ThemenBibelverständnis

Weil es ohne außerbiblische Informationen nicht geht

In der Rubrik „Zur Diskussion gestellt“ veröffentlichen wir Beiträge zu Themen, bei denen es auch unter bibeltreuen Christen unterschiedliche Auffas­sungen gibt. Auf diese Weise wollen wir erreichen, dass wichtige Themen nicht unter den Tisch fallen. Andererseits will der Bibelbund nicht die Erkenntnis einiger Mitglieder zur Norm für alle erheben. Die Grundlage der uneingeschränkten Wahrheit der Bibel ist davon in keinem Fall betroffen. Wir ermutigen unsere Leser, uns begründete Einwände zu schicken.

Der folgende Beitrag antwortet auf die Anfrage von Thimo Schnittjer, die in Bibel und Gemeinde 2/2015 abgedruckt war. Dem war allerdings in der Rubrik Frage und Antwort im Heft 1/2014 schon eine Reihe von Thesen von Thomas Jeising vorangegangen, die Thimo Schnittjer teilweise hinterfragt hat und um genauere Auskunft bat.

Thimo Schnittjer hat die Frage nach dem Recht und den Grenzen der Benutzung von außerbiblischen Infor­mationen für die Auslegung der Heiligen Schrift in den Zusammenhang mit der Lehre von der Suffizienz der Heiligen Schrift gestellt. Das ist richtig und ein wichtiger Aspekt in der Diskussion. In der Reformation und danach wurde diese Lehre dem römisch-katholischen Prinzip von Schrift und Tradition entgegengestellt.Hier lassen sich viele Aspekte auf die von Thimo Schnittjer angeregte Diskussion anwenden.

Allerdings kann man das Problem mit der Lehre von der Suffizienz der Schrift nicht vollständig erfassen. Der ebenfalls in der Reformation als hermeneutisches Prinzip aufgestellte Satz „Die Heilige Schrift legt sich selbst aus” (scriptura sui ipsius interpres)1, muss im Einzelnen die Auslegung bestimmen. Und auch das Zueinander von allgemeiner Offen­ba­rung in der Schöpfung und spezieller Offen­barung in der Heiligen Schrift muss geklärt werden – worauf Thimo Schnittjer auch hinweist. Nicht zuletzt müssen wir sehen, wie die Heilige Schrift selbst mit der Frage umgeht, damit wir nicht eine an sich gute Lehre über die Schrift stellen.

Obwohl ich Thimo Schnittjer weitgehend zustimme, sehe ich doch die Ten­denz, dass er die Grenzen der Lehre von der Hin­länglichkeit der Schrift zu wenig beachtet. Es ist darum erforderlich, dass wir uns die Elemente dieser wichtigen Lehre über die Bibel vergegenwärtigen. Aus dem verständlichen Wunsch her­aus, der Verdrehung der Schrift mit fremdem Denken zu wehren, verschiebt er m.E. die Auf­gabe der regelmäßigen Prüfung alles Denkens an Gottes Wort hin zu einer Pro­blemlösung durch einen Schnitt.

1. Der Kern der Lehre von der Suffizienz der Heiligen Schrift bezieht sich auf ihre Botschaft von der Errettung durch den Glauben an Jesus Christus.

Bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass das sola scriptura nie so gemeint war, dass die Heilige Schrift zur Lösung aller Probleme und zur Regelung aller Lebensfragen ausreicht.

„Suffizienz” ist ein lateinisches Wort und lässt sich auf deutsch wiedergeben mit „ausreichend sein” oder „genügend sein”. Bezogen auf die Bibel kann man dann sagen: „Die Bibel ist ausreichend, sie genügt, mehr brauchen wir nicht.” Aber dieser Satz ist offenbar nicht genügend. Es fehlt ihm noch etwas. Wofür ist die Bibel völlig ausreichend? In welcher Hinsicht brauchen wir nicht mehr als nur sie? Denn es ist offensichtlich, dass wir zum Überleben Luft zum Atmen brauchen und etwas Nahrhaftes zu essen, obwohl das Wort Gottes uns süßer und nahrhafter als Honig ist (Ps 119,103). Ich weiß, dass Thimo Schnittjer das auch nicht bestreiten wollte, aber der Gedanke hilft, das eigentliche Problem besser zu erfassen, damit die Grenzlinien nicht falsch gezogen werden.

Wenn wir nämlich die Grenze der Lehre von der Suffzienz der Schrift entsprechend der Schrift selber ziehen, dann wird uns klar, dass mit dieser Lehre das Problem der Grenzen der außerbiblischen Information oder Gedankenguts für ihre Auslegung nicht vollständig gelöst werden kann.

Die Lehre trägt zwar etwas dazu bei, aber wie meist im Leben ist die Sache nicht ganz so einfach wie es mit dem Merksatz der Reformatoren sola scriptura, allein die Schrift, scheint.

Denn bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass das sola scriptura nie so gemeint war, dass die Heilige Schrift zur Lösung aller Probleme und zur Regelung aller Lebensfragen ausreicht. Sie ist der Maßstab und bestimmt die Grenzen, aber sie regelt nicht alles Notwendige innerhalb der angegebenen Grenzen.

Zur Auslegung der zitierten Bibelstellen

Insofern sind auch die von Thimo Schnittjer angegebenen Bibelstellen falsch ausgelegt, wenn damit auch nur angedeutet werden soll, dass wir außer der Bibel nichts weiter brauchen.

Es geht also konkret um die Frage, ob die Aussage in 2. Petrus 1,3 meint, dass uns alles zum ewigen Leben und zu einer gottgefälligen Lebensgestaltung gegeben ist oder ob damit auch alle anderen Bereiche des Leben gemeint sind. Vers 10 und 11 geben meines Erachtens klar Auskunft. Es ist uns alles gegeben, was wir für unser ewiges Heil benötigen. Alles, was wir für ein Gott wohlgefälliges Leben wissen müssen, dass lernen wir aus der Bibel. Was sie uns sagt, dass wir glauben müssen, das reicht aus. Was sie uns sagt, wie wir unser Leben gestalten sollen, das reicht aus.

Unsere reformatorischen Väter haben daraus zurecht auch eine negative Konsequenz gezogen. So hat zum Beispiel Johann Amos Comenius (1592-1670) auch darauf bestanden:

Darin zeigt sich die Vollkommenheit des Wortes Gottes, dass es auch dort, wo es schweigt, lehrt. Und so lehrt es das, was es nicht offenbart, gebietet und verheißt, weder zu glauben, zu tun, noch zu hoffen (es sei denn, es sei bereits aufgrund des Lichtes der Natur bekannt und es könne auf offensichtliche Weise darauf geschlossen werden).2

Das heißt eben, dass wir auch das nicht glauben müssen, hoffen oder verwirklichen müssen, was dort nicht verlangt ist. Diese Erkenntnis ist für die Diskussion um die Geltung und Autorität außerbiblischen Gedankenguts sehr wichtig.

Den Kampf gegen den Hunger in der Welt fordert Gottes Wort nirgends als Teil des christlichen Lebens.

Wenn also z.B. manche Christen fordern, dass zum rechten Christsein auch der Einsatz für den Kampf gegen den Hunger auf der ganzen Welt gehöre, dann kann man das mit gutem Grund ablehnen. Das fordert Gottes Wort nirgends und darum darf auch niemand, der solche Ziele, die die UNO sich gesetzt hat, unterstützen will, das mit Bibelversen zu einem geforderten christlichen Werk machen.

Wenn Paulus 2. Korinther 9,8 sagt, dass wir durch die Gnade Gottes in allem, allezeit alle Genüge haben können, redet er doch offensichtlich davon, dass Gott uns auch für unser leibliches Leben alles Not­wendige geben kann, so viel, dass wir eben an andere abgeben können. Deswegen hat die Stelle auch eigentlich nichts mit der Lehre von der Suffizienz der Schrift zu tun. Denn Paulus hat doch hier offensichtlich nicht allein die Gabe des Wortes Gottes im Blick, sondern denkt an den leiblichen Segen, den Gott jederzeit geben kann oder auch nicht. Paulus sagt das nicht ausdrücklich, aber er sieht die Christen in Korinth als solche, die eben auf dem Acker oder im Handel gearbeitet haben und durch Gottes Güte gut verdient haben. Er ist davon überzeugt, dass die Korinther von diesem Segen so viel haben, dass sie davon den Jerusalemer Christen abgeben können, die Gott zu dieser Zeit mit so wenig gesegnet hat, dass sie Mangel leiden. Er weist allerdings darauf hin, dass der Antrieb für die Bereitschaft zum materiellen Geben aus der Freude am reichlichen geistlichen Segen erwächst. Insofern könnte man sagen, dass die Freude an Gottes Wort und Evangelium auch einen willigen Geber macht.

Wichtiger ist die zitierte Stelle aus 2. Timotheus 3,15-17. Die spielte auch bei der Formulierung der Lehre von der Suffizienz eine wichtige Rolle. Sie ist der sogenannte „locus classicus”. In Vers 15 sagt Paulus ausdrücklich, dass es die Heilige Schrift ist, die Timotheus, aber natürlich genauso jeden Menschen, „weise machen kann zur Rettung durch den Glauben an Jesus Christus”. Alles, was wir für unsere Rettung wissen und glauben müssen, steht in der Heiligen Schrift. Die Frage ist also: „Was liest du? Was steht da?”. Negativ gilt dann auch: Was nicht da steht, das müssen wir auch weder glauben noch tun, wenn es um unsere Errettung geht.

Es hat allerdings schon in der Zeit der Orthodoxie Tendenzen gegeben, die Wörter in dem Vers 15 so auseinander zu nehmen, dass man sagte, die Heilige Schrift gebe alle Weisheit und sie zeige das Heil durch den Glauben an Jesus Christus. Dann konnte man auch 16 und 17 so verstehen, dass das „geschickt sein zu jedem guten Werk” mehr meint, als den rechten Glauben und das rechte Leben aus dem Glauben zum Heil. Die Behauptung lag dann nahe, dass die Bibel uns Weisheit für jedes „Werk unseres Lebens” gibt. Aber ich sehe dafür keine biblische Begründung.

Thimo Schnittjer betont, dass auch er die Bibel als ausreichend „für unser geistliches Leben” in Jesus ansieht und dass außerbiblisches Gedankengut nur „in dieser Hinsicht ohne Nutzen und sogar gefährlich sein kann”. Das kann ich unterstreichen.

Dann aber verweist er auf einen Artikel von Wayne Mack, der dort verlangt, dass die Bibel „uns als Maßstab für alle Angelegenheiten des Glaubens und unseres Alltags dienen” soll. Für die Seelsorge zieht Mack daraus die Konsequenz, dass wir keiner „Psychologie bedürften, um die Probleme der Menschen zu verstehen und ihnen zu helfen”. Er beklagt, die Bibel werde „als Wort Gottes und daher respektabel anerkannt, aber wenn es darum geht, viele Fragen und Probleme des täglichen Lebens zu lösen, misst man ihr nur begrenzten Wert zu”3.

Das ist genau die problematische Grenz­verschiebung, die ich meine. Ja, die Bibel ist der Maßstab, aber so, dass sie sowohl den festen Rahmen bietet, als auch den Geist der Unterscheidung. Es ist ein Missbrauch der Bibel, wenn ich erwarte, dass sie für „alle An­gelegenheiten un­seres Alltags” und die „Probleme des täglichen Lebens” Lösungen bietet. Und wenn Mack dazu auf Jesaja 8,19-20 verweist, dann ist der Bibelmissbrauch m.E. naheliegend. Im Übrigen bin ich sicher, dass jeder Seel­sorger – auch Wayne Mack – Psychologie braucht. Dazu muss er nicht Psychologie studieren, aber ein notwendiges Maß im Sinne der Menschenkenntnis erlernen. Seine Menschenkenntnis misst er an den Grunddaten der Bibel, z.B. über das Sündersein des Menschen; aber er kann und sollte noch anderes für seine Seelsorge lernen, was nicht ausdrücklich in der Bibel steht.

Wir sind von Gott in vielen schöpfungs­mäßigen Dingen dadurch gelehrt, dass seine Schöpfung nach festen Regeln funktioniert.

Wenn Jesaja 28, 23-29 davon spricht, dass Gott den Menschen die Prinzipien von Saat und Ernte lehrte, dann ist offensichtlich nicht gemeint, dass die Bibel ein Handbuch für den Bauern enthält, sondern dass der Mensch aus dem Funktionieren und den Prinzipien, die Gott selbst in die Schöpfung eingebaut hat, lernen kann. Er ist deswegen von seinem Gott unterwiesen, weil Saat und Ernte nicht allein vom Zufall abhängig sind, sondern es auch natürliche, geschaffene Regeln gibt, welche Pflanzen gut miteinander wachsen und auf welche Weise man den besten Ertrag beim Ernten erzielt.

Selbstverständlich gibt es das auch im Umgang mit Menschen und ihrem Verhalten. Warum sollte ich nicht von der Erfahrung anderer Seelsorger lernen? Darum schreibt doch W. Mack Seelsorgebücher, die nicht nur Bibelverse enthalten. Und ja, der Mensch hat eine Psyche, die Gott geschaffen hat, und die kann in gewissen Grenzen erforscht werden. Was die Grenzen sind, muss ich aus der Bibel lernen und natürlich kann der Mensch sich auch über den Menschen irren. Darum sehe ich viele psycho­thera­peutische Theorien kritisch. Aber einfach alles abzulehnen, weil es nicht ausdrücklich in der Bibel steht, entspricht nicht dem biblischen Konzept von Weisheit.

Suffizient, wenn es um Errettung geht

Es lohnt, zurückzuschauen auf den Streit um die Geltung der Tradition, wie er von den Reformatoren selber ausgefochten wurde. Dabei ging es nicht um eine Verachtung früherer Einsichten oder der Geschichte der Christenheit oder aller Sitten und Gebräuche, wenn sie nicht ausdrücklich in der Bibel erwähnt werden. Man lehnte offensichtlich nicht die Tradition, sondern das Traditionsprinzip ab. Die Autorität liegt immer bei der Heiligen Schrift, nie bei der Tradition.

Und das hieß insbesondere: Alles, was dem Wort Gottes entgegensteht oder in seiner Geltung ein angeblich nicht ausreichendes Evangelium ergänzen will, das hat kein Recht und soll auch keinen Raum haben.

„Das von menschlicher Zustimmung oder Ablehnung in Geltung und Wirksamkeit unabhängige Wort Gottes in Gesetz, Geboten und Evangelium erweist sich gerade darin als wirkmächtige Autorität, dass es im Kampf zwischen Gottes Wort und Menschenwort zur Kritik und Abschaffung all dessen ermächtigt und verpflichtet, was dem Wort Gottes entgegensteht oder das Evangelium ergänzen will.”4

Wenn Thimo Schnittjer fordert, das Prinzip der Genüg­samkeit nicht zu begrenzen, dann stimme ich ihm voll zu. Aber das gilt natürlich nur innerhalb der Grenzen, die die Lehre von der Genügsamkeit der Schrift selber hat. Es gilt innerhalb der Grenzen, die die Heilige Schrift auch setzt.

Wenn es darum geht, was wir glauben und wie wir zum Wohlgefallen Gottes leben sollen, so steht dazu alles Notwendige in der Schrift. Welche Pilze essbar und welche giftig sind, muss ich woanders lernen, obwohl es ums Überleben geht. Was bei einem gebrochenen Bein zu tun ist, lese ich nicht in der Schrift. Ja, selbst meine Sprache und das Lesen hat mir nicht die Bibel beigebracht, obwohl ich beides brauche, um das lebensrettende Evangelium dort lesen zu können.

Gerhard Maier fasst die Erkenntnis der Reformatoren und der Orthodoxie so zusammen:

„Dabei war man sich der Grenzen bewusst, die durch die Zweckhaftigkeit der Schrift gezogen waren. Sie genügte zum Heil. Aber sie besaß offensichtlich Lücken, wo es nicht um das Heil ging.“5

Im Zusammenhang mit der Pflicht, von der Erwählung des Menschen durch Gott zu reden, hat Johannes Calvin auf das Problem der Grenzziehung noch in anderer Hinsicht aufmerksam gemacht:

„Um also auch in diesem Stück die rechte Begrenzung innezuhalten, müssen wir auf das Wort des Herrn zurückgehen, an dem wir eine sichere Richtschnur des Erkennens haben. Denn die Schrift ist die Schule des Heiligen Geistes, und in ihr wird nicht übergangen, was zu wissen notwendig oder nützlich ist, es wird aber auch ebenso nicht gelehrt, als was zu wissen förderlich ist! … Wir sollen, meine ich, dem Christenmenschen erlauben, allen Worten Gottes, die an ihn gerichtet werden, Herz und Ohr zu öffnen, allerdings mit solcher Zurückhaltung, dass, sobald der Herr seinen heiligen Mund schließt, auch der Mensch sich den Weg zum Forschen verschließt” (Inst III,21,3).

Wenn die Bibel ein Thema anspricht, dann soll es auch für den Menschen Thema sein und er soll es nicht als unwichtig abtun. Wo die Bibel aber schweigt, da muss sich der Mensch auch zurückhalten. Allerdings spricht Calvin auch hier vom eigentlichen Thema der Schrift: die Errettung des Menschen. Er meint nicht die Bereiche der allgemeinen Lebens­weisheit oder die wissen­schaftliche Forschung, sondern das Erforschen des verborgenen Ratschlusses Gottes im Hinblick auf unsere Erlösung.

Die Heilige Schrift ist uns für unsere Rettung durch den Glauben an Jesus Christus gegeben. Dazu hat nach Gottes Willen Johannes sein Evangelium aufgeschrieben (Joh 20,31). Die Heilige Schrift ist uns Licht auf unserem Weg, womit der Weg zu Gott und mit Gott angesprochen ist (Ps 119,105; 2Pet 1,19). Das Wort Gottes soll, will und kann uns zu unserem Ziel in der Ewigkeit bei Gott leiten (Heb 2,1-3). Dazu sollen wir es glauben (Röm 10,17). Das Wort selber wird seine Wirkung entfalten (Heb 4,1-2+12) und ist auch bei uns scharfes Schwert zur Unterscheidung.

Wenn ich auf der einen Seite darauf bestehe, die Grenzen der Lehre von der Genügsamkeit der Schrift zu beachten, dann will ich genauso betonen, dass die Bibel über ihr eigentliches Ziel hinaus Entscheidendes ohne Fehler und Irrtum sagt, dass für unser Leben, Denken, Forschen alltäglich wegweisend ist und bleibt.

Thimo Schnittjer spricht das Thema zurecht an, weil tatsächlich besonders die Überbetonung des Histo­rischen in der historisch-kritischen Bibelauslegung zu einer Aushöhlung der Autorität der Schrift führt.

Das kann zum Beispiel mit der Forderung geschehen, man müsse die biblischen Aussagen genauso verstehen, wie sie die ersten Hörer verstanden. Dann müsste man versuchen, sich histo­risch in ihre Situation und Gedankenwelt zu versetzen. Dazu brauche man dann zahlreiche Informationen aus der damaligen Umwelt. Diese Forderung ist wohl kaum erfüllbar, und ob wir mit unserem Hineinversetzen dann richtig liegen, könnten wir nie sicher sagen. Damit aber würde einer willkürlichen Auslegung Tür und Tor geöffnet.

Deswegen gilt, dass die Behauptung, die Bibel sei ohne ein besonderes historisches Instru­mentarium zur Auslegung nicht richtig verstehbar, abgelehnt werden muss. Die Bibel ist aus sich selbst heraus verstehbar. Sie liefert selbst genug historische Informationen, die für die Klarheit der rettenden Botschaft notwendig sind.

Deswegen darf man allerdings nicht als Gegenreaktion auf die historisch-kritische Bibelauslegung die Bedeutung der Geschichte ganz verneinen. Das tut die Bibel offensichtlich nicht. Sie will auch in ihrer Geschichte verstanden werden und als geschichtliches Buch.

Als Gegenreaktion auf die Überhöhung des historischen Verständnisses in der Bibelkritik dürfen wir nicht die historische Seite der Schrift verneinen.

Das heißt aber nicht, dass sie uns jedes historische Detail der von ihr berichteten Ereignisse liefert. Und das betrifft sogar so zentrale Ereignisse wie die Kreuzigung. Wie so ein Kreuz aussah und was eine Kreuzigung als Folter und Todes­art für einen menschlichen Körper bedeutet, können wir in historischer Hinsicht nur teilweise aus der Bibel ableiten. Das meiste „Wissen” was wir davon haben und bei jedem Lesen an die Bibel herantragen, haben wir durch Informationen aus anderen Quellen bzw. aus der Tradition der Christenheit.

Diese Information ist aber – das folgern wir aus der Lehre von der Suffizienz der Schrift – für unsere Rettung nicht notwendig. Was für unsere Rettung über die Kreuzigung von Jesus wichtig ist zu wissen, das steht alles in der Bibel. Sollen wir deswegen die anderen Informationen ablehnen oder als schädlich ansehen? Grund­sätzlich würde ich sagen „nein“. Aber wenn jemand fordern würde, dass wir uns für unsere Erlösung in das Leiden eines Gekreuzigten hineinversetzen müssen, dann wäre die Grenze überschritten, die uns die Lehre von der Suffizienz zurecht setzt.

Die moderne Theologie bestreitet die Suffizienz der Schrift völlig und glaubt, dass sie erst durch den Glauben des Menschen überhaupt redet.

Die moderne Theologie ist aber noch viel weiter gegangen. Sie bestreitet, dass die Bibel überhaupt verlässliche Aussagen macht, auf die der menschliche Glaube dann bauen kann. Sie behauptet dagegen, dass die Heilige Schrift allein nicht ausreicht, sondern überhaupt erst in der Interaktion mit dem Glauben des Menschen zu ihren Aussagen kommt. Der Weg zur Rettung ist dann nicht die klare Botschaft von Christus, sondern das, was sich im Menschen an Glauben – im Sinne eines zu Gott hingezogen sein oder sich abhängig von Gott fühlen – herausbildet. Dazu kann und soll die Bibel mehr oder weniger beitragen. Gerhard Maier:

„Allen diesen Versuchen gegenüber, die Suffizienz der Schrift im Sinne ihrer Zweck­bestimmung aufzulösen, behauptet die Offenbarung selbst, uns alles Heils­not­wendige mitzuteilen. Zur Kon­se­quenz ihrer Autorität gehört unabdingbar ihre Suffizienz”.6

2. Ganz ohne Zusatzinformation können wir die Bibel nicht verstehen!

Thimo Schnittjer fordert mich auf, ich solle klarer sagen, wo Zusatzinformationen für das Verstehen der Bibel notwendig sind. Wenn ich das tue, dann in der Überzeugung, dass die Lehre von der Suffizienz der Heiligen Schrift davon nicht betroffen ist, weil es hier vor allem um die geschöpflichen Grundlagen geht. Darüber hinaus klärt auch die Tradition der Kirche einzelne Fragen, die aus der Bibel allein nicht zu klären sind.

Prinzipien der Schöpfung

Offensichtlich redet die Bibel so von unserer Errettung, dass sie dazu auf viele Gegenstände und Zustände des menschlichen Alltags und Lebens Bezug nimmt. Sie tut das meist, ohne eine Definition darüber abzugeben, was sie damit genau meint. Was genau ist z.B. Traurigkeit? Woher wissen wir das? Es ist meines Erachtens nicht möglich, das allein aus der Bibel zu definieren, obwohl mit verschiedenen hebräischen und griechischen Wörtern durchaus häufig und vielfältig davon berichtet wird.

Wir sehen dann noch, dass die Wörter nicht immer genau das gleiche Bedeu­tungsspektrum haben wie in unserer Sprache und dass sich dabei verschiedene Bereiche überschneiden, wie etwa Leid oder Schmerz. Wenn die Bibel nicht mit normaler menschlicher Erfahrung korrespondieren würde, wie es sie bei allen Menschen gibt, dann könnten wir sie nicht verstehen. Dann aber ist offenbar außerbiblisches Gedankengut notwendig, um die Bibel zu verstehen. Und das gilt auch dann noch, wenn durch die Bibel und den Glauben an Jesus meine Konzepte von Leid und Traurigkeit verändert werden.

Das gilt genauso für die von Thimo Schnittjer erwähnte Sanftmut bei Mose (4Mo 12,3). Was versteht er darunter und woher hat er sein Konzept von Sanftmut? Obwohl ich Mose nicht cholerisch nennen würde und die Anwendung von Persönlichkeitsprofilen auf biblische Personen ablehne, könnte doch das biblische Verständnis von Sanftmut damit zusam­menpassen.

Was ich zeigen will, ist, dass wir es immer mit unserem natürlichen Verständnis zu tun haben, das mindestens zu einem Teil außerbiblisch gewonnen ist. Es passt aber teilweise zur Bibel, weil sie nicht völlig unabhängig von der Schöpfung redet. Dann aber korrigiert die Bibel auch das fehlgeleitete natürliche Verständnis. Was sie aber nicht bietet, ist ein inspiriertes biblisches Begriffslexikon, das wir erst einmal lernen, damit wir die Bibel auch richtig verstehen.

Die Bibel ist Gottes Offenbarung in seine Schöpfung hinein.

Man muss also sagen, dass Gott seine spezielle Offenbarung in die allgemeine Offenbarung seiner Schöpfung hineingegeben hat. Dass das auch richtig funktioniert, dafür hat Gott selber gesorgt. Er ist ja der Schöpfer und der Urheber der Offenbarung. Unsere Sprach­fähigkeit und das Funk­tionieren von Sprache hat Gott geschaffen, um es dann zu benutzen, um uns seine rettende Botschaft in Wörtern zu übermitteln.

Die Bibel bietet dazu keine Sprach­theorie oder Sprachphilosophie, sondern benutzt einfach diese Grundlage. Ich kann nichts Schädliches dabei erkennen, wenn wir uns über das Funktionieren von Sprache Rechenschaft ablegen. Der Maßstab bleibt allerdings wieder die Bibel. Das heißt, dass bestimmte Sprachtheorien oder Philosophien dann die Bibel nicht beleuchten können und dürfen, wenn sie die Aussagen der Schrift über den Weg des Evangeliums durch Wörter zum Menschen in Frage stellen.

Sprachliche Werkzeuge

Als Bibelübersetzer uns die Bibel in unsere Muttersprache übersetzten, da haben sie auch Wörterbücher benutzt. Solche Wörterbücher enthalten mindestens zum Teil außerbiblische Informationen, die an die Bibel herangetragen werden. Und das sogar an einer sehr grundlegenden Stelle des Verstehens. Wenn nun jemand darauf bestehen wollte, dass Wörterbücher nur aus der Analyse der Originaltexte gebildet werden müssen, dann hätte er spätestens bei einem Wort, das nur einmal in der Bibel vorkommt, ein hapax legomenon, ein Problem. Das biblische Buch im Alten Testament mit den meisten dieser Wörter ist Jesaja (Im NT ist es Lukas, der im Evangelium und der Apostelgeschichte die meisten hapax legomena verwendet.). Er benutzt 201 Wörter, die nur in diesem Buch vorkommen und dort auch nur ein einziges Mal. Darüber hinaus gibt es Wörter, die nur bei Jesaja zu finden sind, auch wenn sie dort mehrfach vorkommen.

Die Bedeutung einer Reihe dieser Wörter lässt sich erschließen, weil sie irgendwie mit anderen verwandt sind. Aber es bleiben am Ende immer noch 60 übrig, die nirgendwo sonst zu finden sind.

Aber an diesem Beispiel will ich fragen, wie man denn den Sinn der Wörter herausfinden will ohne außerbiblische Information. Ich glaube nicht, dass Thimo Schnittjer alle diese Wörter unübersetzt in eine deutsche Bibel übernehmen wollte. Er würde auch allein für das Alte Testament auf 1301 Stellen ohne die aramäischen Wörter (über 400) kommen.

Auch wo wir außerbiblische Information benötigen, bleibt die Bibel der Maßstab für sie.

Wie also findet man eine passende Wortbedeutung? Man schaut sich die Tradition der alten Übersetzungen an. Es gab ja anfangs Leute, die die Wörter kannten. Man sucht in alten Kommentaren. Man schaut, ob es verwandte Wörter in verwandten Sprachen gibt. Man überlegt, ob sich das Wort vielleicht irgendwie aus einem anderen bekannten gebildet hat, ob nun geschichtlich oder formal. Und man benutzt dabei Beobachtungen aus anderen Sprachen. Dann prüft man, ob die Übersetzung im Zusammenhang der Stelle, des Buches und zuletzt der Bibel einen Sinn ergibt.

Wieder zeigt sich also, dass es ohne außerbiblische Information nicht geht, dass aber der Maßstab trotzdem die Bibel bleibt.

Überlieferung

Warum praktizieren wir nicht regelmäßig die Fußwaschung? Immerhin hat Jesus das doch eindeutig in der Bibel angewiesen (Joh 13,14). Nur in wenigen Gemeinden gibt es aber eine regelmäßige Praxis. In der römisch-katholischen Kirche tut es auch nur der Papst am Gründonnerstag. Warum das so ist, lässt sich nur so erklären, dass die Jünger – anders als bei der Aufforderung zum Feiern des Abendmahls – die Sache nicht so verstanden haben, dass daraus eine regelmäßige Praxis abgeleitet werden sollte. Sie verstanden die Aufforderung zum Füßewaschen offenbar im übertragenen Sinne.

Wäre es anders gewesen, hätten wir wohl Hinweise in den Briefen oder der Apostelgeschichte und es gäbe eben eine historische Praxis innerhalb der Christen­heit. Weil das nicht so ist, halten es die meisten Christen nicht für geboten, das Gebot im wörtlichen Sinne zu erfüllen.

Offenbar benutzen wir in diesem Fall außerbiblische Informationen, wenn es um christliche Glaubenspraxis geht. Ich halte das in diesem Rahmen für richtig.

Auch sprechen wir in wesentlichen Glaubensinhalten mit Begriffen und Ideen, die nicht direkt aus der Bibel stammen. Zum Beispiel sagen wir, dass Gott eine Person ist. Ich kann nicht sehen, dass eine so radikale Ablehnung außerbiblischer Gedanken und Information notwendig ist, dass wir darum Glaubensbekenntnisse ablehnen, die seit Jahrhunderten zum christlichen Grund­bestand gehören.

Und außerdem werden wir, wenn wir die Glaubens­inhalte heute neu formulieren, dazu auch heutige Begriffe, Ideen und Vergleiche benutzen. Die alten Glaubensbekenntnisse und ebenso die neuen müssen sich immer wieder an der Bibel messen lassen, aber sie grundsätzlich als schädlich abzulehnen, weil sie mindestens Elemente enthalten, die nicht direkt der Bibel entstammen, erscheint mir überzogen.

Im Gegenteil glaube ich, dass wir durch die Bibel geradezu aufgefordert sind, die biblischen Wahrheiten jeweils in unsere Zeit und Ideen­welt hinein zu verkündigen. Dabei werden wir aber nicht nur Bibelverse vorlesen, sondern die biblischen Aussagen in eine Beziehung zum jeweiligen Denken setzen. In diesem Denken sind wir ja selber aufgewachsen, wenn wir das Evangelium in unserer eigenen Kultur verkünden. Dabei bleibt es nicht aus, dass der Glaube und noch mehr das Glaubens- und Gemeindeleben eine Färbung bekommt.

Es ist ein idealistischer Irrtum, man könne von außerbiblischen Ideen ganz frei werden. Das Schwert des Geistes muss sie aber immer wieder unterscheiden.

Inwieweit die tolerierbar ist, muss und kann an der Bibel gemessen werden, die doch auch deswegen das Schwert des Geistes genannt wird (Eph 6,17; Heb 4,12). Es ist aber offenbar ein idealistischer Irrtum, zu meinen, man könne von den außerbiblischen Ideen ganz frei sein oder es doch irgendwie werden. Der natürliche Mensch ist dazu genauso wenig in der Lage, wie er in seinem Körper sündlos werden kann.

Das Maß ist das Wort Gottes mit der Botschaft von der Rettung aus Glauben im Mittelpunkt. Es ist mir nicht einsichtig, warum die Behandlung von Einleitungsfragen zu biblischen Büchern per se schädlich oder doch mindestens wertlos sein soll. Wenn die Antworten dazu benutzt werden, um die eindeutigen Aussagen zu verbiegen oder zu entschärfen, dann ergibt sich ein Problem.

Beispiel Datierung: Wenn jemand sagt „Weil der 1. Korintherbrief früher geschrieben wurde als der 1. Timotheusbrief, deswegen hat der spätere Brief eine höhere Autorität in Fragen der Gemeindeleitung”, dann ist das irreführend und abzulehnen. Aber dass wir etwa in einem poetischen Text eher mit Bildersprache rechnen müssen als in einem Lehrtext, das ist eine wichtige Hilfe aus den Einleitungsfragen. Im Einzel­fall muss dann immer noch geklärt werden, ob etwas bildlich oder wörtlich gemeint ist.

Kürzlich schrieb mir jemand, dass in 1Kor 11 eindeutig ein „Gebot zum Schleier” stünde. Ich freue mich über alle Christen, die diese Verse nicht als überholt ansehen, sie verstehen wollen und für das gemeindliche Leben Konsequenzen daraus ziehen. Das halte ich auch für notwendig für Bibeltreue.

Aber die unterschiedliche Praxis der Gemeinden könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Sache doch nicht so einfach ist. Und wenn jemand mir sagt, er lese dort das „Gebot zum Schleier”, dann sage ich: „Zu einer solchen Aussage kannst du nur mit außerbiblischen Informationen kommen”. Allein das griechische Wort, das der Bruder mit „Schleier” übersetzt, ist nicht so klar und scheint eher „Umhang” zu bedeuten. Wenn er dann von den Frauen erwartet, dass sie im Gottesdienst oder an bestimmten Stellen des Gottesdienstes ein Stück dünnen Stoff auf ihren Kopf legen, dann ist das etwas, das aus dem biblischen Text abgeleitet ist, aber offensichtlich auch mit Gepflogenheiten und Auslegungen gemischt wurde, die so nicht genau in der Bibel stehen.

3. Es ist nicht so einfach

Ich stimme Thimo Schnittjer in seiner Skepsis gegenüber dem Rang außerbiblischer Informationen zu. Ich sehe auch das Problem, dass mit dem Argument, dass irgend etwas damals so oder so gewesen sei und deswegen die klaren Aussagen der Bibel für uns nicht mehr gelten sollen, viel Schaden angerichtet wird.

Aber leider kann man das Problem nicht mit einem einfachen Schnitt erledigen. Es ist eine Täuschung zu meinen, dass die hermeutischen Fragen mit der völligen Ablehnung von Informationen außerhalb der Bibel beseitigt werden könnten. Wenn es tatsächlich so wäre, dass Paulus mit Homosexualität etwas ganz anderes meinte, als was wir heute darunter verstehen, dann wäre es berechtigt zu fragen, inwiefern die Verurteilung von Homosexualität als Sünde angemessen ist. Wir müssen uns die Mühe machen, uns mit den Argumenten auseinanderzusetzen und sie an der Bibel zu prüfen. Und dann zeigt sich, dass die Behauptungen der Befürworter von homosexueller Lebenspraxis falsch sind.

So ist das auch mit anderen Bei­spielen, die Thimo Schnittjer nennt. Ob Nebukadnezars Um­kehr echt war, darf gefragt werden. Ich halte es auch nicht für falsch, die Aussagen über den Götzendienst der Babylonier in der Bibel mit archäologischen Erkennt­nissen zu ergänzen. Nur kann von dem, was Archäologen gefunden und gedeutet haben, nicht die Bedeutung des Textes abhängen. Hier ist der Ausleger gefragt, der sich mühen muss, mit der Bibel die Bibel auszulegen.

Ob ein Alkoholiker durch ein Gebet völlig frei von seiner Sucht wird oder ob er auch noch zusätzlich eine Entgiftung braucht und vielleicht noch eine Therapie, das kann unmöglich allein mit der Antwort auf die Frage nach dem Recht und den Grenzen von außerbiblischem Gedan­ken­gut geklärt werden.

Als Seelsorger habe ich große Beden­ken, wenn hier angedeutet werden soll, dass die höhere Art der Hilfe die ohne Medi­kamente, Operationen, Gips oder anderen ärztlichen Beistand wäre. Es ist ein falscher Gegensatz, der hier aufgestellt wird: entweder dem Herrn vertrauen oder ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Ich versuche in der Seelsorge, Menschen gerade dazu zu helfen, ihre Hoffnung ganz auf den Herrn zu setzen und zwar auch, wenn sie ärztliche Hilfe brauchen. Meine Heilung hat nie ein Arzt bewirkt. Auch wenn er mir Medikamente verordnet hat oder mich operiert, weiß ich, dass Gott mir geholfen hat. Auch wenn er es zum Teil durch die Hand oder den Mund des Arztes tat.

Es bleibt uns nicht erspart, jeweils das Recht und die Grenzen von außerbiblischem Gedankengut und Informationen zu prüfen. Mit einer allgemeinen Regel lässt sich das Problem nicht lösen.


  1. „per se certissima, apertissima, sui ipsius interpres“; Antwort Luthers auf die Bannbulle Papst Leos, WA 7,97. 

  2. Consultatio I,1028f. De rerum humanarum emendatione consultatio catholica (1662). 

  3. Gemeindegründung 89 (2007), S. 6 (Hervorh. T.J.). Im theologischen Ansatz Macks gibt es mehrere Grenzverschiebungen. So rückt auch der geistliche Reichtum, den wir allein in Christus haben, in den frommen Menschen selbst. 

  4. Armin Wenz, Das Wort Gottes – Gericht und Rettung, Göttingen: V&R, 1996: 61. 

  5. Gerhard Maier, Biblische Hermeneutik, Wuppertal, Brockhaus, 1990: 157. 

  6. a.a.O. 159