Sabbaten, beim Aufleuchten zu einem (oder: dem ersten) der Sabbate, kam Maria, die Magdalenerin, und die andere Maria, zu schauen das Grabmal“. Alle Leser, die sich bei mir gemeldet haben, plädierten für eine Loslösung von der kirchlichen Tradition in der Frage des Kreuzigungstages.

Ich hatte bereits angedeutet, dass ich mich wegen der angestrebten Kürze des Artikels nicht mit allen denkbaren Varianten auseinander setzen wollte. Der Mittwoch als Kreuzigungstag löst zwar auf den ersten Blick das Problem mit der Jona-Verheißung, bringt aber eine ganze Reihe neuer Probleme. Erstens muss Jesus schon am Samstag auferstehen und nicht wie es den Jüngern erscheint am Sonntag. Sie aber machen den Sonntag zum Herrentag (Offb 1,10). Jesus hätte sie aufklären können, dass er schon am Sabbat auferstanden ist, dann hätten sie auch weiter den für die Juden so wichtigen Sabbattag als höchsten Feiertag angesehen können. Und mia ton sabbaton bedeutet offensichtlich „der erste der Woche“, wenn man dem griechischen Sprachgebrauch folgt. mia kann Zahlwort und Ordnungszahl sein. Der Plural steht in der griechischen Übersetzung des AT (Septuaginta) oft für den hebräischen Singular (z.B. Hes 46,4, Jer 17,21ff). Aus hebräisch „Tag des Sabbats“ = Sabbattag wurde griechisch „Tag der Sabbate“ ohne dass sich die Bedeutung änderte. So findet es sich auch Apg 16,13. Der Ausdruck wie er in Mt 28,1 und an anderen Stellen benutzt wird, heißt also so viel wie „am ersten (Tag) dem Sabbat (folgend)“ und liegt verkürzt vor.

Wer die Jona-Verheißung streng logisch oder mathematisch versteht, der bekommt weitere Probleme. Wenn man die Nächte als zwischen den Tagen liegend annimmt, sind bei 3 Nächten 4 Tage betroffen. Dann muss man den Mittwoch aus seiner Rechnung fallen lassen oder streng mit 24 Stunden Tagen rechnen. Also Todeszustand von Mittwoch 15.00 Uhr bis Samstag 15.00 Uhr. Das passt aber weder zum damaligen Zeitverständnis, das nicht von funkferngesteuerten Armbanduhren bestimmt war, noch zum Bibeltext.

Ich sehe die Jona-Verheißung dadurch erfüllt, dass ich die unnatürliche Nacht beim Sterben unseres Herrn hinzuzähle.

Für den Salbenkauf und die Zubereitung ist aber nicht ein ganzer Tag notwendig. Markus nennt den Kreuzigungstag auch den Vorsabbat (15,42) und Lukas meint, dass die Frauen früh morgens zum Grab gingen (24,1.22). Das spricht für den Freitag als Kreuzigungstag mit dem darauf folgenden Sabbat. Die Frauen konnten ihre Salben bereits mit dem ersten Sternenlicht des Samstag, ungefähr zwischen 18.00 und 19.00 Uhr kaufen, weil da nach jüdischem Verständnis schon der neue Tag anbrach. Sie gingen dann nur wegen der hereinbrechende Dunkelheit nicht mehr auf den Friedhof, ansonsten aber so schnell wie möglich. Sie rechneten doch mit einem verwesenden Leichnam. Am 4. Tag stinkt einer schon (Joh 11,39), so dass eine Einbalsamierung am Sonntag bei der Kreuzigung am Mittwoch keinen Sinn mehr macht. Und dann sagen die Emmaus-Jünger, dass über dem Ereignis der Kreuzigung jetzt der 3. Tag ist, wohl Bezug nehmend auf die Ankündigung, dass Jesus am dritten Tag auferstehen werde (Lk 24,7.21). Ich persönlich sehe die Jona-Verheißung dadurch erfüllt, dass ich die unnatürliche Nacht hinzuzähle (Lk 23,44-45), die während des Todeskampfes von Jesus und bei seinem Sterben rund 3 Stunden dauerte.