Liebe Gemeinde, wissen Sie, wie viele Psalmen es gibt? 151! 150 in der Bibel und unseren Schweizerpsalm. Ich liebe unsere Nationalhymne, den Schweizerpsalm!
1840 schrieb der Zürcher Verleger, Journalist, Politiker und Liederdichter Leonhard Widmer sein bedeutendstes Gedicht, den Schweizerpsalm. Ohne Widmers Wissen legten Freunde dem Zisterziensermönch P. Alberik Zwyssig 1841 das Gedicht zur Vertonung vor. Dieser nahm daraufhin sein 1835 komponiertes Lied „Diligam te Domine“ und unterlegte es mit dem Text seines Freundes Widmer, den er jedoch anpasste und veränderte.
Nationalhymne wurde dieses religiöse Lied erst 1961, definitiv erst 1981 und ersetzte das bisherige Vaterlandslied „Rufst du mein Vaterland“, das zur Melodie von „God save the Queen“ gesungen wurde. Wie beschreibt unsere Nationalhymne Gott?
- Hocherhabener, Herrlicher
- Menschenfreundlicher, Liebender
- Unergründlicher, Ewiger
- Allmächtig Waltender, Rettender (original: Alleinrettender)
Refr.: Gott, den Herrn
Das ist schon mal viel – und das in einer Nationalhymne! Doch: Wer ist dieser unergründliche Gott? Wie soll ich ihn mir vorstellen? Wie kann ich eine Beziehung zu ihm bekommen? Das ist unsagbar schwer! Es ist schwierig, einer Person zu vertrauen und sie zu lieben, wenn man sie kaum kennt. Und für manche ist ja Gott lediglich ein „höheres Wesen“ oder eine unpersönliche Kraft.
Im zweiten der 10 Gebote hat er uns verboten, uns ein Bild von sich zu machen (2Mo 20,4). Doch wir Menschen malen uns lieber aus, wer Gott für uns ist und projizieren dieses Bild dann an den Himmel (Röm 1,23). „Hauptsache, ich glaube – egal, was es ist! Hauptsache, es hilft mir!“, höre ich immer wieder sagen.
Vor dem Zoll in Kreuzlingen bildet sich eine lange Schlange. Der Zöllner macht bei den Insassen des vordersten Wagens eine Passkontrolle. Der Fahrer reicht dem Beamten einen Pass hin. „Moment mal! Ihr Pass ist abgelaufen!“, bemerkt der Zollbeamte.
Der Herr erwidert: „Nun seien Sie mal nicht so kleinlich. Hauptsache, ich habe einen Pass!“ –„Nein“, erklärt der Beamte bestimmt, „Hauptsache, Sie haben einen GÜLTIGEN Pass!“
Und genauso ist es mit dem Glauben. Es kommt nicht darauf an, dass wir irgendeinen Glauben haben, sondern es kommt darauf an, dass wir den richtigen Glauben haben – einen Glauben, mit dem man leben und mit dem man sterben kann.
Mein Glaube ändert die Tatsachen nicht. Es ist entscheidend, was ich glaube, denn mein Glaube macht es noch nicht wahr. Glaube ist nur so gut wie der Gegenstand, auf den wir unser Vertrauen setzen. Oder besser gesagt, wie die Person, der wir vertrauen.
Wer ist also Gott wirklich? Der Gott, der real existiert? Der Gott, der nicht von Menschen erschaffen wurde, der keiner menschlichen Fantasie entspringt, der kein Wunschbild ist? Der Gott, der die Welt und uns Menschen geschaffen hat, hat sich uns gezeigt. In seinem Wort, in der Bibel, hat er zu uns gesprochen. Er hat sich geoffenbart. Wir wissen, dass er der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs und der Gott von Mose und David ist. Und wir wissen, dass er der Vater von Jesus Christus ist.
In unserem Predigttext (Hebr 11,1-3) heisst es:
- Immer wieder hat Gott schon vor unserer Zeit auf unterschiedliche Art und Weise durch die Propheten zu unseren Vätern gesprochen.
- Doch jetzt, in diesen letzten Tagen, sprach Gott durch seinen Sohn Jesus Christus zu uns. Durch ihn schuf Gott die Welt, und ihn hat er auch zum Erben über diese Welt eingesetzt.
- In dem Sohn zeigt sich die göttliche Herrlichkeit seines Vaters, denn er ist ganz und gar Gottes Ebenbild. Sein Wort ist die Kraft, die das Weltall zusammenhält. Durch seinen Tod hat er uns von der Last unserer Schuld befreit und nun den Ehrenplatz an der Seite Gottes eingenommen, dem alle Macht gehört.
1. In Jesus hat Gott sich uns Menschen gezeigt
Gott ja – aber wozu Jesus? Gott ist ein verborgener Gott. Ohne Jesus wüssten wir kaum etwas von Gott. Darum heißt es hier:
- Gott hat abschließend in seinem Sohn Jesus zu uns Menschen gesprochen (V.2a).
- Jesus ist das Wort, durch das Gott die Welt geschaffen hat (Joh1,1ff) und jetzt das Weltall zusammenhält (V.2b).
- In dem Sohn zeigt sich die göttliche Herrlichkeit seines Vaters, denn er ist ganz und gar Gottes Ebenbild (V.3).
Wer wissen will, wie Gott ist, der muss sich notgedrungen mit Jesus beschäftigen. Da kommt kein religiöser Mensch und kein Gottsucher daran vorbei. Das ist das Ungeheuerliche und Einzigartige: Gott begegnet uns in seinem Sohn Jesus! Im Sohn zeigt sich die göttliche Herrlichkeit des Vaters, der Sohn ist Gottes Ebenbild. Genauso hat es auch der Sohn selbst ausgedrückt:
„Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke.“ (Joh 14,6-10)
Und an einer anderen Stelle sagt Jesus: „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10,30)
Wer also Gott kennenlernen möchte, der muss zu Jesus kommen. In Jesus kommt uns Gott ganz nahe, so dass wir eine Beziehung zu ihm bekommen können. Die Evangelien beschreiben Jesus in seinem Charakter, in seinen Worten und Taten auf eine eindrückliche Art und Weise. Jesus ist Gottes Ebenbild, er strahlt seine Herrlichkeit aus. Wenn ich das lese oder höre, entsteht Vertrauen, Liebe und Gehorsam in mir. Jesus wird mir immer vertrauter.
Noch heute scheiden sich an Jesus Christus die Geister. Jesus hat die Welt bewegt und verändert wie kein anderer. Würde man die Person suchen, die bis jetzt den meisten Einfluss auf den Gang der Geschichte gehabt hat – Jesus wäre der klare Sieger.
Historisch gesehen hat er die gewaltigsten Wellen in der Menschheitsgeschichte geschlagen. Er hat es geschafft, dass Milliarden Menschen die Jahre nach seinem Geburtsjahr zählen. Er hat es geschafft, dass 2,1 Milliarden Menschen sich Christen nennen und sich so mit ihm in Verbindung bringen lassen. Er hat heute Anhänger unter Popstars und Professoren, unter Politikern und Profifußballern, genauso wie unter Menschen, von denen wir nie etwas hören werden.
Der ehemalige stellvertretender Direktor der NASA, Wernher von Braun, sagte einmal: „Die wichtigste Botschaft für unseren Planeten ist: Jesus Christus hat gelebt und er ist auferstanden.“
Gott kam in Raum und Zeit und hat einen ganz eindeutigen Namen. Er heißt Jesus.
Unser Gott ist eine historische Persönlichkeit geworden. Gott kam in Raum und Zeit und hat einen ganz eindeutigen Namen. Er heißt Jesus.
Da fand einmal eine kirchliche Veranstaltung über den Islam statt. Dort sagte ein zum Islam übergetretener Mann, die Moslems hätten wenigstens einen Gott, der einen Namen hat, nämlich Allah. Der Gott der Christen hätte dagegen ja noch nicht einmal einen Namen. Denn Gott ist ja nur eine Bezeichnung, kein Name. Wie traurig, denn wenn man auf dieser Behauptung aufbaut, dann gilt genau das Gegenteil: Allah ist nur das allgemeine arabische Wort für Gott, sonst nichts. Allah wäre danach also kein Name. Wohl aber hat unser Gott einen Namen, nämlich Jesus, Jesus, dem der Beiname Messias oder Christus gegeben wurde. Dieser Beiname bedeutet: der Gesalbte – also nach alter Vorstellung ein König.
Der Name Jesus hat eine gewaltige Kraft, eben die Kraft des lebendigen Gottes selbst.
Der lebendige Gott ist uns um unsertwillen in der Person von Jesus Christus und eben in diesem Namen, Jesus, nahegekommen. Durch Jesus möchte Gott eine persönliche Beziehung zu uns haben und uns nahe sein, hautnah.
Nachdem Jesus in die unsichtbare Welt Gottes aufgenommen wurde, hat er uns seinen Stellvertreter, den heiligen Geist, gesandt. Und in diesem Geist ist der unsichtbare Christus gegenwärtig und ganz real erfahrbar. Denn er versprach seinen Jüngern: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)
Gott ja, aber wozu Jesus? Der Hebräerbriefschreiber fährt fort: „Durch seinen Tod hat er uns von der Last unserer Schuld befreit und nun den Ehrenplatz an der Seite Gottes eingenommen, dem alle Macht gehört“ (V.3b).
2. Jesus ist der Einzige, der die Schuldfrage lösen kann
Pfarrer Wilhelm Busch hat dies einmal folgendermaßen ausgedrückt:
Ich war jahrzehntelang Jugendpfarrer. Da habe ich immer neue Bilder gesucht, um den Jungen das klarzumachen. Eins von diesen Bildern möchte ich hier brauchen.
Ich habe gesagt: „Stellt euch mal vor, wir haben von Natur einen eisernen Ring um den Hals. Und jedesmal, wenn ich sündige, wird ein Kettenglied angeschmiedet. Ich habe einen schmutzigen Gedanken: ein Kettenglied. Ich bin frech gegen meine Mutter: ein Kettenglied. Ich habe böse geredet über andere Leute: ein Kettenglied. Ein Tag ohne Gebet, als wenn Gott nicht wäre: ein Kettenglied. Unehrlichkeit, Lüge: ein Kettenglied.“
Überlegen Sie mal, wie lang die Kette ist, die wir hinter uns herschleifen! Verstehen Sie: die Schuldkette! So real ist Schuld vor Gott – auch wenn man diese Kette nicht sieht! Aber sie ist riesenlang. Und wir schleppen sie mit uns herum. Ich frage mich oft, warum die Menschen gar nicht recht fröhlich und glücklich sein können. Sie haben’s doch weithin so gut. Aber sind Sie glücklich? Sie können nicht glücklich sein! Sie können’s nicht – weil Sie die Schuldkette mit sich herumtragen!
Und die nimmt Ihnen kein Pfarrer und kein Priester und kein Engel weg. Und auch Gott kann sie nicht wegtun, weil er gerecht ist: „Was der Mensch sät, das wird er ernten.“
Doch nun ist da Jesus! Er ist der einzige, der mit dem größten Problem unseres Lebens fertig wird: Er ist für meine Schuld gestorben. Er hat sie bezahlt, als er starb. Darum ist er imstande, mir die Schuldkette abzunehmen. Er ist der einzige, der das kann!“
Ich möchte Ihnen aus Erfahrung sagen: Das ist eine Befreiung, zu wissen: Ich habe Vergebung meiner Sünden. Das ist die größte Befreiung im Leben – und erst im Sterben. Ihr Alten könnt sterben und Vergebung der Sünden haben! Oder in die Ewigkeit gehen und alle Schuld mitnehmen müssen! Schauerlich!
Ich kenne Leute, die haben ihr Leben lang gesagt: „Ich bin gut. Ich bin recht.“ Und dann sterben sie und lassen die letzte Hand los – und entdecken: Das Schiff unseres Lebens fährt auf dem dunklen Strom der Ewigkeit – Gott entgegen. Sie haben nichts mitnehmen können: kein Häuschen, kein Bankkonto, kein Sparkassenbuch – nur ihre Schuld.“ (W. Busch, Jesus unser Schicksal)
Jesus ist der Einzige, der die Schuldfrage lösen kann. Der Apostel Johannes schrieb:
„Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“ (1Joh 1,8-10)
Was mache ich mit meiner Schuld? Zu vergessen suchen, leugnen, verteidigen, verdrängen, oder zugeben und um Verzeihung bitten?
Gott hat seinem Sohn unsere Schuld auferlegt und ihn an unserer Stelle am Kreuz bestraft.
Ohne den Glauben an den stellvertretenden Opfertod von Jesus ist das Christsein eine traurige und hohle Sache. Nie weiß ich, ob ich einmal vor Gott bestehen kann. Doch als Glaubender spreche ich mit Zinzendorf:
Christi Blut und Gerechtigkeit,
das ist mein Schmuck und Ehrenkleid,
damit will ich vor Gott bestehn,
wenn ich zum Himmel werd eingehn.
Wie sehr brauche ich doch Jesus!
Jesus ist der Einzige, wirklich der Einzige, der die Frage der Schuld aller Menschen dieser Welt gelöst hat durch sein stellvertretendes Leiden und Sterben. Er hat sie für uns übernommen. Das wird wirksam, wenn wir uns mit der Bitte um Vergebung an ihn wenden. „Durch seinen Tod hat er uns von der Last unserer Schuld befreit“. Wer das glaubt, erlebt eine wunderbare Befreiung! So habe ich das selbst erlebt!
Gott ja, aber wozu Jesus? Noch eine letzte Antwort:
3. Jesus ist der einzige Weg zu Gott und zum Himmel
Stellen Sie sich einmal vor, Sie wollten auch einmal auf dem Mond stehen, wie die amerikanischen Astronauten vor 40 Jahren. Dann müssen Sie aber etwas beachten: Der Mond bestimmt, wie Sie zu ihm kommen können und nicht Sie!
Vielleicht wandern Sie gern – so aber können Sie nicht zum Mond gelangen. Vielleicht fahren Sie gern Velo – keine Chance, so zum Mond zu kommen. Oder Sie möchten Ihr schnelles Auto benützen – auch das funktioniert nicht. Okay – dann starten Sie halt mit einem Flugzeug, mit einer FA 18. Aber auch das klappt nicht. Der Mond ist so weit weg – und es gibt nur eine Möglichkeit, zu ihm zu gelangen: Mit einer Weltraumrakete mit genügend Triebwerken.
So ist es auch, wenn wir Menschen Gott erreichen wollen. Er scheint so weit weg zu sein – unerreichbar für uns. Alle unsere eigenen Leitern und Versuche, zu ihm zu kommen, müssen scheitern. Gott legt fest und bestimmt, wie wir zu ihm kommen können.
Er sagte bei der Verklärung von Jesus: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“ (Mt 17,5).
Und Jesus lädt uns ein: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh 14,6)
Jesus ist der einzige Weg zu Gott, unserem himmlischen Vater. Und Petrus bezeugt:
„Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir gerettet werden.“ (Apg 4,12)
Religiös gesehen ist die Schweiz das toleranteste Land Europas. Ohne groß zu prüfen und zu untersuchen, was andere Religionen lehren und von ihren Mitgliedern fordern, akzeptieren wir sie auch als mögliche Wege zu Gott. Das ist jedoch nicht Toleranz, sondern Gleichgültigkeit und Relativismus.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass unsere Gesellschaft für alles offen ist, nur nicht für Jesus. Jesus ist der Stein des Anstosses. An ihm scheiden sich die Geister. Denn Jesus war nicht nur irgendein Religionsstifter, der irgendeinen religiösen Beitrag brachte.
Jesus ist Gottes Sohn. Jesus ist die zweite Person der göttlichen Trinität. Jesus ist der einzige Weg zu unserem himmlischen Vater. Er ist die Wahrheit in Person und spricht zu uns die Wahrheit. Und nur er kann uns wahres und ewiges Leben schenken.
Paulus schreibt: Gott „will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Denn: Einer ist Gott, einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Christus Jesus“ (1Tim 2,4.5).
Jesus ist der einzige Mittler zwischen dem „unergründlichen, ewigen“ Gott und uns Menschen. Durch Jesus hat Gott für uns ein Gesicht bekommen, Persönlichkeit, Mund, Ohren, ein Herz, an das wir immer appellieren dürfen.
Wenn Jesus nicht wäre – könnten wir da wissen, ob uns Gott nach dem Tod im Himmel willkommen heißen würde? Hätten wir diesbezüglich mehr als vage Hoffnungen und Unsicherheit? Nein, wir müssten uns vor diesem „hocherhabenen, unergründlichen“ Gott fürchten. Denn er ist durch und durch heilig und wird uns im jüngsten Gericht beurteilen. Und dann könnte keiner vor ihm bestehen.
Gott ja, aber wozu Jesus?
Weil Jesus sagt: „Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.“ (Joh 3,35.36)
Und Johannes schreibt: „Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. Dies schreibe ich euch, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt; denn ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.“ (1Joh 5,12.13)
Wer dem Erlöser Christus sein Leben anvertraut hat, der hat eine wunderbare Zukunft vor sich. Er darf wissen, dass er das ewige Leben hat. Und er freut sich darauf. Denn das Beste und Schönste kommt erst noch: die Herrlichkeit im Himmel. Dann sind wir wirklich daheim bei Gott angekommen – und das für alle Ewigkeit.
Ich freue mich enorm auf Jesus, der heute schon den Ehrenplatz an der Seite seines Vaters eingenommen hat (Hebr 1,3). Sie auch?
Da gab es eine Frau, der man unvermittelt mitteilte, sie habe Krebs und noch nur drei Monate zu leben. Ihr Arzt riet ihr, sich auf den Tod vorzubereiten. Sie bat also den Pfarrer um einen Besuch, um ihre letzten Wünsche mit ihm durchzusprechen. Sie wählte die Lieder für die Trauerfeier und suchte sich auch den Predigttext aus. Sie erklärte ihm, welches Kleid sie zu tragen wünsche und dass sie mit ihrer Lieblingsbibel beerdigt werden wolle.
Als alles geklärt schien, wollte der Pfarrer gehen. Doch die Frau erinnerte sich an etwas: „Da wäre noch eine Kleinigkeit, Herr Pfarrer“ „Und die wäre?“, fragte der Gottesmann. „Also, es ist mir ganz wichtig“, erklärte die Frau, „dass ich in den Sarg gelegt werde, mit einer Gabel in meiner rechten Hand.“
Dem Pfarrer verschlug es die Sprache. „Sind Sie schockiert?“, fragte die Frau. Und da der Pfarrer noch immer mit offenem Mund dastand, erklärte sie: „In all den Jahren, die ich zur Kirche gehe, waren die Veranstaltungen, bei denen es etwas zu essen gab, für mich immer etwas Besonderes. Nach dem ersten oder zweiten Gang sagte meistens jemand zu mir, wohlwissend und im Ton der Verschwiegenheit: ‚Du kannst Deine Gabel behalten.’“
„Dann wusste ich – da kommt noch etwas ganz Feines. Nicht nur Pudding, Grütze oder Eiscreme, sondern was Festes wie Torte oder Kuchen. Etwas mit Konsistenz, aber immer etwas ganz Gutes, für mich das Beste!“ Die Frau machte eine Pause und holte tief Luft. „Und ich möchte, dass die Leute, wenn sie mich im Sarg anschauen, fragen: ‚Warum hat die denn eine Gabel in der Hand?’ Und dann, Herr Pfarrer, möchte ich, dass Sie diese Geschichte erzählen und sagen: ‚Leute, behaltet auch Ihr Eure Gabeln. Das Beste kommt noch!’“
Als der Pfarrer ging, wusste er, dass er die Frau nicht mehr lebend wiedersehen würde. Aber sie freute sich schon jetzt auf den nächsten Schritt. Mit der Gabel in der Hand und der Gewissheit im Herzen: Das Beste kommt noch.
Ich fasse noch einmal zusammen: Wir sind von der Frage ausgegangen: Gott ja, aber wozu Jesus? In unserem Schweizerpsalm besingen wir einen unergründlichen Gott. Doch wer ist dieser unergründliche Gott? Wie soll ich ihn mir vorstellen? Wie kann ich eine Beziehung zu ihm bekommen?
Dadurch, dass Gott in Jesus Mensch wurde! In Jesus hat sich Gott uns Menschen gezeigt. Jesus ist der Einzige, der die Schuldfrage lösen kann. Darum ist Jesus der einzige Weg zu Gott und zum Himmel. So ist es. Amen