Am 28. März 2010 verstarb der langjährige Sekretär unseres Bibelbundes Arpad von Almássy. Er war unser erster hauptamtlicher Geschäftsführer. Nachdem ich als ehemaliger Schatzmeister, seit 1969, viele Jahre mit unserem Bruder zusammengearbeitet habe, wurde ich gebeten, diesen Nachruf zu schreiben.
In „Bibel und Gemeinde“ Nr. 3/1967 berichtet der damalige Vorsitzende Samuel Külling:
„Das größte Ereignis im Bibelbund der vergangenen Monate ist die einstimmige Wahl eines neuen Geschäftsführers … Nun wird ab 1. Oktober 1967 Herr Pfarrer von Almássy diese Aufgabe vollamtlich übernehmen. Wir freuen uns sehr auf seine Mitarbeit, und wir vertrauen Gott, dass er diesen unseren und seinen Glaubensschritt bestätigen wird, auch durch das Mittragen durch unsere Mitglieder und Leser. Es wird nun, sobald er etwas eingearbeitet sein wird, manches möglich sein, was bisher aus Zeitmangel liegenbleiben musste. Neben der Führung der Geschäftsstelle in 7501 Blankenloch, Hardtstr. 17, werden nun zum Beispiel von ihm in den einzelnen Städten und Distrikten Mitgliederzusammenkünfte organisiert werden können, an denen er teilnimmt und wodurch die notwendige Verbindung untereinander aktiviert wird und spezielle Anliegen des Bundes besprochen werden können. Er wird auch die Kontakte mit den verschiedenen Bibelschulen, Predigerseminaren und theologischen Fakultäten des deutschsprachigen Gebietes aufnehmen. Er hilft auch mit bei der Organisation von Ferienseminaren und anderen Anlässen des Bibelbundes. Sein erster Einsatz wird nun anlässlich unserer Haupttagung in Stuttgart sein. Wir wünschen ihm, der bisher als Ungar mit deutscher Staatsbürgerschaft seine Landsleute in Deutschland seelsorgerlich betreute, für seine neuen vielseitigen Aufgaben Gottes reichen Segen. Wir wissen, dass ihm die Anliegen und Ziele des Bibelbundes selbst Herzensanliegen sind, für die er sich mit seiner Frau ganz einsetzen wird. Da seine beiden Söhne (aus erster Ehe seiner Frau mit einem Pfarrer der Bekennenden Kirche) selbst Theologie studieren, wird er auch von daher Kontakt mit der gegenwärtigen Lage in der deutschsprachigen Theologie haben.“
Im nächsten Heft Nr. 4/1967 wurde ein Foto von Bruder Almássy mit seiner Frau veröffentlicht, das wir auch hier wiedergeben. Dabei wies der Schriftleiter darauf hin, dass der Bibelbund diesen Schritt in dem Glauben tut, dass Gott auch für die ca. DM 25.000.- Mehrauslagen willige Menschen schenkt, die das mittragen. Das hat unser Herr auch jedes Jahr so geschenkt!
Wir selbst haben als Familie mehrere Freizeiten miterleben dürfen, bei denen auch biblischer Unterricht für junge Teilnehmer stattfand. Gemeinden, die Bruder Almássy einluden, durften durch seinen Dienst reichen Segen erleben. Seine liebe Frau Annelene hat ihren Mann mit viel Engagement und Liebe unterstützt, auch bei der Herausgabe und Herstellung der vielen Sonderdrucke.
In „Bibel und Gemeinde“ Nr. 1/1995 wird unser Bruder nach fast 27-jährigem Dienst im Werk unseres Bibelbundes verabschiedet; er hatte fast bis zu seinem 75. Geburtstag am 10. Januar 1995 gearbeitet. Auf eigenen Wunsch gab er seine Aufgabe des Geschäftsführers und Verlagsleiters an Karl-Heinz Vanheiden ab, der diese Arbeit weiterführte.
Bruder Almássy, in Deutschland zuletzt wohnhaft in Waldbronn in der Nähe von Karlsruhe, hatte schon längere Zeit Probleme mit seiner Atmung. So entschlossen sich er und seine Frau Annelene im März 1997 nach Spanien in ein besseres Klima umzuziehen. Sie wohnten dort in Pals, etwa 50 km nordöstlich von Barcelona auf einer Anhöhe mit dem Blick auf das Mittelmeer. Noch am 10. Januar habe ich meinem Bruder zu seinem 90. Geburtstag gratuliert. Seine Stimme am Telefon war sehr schwach und er berichtete, dass es ihm nicht gut ginge. Leider war seine liebe Frau Annelene schon seit Jahren an einer sich immer mehr verstärkenden Demenz erkrankt, sodass er sich mit ihr nicht mehr unterhalten konnte. Arpad hatte dann noch einen Schlaganfall und ist daraufhin im Krankenhaus gestorben. Sein Sohn aus erster Ehe Horst befand sich in dieser Zeit bei ihm in Spanien. Arpad wurde auch dort beerdigt. Nun dürfen wir ihn bei seinem Herrn Jesus in der Herrlichkeit wissen, dem er in großer Treue gedient hat.
Im Mai kehrte Horst mit seiner kranken Mutter nach Tübingen zurück, um sie dort in einem Pflegeheim unterzubringen. Weil es ihr aber nicht gut ging, musste sie ins Krankenhaus, wo sie nach wenigen Tagen verstarb. Am 11. Juni wäre sie 97 Jahre alt geworden.
Paul Schnabel