Dem Verfasser eines Paulus-Romans gesteht man ja einige Freiheiten zu. Was sich der Theologieprofessor Trobisch, der an verschiedenen Universitäten Neues Testament lehrt, aber hier leistet, ist widerwärtig. Es ist einerseits so schlimm, dass viele Christen es lesen sollten, damit ihnen die Augen über die Art von Theologie geöffnet werden, die heute an unseren Universitäten gelehrt wird. Andererseits kann man das Buch keinem empfehlen, der Gottes Wort liebt. Auch der Rezensent konnte nicht ahnen, dass er in diesem Machwerk mit derart lästerlichen Sätzen konfrontiert würde. So lässt der Autor Maria, die Mutter unseres Herrn, sagen, dass ihr zweites(!) Kind Jesus gern gefeiert und sich mit Freunden betrunken habe. „Glaub mir, er ist nicht gestorben, um Paulus zu helfen.“ (S.130). Er lässt Paulus sagen: „Jesus, Jesus, Jesus! Wie oft muss ich es dir noch erklären: Jesus ist nicht wichtig! Der Geist Gottes ist wichtig! Christus ist wichtig!“ (S. 208). Ansonsten findet man das ganze Programm einer bibelkritischen Theologie und eines sexualisierten Zeitgeistes verbunden mit der wohlwollenden Schilderung primitivsten Heidentums. Chloe ist lesbisch, Paulus schwul. Außerdem schlägt er andere mit dem Stock und tritt nach Katzen.
Trobisch, David. Ein Clown für Christus. Die ganz andere Geschichte über Paulus und seine Zeit. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2010. 301 S. Hardcover: 19,95 €. ISBN 978-5-79-064970-0
Noch im Nachwort grüßt der Autor Louise Schorette und Hazel Littlefield, die ihm die Weiblichkeit Gottes erschlossen hätten. „Grüßt auch die Priesterinnen und Priester, die sich bei ihnen im Tempel of the Feminine Divine versammeln“ (S. 299). Ein scheußliches Buch, das die Augen über manche Ergebnisse moderner Theologie öffnet.