Der BibelbundNachrichten

Das Leitungsgremium des Bibelbunds neu gewählt

Im Oktober 2017 wurden drei Mitglieder neu in den Ständigen Ausschuss gewählt. Das sind Prof. Dr. Friedhelm Jung, Ron Kubsch und Thimo Schnittjer. Sie stellen sich auf den kommen Seiten kurz vor. Sie können alle Mitglieder des Ständigen Ausschusses kontaktieren. Schreiben Sie per Mail einfach an nachname@bibelbund.de, also an kubsch@bibelbund.de, wenn Sie Ron Kubsch anschreiben wollen. Die meisten Mitglieder des StA können Sie auch in Ihre Gemeinde einladen. Wenden Sie sich gern an uns für Terminabsprachen.

Thimo Schnittjer

Mein Name ist Thimo Schnittjer und ich bin seit dem letzten Herbst als jüngstes Mitglied (Jahrgang ’82) im StA. Schon mit sieben Jahren durfte ich den Herrn Jesus als meinen Retter im Glauben finden. Nachdem damals mein älterer Bruder mir Hölle und Himmel für Kinderohren äußerst verständlich vorstellte, habe ich mich in aller Schwachheit noch an diesem Tag vor mein Kinderbett gekniet und den Herrn Jesus um Vergebung meiner Sünden gebeten – Gott kann auch Kinderherzen mit einem verkürzt präsentierten Evangelium zu sich ziehen!

Mein Interesse an der Bibel nahm ab diesem Zeitpunkt stetig zu, wenngleich die Sturm- und Drangzeit der Jugend auch ihre Narben bei mir hinterließ. Doch unser Herr ließ mich nicht im Stich! In meiner Abiturzeit bemerkte ich, dass ich mich noch deutlicher mit der Bibel und ihrem Wahrheitsanspruch auseinandersetzen musste. Die Bibel wurde mir zu einem wertvollen Schatz, der den Verstand bereichert und das Herz erfüllt. Gott gab zu dieser Zeit Gelegenheit, einen Bibelkreis zu gründen, wodurch einige Jugendliche zum Herrn fanden und im Glauben gestärkt wurden, was mich nachhaltig beeinflusst hat.

Geistlich von der Brü­derbewegung, aber auch von vielen Freizeiten bei der Bibel­schule Brake geprägt, kam ich im Rahmen meines nebenberuflichen Theo­logiestudiums an einer anderen Bibelschule mit liberalen und kritischen Ansätzen in Berührung, die die Autorität der Bibel in Lehre und Praxis mit wohlfeilen Worten beschnitten. Leider musste ich feststellen, dass die evangelikale Bewegung bis heute mehr und mehr die Tendenz aufweist, sich an der Universitätstheologie auszurichten, anstatt ihre Stärke prinzipiell aus der tiefen und innigen Gemeinschaft mit dem Herrn und seinem Wort selbst zu ziehen.

Über zwei hilfreiche Aufsätze von Michael Kotsch zur sogenannten Herme­neutik der Demut bin ich erstmalig auf den Bibelbund gestoßen. Wenige Jahre später habe ich in der Siegener Hammerhütte an einer Regionaltagung teilgenommen und an diesem Tag einen lieben Freund und Bruder im Herrn kennengelernt, der mich schließlich auch weiter in die Arbeit des Bibelbundes einführte.

Seit einiger Zeit schreibe ich Rezensionen zu verschiedenen Büchern in Bibel und Gemeinde und hoffe dadurch, anderen Geschwistern eine Orientierung geben zu können. Ebenso freue ich mich, wenn ich mich verstärkt an der Bibelbundkonferenz beteiligen und, sofern Gott es will, den einen oder anderen Artikel zu BuG beisteuern darf.

Nachdem ich 2014 nach Siegen umgezogen bin, hat Gott nur ca. zwei Monate später meine jahrelangen Gebete um eine Frau erhört und mir meine liebe Nadine an die Seite gestellt, mit der ich seit Oktober 2015 verheiratet bin.

Diesen wunderbaren Herrn und Heiland sowie sein absolut glaubwürdiges Wort möchte ich gerne anderen Menschen weitergeben, ob in meinem Beruf als Beamter (derzeit Sachgebietsleiter in der Polizeiverwaltung), mit meinen Predigtdiensten in verschiedenen Gemeinden, privat bei einem leckeren Essen oder in der Arbeit des Bibelbunds.


Friedhelm Jung

Ich wurde 1958 in der Nähe von Marburg geboren und dort in einer ev.-lutherischen Kirche getauft. Nach unserem Umzug nach Siegen wurden wir Mitglieder in der dortigen ev.-reformierten Kirche. 1971 wurde ich konfirmiert, war aber noch ungläubig. Ein Freund lud mich später in den Jugendkreis einer Freien ev. Gemeinde ein. Dort fand ich zum Glauben an Jesus Christus und durfte die Wiedergeburt erleben. Schon bald danach fühlte ich mich in den pastoralen Dienst berufen. Nach Abitur und einer Ausbildung zum Industriekaufmann besuchte ich das Theologische Seminar St. Chrischona in der Schweiz, war danach ein Jahr Jugendpastor in der Eglise évangélique de Brumath bei Straßburg in Ostfrankreich, studierte anschließend an den Universitäten Siegen und Marburg Theologie, Philosophie, Religionswissenschaften und Psychologie und schloss diese Studien mit der Promotion in Kirchengeschichte an der Marburger Uni ab. Von 1990 bis 1996 arbeitete ich als Pastor der Freien ev. Gemeinde Stade. Dann erhielt ich einen Ruf an das Bibelseminar Bonn (BSB) mit dem Auftrag, dort einen Masterstudiengang aufzubauen. Seit 2005 bin ich Professor für systematische Theologie an der Partnerschule des BSB, dem Southwestern Baptist Theological Seminary in Fort Worth, Texas, und Dozent und Mitglied der Schulleitung am BSB. Meine Hauptaufgabe besteht in der Leitung des Masterprogramms, das wir zusammen mit der amerikanischen Hochschule anbieten. Meine Unterrichtsfächer sind Dogmatik, Konfessionskunde sowie praktische Theologie.

Seit 1990 bin ich verheiratet. Wir haben drei erwachsene Töchter und sind alle Mitglieder der Evangelischen Freikirche Bornheim bei Bonn. In dieser Gemeinde, die ich 1998 mitgegründet habe, diene ich als ehrenamtlicher Prediger und Seelsorger.

In der Freizeit lese ich gerne, besuche Alte und Kranke und genieße die Natur, die auch nach dem Sündenfall immer noch viel Schönes bietet.


Ron Kubsch

Ich wurde 1965 in der wunderschönen Sächsischen Schweiz geboren. Mein Vater ist 1979 aus der damaligen DDR geflüchtet, so dass meine Mutter und ich 1982 im Rahmen einer Familienzusammenführung in die Bundesrepublik ausreisen konnten.

Meine Jugend habe ich in Düsseldorf verbracht. Dort rief mich Jesus Christus noch im gleichen Jahr in seine Nachfolge. Entscheidend dafür waren die Lektüre der Bibel und das Gespräch mit Christen aus dem Umfeld des Pietismus.

Damals machte ich eine Erfahrung, die für meine spätere Bibelhaltung sehr prägend geworden ist. Nachdem ich mich einer Gemeinde angeschlossen hatte, meinten einige Freunde, mit mir stimme etwas nicht. Sie vermuteten, ich nehme den Glauben zu ernst. So schenkten sie mir Bücher von Siegmund Freud und Rudolf Bultmann.

Die Auseinandersetzung mit Bultmann forderte mich sehr heraus. Ich geriet in eine geistliche Krise. Die Heilige Schrift, die mir das Evangelium offenbart hatte, ist für Bultmann ein mythologisches Buch, das entmythologisiert werden muss, um die „eigentliche Botschaft“ hören zu können. Es war, als hätte man mir den Teppich unter den Füßen weggezogen. Die historisch-kritische Arbeitsweise stellte genau die Texte, die für meine Umkehr zum christlichen Glauben verantwortlich waren, radikal infrage.

Damals lernte ich die Studien­ge­mein­schaft L’Abri (dt. Zuflucht) in der Schweiz kennen. Bücher von Francis Schaeffer und der persönliche Austausch mit einigen L’Abri-Mitarbeitern haben mir in der Auseinandersetzung mit der Bibelkritik und ihren Begleiterscheinungen sehr geholfen. Ich lernte allmählich, der Heiligen Schrift in allem zu vertrauen.

Anfang der 90er-Jahre bin ich zusammen mit meiner Frau in die Außenmission gegangen und war dort in der Verlags- und Studentenarbeit tätig. Ende der 90er-Jahre sind wir nach Deutschland zurückgekehrt.

Heute bin ich Dozent für Theologiegeschichte, Apologetik und Seel­sorge am Martin Bucer Seminar und Studienleiter am Studien­zentrum München. Außerdem gehöre ich zum Netzwerk Evangelium21 und bin dort als Generalsekretär tätig.

Als ich von Michael Kotsch angefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, im Ständigen Ausschuss des Bibelbundes mit­zu­arbeiten, war ich zunächst reserviert. Zum einen bin ich beruflich und ehren­amtlich sehr ausgelastet. Zum anderen bin ich kein Mensch, der sich gern mit großen Bewegungen oder Organisationen identifiziert. Schon bei der Gründung von Evangelium21 bin ich über meinen Schatten gesprungen. Die Erfahrungen, die ich als Jugendlicher in der DDR gemacht hatte, mögen dabei eine Rolle spielen. Ich bin kein Mann der Parteien, Vereine und Organisationen.

Nach gründlichen Überlegungen und Gesprächen mit meiner Frau und einigen Freunden habe ich nichtsdestotrotz gern zugestimmt. Ich bin dem Bibelbund verbunden, seitdem ich ihn in den 80er-Jahren kennenlernte. 1991 habe ich meinen ersten Aufsatz in der Zeitschrift „Bibel und Gemeinde“ veröffentlicht.

Vor allem sehe ich aber, dass wir erneut in einer tiefgreifenden geistlichen Krise stecken. Diese Krise hat – so meine Einschätzung – viel mit „der Bibelfrage“ zu tun. Es gibt in der „bibeltreuen Szene“ erneut eine große Verunsicherung, nicht nur unter jungen Menschen. Früher konnte ich mich oft an älteren Brüdern orientieren, die die Herausforderungen rund um die Schrift annahmen und mir halfen, tragfähige Antworten zu finden. Dieser Aufgabe, Antworten zu geben, muss ich mich nun – mit Gottes Hilfe – ebenfalls stellen.

In diesem Sinne will ich mit meinen bescheidenen Möglichkeiten die Arbeit des Bibelbundes gern unterstützen und freue mich auf die Zusammenarbeit.