Mit diesem Kommentar wurde die Edition-C-Kommentarreihe um einen weiteren Band erweitert. Der Autor, der in verschiedenen theologischen Ausbildungsstätten doziert hat, schreibt in seiner Einleitung, dass das 1. Samuelbuch „ein hervorragendes Beispiel althebräischer Erzählkunst“ sei (S. 25). In dieser Hinsicht fällt sein Auslegungsschwerpunkt auf, der die vertiefte Analyse der Erzählstruktur erkennen und dem Leser fruchtbar werden lässt.
Ponsford, Michael. Das erste Buch Samuel. (Edition C Bibelkommentar Altes Testament. Band 11) Holzgerlingen: SCM R. Brockhaus 2019. 352 S. Hardcover: 24,99 € ISBN: 978-3-417-25093-0
Im Regelfall enthält jeder Abschnitt eine vorgeschlagene Übersetzung, eine Gliederung und eine Vers-für-Vers-Kommentierung, wobei der Autor auch einzelne hebräische Begriffe erklärt. Wohltuend ist hierbei, dass sich Ponsford bei streitigen Bibelstellen eindeutig positioniert, so z.B. gegen die Allversöhnung (S. 51), den offenen Theismus (S. 191) oder gegen historisch-kritische Auslegungen (S. 221). Demgegenüber bekennt sich Ponsford zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift (z.B. S. 135).
Positiv zu würdigen ist ebenfalls die nüchterne, sachliche, auf Polemik verzichtende Auslegung – eine absolute Stärke des Kommentars –, bei der hier und da ein wenig mehr Praxisbezug wünschenswert gewesen wäre.
Leider irritiert die Kommentierung durch eine ungenaue Einteilung. Teil 2 enthält lt. Inhaltsverzeichnis bis zu S. 195 auch auf den Seitenkopfzeilen den Kommentar zum Buch 1. Samuel. Ab S. 196 erfolgt dann die Episode „David und Saul“, die aber auch zur Kommentierung zählen müsste. Ebenso will nicht recht einleuchten, warum das Buch Rut mit stolzen 328 Seiten kommentiert wurde, während für das deutlich längere Buch 1. Samuel lediglich 352 Seiten ausreichend waren.
Auf weitere Bände der Kommentarreihe, womöglich auch auf einen Kommentar zum 2. Samuelbuch durch denselben Autor, darf der Leser gespannt sein.