ThemenHeilsgeschichte, Wort- und Themenstudien

Verheißungen und ihre Erfüllung in Jesus Christus – eine Auswahl

Die Bibel enthält zahlreiche Verheißungen und berichtet für mehr als die Hälfte auch von ihrer Erfüllung. Verheißung und Erfüllung liegen dabei oft mehrere hundert Jahre auseinander. Weil Gott seine Offenbarung in der Heiligen Schrift über mehr als 1500 Jahre wachsen ließ, haben wir so ein inneres Zeugnis der Glaubwürdigkeit der Bibel.

Eine besondere Freude liegt für den Christen darin, die Prophezeiungen auf Jesus Christus anzuschauen. In seiner Person liegt Gottes „Ja“ für seine Verheißungen. Paulus fordert uns in 2Kor 1,20 auf, darauf unser „Amen“ – So ist es und so soll es sein! – zu sprechen und damit Gott zu loben.

Verheißung in der Bibel Zeit der Vorhersage Verweis im NT Inhalt der Vorhersage Erfüllung der Vorhersage
Daniel 7-9 6. Jhdt v.Chr. Joh 18,36 – 37Lk 21,27; Lk 17,21 In einem Bild sieht Daniel, dass die Meder und Perser das babylonische Großreich besiegen werden. Ihr Aufstieg wird von einem Herrscher beendet, der in kürzester Zeit Königreiche un-terwerfen wird. Seine Herrschaft zerfällt und wird von einem weiteren Großreich abgelöst. Während der Herrschaftszeit entsteht ein völlig neues ewiges Königreich. Die Abfolge beschreibt die Weltreiche von Babylon, Persien, Griechenland unter Alexander dem Großen und schließlich das Römische Reich. Während dieser Zeit bricht das Reich Gottes mit dem Kommen des Königs Jesus an, das unüberwindlich in der Welt ist, aber nicht von der Welt.
Jes 7,14 ca. 722 v.Chr.

Mt 1,22f

Mt 17,5 Joh 19,7

Als göttliches Zeichen soll eine Jungfrau einen Sohn zur Welt bringen, der als „Immanuel“, d.h. Gott ist mit uns, bezeichnet wird. Jesus wird als Sohn der Jungfrau Maria geboren. Er heißt „Jeschua“, Gott rettet, und wird als Sohn Gottes gesehen.
Micha 5,1-3 um 700 v.Chr. Mt 2,5-6 Der versprochene Retter soll im kleinen Bethlehem geboren werden, das die Stadt des Königs David ist. Jesus Christus kommt ca. 6/7 v.d. Zeitenwende in Bethlehem zur Welt.
Jer 31,15 um 600 v.Chr. Mt 2,16-18 In der Landschaft um Bethlehem soll es zu einer tiefen Trauer um getötete Kinder kommen. Herodes der Große tötet alle Säuglinge bis zum Alter von 2 Jahren, weil er damit Jesus umbringen will.
Jes 8,23 – 9,1 um 700 v.Chr. Mt 4,14 Das Gebiet von Galiläa, das als Land der Dunkelheit und Angst galt, wird von Gott gewürdigt, weil von dort der Friedefürst kommt. Die Familie von Jesus wohnte in Nazareth in Galiläa. Jesus lebte dort und wirkte die meisten Wunder in Kapernaum in Gäliläa und der Umgebung.
Jes 40,3 um 700 v.Chr.

Mt 3,3

Mk 1,1-2

Dem Auftreten des Messias soll ein Vorläufer als Ankündiger vorangehen. Johannes der Täufer wird ca. ein halbes Jahr vor Jesus geboren und predigt sein Auftreten.
5Mo 18,15 um 1400 v.Chr. Apg 3,22; 7,37 Der Retter sollte ein neuer Mose sein, ein prophetischer Führer und Freund Gottes, der aus dem Volk Israel stammt. Jesus hat solche und größere Wunder als Mose getan. Er wurde der Retter aus seinem Volk, den das Volk nicht annahm (Joh 1,11). Er allein hat im Schoß des Vaters gesessen (Joh 1,18) und ihn gesehen (Joh 6,46; 8,38), wie es Mose gern wollte.
1Mo 22,16-18 um 2000 v. Chr.

Joh 4,22;

Apg 3,25; Gal 3,8-9

Durch Abrahams Nachkommen sollen alle Völker den eigentlichen Segen Gottes erhalten. Jesus, der Retter, stammt aus dem Volk der Juden. Er hat die Rettung durch seinen Tod am Kreuz erwirkt und dieser Glaube hat sich rund um die Welt verbreitet und ist zur Hoffnung für alle Völker geworden.
Jes 53 um 700 v.Chr.

Apg 8,32-35;

Mt 8,17; Mk 15,28;

Der Retter soll ein leidender Knecht Gottes sein. Obwohl es so aussieht, als sei er von Gott verlassen, erfüllt er doch in Wahrheit ganz Gottes Auftrag. Er soll für die Sünden der Menschen sterben und auf diese Weise Herr vieler Nachkommen werden. Obwohl zu Verbrechern gerechnet, soll er doch bei Reichen bestattet werden. Jesus starb 30 n.d. Zeitenwende einen Verbrechertod durch Kreuzigung. Er war zweifellos unschuldig, wehrte sich aber nicht gegen seine Verurteilung, weil er damit einen Auftrag Gottes erfüllen wollte. Er wurde im Grab des wohlhabenden Josef von Arimathäa bestattet.
Jes 53,12 um 700 v.Chr. Luk 22,37 Der gerechte Knecht Gottes soll als Verbrecher gelten. Jesus starb einen Verbrechertod zwischen zwei Verbrechern.
Jes 53,1 ca. 700 v.Chr. Joh 12,38 Dem Knecht Gottes wird nicht geglaubt. Seine Botschaft verworfen. Obwohl Jesus seine Sendung mit unzweifelhaften Zeichen und Wundern bestätigte, glaubten ihm die Menschen nicht.
Sach 9,9 um 500 v.Chr. Mt 21,4-5; Joh 12,14 Der Retter soll ein besonderer König sein und als Zeichen seiner Herrschaft der Sanftmut auf einem jungen Esel reiten. Jesus zieht in der Woche vor seiner Kreuzigung, die zugleich seine Erhöhung als König ist, auf einem Eselsfüllen reitend ein.
Sach 13,7 ca. 500 v. Chr. Mt 26,31 + 56 Der Retter wird als der wahre Hirte von seiner Herde verlassen, als er von Gott geschlagen wird. Selbst die Jünger des Zwölferkreises außer Johannes verlassen Jesus.
Ps 22,19 um 1000 v.Chr. Mt 27,35; Joh 19, 23-24 Es sollte um das Gewand des verurteilten Gerechten gewürfelt werden. Die Soldaten am Kreuz wollten den ungenähten Stoff nicht teilen und losten.

2Mo 12,46

Psalm 34,21

ca. 1450 v.Chr.

ca. 1000 v.Chr.

Joh 1,29

Joh 19,36

Dem Passahlamm soll kein Knochen zerbrochen werden. Jesus, der von Johannes dem Täufer als das wahre Passahlamm bezeichnet wird, werden entgegen der Gewohnheit der Römer, die Beine bei der Kreuzigung nicht gebrochen.
Sach 12,10 ca. 500 v. Chr. Joh 19,37; 20,25 Die Einwohner Jerusalems sollen auf einen durchbohrten Gott schauen. Jesus wird ans Kreuz genagelt (anbinden war bei den Römern auch verbreitet). Zur Bestätigung seines Todes sticht man ihm mit einer Lanze in die Seite.
Psalm 118,21-23 ca. 1000 v.Chr.

Mt 21,42;

1Kor 1,18

Der Retter und die erwirkte Rettung soll wie ein Stein, den Bauarbeiter als nutzlos verwerfen, angesehen werden. Aber Gott selbst will ihn zum wesentlichen Eckstein machen. Selbst die engsten Vertrauten von Jesus messen der Kreuzigung anfangs nicht die rettende Bedeutung und Kraft zu. Aber Gott macht genau das zur wahren Gotteskraft und zum einzigen Weg der Rettung.
Psalm 69,5 ca. 1000 v.Chr. Joh 15,25 Der Gerechte soll ohne Grund gehasst werden. Trotz Suchen findet man keine Anklage gegen Jesus. Er ist unschuldig.
Jes 29,14 um 700 v. Chr. 1Kor 1,19 Gottes Errettung seines Volkes soll überraschend und wunderbar sein. Es ist kein Weg, den Menschen in ihrer Weisheit ausdenken können. Das Evangelium von der Rettung durch einen Gekreuzigten, der Mensch und wahrer Gott ist, ist voller Weisheit und doch unmöglich menschliche Idee.
2Sam 7,12-16 um 980 v.Chr. Mt 22,41 Der Retter soll ein Sohn Davids sein und einen ewigen Thron haben. Jesus ist von seiner Abstammung Davids Nachkomme und als Retter der „Sohn Davids“. Seine Herrschaft ist himmlisch und ohne Ende geworden.
Psalm 110,1 ca. 1000 v.Chr. Mt 22, 44; Phil 2, 9-11 Der Retter, den David selber als seinen Herrn anerkennt, ist ein ewiger Herrscher, dem sich alle Feinde beugen müssen Schon während seines irdischen Lebens erkannten die Dämonen der unsichtbaren Welt Jesus als unumstößlichen Herrn. Mit seiner Auferstehung und Himmelfahrt kann ihm niemand mehr widerstehen. Gott hat ihm die Gerichtshoheit übergeben.

Mt 16,21; 17,22-23; 20,17-19

Mk 8,31;

Lk 9,22; Joh 2,19

ca. 29/30 n.Chr. Jesus kündigt die Ablehnung der Hohepriester an. Er sagt seinen gewaltsamen Tod unter Mitwirkung der Römer und seine Auferstehung am dritten Tag voraus. Genauso wie Jesus es angekündigt hat, traf es ein. Insbesondere waren die Hohepriester und Ältesten die treibende Kraft. Seine Auferstehung geschah am Morgen des dritten Tages nach seinem Sterben.
Psalm 16,8-11 ca. 1000 v. Chr. Apg 2,27 Der Gesalbte Gottes wird nicht im Tod bleiben und nicht dauerhaft verwesen. Jesus ist am dritten Tag auferstanden. Sein Leib wurde verwandelt und ist ewig im Himmel. Seine Auferstehung wurde zur Verheißung und zum Vorbild für die Auferstehung der Glaubenden.
Joh 14,26 16,7 30 n. Chr Jesus kündigt das Kommen des Heiligen Geistes als Tröster und Offenbarer an. Am ersten Pfingsten schenkt Gott seinen Geist zum ersten Mal. Danach kommt er bei der Verkündigung der Apostel.
Joel 3,1-5 9./8. Jhdt. Apg 2,17f In der letzten Zeit soll ein neues Zeitalter beginnen, das geprägt ist von der Ausgießung des Heiligen Geistes auf alle Glaubenden. An Pfingsten schenkt Gott seiner Gemeinde und den ersten Glaubenden seinen Heiligen Geist. Seitdem wird jedem der Geist geschenkt, wenn er zum Glauben an Jesus als Herrn und Retter findet.

Mt 24,2

Lk 21,5-6.24; Joh 2,19-21

ca. 30 n.Chr. Jesus kündigt die Zerstörung der Stadt Jerusalem und des Tempels an. Kein Stein soll auf dem anderen bleiben, die Steine sogar zerbrochen werden. Das soll auf den neuen Tempel deuten, der er selber ist und der dann die Gemeinde als sein Leib ist (1Kor 3,16; 2Kor 6,16). Die Römer zerstören 70 n.Chr. Jerusalem und den Tempel so gründlich, dass alles dem Erdboden gleich gemacht wird. Der Hergang ist so übereinstimmend mit der Vorhersage von Jesus, dass Kritiker behaupten, man habe sie Jesus erst nach 70 in den Mund gelegt.
Psalm 2,1-2 ca. 1000 v.Chr. Apg 4,23-27 Könige und irdische Fürsten leisten gegen die Herrschaft Gottes Widerstand. Sie wollen Gott und seinen Christus entmachten, was nicht gelingen kann. Der Widerstand gegen Christus und sein Evangelium bleibt, ohne dass es einen vernünftigen Grund dafür gibt. Die Glaubenden sind wie Schafe unter Wölfen.
Amos 9,11-12 um 750 v.Chr. Apg 15,16 – 17 Gott will nicht nur das Volk Israel wieder aufbauen, sondern will seinen Segen auch den nichtjüdischen Völkern schenken. Aus allen Völkern finden Menschen zum Glauben an Christus. Sie gehören damit zum Volk des Eigentums und sind durch Christus unter dem Segen.

Die Liste führt längst nicht vollständig alle Verheißungen im Zusammenhang mit dem Kommen von Jesus an. Darüber hinaus könnte man noch eine weitere Liste mit all den Vorschattungen des alten Bundes anfertigen, die auf Christus und sein Erlösungswerk hindeuten und durch ihn erfüllt wurden. zusammengestellt von T. Jeising