Das von Daniel Facius herausgegebene und mit einem Vorwort versehene Werk ist fast hundert Jahre alt und doch erstaunlich aktuell. Machen behandelt die Themen Lehre, Gott und Mensch, Bibel, Christus, Erlösung und Gemeinde – im Blick auf die liberale Theologie. Abgeschlossen wird das Buch durch einen kurzen Bibelstellenindex.
Schon damals beobachtete der Autor, dass das öffentliche Bildungssystem, wenn es zum Monopol erhoben wird, „das wirksamste Instrument der Tyrannei“ ist, das bisher erfunden wurde (S. 25). Und schon vor 100 Jahren musste er beobachten, wie die Angriffe des Liberalismus gegen die Fundamente des christlichen Glaubens mit Hilfe von Kindergottesdienst-Material, religiösen Zeitschriften und der Kanzel geführt wurde (S. 29).
G. Machens Stellungnahmen sind klar und pointiert und haben nichts von ihrer Aktualität verloren. So schreibt er zur Lehre: „Christus starb“ – das ist Geschichte. „Christus starb für unsere Sünden“ – das ist Lehre (S. 40). G. Machen hält Lehre für sehr wichtig, kann aber klar unterscheiden zwischen Lehren, die christliche Gruppen trennen, wobei es trotzdem noch echte Gemeinschaft geben kann, und Lehren, die die Fundamente in Frage stellen und deshalb tödlich für den Glauben sind.
Zur Sünde: „Eine Wurzel der modernen liberalen Bewegung ist der Verlust des Bewusstseins von Sünde“ (S. 81). Das Christentum „beginnt mit Erkenntnis der Sünde. Ohne diese Erkenntnis von Schuld wäre das gesamte Evangelium eine nutzlose Fabel“ (S. 83).
Machen, J. Gresham. Christentum und Liberalismus. Wie die liberale Theologie den Glauben zerstört. Waldems: 3L 2013. 210 S. Paperback: 12,50 €. ISBN: 978-3-941988-44-6.
Zu Erfahrungen: G. Machen unterscheidet religiöse Erfahrungen von christlichen. „Christliche Glaubenserfahrungen haben ihren Platz dort, wo es gilt, urkundliche Beweise zu bestätigen. Sie können diese Beweise aber niemals ersetzen“ (S. 90).
Zu Wundern: „Das Neue Testament wäre ohne Wunder glaubhafter. Das Problem liegt darin, dass es dann nicht wert wäre, geglaubt zu werden“ (S. 123).
Zur Erziehung: „Die moderne Gesellschaft tendiert mehr und mehr dahin, die elterliche Kontrolle und den elterlichen Einfluss einzuschränken“ (S. 178).
Zur Gemeinde: „Wenn die liberale Partei also tatsächlich die Kontrolle über die Gemeinden erlangt, so müssen evangelikale Christen bereit sein, zu gehen, egal was es kosten mag“ (S. 192).
Das Büchlein ist unbedingt lesenswert und sehr zu empfehlen.
Karl-Heinz Vanheiden
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