Mit den Predigten über den Kleinen Westminster Katechismus von Thomas Watson wurde ein Klassiker der Theologie ins Deutsche übersetzt. Watson (1620 – 1686) war englischer Puritaner und evangelischer Theologe, der als Nonkonformist außerhalb der englischen Staatskirche teilweise Verfolgung erlitt. In diesem Band behandelt er grundlegende Lehrfragen des christlichen Glaubens. Der bekannte Baptistenprediger C.H. Spurgeon schätzte dieses Buch überaus und empfahl es besonders Studenten der Theologie und Pastoren.
Die Übersetzung des Werkes ist gut gelungen, insbesondere merkt der Leser nicht, dass es sich um einen relativ alten Text handelt. Auch sind Untergliederungen mit Zwischenüberschriften gut gewählt worden. Somit kann das Buch auch genutzt werden, um gezielt einzelne Lehrfragen nachzuschlagen. Leider fehlt ein Stichwortverzeichnis, die detaillierte Inhaltsgliederung ermöglicht aber ein Auffinden der wichtigsten Themen ohne große Mühen.
Thematisch behandelt das Buch das Wesen und die Eigenschaften Gottes und stellt diese der Erlösungsbedürftigkeit des Menschen gegenüber. Er behandelt den Sündenfall des Menschen und erarbeitet die Grundlagen und Elemente des rettenden Gnadenbundes sowie dessen Anwendung in der Erlösung des Menschen.
Watson, Thomas. Darlegung der christlichen Lehre und ihre Anwendung. Predigten über den Kleinen Westminster Katechismus. Waldems: 3L-Verlag 2015. 603 S. Paperback: 12,50 €. ISNB: 978-3-941988-81-1
Watsons Behandlung der Schriftfrage liest sich glaubenserbauend und schnörkellos. Anders als andere zeitgenössische Autoren, bekennt er die Göttlichkeit der Bibel uneingeschränkt und wackelt nicht hin und her. Wer dieses Kapitel liest, der merkt schnell, warum die Puritaner Vollmacht in der Verkündigung hatten und manchen modernen Evangelikalen es daran fehlt: Watson schnitt sich nicht von der Quelle der irrtumslosen und inspirierten Gottesoffenbarung ab! Er machte keine Kompromisse. Das Buch weckt Sehnsucht nach mehr! Es ist unbedingt zu empfehlen!