Apologetik ist denkerische Rechtfertigung und Verteidigung des christlichen Glaubens. Der Begriff leitet sich ab vom griechischen apologia (Verteidigung, Verteidigungsrede [vor Gericht]), das sich auch in 1Petr 3,15b–16, dem wichtigsten neutestamentlichen Referenztext der christlichen „Verteidigungswissenschaft“, findet. Wir lesen dort:
Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmut und Gottesfurcht und habt ein gutes Gewissen, damit die, die euch verleumden, zuschanden werden, wenn sie euren guten Wandel in Christus schmähen.
Ihren besonderen Charakter gewinnt die Apologetik dadurch, dass sie Fragen (und Klagen) Andersdenkender aufgreift und für diese formal nachvollziehbar zu beantworten sucht. Petrus erwartet von den Christen, dass sie den Grund für ihre Hoffnung vernünftig kommunizieren können. Ein Apologet glaubt nicht nur, er kann auch erklären und begründen, warum und woran er glaubt. Ein Apologet versucht plausibel darzulegen, warum ein Christ Christ ist und Nicht-Christen Christen werden sollten.
Apologetik ist keine Disziplin für Spezialisten. Bei allen denkbaren Gelegenheiten und gegenüber jedermann (vgl. 1Petr 3,15) sollen Christen zur Rechenschaft(slegung) bereit sein. Somit ist nicht nur die akademische Auseinandersetzung Forum für die Apologetik, sondern das gesamte Gemeindeleben einschließlich der Katechese, Verkündigung, Seelsorge oder Evangelisation.
Wir können zwischen reflektierender, defensiver und offensiver Apologetik unterscheiden.1
Die reflektierende Apologetik richtet sich nach innen, also an die Gemeinde der Christusgläubigen. Diese Form der Apologetik liefert den Gläubigen einsichtige und prüfbare Gründe für ihren Glauben. Auch Gläubige haben Zweifel, werden durch leere und verführerische Gedankengebäude angefochten (vgl. Kol 2,8). Jesus und die Apostel haben bei den Jüngern keinen grundlosen Glauben eingefordert. Sie haben den Gläubigen im Gegenteil überzeugende und tragfähige Gründe für ihre Nachfolge gezeigt (vgl. z.B. Joh 20,24–31; 1Kor 15,1–11). Reflektierende Apologetik beschäftigt sich mit Unglauben und nicht Christus gemäßen Ideen im Herzen von Gläubigen. Sie hilft ihnen dabei, Vernunftsschlüsse, die sich gegen die Erkenntnis Gottes richten, aufzudecken und alles Denken in den Gehorsam gegenüber Christus zu führen (vgl. 2Kor 10,5). Reflektierende Apologetik klärt also Fragen des Glaubens und Unglaubens im Lager der Gläubigen.
Während sich diese Form der Apologetik an Christen wendet, richten sich defensive und offensive Apologetik an den Kreis der Nichtchristen.
Defensive Apologetik liefert Belege und Argumente für die Verteidigung des christlichen Glaubens gegenüber Einwänden und Angriffen. Sie ist defensiv, reagiert auf Argumentationen, die von außen an die Kirche herangetragen werden. Zahlreiche Reden und Schriften des Apostels Paulus gehören zu dieser Form der Apologetik, da er das Evangelium gegenüber Anklagen von Juden und Griechen verteidigte. Ebenso wurden viele Reden von Jesus durch verbale Angriffe der Pharisäer und Schriftgelehrten provoziert.
Offensive Apologetik präsentiert dagegen Argumente für die Wahrheit des christlichen Glaubens mit dem Ziel, die weltliche Weisheit als Torheit zu überführen (vgl. Spr 9,6; Ps 53,2; 1Kor 1,18–21). Offensive Apologetik ist also nach vorn gerichtet, sie attackiert die nichtchristlichen Denksysteme und Lebensentwürfe mit der Offenbarung Gottes. Nichtchristliches Denken ist einem Wahn verfallen (Röm 1,21). Offensive Apologetik will dieses fehlgeleitete Denken aufdecken und überzeugende Denkalternativen entfalten. Apologetik in diesem Sinn zeigt, dass das Christentum wahr ist und nichtchristliche Weltbilder falsch sind.
Die Apologien der Gegenwart sind überwiegend defensiv ausgerichtet. Theologen bemerken, dass die Gläubigen in den Gemeinden durch populäre Geistesströmungen verunsichert werden und bei ihren evangelistischen Bemühungen an Überzeugungskraft verlieren. Um Zweifel auszuräumen und die Gemeinden intellektuell und ethisch zu stärken, verteidigen sie das historische Christentum durch eigene Schriften.
Apologetik im Neuen Testament
Zum Begriff der Apologetik
Wie in 1Petr 3,15b–16 überwiegt auch bei anderen Verwendungen des Begriffs im Neuen Testament (NT) der Anklang an die Gerichtssprache. Das griechische Verb apologeomai bedeutet so viel wie „sich vor Gericht verteidigen“2. In einer klassischen Gerichtsverhandlung wurde der Angeklagte zuerst seiner Vergehen beschuldigt. Anschließend bekam er Gelegenheit, zu den Anklagepunkten Stellung zu nehmen. Den Versuch, die Anschuldigungen abzuweisen, nannte man apologia.3 Das älteste uns überlieferte Beispiel für eine Verteidigung dieser Art ist die Rede des Philosophen Sokrates (469–399 v. Chr.) vor dem Gericht in Athen. Sokrates wurde 399 v. Chr. Gotteslästerung (Einführung neuer Götter) und Verführung der athenischen Jugend vorgeworfen. Da wir keine Schriften von Sokrates besitzen, kennen wir die Verteidigungsrede nur aus einem Dialog seines berühmten Schülers Platon, der sie einfach Apologia nannte.4
Anfeindungen oder Inhaftierung um des Bekenntnisses willen werden mit einkalkuliert.
Der Begriff erscheint im Neuen Testament (NT) als Verb oder Substantiv insgesamt 18-mal, 10mal allein bei Lukas im Evangelium bzw. in der Apostelgeschichte.5 Gegenüber Anklägern und Andersdenkenden wird der hoffnungsvolle Christusglaube gerechtfertigt. Anfeindungen oder Inhaftierung um des Bekenntnisses wegen werden dabei in der Regel mit einkalkuliert.
So benutzt Lukas den Begriff, um eine Verteidigungsrede des Paulus in Jerusalem wiederzugeben. Der Apostel wurde durch die Juden der Volksverhetzung bezichtigt (Apg 21,27-28). Als sie versuchten, ihn zu töten, wurde er durch die Römer festgenommen und stand damit unter ihrer Schutzmacht. Paulus bekam die Erlaubnis, mit dem Volk Hebräisch zu sprechen und rief ihnen zu: „Ihr Männer, Brüder und Väter! Hört, was ich euch zu meiner Verteidigung [apologias] zu sagen habe“ (Apg 22,1).
Paulus selbst benutzt das Wort auf vielerlei Weise. In 1Kor 9,3 hält er es für angebracht, sich gegenüber seinen Kritikern als autorisierter Apostel zu verteidigen (griech. apologia). In Röm 2 spricht er über die Ungerechtigkeit aller Menschen vor Gott: alle Menschen sind vor dem gerechten Gott schuldig. Maßstab der Gerechtigkeit ist für die Juden unter dem Gesetz das Gesetz. Die Heiden ohne Gesetz sind sich selbst ein Gesetz, da das moralische Gesetz in ihre Herzen eingeschrieben ist und durch das Gewissen gespiegelt wird. Ihre Gedanken klagen einander an oder „verteidigen“ (griech. apologoumenon) sich (Röm 2,15).
Bisweilen erwächst aus einer ursprünglichen Verteidigungsrede Verkündigung (vgl. bes. 2Tim 4,16-17; a. a. Apg 22,1ff; Phil 1,7). Der Apostel Paulus verstand sich selbst als jemand, der durch Gott zur Verteidigung des Evangeliums eingesetzt worden ist. In 2Tim 4,16–17 schreibt er:
Bei meinem ersten Verhör [apologia] stand mir niemand bei, sondern sie verließen mich alle. Es sei ihnen nicht zugerechnet. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Botschaft ausgebreitet würde und alle Heiden sie hörten, so wurde ich erlöst aus dem Rachen des Löwen.
Und schon früher machte der Apostel deutlich, dass er zum apologetischen Dienst berufen war (Phil 1,16):
Einige zwar predigen Christus aus Neid und Streitsucht, einige aber auch in guter Absicht: diese aus Liebe, denn sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums [apologian tou euaggeliou] hier liege; …
Auch das argumentierende Reden gehört zu den apologetischen Handlungsweisen.
Es gibt noch weitere Begriffe für die Bezeichnung apologetischer Handlungsweisen. In Thessalonich, Athen, Korinth und Ephesus versuchte Paulus, die Juden davon zu überzeugen, dass durch Jesus Christus alttestamentliche Verheißungen in Erfüllung gegangen sind. Lukas benutzte zur Beschreibung dieser Vorgänge den Begriff dialegomai, was gut mit „argumentierend reden“ oder „einen Wortwechsel haben“ übersetzt werden kann (vgl. Apg 17,2.17; 18,4; 19,8.9 u. 20,7.9). Bei Sokrates, Plato, Aristoteles bezeichnet dialegomai die Kunst der Unterredung und Beweisführung, die in Frage und Anwort erfolgt. Der Begriff hatte bei den griechischen Philosophen und Logikern eine zentrale Stellung, weil für sie die dialogisierende Rede „die einzige Möglichkeit ist, zum logos, zur Idee vorzudringen“6. Um die evangelistischen Bemühungen in Korinth (Apg 18,4) und Ephesus (Apg 19,8.26) zu beschreiben, benutzt Lukas das Wort peitho, das positiv mit „überreden“ oder „überzeugen“ übersetzt werden kann. Im negativen Sinn trägt es die Bedeutung von „bereden“ und „beschwatzen“.7 So lässt sich beispielsweise Paulus von seinen Mitarbeitern und den Menschen in Cäcarea nicht dazu überreden (im Sinne von „durch Beschwatzen davon abhalten lassen“), nach Jerusalem zu reisen, obwohl er weiß, dass ihn dort schwierigste Herausforderungen erwarten (Apg 21,14).
Adressen neutestamentlicher Apologetik
Apologetik des Evangeliums begegnet uns bereits im NT auf vielfältige Weise. Sie wendet sich (a) an einige Vertreter des Judentums, (b) an die Heiden und (c) an Irrlehrer am Rande der Urkirche sowie (d) an Zweifler.
(a) Judentum. Weite Teile der uns durch das Markusevangelium überlieferten Predigten haben einen kontroversen Charakter (z. B. Mk 2,1– 12). Jesus kontert Angriffe der Pharisäer und Schriftgelehrten oder greift selbst ihre falschen Vorstellungen an (z. B. Mk 7 par; Mt 23). Zentrum der Auseinandersetzungen ist dabei seine göttliche Sendung (z. B. Mk 12,35–37 par u. Lk 20,41–44). Jesus verteidigt seinen messianischen Auftrag durch atl. Schriftworte oder durch den Nachweis göttlicher Vollmacht (Krankenheilungen; Geisteraustreibungen; Sündenvergebung, vgl. Mk 2,5–12 par). Von Schriftbeweisen und Zeichen, besonders durch Verweis auf von Jesus Auferstehung von den Toten, macht auch die Urgemeinde unter Leitung der Apostel reichlich Gebrauch (z. B. Apg 2,22–36 u. 1Kor 15).
(b) Heiden. Eine qualitative Entfaltung erfährt die Rechenschaftslegung des messianischen Glaubens durch ihre Begegnung mit der heidnischen Welt, besonders natürlich im Aufeinandertreffen mit dem Hellenismus. Dies präsentieren deutlich das Johannesevangelium und die Petrusbriefe. Als herausragender Verteidiger der christlichen Botschaft tritt dabei Paulus hervor. Der Apostel konfrontiert die selbstherrliche sophia (Weisheit) der Griechen und die Zeichenforderungen der Juden mit dem Kerygma8 vom Kreuz (1Kor 2,1–16; vgl. Kol 2,8), das den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit ist (1Kor 1,23).
Während Paulus seine Einsprüche gegen die Juden weitgehend mit Schriftworten begründet (z.B. Apg 13,26–41; Röm 2), greift er bei der Heidenmission auf vernünftige – an der Weisheit der Griechen Anleihen machende – Argumentationsverfahren zurück. Er kann an das Urteilsvermögen seiner Hörer appellieren (1Kor 10,15), an Ideen der Stoiker und Epikuräer (Apg 17,16–34) oder an römische Gottesvorstellungen (Apg 14,8–18) anknüpfen oder auch von der Natur abgeleitete Schlüsse nutzen (Röm 1,18–32). Paulus instrumentalisiert die sophia der Griechen, nimmt sie aber nicht als Grundlage.
Die Weisheit der Welt kann Gott nicht erkennen (1Kor 1,21). Sie ist durch Hochmut und Sünde korrumpiert. Grundlage und Fokus der Heidenmission bleibt bei Paulus das Kerygma vom gekreuzigten und auferstandenen Christus.
Paulus will nicht deutlich machen, dass sie schon einen Teil der Wahrheit erkannt haben, sondern dass ihnen alles Wesentliche ‚unbekannt‘ ist.
Aus diesem Grund konnte Paulus die Existenz des Schöpfers in Athen anhand von Zitaten griechischer Philosophen belegen, ohne ausdrücklich auf das biblische Zeugnis zurückzugreifen. Die beste Untersuchung zur Areopagrede des Paulus vor den griechischen Philosophen in Apg 17,16–34 stammt von Heinz Külling.9 Külling kommt zu dem Ergebnis, dass die ganze Ansprache des Paulus nicht von griechischem, sondern von alttestamentlichem Denken durchdrungen ist und Paulus zwar teilweise griechische Formulierungen benutzt, diese aber durch alttestamentliche Formulierungen ergänzt und im Sinne des Alten Testamentes erläutert. Paulus will damit nach Külling den Griechen nicht deutlich machen, dass sie schon einen Teil der Wahrheit erkannt haben und nun lediglich die Vervollständigung ihres Wissens erhalten, sondern gerade umgekehrt deutlich machen, dass ihnen alles Wesentliche ‚unbekannt‘ ist und sie in die Irre gehen. Die Rede des Paulus wird zum Musterbeispiel der Missionspredigt schlechthin, die auch dem Missionar heute nicht nur inhaltlich, sondern auch im Vorgehen viel zu sagen hat.
(c) Irrlehrer. Neben der Verteidigung der Christusbotschaft gegenüber Juden und Heiden kristallisiert sich schon im NT eine dritte Stoßrichtung apologetischen Handelns heraus, die aus urgemeindlichen Kreisen stammenden oder in sie einzudringen drohenden Irrlehrer. Gegenstand dieser Abwehrmaßnahmen können gnostische Lehren (2Tim 2,18 u. 1Kor 15,12–14), falsche Propheten (1Joh 4,1), antichristlich inspirierte Leugner der Gottessohnschaft von Jesus (1Joh 2,20 u. 2Joh 7ff), Prediger einer Werkgerechtigkeit (Gal 3,1 u. 5,12) oder auch die Parusie von Jesus betreffende Häresien10 (2Thess 2,1–6) sein.
(d) Zweifler. Alexander B. Bruce nannte den Hebräerbrief „die erste Apologie für das Christentum“11. Der Brief wurde höchstwahrscheinlich an judenchristliche Empfänger in der Diaspora geschrieben, die verunsichert und verwirrt in das Judentum zurückzufallen drohten. Der Autor richtet ein „Wort der Ermahnung“ (Hebr 13,22) an sie und baut dabei – seine Zielgruppe im Blick habend – auf alttestamentliche Schriftstellen auf. Er zeigt, dass in dem vollkommenen Hohepriester Jesus Christus die Ordnungen des ATs erfüllt und überholt sind. Der Glaube ist ein Überzeugtsein von Tatsachen, die gut bezeugt sind (Hebr 11,1–2). Es ist ihm ein Anliegen, dass sich die Angefochtenen nicht von vielfältigen und fremden Lehren umhertreiben lassen, sondern ihr Herz durch die Gnade fest wird (Hebr 13,4). Während die an Irrlehrer gerichteten „apologetischen Schriften“ eher polemischer und teilweise sogar aggressiver Natur sind, möchte der Autor des Hebräerbriefes – Grundvertrauen und Offenheit voraussetzend –, seine Adressaten überzeugen und gewinnen. Trotz der teilweise kategorischen Aussagen behält der Brief seinen seelsorgerlichen Charakter.
Apologetik in der Kirchengeschichte
Wie die Schriften des NTs, so befasst sich auch der Großteil der nichtkanonischen christlichen Literatur ab ca. 125 n. Chr. mit der Verkündigung des Glaubens und der Festigung einer neutestamentlichen Ethik. Die Briefe der Apostolischen Väter12 klären vor allem zahlreiche Fragen der praktischen Theologie.13 Ab dem ersten Drittel des 2. Jahrhunderts kommt es jedoch zu einer Verschiebung weg von der innerkirchlichen Literatur hin zu den Menschen außerhalb der Gemeinden. Die meisten der so genannten patristischen Schriften wenden sich an vier Gruppen.14
(a) Neubekehrte. Zu den Konvertiten zählten wissenschaftlich gebildete Männer und Frauen, die Begründungen für ihren Glaubenswechsel verlangten und brauchten. Einige von ihnen waren tief beeinflusst von griechischer Philosophie und mussten sich nun nach und nach von ihren verinnerlichten Weltbildern befreien. Auch suchten sie Argumente, um ihren Familienangehörigen und Freunden erklären zu können, was sie so radikal verändert hatte.
(b) Philosophen. Die Angriffe gegen das Christentum kamen jetzt nicht mehr nur aus dem einfachen Volk, sondern auch von Vertretern des Bürgertums und den Philosophen. Diese bezichtigten die Christen des Atheismus, der Unmoral und sogar des Kannibalismus. Einige philosophisch geschulte Christen sahen sich nun herausgefordert, diese Unterstellungen auf eine seriöse und gebildete Weise zu widerlegen.
(c) Kaiser. Einige der Kaiser, die letztlich die Diskriminierung der Christen zu verantworten hatten, waren faire Politiker, die den Betroffenen zumindest eine Möglichkeit zur Verteidigung einräumen wollten. Das gab christlichen Schriftstellern die Möglichkeit, ihren Glauben zu erklären und deutlich zu machen, dass die in Umlauf gebrachten Gerüchte nicht zutreffend sind und Christen durchaus die weltliche Obrigkeit achten. Mehrere apologetische Schriften richteten sich direkt an den Kaiser. Die Autoren hofften, dadurch zumindest toleriert zu werden oder sogar gewisse Rechte zu bekommen.
(d) Juden. Einige Juden außerhalb der Kirche waren außerordentlich zornig auf die Christen und denunzierten sie vor weltlichen Autoritäten. Diesen aufgebrachten Juden versuchten einige Apologeten zu erklären, dass es eine Kontinuität zwischen Judentum und Christentum gibt, aber durch Jesus Christus der alte Bund in einen uneinholbar neuen überführt worden ist.
Aktuelle Kontroversen um die Apologetik
Wie der geschichtliche Rückblick15 andeutet, ringt die Kirche unentwegt um apologetische Positionen, die sowohl dem Zeugnis der Bibel und der Bekenntnisschriften als auch dem missionarischen Anliegen angemessen sind. Drei für die evangelikale Apologetik der Gegenwart relevante Kontroversen sollen hier kurz skizziert werden.
Dialogisierende oder konfrontierende Apologetik?
Wie tolerant darf Apologetik gegenüber anderen Wahrheitsansprüchen sein? Sind nicht die Zeiten, in denen über Absolutheitsansprüche von „großen Erzählungen“ (François Lyotard) gestritten wurde, ein für allemal vorbei? Sollte nicht die Apologetik des Christentums durch eine „Apologetik des Glaubens als einer menschlichen Grundhaltung“16 ersetzt werden?
Dialog im Sinne einer friedlichen Auseinandersetzung, ehrlichem und geduldigem Zuhören und Lernen von anderen ist eine christliche Tugend. Ein Dialog zwischen überzeugten Christen und Anhängern anderer Religionen und Weltanschauungen ist in dem Sinne möglich, dass Christen gerne friedlich mit anderen über ihren Glauben sprechen („Rechenschaft … aber mit Sanftmut und Ehrerbietung“, 1Petr 3,15–16), anderen gerne zuhören (Jak 1,19), in vielen Bereichen aus der Lebenserfahrung anderer lernen (siehe das ganze Buch der Sprüche) und bereit sind, sich selbst und ihr Verhalten immer wieder neu in Frage stellen zu lassen.
Dialog im Sinn einer Aufgabe des christlichen Wahrheitsanspruchs oder einer Aufgabe der Weltmission ist undenkbar.
Dialog im Sinne einer Aufgabe des christlichen Wahrheitsanspruches oder einer Aufgabe der Weltmission ist undenkbar, ohne das Christentum selbst aufzulösen. Wenn unter Dialog verstanden wird, dass der innerste Wahrheitsanspruch von Jesus Christus (Joh 14,6), vom Evangelium (Röm 1,16– 17 u. 2,16) und dem Wort Gottes (2Tim 3,16–17 u. Hebr 4,12–13 u. Joh 17,17) im Gespräch mit Anhängern anderer Religionen vorübergehend oder prinzipiell außer Kraft gesetzt werden soll und die biblische Offenbarung mit den Offenbarungen anderer Religionen auf eine Stufe gestellt wird, ist ‚Dialog‘ weder mit christlicher Mission noch überhaupt mit dem Wesen des Christentums zu vereinbaren. Der Absolutheitsanspruch des christlichen Glaubens kommt vor allem in der Lehre vom Endgericht und vom ewigen Leben zum Ausdruck. Hebr 6,1–2 spricht von der „Totenauferstehung und dem ewigen Gericht“ als von zweien der sechs wichtigsten Grundlagen des Glaubens. Daran hat die Kirche in allen Zeiten festgehalten, wie das Glaubensbekenntnis zeigt: „ …von dannen er kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten“.
Anknüpfende Apologetik oder Hören auf das Wort Gottes?
Wie bereits weiter oben gezeigt15, lehnt Karl Barth jede natürliche Theologie scharf ab. Gotteserkenntnis vor und außerhalb von Jesus Christus wird von ihm mit einer bis dahin ungekannten Radikalität bekämpft. Die Rede von Gott knüpft nicht ‚apologetisch‘ an die religiösen Bedürfnisse der Menschen an, sie ist die „Aufhebung der Religion“17. Dieser Offenbarungsmonismus wird von E. Brunner und P. Althaus zurückgewiesen. Unter Berufung auf die Heilige Schrift spricht Althaus davon, dass es neben der Wortoffenbarung noch eine „Ur-Offenbarung“ gibt. Er sieht eine theologische Notwendigkeit „Ur-Offenbarung zu lehren“, da „die heilsgeschichtliche Offenbarung sich überall auf Ur-Offenbarung bezieht“18.
Auch Brunner erklärt gegenüber Barth, dass dieser sich gerade nicht auf die Bibel und die Reformatoren berufen könne. Eine Theologie, „die dem biblischen Offenbarungszeugnis gehorsam sein will“, hätte „die Realität einer Schöpfungsoffenbarung“19 nie in Abrede stellen sollen. „Alle Versuche, die biblische Bezeugung einer solchen zu bestreiten, müssen zu Willkür und Vergewaltigung des Bibelwortes führen“20, schreibt Brunner.
Althaus und Brunner berufen sich dabei auf solche Bibeltexte, die immer wieder zur Begründung einer natürlichen Theologie herangezogen wurden (Röm 1,18–20; 2,14f; Apg 14,15–17 u. 17,23). Aber sie betonen unaufhörlich, dass zwischen Ur-Offenbarung oder Schöpfungsoffenbarung und natürlicher Theologie unterschieden werden müsse. Althaus grenzt sich scharf ab gegenüber der Vorstellung, dass eine natürliche Theologie zur wahren Erkenntnis Gottes führen könne:
Die Ur-Offenbarung wird von der sündigen Menschheit empfangen und überall verkannt und entstellt. Erst im Lichte des biblischen Zeugnisses von Gott wird sie wieder klar und rein erkannt.21
Auch Brunner stellt klar, dass eine natürliche Theologie die noetischen Folgen der Sünde verniedlicht:
Wer also eine „theologia naturalis“ im Sinn richtiger, gültiger Erkenntnis behauptet, leugnet eben damit die Realität der Sünde, mindestens ihre Auswirkung im Bereich der Gotteserkenntnis. Es ist also einerseits die Realität der Schöpfungsoffenbarung anzuerkennen, anderseits aber die Möglichkeit einer – richtigen, gültigen – natürlichen Gotteserkenntnis zu bestreiten.22
Die Berufung des Theologen besteht nicht mehr nur darin, selbstgefällig Dogmatik zu treiben.
Die Position von Althaus und Brunner, die der orthodoxen bzw. reformierten Sichtweise zur allgemeinen Gottesoffenbarung sehr nah kommt, erlaubt es, in der Natur des Menschen nach „Anknüpfungspunkten“ für die Verkündigung des Evangeliums zu suchen. Die Berufung des Theologen besteht damit nicht mehr nur darin, selbstgefällig Dogmatik zu treiben, sondern er hat sein konkretes geschichtliches Gegenüber ernst zu nehmen, muss sich den Fragen, Wunden und Schutzschichten Andersdenkender stellen. Das ist Apologetik.
Barth stellt gegenüber dem liberalen Kulturprotestantismus zu Recht die Einzigartigkeit und Allgenügsamkeit der Christusoffenbarung heraus, in seinem Kampf gegen die allgemeine Offenbarung schießt er über das Ziel hinaus.23
Apologetik von oben oder von unten?
Vornehmlich im englischsprachigen Raum wird seit Jahren kontrovers über die apologetische Methodologie gestritten. Auf der einen Seite finden wir Vertreter einer stark transzendentalen24 Apologetik, zu denen vor allem Cornelius Van Til (1995–1987), Greg Bahnsen (1948–1995) und John Frame gehören. Ihre Methodologie wird engl. „presuppositionalism“ genannt, was man treffend mit „voraussetzungsbewusste Apologetik“ übersetzen kann. Der Begriff soll veranschaulichen, dass Christen grundsätzlich andere Denkvoraussetzungen als Nichtchristen besitzen. In der Begegnung mit anderen denken und argumentieren sie von oben nach unten. Ähnlich wie bei Karl Barth wird durch sie verneint, dass Christen und Nichtchristen auf neutralen Boden stehen, um über die Wahrheit oder den Sinn des christlichen Glaubens zu diskutieren. Das Weltbild des Christen fußt auf der Denkvoraussetzung, dass Gott die Welt geschaffen hat und sich durch Jesus Christus sowie die Heilige Schrift offenbart. Die Weltanschauung eines Nichtchristen basiert auf der Annahme, dass der Mensch selbst Bestandteil einer sich ständig verändernden Natur ist. Es gibt keine Brücke, die diese beiden Positionen miteinander verbindet. Ein System, das mit Gott beginnt, kann objektive Werte und Prinzipien enthalten, da ein Schöpfer sie garantiert. Da, wo alles im Fluss ist, kann es dagegen keine ein für allemal verbindlichen Normen geben, sondern nur ‚Interimswerte‘.
Man kann und soll dort anknüpfen, wo es Gemeinsamkeiten zwischen Christen und Nichtchristen gibt.
Anhänger einer immanenten25 Apologetik behaupten dagegen, dass sie genau dort anknüpfen können und sollen, wo es Gemeinsamkeiten zwischen Christen und Nichtchristen gibt. Ihre Apologetik wird gern Evidentialismus, klassische Apologetik oder thomistische Apologetik genannt. Herausragende Vertreter dieser Position sind C. S. Lewis, John Gerstner (1914–1996), Josh McDowell oder – mehr rechtswissenschaftlich argumentierend – J. Warwick Montgomery. Während in der voraussetzungsbewussten Apologetik deduktive26 Argumente bevorzugt werden und es möglich ist, im Rahmen von Argumentationsverfahren gewisse Aussagen zu machen, bevorzugt die immanente Apologetik induktive27 Argumente, knüpft an sie mit Ungläubigen verbindende Erfahrungen an. Da sie nicht formal deduktiv argumentiert, sondern vornehmlich empirisch induktiv, gewinnt sie keine „Gewissheiten“, nur Wahrscheinlichkeiten (z. B. „Es ist wahrscheinlicher, dass es einen Gott gibt, als dass es keinen gibt“).
Die immanente Apologetik führt ihre Argumente vom Besonderen zum Allgemeinen bzw. von unten nach oben (was eine Verwandtschaft mit aristotelischem Denken signalisiert). Apologeten einer transzendentalen Apologetik beginnen dagegen im Allgemeinen, um dann die Konsequenzen für das Besondere zu erläutern (was eine gewisse Affinität mit platonischem Denken andeutet). Van Til spricht beispielsweise gern davon, dass es so etwas wie reine Fakten (engl. „brute facts“) nicht gibt. Was eine Blume ist, hängt von den Denkvoraussetzungen ab, mit denen ein Betrachter die Blume sieht. Es gibt keine reine Blume. Um Erkenntnis zu rechtfertigen, startet der transzendental argumentierende Apologet immer „im Kopf“, versucht, Fakten aus der Sicht Gottes zu interpretieren. Die klassischen Apologeten setzen dagegen methodisch genau am anderen Ende an, sie starten bei sich selbst auslegenden (evidenten) Fakten (z. B. einer Blume), die dem Interpreten bestimmte Schlüsse „aufzwingen“ (vgl. Mt 6,28–30).
Francis Schaeffer (1912–1984) kombinierte in seiner Arbeit immanente und transzendentale Apologetik. In einem ersten Schritt zeigte er Andersdenkenden, dass sie nicht ihren Denkvoraussetzungen entsprechend leben können, um dann in einem zweiten Schritt transzendental argumentierend zu zeigen, dass die christlichen Denkvoraussetzungen besser geeignet sind, um die Wirklichkeit zu interpretieren, was sich dann wiederum empirische bestätigen lässt.28
Die transzendentale Apologetik allein ist für das Begründen der eigenen Sicht der Dinge (verifizierende Apologetik) nur begrenzt einsetzbar. Begründet man nämlich den bei einem Andersdenkenden provozierten Glaubenswechsel von einer Anschauung zur anderen nur mit Denkvoraussetzungen, kommt dies einem fideistischen29 Sprung sehr nah. Wenn die immanente Apologetik behauptet, dass Fakten sich selbst auslegen, verkennt sie den hohen Stellewert, den unsere Denkvoraussetzungen beim Interpretationsvorgang innehaben.30 Es gibt also Gründe anzunehmen, dass die allgemeine Offenbarung (Natur, Geschichte, Gewissen usw.) und die besondere Offenbarung Gottes (Jesus Christus und Heilige Schrift) doch Anknüpfungspunkte für sinnvolle apologetische Gespräche liefern. Eine Tatsache, der „Presuppositionalisten“ gern durch die Betonung der „vorauslaufenden Gnade“ gerecht zu werden versuchen.
Apologetik als Herausforderung für die Gemeinde heute
Wir sollten Apologetik als eine Funktion der Systematischen Theologie verstehen. Ihren besonderen Charakter gewinnt sie dadurch, dass sie Fragen (und Klagen) Andersdenkender aufgreift und für diese formal nachvollziehbar zu beantworten sucht. Bei dem ‚sich Einlassen‘ auf philosophische Denkvoraussetzungen widersteht Apologetik der Gefahr, christliche Positionen inhaltlich mit jeweils prominenten zeitgeistlichen Strömungen zu versöhnen, sondern bezeugt und begründet gerade die Wahrheit des Evangeliums gegenüber anderen Wahrheitsansprüchen.
Rechtfertigung des Glaubens beginnt im Herzen des Apologeten und ist insofern voraussetzungsbewusst. Sie kann angemessen nur betrieben werden, wenn die Apologeten Gott in ihrem Inneren heiligen (vgl. 1Petr 3,15a) und alle Gedanken unter den Gehorsam Christus bringen (vgl. 2Kor 10,5).
Auch wenn Apologetik denkerische Rechtfertigung ist, soll sie durch einen überzeugenden Lebensstil gedeckt sein.
Auch wenn Apologetik denkerische Rechtfertigung ist, soll sie durch einen überzeugenden Lebensstil gedeckt sein (1Petr 3,16). Skeptiker und Kritiker sollen erkennen können, dass Christen ihren Überzeugungen gemäß leben (Authentizität), auch wenn sie dadurch Nachteile in Kauf nehmen müssen (1Petr 3,17). Apologetik tritt nicht rechthaberisch oder aggressiv auf, sondern „sanftmütig“ und „ehrerbietend“ (1Petr 3,15c). Sie ist Liebesdienst. Das Verstehen Andersdenkender erfordert neben echtem Interesse und viel Zeit auch Demut, daher die Bereitschaft, sich, um einen anderen zu verstehen, unter ihn zu stellen.31
So sehr wir Rechenschaft von unserem Glauben ablegen müssen, so sehr spielen dabei 1. der Stil und 2. unser eigenes Vorbild eine Rolle. Die Sanftmut ist nicht nur eine zwingende Folge davon, dass wir den Gott der Liebe verkündigen und unseren Nächsten lieben sollen und wollen, sondern auch eine Folge des Wissens, dass wir selbst nur begnadigte Sünder und nicht Gott sind. Unser Gegenüber muss nicht mit uns, sondern mit seinem Schöpfer versöhnt werden. Deswegen können wir immer wieder demütig zurücktreten, unsere eigene Begrenztheit und Unzulänglichkeit zugeben und deutlich darauf verweisen, dass wir dem anderen gegenüber nur insofern Autorität beanspruchen können, als wir unverfälscht und für ihn verständlich die Frohe Botschaft verkündigt haben. Die Ehrerbietung ist eine Folge davon, dass wir Menschen mit Gottes Augen sehen, also als seine Geschöpfe, als Ebenbilder Gottes.
Ein Christ hat nicht auf alle Fragen eine Antwort, sondern kann nur dort Gottes Botschaft vertreten, wo Gott sich in seinem Wort geoffenbart hat. Gottes Gebot und die Menschengebote der jeweiligen religiösen Tradition und Kultur werden von Jesus und Paulus strikt auseinandergehalten (z. B. Mk 7,1–15 u. 1Kor 9,19–23). Der Apologet und Missionar darf nicht mit dem Anspruch auftreten, in allem die Wahrheit zu kennen und zu vertreten, sondern kann als fehlbarer Mensch nur dort von einem Ausschließlichkeitsanspruch sprechen, wo Gott ihm dies in seinem Wort geboten hat. Deswegen kann ein Christ in vielen Bereichen von seinem Gesprächspartner lernen, ohne deswegen in den zentralen Glaubensfragen Abstriche machen zu müssen.
Schließlich gilt es zu bedenken, dass Apologetik Schwächen und Irrtümer anderer Denksysteme aufdecken und Denkblockaden gegenüber dem christlichen Glauben beseitigen helfen kann, nicht aber selbst Glauben schafft. Glaube ist Gabe Gottes, weshalb unsere apologetischen Bemühungen durch eine fröhliche Gelassenheit gekennzeichnet sein sollten.
In der Literatur findet sich manchmal die Unterscheidung zwischen negativer und positiver Apologetik. Wir ziehen defensive und offensive Apologetik dieser traditionellen Bezeichnung vor, da sie sprachlich zutreffender sind. ↩
Baltz, Horst und Gerhard Schneider [Exegetisches Wörterbuch] (1992): Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament hrsg. von Horst Balz. Bd. 1–3. Stuttgart [u.a.]: Kohlhammer 1992. Bd. 1: Sp. 329. ↩
Die griech. Präpostion apo bedeutet „von“, der Begriff logion „Wort“ oder „Spruch“. Es geht also um ein „Wegsprechen der Anschuldigung“. ↩
Sokrates wurde nach dem Bericht von Platon mit knapper Mehrheit für schuldig befunden und bot daraufhin an, eine kleine Geldbuße zu zahlen, die dem Wert des Philosophen für den Staat entspräche. Das Gericht reagierte empört und beschloss fasst einstimmig die Todesstrafe. Freunde wollten Sokrates entführen, doch dieser wollte lieber dem Gesetz gehorchen und für sein Anliegen sterben. Er tötete sich selbst mithilfe eine Giftbechers. ↩
Das Verb kommt im NT 10-mal vor (Lk 12,11; 21,14; Apg 19,33; 24,10; 25,8; 26,1f.24; Röm 2,15; 2Kor 12,19), dass Substantiv 8-mal (Apg 22,1; 25,16; 1Kor 9,3; 2Kor 7,11; Phil 1,7.16; 2Tim 4,16; 1Petr 3,15). ↩
Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament begr. von Gerhard Kittel. Hrsg. von Gerhard Friedrich. Bd. 2 Stuttgart [u.a.]: Kohlhammer. Bd. 2: 93. ↩
Baltz und Schneider a.a.O. Bd. 3: Sp. 148. ↩
Botschaft, die von einem Herold ausgerufen wird, Verkündigung. (d.Red.) ↩
Heinz Külling. Geoffenbartes Geheimnis: Eine Auslegung von Apostelgeschichte 17,16–34. Abhandlungen zur Theologie des Alten und Neuen Testaments 79. Theologischer Verlag: Zürich, 1993. ↩
Irrlehren, die mit der Wiederkunft des Herrn zusammenhängen. (d.Red.) ↩
Alexander B. Bruce, The Epistle to the Hebrews, Edinburgh, 1899, hier zitiert nach Dulles, Avery Robert: A history of apologetics. 2nd. Modern apologetics library. San Francisco, CA: Ignatius Press 2005: 15 ↩
Als Apostolische Väter bezeichnet man die Schriftsteller der nachapostolischen Zeit, die zur Kirche des 1. und 2. Jhs. gehören. Die Schriften dieser Autoren wurden nicht in den ntl. Kanon aufgenommen, stehen aber in der Tradition der Schriften der Apostel und gelten als wertvolle Quelle für die Anfänge der Kirchengeschichte. Zu den apostolischen Vätern zählen allg. Clemens I. von Rom, Ignatius von Antiochia und Polykarp von Smyrna. Auch die bedeutende Apostellehre oder Didache wird den Apostolischen Vätern zugeschrieben. ↩
So behandelt z.B. die Didache u.a. Beichte (4,12–5,1), Taufe (7,1–4), Fasten (8,1–3), Herrenmahl (9,1–10,4), den Umgang mit Propheten (11,7–13,7). ↩
Diese Gruppen stammen von Dulles, A history of apologetics: 27–28. ↩
Zur weiteren Darstellung der Apologetik in der Kirchengeschichte siehe Kubsch: Wahrheit und Liebe. S. 189-202. ↩
Ott, Heinrich: Apologetik des Glaubens: Grundprobleme einer dialogischen Fundamentaltheologie. Darmstadt: Wiss. Buchges. 1994. IX. ↩
Barth, Karl. Die kirchliche Dogmatik. Studienausg. Zürich: Theol. Verl. I/2: 304 ↩
Althaus, Paul: Grundriss der Dogmatik. Bd. 1. Berlin: Evangelische Verlagsanstalt 1951. I: 19 ↩
Brunner, Emil. Dogmatik. Bd. 1. Zürich: Theolog. Verl. 1972. I: 137. ↩
Dogmatik I: 137–138. ↩
Althaus, Grundriss der Dogmatik I: 23. ↩
Brunner, Dogmatik I: 138. ↩
Heute wissen wir natürlich, wie sehr das „Nein!“ Barths mitbestimmt war durch den Kirchenkampf und die naturrechtlichen Argumentationen der Nationalsozialisten. Eine komprimierte Darstellung dazu findet sich bei Fischer, Grundkurs Theologie: 90–96 ↩
Überweltlich, jenseitig. (d.Red.) ↩
Innerweltlich. (d.Red.) ↩
Aus dem Allgemeinen abgeleitete. (d.Red.) ↩
Aus der Beobachtung von Einzelfällen, empirisch, abgeleitet. (d.Red.) ↩
Siehe z. B. Francis Schaeffer, Gott ist keine Illusion, Wuppertal: Brockhaus, 1974, S. 140–146. ↩
Glauben ist Vertrauen auf die Offenbarung und wird nicht durch reguliert. Siehe Wahrheit und Liebe S. 149. (d.Red.) ↩
44 Es ist bemerkenswert, dass Adam bereits vor dem Sündenfall auf Gottes verbale Instruktionen angewiesen war. Schon damals konnte er die Welt der Dinge allein durch Forschungsarbeit nicht erschöpfend verstehen. So wies Gott Adam darauf hin, dass die Früchte der Bäume zur Nahrungsaufnahme gedacht sind (Gen 1,29). Sicher wäre Adam irgendwann auch selbst darauf gekommen. Aber das hätte eben tödlich enden können. Wie viel mehr sind wir heute in einer gefallenen Welt auf Gottes letztgültige Interpretation angewiesen. Vgl. Frame, John M.. Apologetics to the glory of God. Phillipsburg, N.J.: P&R Pub. 1994: 22. ↩
„Understanding“, das engl. Wort für „verstehen“, bringt diesen Sachverhalt gut zum Ausdruck. ↩