Darwin wurde seit der Veröffentlichung seines Buches über den Ursprung der Arten (Origin of Species) auch mit der „Affenabstammung“ des Menschen in Verbindung gebracht. In Origin äußerte er sich über den Menschen allerdings noch sehr zurückhaltend: „Licht wird fallen auf den Ursprung des Menschen und seine Geschichte“ schrieb er gegen Ende des Buches. Die Schlussfolgerung, dass auch der Mensch Produkt der Evolution ist, war nur konsequent. Aber erst 1871 veröffentlichte er ein Buch, das sich eigens der evolutiven Geschichte des Menschen widmete: The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex. Der Titel spielt schon darauf an, dass es nicht nur um die Abstammung des Menschen geht, sondern auch um „sexuelle Selektion“, die in der Evolution des Menschen eine besondere Rolle gespielt haben soll.
„Der Teufel in Gestalt des Pavians“
Wie begründete Darwin die Abstammung des Menschen aus dem Tierreich? Es waren Argumente, die er auch in Origin of Species allgemein als Indizien für Evolution nannte, z. B. homologe Strukturen (Bauplanähnlichkeiten) zwischen Mensch und Tier, Befunde aus der Embryonalentwicklung oder rudimentäre Organe (vgl. den dritten Teil der Darwin-Artikel-Serie in „Bibel und Gemeinde“ 4/2009). Eine wichtige Rolle für seine Argumentation spielten auch Vergleiche verschiedener Menschen. Die von ihm als primitivste Menschen angesehenen Menschengruppen standen für Darwin den Affen näher als den „edelsten“ Menschen.
Auch wenn Descent of Man erst spät erschien – in Darwins wissenschaftlichen Notizbüchern ging es von Anfang an (d. h. seit 1837) auch um den Menschen. In seiner Autobiographie schreibt Darwin: „Sobald ich die Überzeugung gewonnen hatte – also 1837 oder 1838 –, daß die Arten veränderlich sind, konnte ich mich auch der Überzeugung nicht mehr entziehen, daß die Menschen unter dasselbe Gesetz fallen.“1 Die Biographen Desmond & Moore zeichnen seine Gedanken nach:
„‘Der Mensch, der wunderbare Mensch’, müsse sich in den großen Kessel der Natur werfen lassen. Der Mensch ‘mit seinem zum Himmel erhobenen göttlichen Gesicht’ sei ‘keine Gottheit, sein Ende in der gegenwärtigen Form wird kommen. … Er ist keine Ausnahme. Er besitzt einige der gleichen allgemeinen Instinkte und Gefühle wie die Tiere’“2 (kursiv gesetzte Passagen sind direkte Zitate Darwins).
Der Evolutionsgedanke wurde von Darwin auch auf religiöse Vorstellungen ausgedehnt.
Mit der konsequenten Einbeziehung des Menschen war Darwins Theorie keine rein zoologische Angelegenheit mehr. Sie erstreckte sich ebenso auf alle Aspekte des menschlichen Lebens. Die Ähnlichkeiten von Affen und Menschen, insbesondere in ihren Verhaltensweisen oder Gemütsbewegungen hinterließen einen tiefen Eindruck bei ihm. Ein Orang Utan-Baby studierte Darwin intensiv und verglich sein Verhalten mit den Regungen seines ersten Kindes. Der Evolutionsgedanke wurde von Darwin bereits sehr früh auf alle Bereiche des menschlichen Lebens ausgedehnt, auch auf religiöse Vorstellungen. Die oft geäußerte Meinung, Darwin hätte gar nichts zu theologischen Fragen sagen wollen, ist unhaltbar. Die Biographen Desmond & Moore kommentieren:
„Im Zusammenhang mit der Werbung um Emma [seine Frau] richtete er seine Aufmerksamkeit auf die mit … Küssen verbundene sexuelle Erregung und verfolgte sie bis zu unseren animalischen Vorfahren zurück.“3
Und an anderer Stelle:
„Der Mensch sollte sich den domestizierten Orang-Utan anschauen, seine ausdrucksvollen Klanglaute anhören, seine Intelligenz erleben, wenn man [mit ihm] spricht, so, als verstünde er jedes Wort, das man zu ihm sagt. Er sollte seine [= des Affen] Zuneigung gegenüber den ihm vertrauten Personen sehen, seine Leidenschaft und seine Wut, sein Schmollen und seine Verzweiflungshandlungen. Und er sollte sich einen Wilden anschauen, der seine Eltern brät, nackt und ungesittet, der keine Fortschritte macht, obwohl er dazu fähig ist. Und dann soll er noch einmal wagen, sich stolz als Krone der Schöpfung zu bezeichnen.“4
In seinem letzten Lebensabschnitt verfasste Darwin ein Buch zum Thema „Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei Mensch und Tier“, in dem er schrieb,
„selbst das menschliche Wutverhalten habe sich entwickelt. Wir hätten Emotionen wie ‘Rache und Zorn’…, weil sie unseren äffischen Vorfahren genützt hatten. Die Wurzel ‘all unserer bösen Leidenschaften’ sei ‘somit unsere Abstammung’, notierte Darwin. Gut und böse seien weniger moralische Absoluta als vielmehr äffische Attribute. Oder, um es plastischer auszudrücken: ‘Der Teufel in Gestalt des Pavians ist unser Großvater!’“5
Nach Darwins Auffassung erklärte die Evolution jede geistige Eigenheit, jede körperliche Haltung, nicht nur Wirbelsäule und Milz, sondern auch die Lebensweise des Menschen, seine Instinkte, seine Gedanken, Gefühle, sein Gewissen und seine Moral.
„Jeder Trieb, jedes Verlangen … seien … doch alle evolutionäre Erbgüter – selbst die Anbetung Gottes. ‘Liebe zur Gottheit [ist] Folge von [geistiger] Organisation, o du Materialist!’ flüsterte er sich zu.“6
„Auch die christlichen Gebote ‘Tu anderen wie dir selbst’ und ‘Liebe deinen Nächsten wie dich selbst’ hätten sich ganz natürlich aus den ‘sexuellen, elterlichen und sozialen Instinkten’ unserer Vorfahren entwickelt.“7
„Unsere ‘angeborene Kenntnis des Schöpfers’ habe sich infolge ‘seiner erhabensten Gesetze’ entwickelt. Sie sei ein großartiger Instinkt, der wegen seiner sozialen Nützlichkeit entstanden sei.“8
Bis heute versucht man, eine Evolution der Religionen plausibel zu machen.
Es ist klar, dass Vergleiche des Verhaltens von Menschen und Tier keine Beweise für eine Abstammung des Menschen aus dem Tierreich sind, weil Ähnlichkeiten auch Ausdruck für eine „Schöpfungsverwandtschaft“ sein können. Vielmehr sind die zitierten Ansichten Darwins logische Folgerungen aus einer vorausgesetzten evolutionären Weltsicht. Darwins Mutmaßung, dass Gottesglaube entstanden sei, weil er sozial nützlich sei, ist bis heute eine der Spuren, die verfolgt werden, um eine Evolution der Religion plausibel machen zu können. Anlässlich des Darwin-Jahrs 2009 wurden in einem Überblicksartikel der Zeitschrift Science verschiedene Hypothesen zur evolutionären Entstehung des Gottesglaubens vorgestellt, die jedoch kaum prüfbar und ziemlich vage sind und bestenfalls Begleiterscheinungen von Religiosität darstellen, aber nicht als nachgewiesene Ursachen gelten können.9
Fossile Belege für eine Affenabstammung des Menschen gab es damals praktisch noch nicht. 1856 war im Neandertal bei Düsseldorf das erste menschliche Fossil entdeckt worden, das sich deutlich von heutigen Formen unterscheidet. Daraus wurde der berühmte Neandertaler rekonstruiert. Darwin erwähnt in Descent of Man, dass dessen Schädel „gut entwickelt und groß“ gewesen sei, und stellt ausdrücklich fest, dass keine Bindeglieder gefunden worden seien. Er vermutete, dass die Geologen noch nicht in den richtigen Gebieten gesucht hätten, in denen Übergangsformen zwischen Menschenaffen und Menschen zu finden seien.
Mit dieser Vermutung hatte Darwin durchaus Recht. Vor allem ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche fossile Arten gefunden, die in eine Vorfahrenstellung zum Menschen gestellt wurden. Besonders zu nennen ist die Gattung Australopithecus („Südaffe“), deren Arten in populären Darstellungen zu Unrecht oft auch als „Urmenschen“ bezeichnet werden. Die sehr kontroverse Diskussion dieser und ähnlicher fossiler Gattungen hat gezeigt, dass keine Abstammungsverbindung zum Menschen nachweisbar ist. Die Vielfalt der Australopithecus-Artigen lässt sich auch im Sinne eines abgegrenzten, sehr vielfältigen geschaffenen Grundtyps deuten. Der Grundtyp besitzt ein Repertoire an Merkmalsausprägungen, das sich durch Spezialisierungen in verschiedene Richtungen entfaltet (Mikroevolution, Radiation; vgl. die erste Folge der Darwin-Artikel-Serie in „Bibel und Gemeinde“ 2/2009). Beim Versuch, Stammbäume mit diesen vielen Formen zu entwerfen, äußert sich das in Merkmalswidersprüchen. Das heißt: Je nach Gewichtung der verschiedenen Merkmale ergeben sich unterschiedliche Stammbäume.
Zweifelsfreie Nachweise für primitive Menschen-Vorstufen gibt es nicht.
Es wurden mittlerweile auch zahlreiche Fossilien gefunden, die eindeutig der Gattung Homo (Mensch) zuzuordnen sind. Manche von ihnen sollen Kennzeichen primitiver Urmenschen besessen haben, doch auch diese Deutung ist nicht gesichert. So wurde ein oft zitiertes Bindeglied, der Homo habilis, von namhaften Forschern aus der Gattung Homo herausgenommen, weil kein eindeutig menschentypisches Merkmal nachweisbar ist. Zweifelsfreie Nachweise für primitive Menschen-Vorstufen gibt es nicht, auch wenn es eine große Vielfalt menschlicher Formen gibt.10 Der Mensch ist bei aller Vielfalt jedoch nur als geistig-kulturell voll entwickeltes Geschöpf bekannt.
Darwins Weg in den Unglauben
Nach einer frommen Legende soll sich Darwin am Ende seines Lebens von seinen Theorien losgesagt haben und Christ geworden sei. Anhaltspunkte dafür sind aus seinem Schriftverkehr und seinen Publikationen jedoch nicht zu finden – im Gegenteil: Darwins Korrespondenz spricht durchweg dafür, dass er als Agnostiker gestorben ist, dass er also die Frage, ob es einen Gott gibt, offen ließ. Den christlichen Glauben hatte er aber schon früh verworfen. Doch er dachte nicht immer so.
Darwin war unter widersprüchlichen religiösen Einflüssen aufgewachsen. Sein Vater und Großvater waren Freidenker, die nicht viel von Religion hielten. Seine Mutter, die er schon als Achtjähriger verlor, seine Schwestern und Cousinen (darunter seine spätere Frau Emma Wedgwood) dagegen bewahrten das christliche Erbe ihrer Vorfahren – mehr noch: nach allem, was von ihnen bekannt ist, hatten einige von ihnen einen lebendigen, persönlichen Glauben an Jesus Christus, wahrscheinlich auch Charles’ Frau Emma.
Aber nicht nur im Elternhaus war Charles mit verschiedenen Einflüssen konfrontiert. Bevor er Theologie studierte, hatte er ein Medizinstudium in Edinburgh begonnen – und bald abgebrochen, weil er kein Blut sehen konnte. Während dieser Zeit war er „jeder vorstellbaren Art von Unorthodoxie ausgesetzt gewesen“11, denn er hatte sich den Pliniern angeschlossen, einer Debattiergesellschaft an der Universität Edinburgh, in der revolutionäre Gedanken diskutiert wurden. Desmond & Moore schreiben dazu:
„Als Darwin 1826 den Pliniern beitrat, waren sie von radikalen Studenten unterwandert – leidenschaftlichen, freidenkerischen Demokraten, die forderten, die Wissenschaft müsse sich auf physikalische Ursachen, sie dürfe sich nicht auf übernatürliche Kräfte berufen. Ihnen traten die religiösen Dogmatiker entgegen, und für viele Zuhörer wie Darwin hatten die daraus resultierenden Auseinandersetzungen jene Faszination, die den akademischen Vorlesungen fehlte.“12
Die auch heute im Zusammenhang mit „Intelligent Design“ diskutierte Frage, ob und ggf. wie Gottes Wirken durch wissenschaftliche Forschung plausibel gemacht werden kann, war offenbar auch damals ein heißes Eisen. Erheblichen Einfluss auf Darwin hatte auch einer seiner Edinburgher Mentoren, der Privatgelehrte Robert Grant.
„Grant war nichts heilig. Als Freidenker sah er keine spirituelle Macht hinter dem Thron der Natur. Entstehung und Entwicklung des Lebens waren für ihn einfach auf physikalische und chemische Kräfte zurückzuführen, die allesamt Naturgesetzen gehorchten.“13
Genau dies behauptete Darwin später mit seiner Selektionstheorie nachgewiesen zu haben – die Entstehung der Lebewesen folgte bloßen Naturgesetzen (vgl. die erste Folge der Darwin-Artikel-Serie).
Zur Zeit seines darauffolgenden Theologiestudiums und in der Zeit davor setzte er sich dann aber ernsthaft mit der Glaubwürdigkeit der Evangelien auseinander und versuchte, Belege dafür zu finden. Die Evangelien, so erschien es ihm,
„offenbarten einen Mann, dessen Wunder Ungläubige überzeugten; ‘wir haben kein Recht, die Möglichkeit solcher Ereignisse zu leugnen’, merkte Charles an. Die Religion Jesu bleibe ‘wunderbar geeignet … für unsere Vorstellungen von Glück von dieser und der nächsten Welt’. … Es gebe ‘keinen anderen Weg als die Göttlichkeit (Jesu)’, schloß Darwin, ‘um die Kette von Evidenz und Wahrscheinlichkeit zu erklären’.“14
Durch die Bücher des Christen und Naturforschers William Paley lernte Darwin scheinbar überzeugende Argumente für die Schöpfungslehre kennen und war von seinen Werken beeindruckt. Die Geschöpfe seien komplexe Mechanismen aus der göttlichen Werkstatt und fabelhaft an ihre Plätze in der Welt angepasst. So seien sie offensichtlich entworfen, es müsse einen Urheber geben.
So klar die Schöpfung auf den Schöpfer verweist – sie genügt nicht, um den Schöpfer als persönlichen Herrn kennenzulernen.
Doch so klar die Schöpfung auf den Schöpfer verweist – sie genügt nicht, um den Schöpfer als persönlichen Herrn kennenzulernen. Darwin lernte von Paley nur die Sonnenseite der Schöpfung kennen. Ein Mangel, der Folgen haben sollte. Denn seine Naturforschung zeigte ihm eindrücklich ganz andere Seiten der Schöpfung: grausame und gemeine. 1860 schreibt er an den gläubigen Botaniker Asa Gray:
„Ich gestehe, dass ich Beweise von Planung und Wohlwollen um uns herum nicht so klar sehen kann wie andere und nicht so klar, wie ich es gerne sehen würde. Mir scheint, es gibt in der Welt zu viel Elend. Ich kann mich nicht recht damit befreunden, dass ein gütiger und allmächtiger Gott bewusst die Ichneumoniden [Schlupfwespen] mit der ausdrücklichen Absicht erzeugt haben soll, dass sie sich in den lebenden Körpern von Raupen ernähren sollen …“
Darwin brachte die grausame Seite der Schöpfung nicht mit dem christlichen Glauben zusammen.
Darwin brachte diese Seite der Schöpfung offenbar nicht mit dem christlichen Glauben zusammen. Kann es sein, dass ihm niemand erklärt hat, dass die heutige Schöpfung durch den Sündenfall des Menschen unter der „Knechtschaft der Vergänglichkeit“ seufzt (Röm 8,19-22) und einen Retter braucht, so wie auch jeder Mensch persönlich? Die christliche Lehre von der Schöpfung darf diese Seite unter keinen Umständen übergehen.
Der Unglaube beschlich Darwin schon sehr bald nach dem Theologiestudium, das er 1831 erfolgreich abgeschlossen hatte. In seiner Autobiographie beschreibt er seine Einstellung zur Bibel zur Zeit seiner Ende 1831 begonnenen Reise auf der „Beagle“:
„An Bord der Beagle war ich ganz orthodox. … Aber zu diesem Zeitpunkt war mir allmählich klar, daß das Alte Testament wegen seiner offenkundig falschen Weltgeschichte … und auch deshalb, weil es Gott die Gefühle eines rachsüchtigen Tyrannen zuschreibt, um nichts glaubwürdiger ist als die heiligen Bücher der Hindus oder irgendeiner Barbaren-Religion. … Je mehr wir von den feststehenden Gesetzen der Natur wissen, umso unglaubhafter werden Wunder – die Menschen damals waren unwissend und gutgläubig in einem für uns unfaßlichen Maß … Reflexionen dieser Art … waren der Grund dafür, daß ich allmählich nicht mehr glauben konnte, das Christentum sei eine Offenbarung Gottes.“15
Die Bibelkritik, mit der Darwin auch konfrontiert war, hat hier deutlich ihre Spuren hinterlassen.
Zu den intellektuellen Zweifeln kam im Sommer 1851 der vielleicht schwerste Schicksalsschlag seines Lebens hinzu. Seine Lieblingstochter Annie (Abb. 17), die er wegen ihrer sanften Art geradezu vergötterte, wurde im Laufe des Jahres 1850 kränklich. Die Krankheit wurde trotz intensiver ärztlicher Bemühungen immer schlimmer. Annie starb kurz nach Ostern im Alter von 10 Jahren. Charles war so erschüttert, dass er nicht in der Lage war, am Begräbnis seiner Tochter teilzunehmen.
„Annies grausamer Tod zerstörte den letzten Rest von Darwins Glauben an ein moralisches, gerechtes Universum. Später sollte er sagen, diese Periode habe die Totenglocke für sein Christentum geläutet, selbst wenn dies ein sich lange hinziehender Erosionsprozeß gewesen sei.“16
Gegen Ende seines Lebens schrieb er an seine Nachkommen, sein Glaube an das ‘Christentum als eine göttliche Offenbarung’ sei allmählich verwelkt. Es habe keine Umkehr für ihn gegeben, nachdem er dieser Vorstellung den Todesstoß versetzt hatte.“17 Schließlich hatte er sich so weit vom christlichen Glauben entfernt, dass er „nicht begreifen (konnte), warum irgend jemand wünschen sollte, daß das Christentum wahr ist“.18
Darwin kannte das Evangelium, sowohl durch eigene intellektuelle Auseinandersetzung als auch durch das Leben seiner Frau, die die Schicksalsschläge durch ihre Beziehung zu Jesus Christus bewältigen konnte und die ihre Aufgabe darin sah, den Schwachen das Leben erträglicher zu machen. Zu den Schwachen gehörte auch Charles, der fast sein ganzes Leben lang unter einer mysteriösen Krankheit litt. Darwin kannte beides, den Glauben und den intellektuellen und existentiellen Zweifel und entschied sich gegen den Glauben an Jesus Christus.
Literatur
Für eine detaillierte Argumentation: R. Junker & S. Scherer: Evolution – ein kritisches Lehrbuch. Gießen, 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2006.
Für Einsteiger ein leicht lesbarer Überblick: R. Junker: Leben – woher? Das Spannungsfeld Schöpfung / Evolution leicht verständlich dargestellt. Dillenburg, 3. Auflage 2005.
Buch zum Darwinjahr: R. Junker & H. Ullrich: Darwins Rätsel. Schöpfung ohne Schöpfer? Holzgerlingen, 2009. (sehr gut als Verteilbuch geeignet!)
Internet
Charles Darwin, Mein Leben (Autobiographie), Insel-Verlag, 2008, S. 141 ↩
Desmond A & Moore J (1992) Darwin. München, S. 287. ↩
ebd. S. 312. ↩
ebd. S. 279f. ↩
ebd. S. 301. ↩
ebd. S. 286. ↩
ebd. S. 300. ↩
ebd. S. 308. ↩
Culotta E (2009) On the origin of religion. Science 326, 784-787; kritischer Kommentar dazu unter http://www.genesisnet.info/schoepfung_evolution/n138 ↩
Detaillierte Begründungen: Junker R & Scherer S (2006) Evolution – ein kritisches Lehrbuch. Gießen, Kap. VI.15; Brandt M (1995) Der Ursprung des aufrechten Ganges. Holzgerlingen; Brandt M (2000) Gehirn – Sprache – Artefakte. Holzgerlingen. ↩
Desmond & Moore, a. a. O., S.63f. ↩
ebd. S. 45 ↩
ebd. S. 48 ↩
ebd. S. 64. ↩
Autobiographie, S. 94-95. ↩
Desmond & Moore, a. a. O., S. 439. ↩
ebd. S. 700. ↩
Autobiographie, S. 96 ↩