Liebe Brüder und Schwestern,
An diesem wunderbaren Tag grüße ich Euch herzlich im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Es ist dem Bibelbund eine besondere Freude, die Gastfreundschaft der Zionshalle in den letzten Tagen genossen zu haben und nun auch mit Euch den Tag des Herrn und die Kraft Seiner Auferstehung zu feiern.
Viele Christen sehnen sich danach, die Kraft Gottes in ihremLeben zu erfahren und noch mehr zuerfahren. Menschen ohne Beziehung zum christlichen Glauben suchen Erfahrungen mit einem höheren Wesen, wissen aber nicht, wo sie diese Macht wirklich finden. Liebe Geschwister, wir wollen uns heute deutlich vor Augen führen: Gott hat uns Sein Wort gegeben, damit wir Seine Kraft in Seinem Wort erfahren. Wenn der Apostel vom Evangelium sagen kann, es sei die Kraft zum Heil für jeden, der glaubt (Röm 1,16), so möchte ich im Einklang mit der ganzen Heiligen Schrift heute bezeugen, dass sie die Kraft Gottes ist. Das Wort Gottes ist die Kraft Gottes. Das Wort Gottes ist lebendig, kein toter Buchstabe. Deshalb lässt sich hier Gott finden. Sie ist das Mittel, durch das uns Gott alles zum Leben und zur Gottseligkeit kundtut (2.Petr1,3).
Nun wollen wir noch einmal miteinander die Gelegenheit ergreifen, unser Vertrauen auf Sein Wort zu befestigen. Wir schlagen unsere Bibeln auf in Hebr 4,12: Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.
Liebe Freunde, mir ist wohl bewusst, dass die meisten von uns diesem Satz aus der Schrift schon oft begegnet sind und einige ihn auswendig kennen. Leider hören wir aber oft genau den Bibelversen am wenigsten zu, die wir am genauesten zu kennen meinen. Stimmt’s? Ob ich Eure Aufmerksamkeit heute morgen dennoch für Hebr 4,12 gewinnen darf? Für das Wort Gottes, das dein Leben neu macht? Ich möchte Euch zeigen, worin die Lebendigkeit des Wortes Gottes besteht und die Wirkmacht und warum es dich und mich zu dem Ziel führt, für das es uns gegeben ist. Eure Prediger zuhause sollen dann auch über die Schärfe des Wortes Gottes predigen, seine durchdringende Kraft und seine Richtqualität, über all das spricht Hebr 4,12. Heute aber lasst mich nur den Anfang des Verses in Euer Herz ganz fest einpflanzen: das Wort Gottes ist lebendig und wirksam! Seid ihr bereit?
1. Lebendig ist das Gegenteil von tot
Liebe Geschwister, die Bibel ist nicht das einzige Buch, das den Lauf der Weltgeschichte beeinflusst hat. Auf Platz 2 der meistverkauften Bücher befindet sich das „Kleine Rote Buch,“ auch „Mao-Bibel“ genannt, mit 1-1,5 Milliarden verkauften Exemplaren, auf Platz 3 „Das Manifest der Kommunistischen Partei“ (500 Millionen). Niemand wird behaupten, die Verbreitung dieser Bücher habe keine Konsequenzen gehabt. Auf Platz 23 weltweit übrigens „Heidis Lehr- und Wanderjahre“ von Johanna Spyri.1
Und die Bibel? Sie liegt unangefochten auf Platz 1 mit 2 bis 3 Milliarden verkauften Exemplaren.2 Wir freuen uns darüber. Dennoch frage ich: Ist es nun die große Besonderheit der Heiligen Schrift, dass sie das meistverbreitete Buch ist? Ist ihr Vorzug eine Sache der Zahlen? Oder vielleicht des Stils? Oder der besten Werbung? Nein, nein und nochmals nein. Was die Bibel besonders macht, ist ihre Qualität: Wort des lebendigen Gottes. Alle Bücher dieser Welt sind Buchstaben. In Worte gefasste Ideen von Menschen, die andere Menschen auf irgendeine Art beeinflussen. Aber sie bleiben Buchstaben. Die Bibel ist mehr. Als Wort des lebendigen Gottes sind ihre Wort selbst lebendig. Sie sind nicht tote Buchstaben, auch wenn sie auf Papier gedruckt sind. In Gott ist die Quelle des Lebens (Ps 36,10), und was aus Seinem Mund kommt, das ist Leben. Darum ist Gottes Wort Gottes Kraft.
Durch das Reden Gottes schafft Gott Wirklichkeit. Zum Beispiel: Durch Sein Wort ist das Universum entstanden (Ps 33,9). In Seinem Wort ist Er heute gegenwärtig. Darum kommt Gottes Wort nie leer zurück, sondern führt aus, wozu Gott es gesandt hat (Jes 55,11). Darum, liebe Geschwister, können wir Röm 1,16 gar nicht wörtlich genug nehmen, wo es heißt: Das Evangelium ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden. Das Evangelium, das die frohe Botschaft von der Rettung durch das stellvertretende Sühnopfer des Herrn Jesus Christus für alle, die Ihm Glauben schenken, in verstehbare Worte gefasst – dieses Evangelium ist die Kraft Gottes zum Heil. Es ist mehr als Buchstabe. Es ist nicht nur der Inbegriff des Heils, nicht nur die Nachricht über das Heil, nicht nur die Kunde vom Heil – es schafft in dir und in mir die geistliche Realität, von der es redet und für die es bestimmt ist. So sehen wir es im biblischen Beispiel der Stoffhändlerin Lydia: deren Herz öffnete der Herr, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde (Apg 16,14).
Das Evangelium kann, was niemand anders vermag: es schafft sich im eigentlichen Sinn des Wortes Gehör. Es schöpft, es erschafft seit der ersten Seite der Bibel im Raum der Schöpfung und im Raum der Erlösung: Es weckt den Glauben. Darum beten wir: Alle Morgen weckt er mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören (Jes 50,4). Nicht durch Redekunst, sondern durch seine Qualität als gottgehauchtes Wort des lebendigen Gottes und darum als Kraftwort. So bezeugt der Apostel Paulus den Korinthern: Meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft (1.Kor 2,4). Und gegenüber den Thessalonichern freut er sich: Wir danken Gott auch unablässig, dass, als ihr von uns das Wort der Kunde von Gott empfingt, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das in euch, den Glaubenden, auch wirkt (1.Thess 2,13). Wirkt nicht dank seiner genialen Ideen, sondern wirkt dank seiner Qualität als lebendes Wort Gottes. Liebe Freunde, aus dieser Perspektive dürfen wir noch einmal neu das Gebet erlernen, das uns der Ps 119 lehrt: Öffne meine Augen, dass ich erblicke die Wunder in deinem Gesetz (Ps 119,18). Wir überschätzen das Bibelwort nicht, wenn wir in ihm nicht nur die Berichte über Gottes Wunder erkennen, sondern glauben, dass in diesem Wort die Kraft für Gottes Wunder steckt: Öffne meine Augen, dass ich erblicke die Wunder in deinem Gesetz. Das Wort Gottes ist eben lebendig und wirksam.
Liebe Geschwister, trauen wir dem Wort Gottes doch wieder zu, dass es Leben verändert, so wie es einst auch unser Leben erneuert hat – oder? Kraft der Kraft Gottes.
Das größte Wunder, das Gott mit Seinem Wort heute täglich vollbringt, ist die Wiedergeburt verlorener Menschen zu neuem ewigem Leben. Das meine ich wörtlich. Wir sind vielleicht enttäuscht, weil es wenige „Bekehrungen“ in unserem Umfeld gibt. Aus dem leisen Vorwurf wächst eine laute Anklage gegen Gott: „Ich habe brav meine Zeugenpflicht erfüllt: Traktate verteilt, immer wieder über den Heilsweg Zeugnis abgelegt – jetzt solltest Du, Herr, doch gefälligst auch einmal Bekehrungen generieren, bitteschön!!!“
Nur, bedenken wir: Der Mensch, der tot ist in Übertretungen und Sünden (Eph 2,1), wird nur durch den Heiligen Geist mit dem Mittel des Wortes unseres Herrn wiedergeboren zu ewigem Leben, nicht durch seinen Fleischeswillen. Der Herr Jesus sagt: Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben (Joh 6,63). So IST das Bibelwort nicht allein lebendig, es GIBT auch Leben als Mittel in der Hand Gottes nach Seinem gnädigen Wirken und Wohlgefallen durch den Heiligen Geist.
Der Herr Jesus vergleicht darum das Wort mit lebendigem Samen: Der Same ist das Wort Gottes (Lk 8,11). Bloße Buchstaben als tote Samenkörner würden keine Frucht hervorbringen, der lebende Same aber schon. Wenn wir als Bauern auf Gottes Acker den Boden bearbeiten und die Saat ausstreuen, so ist und bleibt das Geheimnis des neuen Lebens Wirkung des lebendigen Samens: Nach seinem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren (Jak 1,18). Und der Apostel Petrus sagt: Ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes (1.Petr 1,23). Das Wort Gottes ist es, das unser kaltes Herz zur brennenden Liebe zum Rettergott entflammt und das steinerne Herz unserer Verlorenheit aufbricht, um es durch ein lebendiges Herz zu ersetzen: Ist mein Wort nicht brennend wie Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert (Jer23,29)?!
Der Reformator Martin Luther ist ebenso von der Selbstwirksamkeit des Wortes Gottes überzeugt gewesen. Er war alles andere als ein fauler Mensch, er hat für die Sache des Evangeliums gearbeitet wie wenige andere. Und dennoch wusste er, dass weder er noch seine Freunde Philipp Melanchthon oder Nikolaus von Amsdorf oder sonst ein Mensch dem Evangelium Wirkmacht verleihen, sondern der Garant, Autor und Sprecher des Wortes Gottes selbst, der dies vollbringt – Gott: „Ich hab’ allein Gottes Wort getrieben, gepredigt und geschrieben; sonst hab ich nichts getan. Das hat, wenn ich geschlafen hab’, wenn ich wittenbergisch Bier mit meinem Philippo oder Amsdorf getrunken hab’, allzu viel getan. Ich hab’ nichts getan.“
Wenn wir uns nach Erneuerung, Festigung, Erweckung, Reinigung, Zurüstung für die Gemeinde Jesu sehnen, liebe Geschwister, so geht alles Geisteswirken über das Wort Gottes, das da reichlich unter uns wohnen möge (Kol 3,16), oder es wird nichts geschehen. Ohne Wort Gottes ist Gott nicht zu haben und Sein Wirken schon gar nicht. Jede lebendige, lebende, lebenschaffende Bewegung muss eine Bibelbewegung sein! Möge der Herr dies schenken!
2. Lebendig ist nicht das Gegenteil von langweilig
Liebe Freunde, das Wirken des lebenden Wortes Gottes ist für uns eine Angelegenheit von „Sein oder Nicht-Sein.“ Ein heimlich-unheimliches Missverständnis über das lebendige Wort Gottes plagt aber viele Mitchristen in einem stillen Winkel ihres Herzens: Sie denken, „lebendig“ sei das Gegenteil von „langweilig.“ Wenn sie nun ihre eigene Begegnung mit dem Wort Gottes als „langweilig“ empfinden, sprechen sie aber ihre persönliche Unlust einem Qualitätsmangel der Bibel zu – anstatt ihrem eigenen alten Adam. Und dann werden alle möglichen und unmöglichen Versuche unternommen, dem göttlichen Lebenswort durch menschliche Bemühungen vermeintliches Leben einzuhauchen. Da stellen die Herausgeber der neuen Zeitschrift „Faszination Bibel“ im Editorial keine Ausnahme dar: „Viele Christen sind bibelmüde. Sie … finden die Bibel oft langweilig. Spüren nicht viel vom „lebendigen“ Buch … All diese Gefühle und Haltungen standen Pate bei unserer Magazin-Idee. Neuen Appetit machen auf die Bibel.“3 Wunderbar. Aber das Unterfangen muss scheitern, wenn die Autoren selbst nicht von der innewohnenden Kraft Gottes im Wort Gottes überzeugt sind. Warum läsen wir sonst in einem Artikel über die Heiligkeit der Bibel einerseits „Die Bibel ist nicht nur teilweise inspiriert“ und andererseits „Inspiration besagt, dass Gott dieses Buch als sein eigenes beschlagnahmt hat.“ Nein. Gott hat gar nichts beschlagnahmt.4 Gott hat gesprochen, gegeben, und es steht da: im Wort der Heiligen Schrift. Der Artikel erklärt weiter: „Inspiration wird erfahren, wo das Wort trifft.“5 Ich sage euch, liebe Geschwister: Es ist völlig egal, ob ihr Gott den Gefallen zu tun gedenken wollt, euch großzügigerweise einmal von seinem Wort treffen lassen zu wollen oder es vielleicht auch weiterhin für langweilig abzutun – Gottes Wort bleibt, was es ist: gottgehaucht, inspiriert. Unsere Erfahrung fügt dem nichts hinzu. Es bleibt, was es ist. Wir sind nur töricht, schaden uns selbst und schneiden uns vom Segen ab, wenn wir uns dem Wort verweigern. Es ist völlig egal, ob ihr euch als geschätzte Hörer des Gotteswortes dazu bequemen möchtet, dem Bibelwort inspirierte und inspirierende Qualitäten zueignen zu wollen oder nicht – es bleibt, was es ist: Gottes Wort, Lebenswort, gottgehauchte-geistgehauchte Botschaft zum Heil jedem Glaubenden.
Die behauptete Langweiligkeit des Wortes Gottes ist in Wahrheit eine Aussage über die Unwilligkeit unseres alten Adams. Unser irdisch gesinntes Wesen will sich dem Licht des Ewigen nicht aussetzen und wehrt sich, die kleine Mühe und Anstrengung auf sich zu nehmen, gemäß den Worten des Herrn: Habt ihr nicht auch diese Schrift gelesen … (Mk 12,10)?! An der Qualität der Schrift liegt es nicht, sondern an unserer eigenen Beschaffenheit. Unsere Selbstverliebtheit hindert uns, das Wort unseres Gottes aufzunehmen. Der Nutzen des Wortes Gottes gereicht uns nicht erst dann zu unserer Unterweisung, zu unserer Umgestaltung und zu unserer Korrektur, wenn wir es mit unserem Einverständnis quasi aktivierten und zur Geltung brächten, es ansonsten aber tot bliebe. Es bleibt vielmehr gültig was 2.Tim 3,16 über die objektive Gottgehauchtheit und Wirksamkeit des Wortes Gottes sagt: Alle Schrift ist von Gott eingegeben und ist nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit. Der Glaube kommt nicht aus Kurzweiligkeit von Gottes Mitteilungsmittel, sondern aus Seiner lebendigen und wirksamen Kraft: damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe (2.Kor3,7).
Darf ich euch einladen, liebe Freunde, der Wirkmacht dieses Wortes Gottes wieder von Neuem Euer Vertrauen zu schenken? Es ist nicht nur nicht langweilig, es ist nicht nur literarisch interessant und darum „lebendig,“ sondern es lebt als Wort des Lebens aus und von und durch und mit Gott. Evangelisation ist die Verkündigung dieses lebenschaffenden Wortes Gottes, keine Veranstaltung, um den Appetit geistlicher Leichen auf Nahrung für ihre Seele zu wecken. Wenn aber der Herr Jesus Christus nach seinem Wohlgefallen, durch den Heiligen Geist, mit dem Mittel des Wortes des Evangeliums ein totes Ohr zum Hören aufgeweckt und der Mensch zu seiner Erweckung Lebensworte aufnimmt, so entsteht neuer und authentischer Appetit. Das Bibelwort ist nicht geistloses Bla-Bla, sondern ist alles Wort zum Leben und zur Gottseligkeit für dich. Die Gemeinde des Herrn braucht wieder ein lebenspraktisches Vertrauen auf alle Wahrheit des Wortes Gottes. Es fängt bei dir an. Bei deinem Vertrauen auf seine Heilszusagen. Bei deinem Vertrauen darauf, dass Gott es so meint wie Er es in seinem Wort sagt. Mag sein, dass es auch lebendige Predigten gibt, die langweilig sind. Aber sie sind lebend-lebendig. Möge der Herr diesem Prediger seine Gnade zur Predigtbefähigung stärken. Aber eine Predigt, die nicht Gottes Wort verkündigt als lebendiges Wort des Allmächtigen, kann so spannend sein, wie sie will: sie bleibt tot. Du wartest vielleicht aufgewisse Änderungen in deinem Leben: Heiligung, Zurechtbringung, Trost. Du darfst verstehen, dass das Wort Gottes dir nicht nur eine Sollordnung, eine hehres Ziel ohne Bezug zur Realität vorstellt, sondern dass mit Gottes Gebot, Zusage und Verheißung zugleich auch seine Kraft zu dir kommt. Solange wir auf dieser Erde sind, wird die Saat des Wortes Gottes auch beim frömmsten Frommen nicht auf 100% guten Boden fallen. Das liegt bei allem Glauben und Gottvertrauen an unserem gefallenen Zustand, Adam und Eva sei Dank. Aber immer wann und wo wir in Christus sind, wird das lebendige Wort Gottes wirksam in uns zum Ziel kommen. Bleibet in mir, spricht Christus darum (Joh 15,4). Ebenso der Apostel Paulus: der Schlüssel für alle geistlichen Segnungen ist und bleibt unser ganzes Leben lang das Sein In Christus (Eph 2,10,13; 4,32 und öfter). Habt Mut, liebe Geschwister, die Lebendigkeit der Bibel besteht nicht in der Kurzweil, die sie bietet, sondern in der Erweisung des Geistes und der Kraft (1.Kor2,4). Die Wirksamkeit der Bibel ist nicht in toten Menschenbuchstaben gefangen, sondern sie ist garantiert im inspirierten Geistwort Gottes, das mit dir und mir zum bestimmten Ziel kommen wird.
3. Lebendig führt es uns ans Ziel
Liebe Brüder und Schwestern, habt ihr eure Bibelnwieder lieber gewonnen? Wunderbar. Lasst uns am Ende unseres wunderbaren Jubiläumskongresses auch noch Ausblick halten. Was wird die Zukunft für das Leben des Glaubenden bringen? Wird die Heilige Schrift im Leben des Glaubenden an Einfluss abnehmen, weil der Mensch „sowieso schon so viel weiß?“ Oder wird ihre Bedeutung zunehmen, weil der Christ dadurch, dass er sie besser kennt, immer noch mehr wissen wird, wie viel er noch nicht kennt und weiß? Wird der einmal bekehrte Christ aus eigener Herrlichkeit das himmlische Ziel erobern, oder bleibt er von der Wirksamkeit und Kraft des Gotteswortes abhängig? Gottes Wort lehrt uns das Letztere. Der Apostel Paulus bekräftigt seinem Kind im Glauben, Timotheus, dass es nicht der Christ ist, der die Weisheit zum Eingang ins Himmelreich in sich trägt, sondern das Bibelwort, das an seiner Seite steht. Dieses ist seine Leuchte: Du kennst von Kind auf die Heiligen Schriften, die Kraft haben, dich weise zu machen zur Rettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist (2.Tim 3,15). Der Herr Jesus Christus verheißt Seinen Nachfolgern: Ich lebe, und ihr sollt auch leben (Joh 14,19). Er wird uns durch die Zeit in die Ewigkeit tragen mit der Macht Gottes: Eines hat Gott geredet, zwei Dinge sind es, die ich gehört, dass die Macht bei Gott ist (Ps 62,11). Diese Macht ist keine andere als die, die den Herrn Jesus aus den Toten auferweckt hat, unseren Glauben geweckt hat, uns in diesem Leben umgestaltet und uns einst als Glieder am Leib Jesu als Brautgemeinde ohne Flecken und Runzeln (Eph 5,27) vor dem Vater präsentieren wird: Er wird unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten zur Gleichgestalt mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen (Phil 3,21). Und – es ist keine andere Kraft als die, die uns im Wort Gottes begegnet. Gelobt sei Christus!
Liebe Brüder und Schwestern: Heute morgen haben wir gesehen, dass das Wort Gottes die Kraft Gottes ist. Haben wir unseren Kritikern Nahrung gegeben, die behaupten, wir glaubten an ein Buch anstatt an Gott? Wir vertrauten auf tote Buchstaben und nicht auf den lebendigen Geist? Ich bin überzeugt: wir haben Zeugnis abgelegt vom Gegenteil. Gott lässt sich nicht von Seinem Wort trennen! Gott, dem Geist, gefällt es, durch das Mittel der Kraft des Evangeliums selbst Heil zu geben jedem, der durch diese Kraft überwunden worden ist und glaubt. Oh, das Evangelium ist nicht nur nicht langweilig, sondern seine Worte sind Geist und sind Leben (Joh 6,63). Sie haben die Kraft, dich zu bewahren auf das Ziel! Lass dir deine Bibel von niemandem rauben, lieber Bruder, liebe Schwester!
Der, der das Wort gesprochen hat, segne Euch, Gott der Allmächtige:
Herr, dein Wort, die edle Gabe,
diesen Schatz erhalte mir,
denn ich zieh’ es aller Habe
und dem größten Reichtum für.
Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten
Worauf soll der Glaube ruhen?
Mir ist nicht um tausend Welten
Aber um dein Wort zu tun.
Amen.
„Liste erfolgreicher Bücher nach verkauften Exemplaren.“ www.wikipedia.org, 23. Mai 2011. ↩
Ebd. ↩
Ulrich Eggers, Martin Gundlach, Ulrich Wendel: „Langweilig. Lebenswichtig.“ Faszination Bibel: Das Buch der Bücher lieben lernen (Okt-Dez 2010), S. 3. ↩
Christoph Schrodt: „Was ist so heilig an der heiligen Schrift?“ Faszination Bibel: Das Buch der Bücher lieben lernen (Okt-Dez 2010), S. 28. ↩
A.a.O. ↩