Vor etwas mehr als 10 Jahren wurde das Buch „Die Hütte“ ein unerwarteter Bestseller, der eine Debatte entzündete und Kommentare aus der evangelikalen Landschaft sammelte. Obwohl das Buch ursprünglich für die Kinder des Autors geschrieben und im Selbstverlag vervielfältigt wurde, erreichte das Buch die Nummer Eins auf der Bestsellerliste der New York Times. Es wiederholte die Spitzenposition noch einmal, nachdem 2017 ein Film in die Kinos kam, der auf dem Buch basierte.
Das Buch behandelt schwerwiegende, teilweise erschütternde Themen, die unausweichlich theologisch sind. Sie werden aber in einer Weise präsentiert, die den Leser vergessen lassen kann, dass er ein theologisches Buch liest. Zu den behandelten oder berührten Themen zählen das Wesen der Kirche, das Problem des Bösen (Theodizeefrage), das Wesen von Offenbarung, die Darstellung Gottes und unser Verständnis der Dreieinigkeit. Ich will mich hier mit dem letzten Thema befassen, denn die Erzählung legt etwas nahe, bei dem wir alle in der Versuchung stehen, es ähnlich zu sehen, dass nämlich im Hinblick auf Gott das Wort „Vater“ letztlich nur eine Metapher ist und als solche auch angepasst werden kann, wenn es die Situation erfordert. Aber stimmt das?
Der Verlauf der Geschichte von „Die Hütte“ lässt ihre Hauptfigur Mack in eine Hütte im Wald kommen, in der ihm jede Person der Dreieinigkeit körperlich erscheint. Gott, der Vater, der „Papa“ genannt wird, erscheint zuerst als beleibte afro-amerikanische Frau und später als grauhaariger Mann mit Pferdeschwanz. Lassen wir das Problem beiseite, Gott den Vater körperlich darzustellen (vgl. 2Mo 20,4), so stellen wir fest, dass die Erscheinungen des Vaters genau auf die Bedürfnisse von Mack angepasst sind. „Papa“ selbst erklärt Mack das im Buch so:
„Wenn ich entscheide, dir als Mann oder als Frau zu erscheinen, dann weil ich dich liebe. Wenn ich dir als Frau erscheine und dir vorschlage, mich ‚Papa‘ zu nennen, dann vermische ich einfach Metaphern, um dich davor zu bewahren, allzuleicht in deine religiösen Vorstellungen abzugleiten. … War es nicht immer ein Problem für dich, mich zu umarmen, wie deinen Vater? Und jetzt, nach allem was du hinter dir hast, kannst du immer noch nicht gut mit einem Vater umgehen. Oder irre ich mich?“
Es gibt eine genauso starke Neigung im populär religiösen Denken wie in der philosophisch beeinflussten postmodernen Theologie, eine solche Darstellung zu unterstützen, die die Personen der Gottheit den Bedürfnissen der jeweiligen Situation anpassbar präsentiert. Die postmodernen Theologen Carl und Susan Raschke erklären das auch in ihrem Buch „The Engendering God: Male and Female Faces of God“:
„Die Idee von einem Gott, der eingeschlossen wäre in geschlechtlichen Kategorien, trifft uns zu hart, als dass wir das einfach wegstecken könnten. Wir müssen uns daran erinnern, dass Gott von der klassischen Theologie immer das Privileg der Selbstoffenbarung zugestanden wurde, das erlaubte, dass er in jeder Weise erscheinen konnte, die der historischen Situation angemessen erschien. Die Neigung, die verschiedentlich sowohl bei Traditionalisten als auch bei Fundamentalisten aufkommt, als ob es unveränderbare Konzepte oder Erscheinungsweisen gäbe, die die Gottheit repräsentieren – die Merkmale davon scheinen männlich zu sein -, ist nicht allein götzendienerisch, es ist ganz unbiblisch, wenn nicht sogar gotteslästerlich. …
Es gibt eine falsche Neigung, die Personen der Dreinigkeit nur als eine Anpassung Gottes an unsere jeweiligen Bedürfnisse oder die geschichtliche Situation anzusehen.
Wenn wir anfangen, so über das Göttliche zu denken, dass es unter bestimmten Umständen geschlechtlich sein kann, dann sind wir gezwungen, die Vorstellung zu verwerfen, dass Gott ausschließlich männlich oder weiblich ist. Wir können uns mehr und mehr an die Annahme gewöhnen, dass er oder sie beides – maskulin und feminin – sein kann, abhängig davon, in welchem Kontext die Gotteserfahrung steht.“
Gott, der Vater: ein Name ist mehr als eine Metapher
Wenn es auch wahr ist, dass Gott in einem biologischen Sinn weder männlich noch weiblich ist (Joh 4,24), so bedeutet das nicht, dass er sich selbst in einer willkürlichen oder kulturell angepassten Weise offenbart hat. Es bedeutet auch nicht, dass die Heilige Schrift Gott nicht auch eher weibliche Eigenschaften zurechnen kann (vgl. 5Mo 32,18; Jes 42,14; 45,9-10; 49,14-15; 66,13; Mt 23,37; Lk 15,8). Um Eigenschaften Gottes hervorzuheben, werden viele Arten von Bildern in der Schrift gebraucht: ein Fels, ein Töpfer, ein Hirte, ein Arzt und so weiter. Gehört aber der „Vater“ in diese Kategorie? Wir wissen im Allgemeinen, was es heißt, einen irdischen Vater zu haben, unabhängig davon wie gut, mittelmäßig oder schlecht er sein mag. Aber wird das Wort „Vater“ in der Bibel für Gott benutzt, um von den besten väterlichen Eigenschaften, die bei Menschen gefunden werden, auf Gott zu schließen und uns so etwas über das Göttliche zu lehren?
Eine der regierenden Wahrheiten einer vertrauenswürdigen Theologie ist die, dass Gott selbst uns die Kategorien gibt, innerhalb derer wir ihn verstehen können (5Mo 29,29). Hilary von Portier, ein Kirchenvater des vierten Jahrhunderts, hat das elegant so ausgedrückt: Der menschliche Verstand „darf Gottes Natur nicht mit den Gesetzen seiner eigenen Natur bestimmen, sondern muss die göttliche Wahrheit gemäß der Hoheit von Gottes Selbstoffenbarung ermessen. … Da wir über die Sachen Gottes reden sollen, lasst uns davon ausgehen, dass Gott das volle Wissen über sich selbst besitzt, und uns mit demütiger Achtung vor seinem Wort beugen.“
Hilary sagt also, dass, wenn Gott sich selbst einen Namen gibt, dann sollen wir unsere Gedanken an diesen Namen binden und unsere Haltung so anpassen, dass wir uns vor diesem Namen beugen, nicht aber den Namen so anpassen, bis er zu unseren Lebenshaltungen passt. Als ein solcher Name offenbart „Vater“ eine personale Identität in Gott. „Vater“ wird nicht nur gebraucht, um väterliche Eigenschaften auszudrücken, obwohl das auch geschieht (Heb 12,3-11). Genausowenig wird „Vater“ als praktisches Modell benutzt, das wir dazu gebrauchen, um unsere Vorstellung von Gott zu beschreiben. Anders ausgedrückt, Gott „Vater“ zu nennen, geschieht nicht aus pädagogischen oder soziologischen Gründen, sondern aus theologischen und relationalen Gründen.
Die Schrift bietet uns eine Reihe von Vergleichen und Metaphern, um über Gottes Eigenschaften nachzudenken, aber wir müssen erkennen, dass sie klar und eindeutig von Gott als Vater spricht. Noch mehr, die Schrift offenbart „Vater“ als persönlichen Namen Gottes.
Ein Name ist aber immer mehr als eine Metapher. Wir brauchen ihn, um eine Person zu identifizieren und eine persönliche Beziehung in direkter Ansprache aufzubauen. Es ist das größte Vorrecht auf Erden, dass Jesus uns anweist, „unser Vater“ zu sagen (Mt 6,9). Dadurch lädt er uns ein, diesen besonderen Namen mit unseren Lippen auszusprechen, wie er ihn seit Ewigkeiten ausgesprochen hat. Das sehen wir daran, wie Jesus zum Ende seines irdischen Lebens mitten unter seinen Jüngern zu seinem Vater im Himmel betet (Joh 17,6a.11b-12a.20-21.25-26):
„Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. …
Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir! Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast;
Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. …
Gerechter Vater! – Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, daß du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen.“
Jesus hat sich das Beste bis zum Schluss aufbewahrt. Er verbindet das wunderbare Ziel seines Kommens mit der Einladung in die ewige Gemeinschaft, die er als Sohn mit dem Vater seit Ewigkeiten hatte. Und in ihm, dem Sohn, gewinnen wir das Vorrecht, den Namen des Vaters anzurufen.
Der Sohn Jesus lässt die Vaterschaft Gottes erkennen
Wir stehen in einer Beziehung zu einer Person mit einem Namen, darum müssen unsere Gedanken und Worte über ihn direkt oder indirekt immer dem gemäß gewählt sein. Der Sohn gibt uns den Zusammenhang dafür, den Vater zu erkennen und mit ihm verbunden zu sein. Wegen seiner ursprünglichen Beziehung zum Vater und wegen seines Werkes für uns, sind wir als frühere Gegner Gottes und Sklaven der Sünde jetzt dazu befähigt, Gott als Vater zu erkennen und anzurufen, weil wir jetzt Söhne und Töchter sind. Jesus sagt (Mat 11,27): „Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn, und der, dem der Sohn ihn offenbaren will.“ Wir nennen Gott unseren Vater von keiner anderen Stellung aus, als dass wir im Sohn sind (Joh 12,45; 14,9).
Jesus lädt die Glaubenden dazu sein, den Vaternamen so auf ihren Lippen zu tragen, wie er ihn selbst von Ewigkeit her auf seinen Lippen trägt.
So verheerend wie die Umstände auch sind, die Sünde und Zerstörung in unser Leben gebracht haben, kann es keinen dauerhaften Trost von einem Gott geben, der in den Kategorien unseres eigenen Verstehens gefesselt ist. Wir wagen es nicht, Gott mit einem Namen anzusprechen, der dem entspringt, was er gemäß unseren Gefühlen sein sollte oder könnte. Wir nennen ihn nur so, wie es dem entspricht, wie er in Wahrheit ist.
Und er ist Vater. Das ist er von Ewigkeit her in Beziehung zu seinem Sohn. Und er ist es in unserer Errettung, weil wir dadurch in die ewige Familie adoptiert werden. Der Sohn war in ewigem Glück mit dem Vater und dem Geist. Durch Adoption treten wir in eine familiäre Beziehung ein, in der der ewige Vater durch Gnade unser Vater wird, so wie er durch sein Wesen der Vater des ewigen Sohnes ist.
Die Liebe des Vaters zum ewigen Sohn …
Es gehört zu den erstaunlichsten Berichten in der ganzen Heiligen Schrift, wenn uns von der Taufe von Jesus erzählt wird. Als Jesus aus dem Wasser steigt, kommt der Heilige Geist auf ihn herunter und die Stimme des Vaters umgibt ihn (Mat 3,17): „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“
Als die väterlichen Worte zu hören sind, da ist Jesus der menschgewordene Sohn. Die Worte geben der liebevollen und herzlichen Gemeinschaft zwischen dem Vater und dem ewigen Sohn Ausdruck. Es ist, als ob bei der Taufe des Herrn Jesus Christus der Vater den irdischen Schleier ein wenig gelüftet hätte, um uns eine Ahnung von der himmlischen Liebe zu geben, die zwischen ihm und dem Sohn besteht.
Das ist ein Einblick in die Dreieinigkeit, aber es ist auch mehr: Die segnende Liebe ist der Herzschlag des dreieinen Gottes; die Liebe, die der ewige Vater mit seinem Sohn und dem Geist teilt, ist die gleiche Liebe, die zu unserer Errettung überfließt. Das heißt also, dass die unvorstellbare Liebe des Vaters, die Jesus Christus, der Sohn Gottes wesensmäßig kennt, die gleiche Liebe ist, die wir empfangen und durch die Gnade erfahren können.
Wenn evangelische Christen an das Wichtigste bei der Errettung denken, dann kommen sie verständlicherweise meist zur Lehre von der Rechtfertigung allein aus Gnade, allein aufgrund des Glaubens. Das war die entscheidende Lehre, die in der Kirche des Mittelalters verdreht worden war, was erhebliche theologische und praktische Konsequenzen hatte. Die Reformatoren wollten wieder biblische Klarheit in die Frage bringen, wie wir vor Gott bestehen können. Sie lehrten, dass uns die Gerechtigkeit von Christus angerechnet wird und gleichzeitig am Kreuz unsere Sünden Ihm angerechnet wurden. Deswegen sieht uns der Vater nicht mehr gemäß unserer Ungerechtigkeit an, sondern sieht uns als gerecht an aufgrund dessen, dass uns angerechnet wird, was sein geliebter Sohn erreicht hat. Obwohl das eine herrliche Wahrheit für Christen ist und notwendig für unsere Errettung, so ist es doch nicht das letzte Ziel unserer Errettung. Epheser 1,3-5 spricht ausdrücklich von dem resultierenden himmlischen Segen.
… ist die Liebe des Vaters zu den angenommenen Kindern
Paulus sieht unsere Errettung in Ewigkeit in der erwählenden Liebe des Vaters verwurzelt. Vers 4b-5a sagt:
„In Liebe hat er uns vorherbestimmt zur Sohnschaft durch Jesus Christus.“
Diese großartige theologische Realität, unsere Annahme als Kinder in die Familie Gottes durch die Einheit mit Jesus Christus, dem Sohn Gottes, wird auf geistliche Weise praktisch, wenn Paulus in Kapitel 3 zum Vater betet. Wie kann es sein, dass Paulus nicht nur einfach Gott anruft, sondern zum Vater betet? Der Grund ist, dass er vom Vater so angenommen wurde, dass er diesen Vater genauso ansprechen darf, wie der ewige Sohn Jesus. Paulus wurde in die Familie Gottes aufgenommen, indem er selber zu einem Sohn gemacht wurde in dem Sohn Jesus. Paulus und alle Kinder Gottes erfreuen sich durch diese Annahme an einer Beziehung, die die eigentliche Absicht von Gottes Rettungsplan war, eine Absicht, die Jesus Christus selbst zum Ausdruck gab, als er kurz vor der Vollendung seines Werkes am Kreuz stand.
In Johannes 13-17 lesen wir von Jesus, wie er im oberen Stockwerk des Hauses von Maria seine so wichtigen letzten Worte zu seinen Jüngern sagt. In diesen Reden und Gesprächen beschreibt er die Intimität seiner Beziehung zum Vater, eine Intimität, die so groß ist, dass Jesus sagt, er ist im Vater und der Vater ist in ihm. Sie sind einzelne Personen, einer betet ja zum anderen, aber sie sind auch so eins, dass jeder gegenseitig im anderen wohnt.
Das Herrliche daran ist, dass Jesus während er darüber spricht und in dieser Art betet, diese Vater-Sohn-Beziehung auf seine Jünger ausweiten will. Die Absicht des Gebets von Jesus ist, dass wir Anteil an dem Leben Gottes haben, ein Leben, das sich in einer wunderbaren, selbstlosen Beziehung ausdrückt. Gott sonnt sich nicht einfach in seiner eigenen Herrlichkeit. Er zieht uns in diese Herrlichkeit hinein, ohne seine einzigartige Herrlichkeit als Schöpfer dabei zu beschädigen. Wir sind also aufgrund der gnädigen Annahme Gottes Teil einer ewigen, herrlichen Beziehung geworden. Christ zu werden heißt also, in eine Vater-Sohn-Beziehung einzutreten, eine Beziehung, die ermöglicht wurde durch den Heiligen Geist.
Der Heilige Geist als Siegel der Kindschaft bei Gott
Römer 8,15 und Galater 4,6 lässt nicht zu, dass wir die Rolle des Heiligen Geistes bei unserer Adoption unterschätzen. Wir sind in Gottes Familie gebracht worden, indem der Geist uns so mit dem Sohn vereinigt hat, dass wir zu unserem Vater rufen können. Wir gehören als Kinder zu Gottes Familie durch die Einheit mit Christus, die durch den Heiligen Geist gewirkt wurde. Das Neue Testament führt aus, dass wir eben durch diese neue Beziehung Kinder Gottes sind (1Joh 3,1) und als Mitglieder von Gottes Haushalt empfangen wir Liebe. Wir gehören dazu. Durch die Gnade gehören wir zum geliebten Haus unseres Vaters.
Der Puritaner Stephen Marshall hat die Dynamik der Dreieinigkeit wunderbar mit der Dynamik der Annahme als Sohn verbunden. Joel Beeke fasst Marshalls Gedanken so zusammen:
„Adoption ist der gnädige Akt Gottes, des Vaters, durch den er uns erwählt hat und uns zu sich gerufen. Er gibt uns das Vorrecht und die Segnungen seine Kinder zu sein. Gott, der Sohn hat uns diese Segnungen erworben durch seinen stellvertretenden Tod und sein Opfer, durch das wir Kinder Gottes geworden sind (1Joh 4,10) und er sich uns zum älteren Bruder gemacht hat (Heb 2,11). Und der Heilige Geist wandelte uns von Kindern des Zorns, die wir von Natur aus waren, zu Kindern Gottes durch eine neue Geburt. Er vereinigt uns mit Christus, wirkt in uns die rechte Gesinnung zu Gott und Christus und versiegelt unsere Sohnschaft als Geist der Adoption, wobei er zusammen mit unserem Geist bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind. In diesem Zeugnis zeigt uns der Geist Gottes Gnadenwerk in unserem Herzen und Leben und bringt unsere Herzen zu Gott, wobei er ihnen bezeugt, dass Gott unser Vater ist.“
Wenn die Absicht des Vaters mit seiner erwählenden Liebe in unserer Annahme als Sohn zur vollen Blüte gekommen ist, dann besteht das tiefste Verständnis unserer Beziehung zu Gott darin, dass wir ihn als Vater erkennen. Es ist diese Erkenntnis, von der J.I. Packer in seinem Buch „Gott erkennen“ schrieb, dass sie das Herz der Botschaft des Neuen Testaments ausmacht:
„Du kannst das Ganze der Lehre des Neuen Testament so zusammenfassen, dass du von der Offenbarung der Vaterschaft des heiligen Schöpfers sprichst. In gleicher Weise kannst du das Wesen des neutestamentlichen Glaubens zusammenfassen, wenn du ihn als Erkenntnis Gottes als den einen heiligen Vater beschreibst. Wenn du beurteilen willst, wie gut ein Mensch das Christsein verstanden hat, finde heraus, was er mit dem Gedanken gemacht hat, ein Kind Gottes zu sein und Gott als Vater zu haben. Wenn das nicht der Gedanke ist, der seine Anbetung und seine Bitten anregt und bestimmt, ebenso wie seine gesamte Lebensanschauung, dann bedeutet das, dass er das Christsein nicht besonders gut verstanden hat.“
Jesus ist seinem Wesen nach der geliebte Sohn, an dem der Vater seine Freude hat. Durch die Gnade vereinigt mit dem ewigen Sohn, sind wir geliebte Söhne und Töchter, an denen der Vater seine Freude hat. Was für eine erstaunliche Wahrheit! Möge sie unsere Anbetung und unser Bitten anregen und bestimmen, ebenso wie unsere gesamte Lebensanschauung.