LiteraturBuchbesprechungen, Judentum/Israel

Die Geschichte des Heiligen Landes – Das große illustrierte Sachbuch

Der Verfasser mindert den Wert des schönen Sachbuchs, weil er die weithin der Geschichtsdeutung bibelkritischer Theologie folgt.

Das mit etwa 450 beeindruckenden Fotos illustrierte Sachbuch beginnt wunderschön und einladend. Mit großer Wärme und doppelseitigen Fotos lädt es ein, die Geschichte des Heiligen Landes zu betrachten. Die Texte sind sehr kurz gehalten und beschreiben nur die wichtigsten Phasen der Geschichte. Dabei vermitteln die Erklärungen, die zu jedem Bild geliefert werden, weitere gute Informationen. Am Schluss findet man in einer Übersichtskarte von Israel noch einmal die Orte, die in den jeweiligen Kapiteln erwähnt werden, verschiedenfarbig markiert.

Das Werk ist in sieben Kapitel gegliedert. Es beginnt mit den Kanaanitern und Israeliten, also der Zeit der Patriarchen, und endet mit den Ottomanen und Abend­­ländern. Dann folgt ein ganz kurzer Anhang über das, was von 1948 bis heute geschehen ist.

Walker, Peter. Die Geschichte des Heiligen Landes. Das große illustrierte Sachbuch. Witten: SCM R. Brockhaus/ Katholisches Bibelwerk 2014. 176 S. Hardcover Großformat: 24,95 €. ISBN: 978-3-417-26599-6/ 978-3-417-26599-6.

Leider hat man vor allem bei den Berichten über die Zeit des Alten Testa­ments den Eindruck, dass der Verfasser hier den Geschichtsdeutungen bibelkritischer Theologen gefolgt ist. Zwar drückt er sich gewöhnlich sehr vorsichtig aus, aber in der Bibel liest sich zum Beispiel die Geschichte vom Exodus anders. Da wurde Ägypten nicht von Naturkatstrophen geplagt (S. 24), es waren Plagen, die Gott verhängte. Die Israeliten fanden auch nicht eine sichere Passage durch das heimtückische, sumpfige Gebiet des Schilfmeers (S. 24), sondern Gott öffnete ihnen den Weg durch das Meer, sodass die Wasser links und rechts wie eine Mauer standen. Immer wieder hat man den Eindruck, dass der Autor nicht an die in der Bibel beschriebenen Wunder glaubt. Das geht bis zur Auferstehung des Herrn: „Drei Tage später, so glaubten sie, war sein Grab leer … wenn das stimmt, dann wird die Auferstehung zu Recht als das bedeutendste Ereignis angesehen“ (S. 85 kursiv KHV). Das mindert den Wert dieses schönen Buches.