Noch vor einigen Jahren war Ivo Sasek in Deutschland nahezu unbekannt. Doch seit etwa drei Jahren [Ende der 1990er Jahre] wurde er hier verstärkt aktiv. Durch zahlreiche Predigtdienste sowie seine Literatur- und Kassettenarbeit fand der Schweizer Prediger in Deutschland mehr und mehr Anhänger, insbesondere in russlanddeutschen Gemeinden und in Kreisen, die der Heiligungsbewegung nahe stehen.
Seit etwa einem Jahr häufen sich allerdings Negativmeldungen. Saseks „Gerichts-Botschaft, zur Warnung an alle christlichen Vorsteher und Verkündiger“1 sorgte für Schlagzeilen. In einigen Gemeinden spielten sich dramatische Szenen ab. Und immer wieder verlassen Anhänger Saseks ihre Gemeinde am Ort und schließen sich einer von ihm betreuten Gruppe an. Sie sehen in Saseks Lehren „geistliches Schwarzbrot und lebendiges Wasser“2. Sein Leben beweise die Richtigkeit seiner Lehren. Gott habe ihn bestätigt.3 Freunde und Verwandte sind jedoch verunsichert, denn manche bezeichnen Saseks Lehren auch als „böse Lügen“4. Andere sprechen davon, dass Saseks Lehren „gefährlich“5 seien. Was aber ist nun wahr?
1. Zur Person Ivo Saseks6
Ivo Sasek wird am 10.07.1956 in Zürich geboren. Er wächst in einer nichtchristlichen Familie auf. Als Jugendlicher entdeckt er die Musik als seine große Leidenschaft und träumt von einer Musikkarriere als Schlagzeuger. Eine vierjährige Ausbildung zum Automechaniker schließt er erfolgreich ab. Doch er lebt unmoralisch – er stiehlt, lügt, betrügt, hat zunehmend Beziehungen zu Mädchen. Er kommt in Berührung mit Drogen und okkulten Handlungen.
Nach der Rekrutenschule beim Militär kommt es 1977 zur Wende: Er arbeitet in einer Züricher Firma wo er einen gläubigen Arbeitskollegen kennen lernt. Im Sommer sagte Sasek:
„Gut Gott, du willst mein Leben. Dann nimm doch dieses Scheißleben hin und mach etwas draus!“
Gott reagiert:
„In dieser Zeit hatte ich nachts, mitten in Träumen, in normalen menschlichen Träumen, plötzlich himmlische Dimensionen erlebt. Gott hat mir seine Herrlichkeit gezeigt … Gott gibt es, Gott lebt. Ich habe ihn gesehen, ich habe es erlebt!“7
Sasek wünscht sich Gemeinschaft mit Gläubigen, die „heilig leben“ und „frei sind von weltlichen Begierden“
Trotz dieser Erlebnisse fühlt Sasek aber immer wieder seine Ohnmacht gegenüber der Sünde. Er wünscht sich Gemeinschaft mit Gläubigen, die „heilig leben“ und „frei sind von weltlichen Begierden“. Sasek macht sich auf die Suche nach einer Gemeinde und schließt sich der New-Life-Bewegung in Zürich an.
1978 gibt Sasek seinen Beruf auf, weil er der ganzen Nation das Evangelium predigen will. Es beginnt die „Wüstenschule“8.
In den Jahren von 1979-82 besucht Sasek die New Life Bibelschule. Außerdem ist er als Radioprediger bei Radio Zürich tätig. Auch mit seiner früheren Leidenschaft, der Musik, dient er Gott. Als Schlagzeuger eines Gospelchors spielt er auf zahlreichen Konzerten und wirkt bei 7 LP’s mit. Sasek beginnt außerdem mit seiner Literaturarbeit. Er nutzt jede Gelegenheit, um Gott zu dienen. Dabei lernt er neue „Gesetzmäßigkeiten“ kennen.9 Er sucht nach der Kraft Gottes, da Aufwand und Ertrag seiner Arbeit in keinem Verhältnis zueinander stehen. Er schreit so lange zu Gott, bis Gott sich erbarmt. Gott lässt Zeichen und Wunder geschehen. Die Bibelschule gerät darüber in Aufruhr. Sasek ist jedoch nicht bereit, die Verbreitung seiner Lehren zu unterlassen. Er muss 1982 die Bibelschule verlassen und wird über Nacht zum „Geächteten“10.
1983 kommt es zur Eheschließung mit Anni. Das Paar hat heute [2002] neun11 eigene Kinder.
1984 gründen die Saseks die Reha-Station „Obadja“. In dieser neuen Berufung sieht Sasek die Antwort Gottes auf seine Frage, wie er die Welt mit Gottes Heil erreichen könne. Gott habe ihm gesagt:
„Teile dein Leben mit den Elendesten der Menschen, dann werde ich dir alle Grundlagen geben, die es braucht, um einmal einen Dienst an der Schweiz und über die Schweiz hinaus in vielen Nationen zu tun.“
In der Reha-Station erfahren die Saseks immer wieder Gottes Treue. Gott schenkt Tag für Tag genau das, was nötig war:
„Gott ist treu! Von diesem Tag an, als unser Aufblick ganz auf Gott gerichtet war, weg von uns, weg von jeder menschlichen Denkart, geschahen … Tausende von …Wundern bis zum heutigen Tag.“
Sasek ist überzeugt:
„Er [Gott] steht wirklich dahinter, es ist kein Zufall!“12
1995 erlebt Sasek seine schwerste Krise. „Feindlich gesinnte Menschen“ erstatten Strafanzeige wegen Kindesmisshandlung. Die Anschuldigungen können jedoch nicht bewiesen werden. Immer wieder ist Sasek diesen und anderen Verleumdungen ausgesetzt. Neben diesen „Bedrängnissen von außen“ hat Sasek persönlich „eine der dunkelsten Zeit seines Lebens“. In Folge seiner vielen Aktivitäten erkrankt er. Über Wochen und Monate leidet er an akuter Schlaflosigkeit. Schließlich verfällt er in eine Medikamentenabhängigkeit. Erst nach zwei Jahren ist er voll wiederhergestellt. Im Rückblick stellt Sasek fest:
„Es ist alles wie neu ausgerichtet. Alles wurde fester, alles wurde selbstständiger, alles wurde durch diese große Krise gereifter. Gott hat Wachstum geschenkt wie nie zuvor.“13
1997 kommt es zur Gründung des „Elaion-Verlags“ und des „Gemeinde-Lehrdienstes“. Damit erfüllt sich Saseks Wunsch, so viele Menschen wie möglich zu erreichen:
„Damit erfüllt Gott einen weiteren Schritt der Verheißung, die er mir zugesagt hat: ‚Wenn du mir nachfolgst und alles tust, was ich dir sage, dann wird das, was ich in deinem Leben wirke, überströmen in dein Haus, in dein Volk und weit über die Landesgrenzen hinaus nach dem Reichtum meiner Herrlichkeit.‘“
Sasek ist ein begabter Redner und eine anziehende, charismatische Persönlichkeit mit einem starken Sendungsbewusstsein
Sasek hat ein starkes Sendungsbewusstsein. Er ist ein begabter Redner und eine anziehende, charismatische Persönlichkeit. Sasek ist gut organisiert und sehr fleißig. Das Familienleben der Saseks ist nach außen vorbildlich.
2. Verschiedene Arbeitszweige Ivo Saseks
Saseks Werk, das „Panorama-Zentrum“ in Walzenhausen/Schweiz, hat folgende Arbeitszweige:
„Obadja“: Reha-Station14, Lebensschule15, Jüngerschaftsschule/Pionierschule16,
Zeitschriftendienst: „Der Ölbaum“17, „Panorama-Nachrichten“18, „Gemeinde-Lehrdienst“ und „Elaion-Verlag“: 16 Bücher und ca. 150 Kassetten von Ivo Sasek, Hauseigene Druckerei, Buchbinderei und Kassettenproduktion, Reisedienst: Predigtdienste, „3-D-Live Shows“, Seminare, „organische Konferenzen“, „Bemessungsdienst“, Besuchertage, u.a. Café Panorama.
Die Dienstleistungen sind weitestgehend kostenlos. Neben Saseks Familie arbeitet eine nicht bekannte Anzahl weiterer Mitarbeiter im Panorama-Zentrum mit. Sasek betreut in sechs europäischen Ländern etwa 170 Hauskreise, Schätzungen zufolge hat er etwa 1500 Anhänger.19
3. Grundlinien der Lehre von Ivo Sasek
3.1 Das zentrale Anliegen: völlige Hingabe
Das zentrale Anliegen Saseks ist die „tiefere Erkenntnis Gottes“ und der „Zusammenhänge des Reiches Gottes“, um die „volle Mündigkeit“ zu erreichen.20 Sasek meint damit die völlige Hingabe an Christus, die sich durch den „Wandel im Geist“ zeigt.21
3.2 Das Problem: Die Überwindung des Fleisches
Sasek räumt ein:
„Wir sind tatsächlich mit Christus gestorben, als wir uns Ihm hingaben! … Dieses Thema ist für viele etwas verwirrend. Verwirrend vor allem deshalb, weil wir ja irgendwo tatsächlich noch im Leib leben … Wie geht das alles zusammen?“22
Wer ohne die entsprechende geistliche Grundlage versucht, im Geist zu wandeln, wird scheitern:
„Du kannst Fleisch nicht mit Fleisch besiegen. Du kannst nicht Kraft des Fleisches im Geist leben.“23
Wie nun lässt sich das Fleisch überwinden? Die „Überwindung des Fleisches“ ist nur über den Weg der „Gesamtordnung“ möglich. Was genau meint Sasek damit?
3.3 Der Weg: Die Gesamtordnung24
Schlüsselstelle für Saseks Lehre der Gesamtordnung ist Gal 5,16.25:
„Im Griechischen sind zwei total verschiedene Worte. Und wenn du diese zwei Begriffe für wandeln nicht verstehst, du wirst nie im Geist wandeln können, du hast keine Chance, ich sag dir’s! Im Unterschied zu ‚peripatheio‘ (V. 16) bedeute ‚stoicheo‘ (V. 25) nicht, wie die meisten deutschen Bibeln übersetzen, ‚wandeln‘, sondern ‚in einer bestehenden Gesamtordnung sich einreihen, folgen, in einer Reihenfolge mitgehen, sich eingliedern‘“.
Was genau ist aber diese Gesamtordnung? Die in Eph 4,11-13 genannten Dienste haben die Aufgabe, Gläubige in die Gesamtordnung „einzurenken“.25 1Kor 12,28 macht die Reihenfolge innerhalb der Gesamtordnung deutlich: 1. Apostel, 2. Propheten, 3. Lehrer, 4. Wunderkräfte, usw.
Nur innerhalb dieser Gesamtordnung ist Wandel im Geist möglich.
Im Laufe der Kirchengeschichte wurde die „Gesamtordnung“ allerdings zerstört. Der apostolische Dienst wurde von „Ersatzaposteln“ wahrgenommen, die Christus nicht kannten und somit die „Gesamtordnung“ zerstörten.26
Solange ein Christ in der zerstörten Gesamtordnung verwurzelt ist, kann er nicht im Geist wandeln.
Punktuell mag dem Gläubigen die Überwindung des Fleisches gelingen. Aber dauerhaft im Geist wandeln kann er nicht. Die ursprüngliche Gesamtordnung muss also wiederhergestellt werden. Erst dann ist wieder Wandel im Geist möglich.
Durch Gottes Gnade habe die „Wiederherstellung“ bereits begonnen. Gott selbst baue die Gesamtordnung gemäß 1Kor 12,28-31a wieder auf. Allerdings gilt hier, so Sasek, ein wichtiges biblisches Prinzip. Die Wiederherstellung geschieht gemäß der alttestamentlichen „Vorausschattung“ rückwärts.27
In der Begründung der Pfingstbewegung um 1900 sieht Sasek die Wiederherstellung der ersten Stufe, nämlich der Geistesgaben. Die nächste Stufe der Wiederherstellung betraf die Lehrer. Schließlich wurden auch die Evangelisten wiederhergestellt, und nach ihnen die Propheten. Die einzelnen Dienste haben zwar seit der Zeit der Urgemeinde nicht völlig aufgehört zu existieren, das richtige Aufkommen der Dienste geschah aber erst mit der Wiederherstellung. Und die Wiederherstellung der letzten Stufe, der Apostel, ist bereits in vollem Gange. Ivo Sasek sieht sich von Gott für diesen Dienst berufen.
3.3 Die Grundlage: Apostolisch-prophetischer Dienst
3.3.1 Ivo Saseks Offenbarungsverständnis
Saseks Offenbarungsverständnis ist elementare Voraussetzung für sein Selbstverständnis. Die Schrift ist für Sasek zwar von Gott inspiriert,28 aber nur als ein „Rohstoff“ zu verstehen, der noch weiterentwickelt wird:
„Lasst mich nun etwas sagen, das viele Gemüter erhitzen wird: Wenn wir glauben, dass am jüngsten Tag allein das Buch der Bibel aufgeschlagen wird, um unsere Werke und Gesinnung zu richten, dann irren wir gewaltig (Offb 20,12) … Gott wird einst mehr Bücher zitieren, die von anderen Verfassern als etwa von Paulus, Petrus, Johannes oder Jakobus stammen, Schreiber aus allen Jahrhunderten und Hintergründen … Das ganze Reich Gottes ist einer fortlaufenden Entwicklung unterworfen. Jeder, der daran beteiligt ist, legt mit seiner Offenbarung nur wieder eine Grundlage für denjenigen, der nach ihm kommt … Alles muss in göttlicher Reihenfolge geschehen. So haben die ersten Apostel und Propheten einzig dem Eckstein gemäß Grund gelegt, und durch die Heilige Schrift haben wir alles nötige Saatgut, sämtliches Rohmaterial zum Weiterbau erhalten. Dies bedeutet für uns, dass wir all jenen Auslegern der Schrift, die dem Haupt gemäß tieferes Licht gebracht haben, genauso zum Gehorsam verpflichtet sind, wie wir es etwa behaupten, der Schrift gegenüber zu sein.“29
Für Sasek ist auch außerhalb der Schrift autoritative Offenbarung Gottes möglich
Saseks Schriftverständnis macht deutlich, dass für ihn auch außerhalb der Schrift autoritative Offenbarung Gottes möglich ist.
3.3.2 Ivo Saseks Selbstverständnis
Sasek weiß, wer Gott ist und kennt seinen „Geruch“:
„Die Christen haben keine Sensibilität, wo der Geist wirklich weht. Ich von mir behaupte, ich habe eine Sensibilität, wo der Geist weht. Weißt du, woran ich das weiß? Als ich Gott sah – ich wurde in den Himmel genommen von ihm. Weil ich keine Hebamme hatte, hat mich der Herr selber entbunden. Ich durfte mit ihm, zur Rechten von ihm, himmlische Örter durchschreiten. Und er hat mir von oben das Erntefeld gezeigt mit verschiedensten drum und dran. Ich hab die Herrlichkeit Gottes gesehen – ich kann dir sagen, die fünf Bäume im Paradies und diese Dinge. Ich hab das geschaut und konnte nur aufstehen am Morgen mit: ‚Du lebst! Er lebt, er lebt, er lebt! Ich weiß, Gott gibt es!‘ Gott hat mich so bekehrt, indem ich mit ihm ganz persönlich in dieser Herrlichkeit sein durfte. Ich weiß, wer Gott ist. Ich kenne seinen Geruch. […] Und dann merkst du über die Jahre: Überall ist er nicht drin, überall ist er nicht drin. Wovon die Leute reden – ich geb‘ mich da voll rein, ich sehne mich danach, diesen Gott wieder zu finden – nicht da! Da ein bisschen, ein kleines Lichtlein. Du gehst sofort hin: ‚Bruder!‘ Und dann merkst du, es ist so ein kleines Lichtlein, alles andere ist dunkel …“30
Sasek erhebt den Anspruch, Wort Gottes zu sprechen. Wer gegen ihn redet, ist kein echter Diener Gottes
Sasek erhebt den Anspruch, Wort Gottes zu sprechen. Wer gegen ihn redet, ist kein echter Diener Gottes:
„Ich sage: wer gegen diese Botschaft redet, ich sage: wer gegen mich redet und diese Botschaft, wer sich dem Wort nicht fügt, das ich sage, ich Ivo Sasek hier in Walzenhausen, ist kein echter Diener Gottes. Egal, ob er sich Apostel, Prophet, Hirte oder Lehrer nennt. Ob er Hirte ist, egal was er ist. Wer gegen das Zeugnis redet, hat sich als falscher Diener Gottes erwiesen. Ich bin aus Gott. Und so wahr ich hier stehe, so wahr steht Gott hinter dem, was ich sage. Und wer gegen mich redet, und mich – wie es jetzt 22 Jahre passiert ist, ich bin der Allerverachtetste, ich wüsste niemand, der mehr durch den Dreck gezogen wird, buchstäblich nicht, ja. – Wer gegen mich redet: ihr werdet sehen, was mit den Menschen geschieht. Weil ich hab den Dienst jetzt angetreten. Erst jetzt. Alles vorher war nur grundlegend. 22 Jahre nur Wüstenschule, nur stramm hinstehen, nur lernen zu gehorchen. Wer mir jetzt nicht gehorcht, gehorcht dem Herrn nicht!“31
Damit wird deutlich: Sasek sieht sich als Apostel Gottes, der die Grundlage der „wiederhergestellten Gesamtordnung“ bildet.32
3.4 Das Ziel: Der wiederhergestellte Organismus
Durch die Wiederherstellung des „apostolisch-prophetischen Dienstes“ kann nun auch der „Organismus“ wiederhergestellt werden. Die Wiederherstellung geschieht durch „Pflanzung“ von „organischen Zellen“ mittels Einsegnung. In diesen „Organschaften“ werden die „Ordnungen“ in Ehe, Familie, Kindererziehung und allem anderen wiederhergestellt. Hier haben auch Zeichen und Wunder und Kräfte und Phänomene ihren Platz. Stößt man in der eigenen Gemeinde auf Ablehnung, so wird neben der Ortsgemeinde ein „neuer Organismus“ gepflanzt.
Eine wichtige Rolle spielt die „Bemessung“. In der Bemessung entscheidet Sasek zum einen, wo ein Gläubiger im Organismus eingepflanzt wird. Außerdem überprüft er, ob und wie sich der Gläubige weiterentwickelt.
Sasek macht unmissverständlich deutlich, dass er die verbindliche Bindung an seinen Dienst erwartet.
„Solange ich euch nicht attestiere: Der ist wirklich aus Gott!, möcht ich, dass ihr hier euch orientiert, euch hier bemessen lasst und hier eure Übungen durchgeht, dass ihr verbindlich an unserem Dienst euch orientiert … ich binde das jetzt wirklich an meinen Dienst. Nicht, um mich groß zu machen, sondern um sicher zu sein: Das war kein vergeblicher Morgen … Das klingt total autoritär, das klingt päpstlich. Ich weiß das, es ist ein Stein des Anstoßes. Aber so wahr geschrieben steht: Am Ende der Zeit wird sich jeder die Hände wund reiben und reißen an Christus, so wahr muss ich das tun.“33
„Ich werde dich nicht beherrschen, wie ein Papst. Ich werde dich lernen, wie du dem Herrn gehorchst.”
Wer nun in diesen „wiederhergestellten Organismus“ „eingepflanzt“ ist, kann tatsächlich im Geist wandeln.
„Ich werde dich nicht beherrschen, wie ein Papst. Ich werde dich lernen, wie du dem Herrn gehorchst. Du wirst mir sagen, was der Herr sagt. Und weil ich den Herrn kenne, kann ich dir sagen, ob du getroffen hast oder nicht. Und wenn du getroffen hast: Du wirst pulsierend leben! Du wirst es spüren: Das hält jetzt! Das verhält! Das ist nicht mehr wischi waschi! Und so wird sich der Geist aufbauen, dass du zunehmend in eine wirklich fundierte Realität kommst, dass du endlich Sieg hast über dein Fleisch …“34
3.5 Saseks Soteriologie
Sasek betont einerseits die Errettung aus Gnade mittels Glauben,35 andererseits grenzt er sich vom lutherischen „Sünder und Gerechter zugleich“ ab.36 Er betont deutlich die Notwendigkeit der Werke, grenzt sich aber von einer reinen Werkgerechtigkeit ab.37
Sasek spricht auch von der „juristischen Rechtfertigung“ in Christus.38 Diese „juristische Rechtfertigung“ müsse sich aber durch entsprechende Werke beweisen; denn echter Glaube müsse auch echte Werke des Geistes hervorbringen.39
„Gott hat mir den Schlüssel aus diesen Gerichten geoffenbart. Wer aus Gott ist, demütigt sich und nimmt ihn aus meiner Hand.“
Andere Aussagen machen deutlich, dass das Heil mit der „Gesamtordnung“ verzahnt ist.
„[Es gibt] Menschen, die dadurch jetzt in die Irre gehen, weil das Apostolisch-prophetische immer weiter in die Ferne rückt.“
„Ein unbestechliches Gericht wird jeden geistlichen Vorsteher oder Verkündiger treffen. Wer immer von ihnen nicht präzise zugerüstet und bezüglich Ursachen und Wirkungen dieser Gerichte nicht eingeweiht ist, muss restlos ausbrennen in seinem Dienst und großen existentiellen Schaden erleiden. Das ganze Volk Gottes wird von diesen Erschütterungen heimgesucht werden. Es wird solange kein Aufhalten dieses großen Feuers geben, bis der göttliche Sinn genau getroffen und erfüllt ist. Die Christen werden von einem bis zum anderen Ende der Erde wanken, um Licht und Rat zu finden. Doch die Hilfe wird teurer sein als Gold und seltener als Edelsteine. Zuletzt wird auch die ganze Menschheit von demselben Feuer ereilt werden. So wie Gott seit je her nur einzelnen Männern, wie z.B. Noah, Abraham, Josef, den Richtern oder Propheten den aktuellen Ausweg aus dem Gericht offenbarte, so auch in unseren Tagen. Der Ernstfall wird zeigen, bei wem sich der Schlüssel zum Ausgang befindet. […] Gott hat mir den Schlüssel aus diesen Gerichten geoffenbart. Wer aus Gott ist, demütigt sich und nimmt ihn aus meiner Hand.“40
3.6 Weitere Aspekte
3.6.1 Hermeneutik
Kennzeichnend für Saseks Hermeneutik ist das Prinzip der „Vorausschattung“:
„Es muss sich eben an uns, der ntl. Gemeinde alles erfüllen, was dem atl. Bundesvolk einst schattenhaft widerfuhr …“41
3.6.2 Das Zeugnis des inneren Friedens
Wichtigstes Kriterium für die Richtigkeit einer Botschaft ist, so Sasek, der innere Friede:
„So sind es nie allein äußere Dinge, Verhaltensmuster oder Worte, die uns über ‚Gut und Böse‘ unterweisen, sondern das Zeugnis des inneren Friedens… Das Zeugnis des Friedens steht weit über aller Vernunft, Gefühl und Willen des Menschen.“42
3.6.3 Die Rolle als Opfer
Ablehnung durch andere ist für Sasek die Bestätigung für die Richtigkeit seiner Botschaft:
„So bezeuge ich mit zerrissenem Herzen und einem gebeugten Geist, dass es überaus schwer steht um die christlichen Gemeinden. Es steht so schwer um sie, dass der Heilige Geist über der Mehrheit der Christen pausenlos seufzen muss: ‚Und wenn du all diese Worte zu ihnen redest, so werden sie doch nicht auf dich hören; und rufst du ihnen zu, so werden sie dir nicht antworten.‘ Was ich weiter sage, nehmt es an oder missachtet es; es tut der Wirklichkeit keinen Abbruch, denn es wird so geschehen. Als Zeuge der Wahrheit sage ich es aus und werde mich dafür vor Gott verantworten müssen.“43
3.6.4 Konfessionelle Einordnung
Ivo Sasek grenzt sich auf der einen Seite von der charismatischen Bewegung als solche ab, auf der anderen Seite auch von einem „statischen“44 und „perfektionistischen“45 Christsein oder der „Ökumene“.46 In seiner Lehre spielt die Praxis charismatischer Elemente eine wichtige Rolle.47
Sasek selbst ordnet sich nicht konfessionell ein.
4 Zusammenfassung
Sasek bietet eine in weiten Teilen durchdachte Theologie, die das Erreichen der völligen Hingabe durch die „Wiederherstellung der Gesamtordnung“ zum Zentrum hat. Sasek sieht sich von Gott zum „apostolisch-prophetischen Dienst“ berufen, um die „Gesamtordnung Gottes“ wiederherzustellen. Wer von Sasek in den „wiederhergestellten Organismus“ gemäß seiner „Berufung“ „eingepflanzt“ wird, kann schon zu Lebzeiten sein „Fleisch überwinden“ und „wirklich im Geist wandeln“. In der „Bemessung“ überprüft Sasek die Fortschritte des geistlichen Wachstums. Da nur er Gott wirklich kennt, ist die Orientierung an seinem Dienst verbindlich. Wer nicht an der „Wiederherstellung“ teilhat, muss mit Gottes vernichtendem Gericht rechnen. Wer Saseks Botschaft hört und sie ablehnt, erweist sich als falscher Diener Christi. Ablehnung spielt für Sasek keine Rolle, da er im Auftrag Gottes handelt. Seine Erfahrungen mit Gott und das „Zeugnis des inneren Friedens“ beweisen zudem die Richtigkeit seiner Lehre.
5 Bewertung
5.1 Positiv
Völlige Hingabe und Erkenntnis Gottes sind wichtige biblische Themen. Heiligung ist ein klarer biblischer Auftrag, der nicht unter Berufung auf Gottes Liebe und Gnade wegdiskutiert werden kann. Die Erkenntnis Gottes und seines Wesens ist Grundlage eines gesunden geistlichen Lebens. Deshalb ist Saseks zentrales Anliegen grundsätzlich positiv.
Positiv ist auch sein Anliegen, Christen zu einem Vorbild in der Welt zu ermutigen. Christen sollten ihre Verantwortung in der Welt wahrnehmen und durch gutes Vorbild ein lebendiges Zeugnis für Christus sein.
Auch Saseks Gottvertrauen ist grundsätzlich positiv, ebenso sein persönlicher Einsatz und sein Vorbildcharakter.
5.2 Negativ
5.2.1 Offenbarungs- und Selbstverständnis
Obwohl die Bibel für Sasek Gottes Wort ist und er an Inspiration und Einheit der Schrift festhält, ist sein Offenbarungs- und Selbstverständnis problematisch.
Zunächst ist festzustellen, dass die Schrift selbst sich als eine prinzipiell geschlossene Größe versteht. Sie ist nicht einfach nur „Rohstoff“, der „weiterentwickelt“ wird. Sie ist Gottes absolut gültiges und zuverlässiges Wort, durch das er sich den Menschen in Gestalt von Raum und Zeit offenbart hat.48
Sasek versteht sich selbst als Apostel
Sasek versteht sich selbst als Apostel. Wie ist sein Anspruch zu bewerten?
Die Schrift nennt uns einige Kriterien, die auf einen Apostel zutreffen müssen. Neben der göttlichen Berufung, der Übereinstimmung mit dem bisher offenbarten Wort Gottes und der Ausweisung durch Wunder (vgl. Dtn 13 u. 18) muss ein Apostel Augenzeuge des Lebens Jesu gewesen sein (Apg 1,15-26). Paulus bildet hier als Apostel für die Heiden eine Ausnahme. Allerdings wurde er durch die zwölf anderen Apostel bestätigt (Gal 2,1-10). Alle Kriterien des apostolischen Dienstes sind damit an die Zeit der Urgemeinde gebunden. Sasek kann also der Schrift nach keinen Anspruch erheben, Apostel zu sein.
5.2.2 Exklusivanspruch und Soteriologie
Sasek erhebt einen besonderen Exklusivanspruch (Kenntnis des Geruches Gottes, besondere Offenbarungen Gottes, Berufung zur Wiederherstellung, etc.).
Dieser Exklusivanspruch zeigt sich auch in seiner Soteriologie. Obwohl Sasek grundsätzlich von Gottes Gnade ausgeht, ist seine Soteriologie mit dem System der Gesamtordnung verzahnt. Sasek spricht davon, dass ein Christ zwar „juristisch“ von Christus gerechtfertigt sei, dies aber auch durch die entsprechenden Werke unter Beweis stellen müsse. Echter Glaube müsse auch echte Werke des Geistes hervorbringen. Echte Werke sind aber wiederum nur dem möglich, der wirklich im Geist wandelt. Und Wandel im Geist ist wiederum nur dem möglich, der in der „Gesamtordnung“ ist. Damit ist die Gesamtordnung der einzige Weg zum Heil.
In der Praxis zeigt sich, dass Anhänger Saseks andere Christen als Verlorene betrachten
In der Praxis zeigt sich, dass Anhänger Saseks andere Christen als Verlorene betrachten. Saseks Exklusivanspruch reicht also deutlich bis in seine Soteriologie hinein und bringt damit eine gefährliche Vermischung von Rechtfertigung und Heiligung, die in der Konsequenz eine Werkgerechtigkeit ist.
5.2.3 Betonung der Erfahrung und subjektiver Elemente
Sasek stützt sich zur Begründung seiner Lehre häufig auf verschiedene Erfahrungen und Erlebnisse (Visionen, Gottes Wirken in seinem Leben, etc.). Erfahrungen sind aber auf Grund ihres stark subjektiven Charakters kein Kriterium für die Richtigkeit einer Lehre. Eine Lehre muss in erster Linie im Wort Gottes verankert sein, nicht nur in der Erfahrung.49
Statt seine Hörer aufzufordern, seine Lehre im Licht der Heiligen Schrift zu überprüfen, verweist Sasek auf das „Zeugnis des inneren Friedens“. Der innere Eindruck kann aber auch täuschen. Das Zeugnis des Heiligen Geistes jedoch stimmt mit dem der Schrift überein (vgl. Joh 16,5-15 u. 2Tim 3,16). Deshalb muss das eigene Gefühl anhand der Schrift überprüft werden.
„Wer gegen mich redet … ist kein echter Diener Christi“
Sasek vereinnahmt seine Hörer. Aussprüche wie „Wer gegen mich redet,… ist kein echter Diener Christi“50 verunsichern den Hörer und tragen nicht zu einer sachlichen Prüfung der Lehre bei.
5.2.4 Weitere Aspekte
1. Methodik: Der Gebrauch der Ursprachen. Sasek baut wesentliche Eckpfeiler seiner Argumentation auf den Ursprachen auf. Dies ist aus zwei Gründen problematisch:
Wer kein Griechisch kann, kann Saseks Argumentation nicht nachvollziehen bzw. nachprüfen.
Sasek stellt falsche Behauptungen auf. Die Berufung auf den griechischen Text bei der Lehre von der „Wiederherstellung“ hat keine sachliche Grundlage. „stoicheo“ wird fünfmal im Neuen Testament verwendet (Apg 21,24; Röm 4,12; Gal 5,25; 6,16; Phil 3,16) und bedeutet „leben“ oder „folgen“. Das Wort wird nie mit der von Sasek behaupteten Bedeutung „sich in einer Gesamtordnung einreihen“ gebraucht. Zudem ergibt der Satz weder grammatisch noch inhaltlich einen Sinn, wenn man mit Sasek übersetzt.51
Sasek arbeitet grundsätzlich nur themenbezogen. Fast nie entfaltet er die Aussage eines zusammenhängenden Bibeltextes. Biblische Zusammenhänge werden so nur einseitig dargestellt – so spielt die Frage nach der Rechtfertigung für Sasek kaum eine Rolle, während das Thema der Hingabe fast ständig behandelt wird.
Der Kontext biblischer Aussagen wird nicht beachtet. Oft stellt Sasek einzelne Verse ungeachtet ihres heilsgeschichtlichen, literarischen und biblisch-theologischen Kontextes in einen anderen Sinnzusammenhang, was zu eigentümlichen Deutungen führt.52
Das Prinzip der Vorausschattung ist problematisch, da es von innerbiblischen Zusammenhängen spricht, ohne heilsgeschichtliche und literarische Zusammenhänge zu berücksichtigen.
2. Reich-Gottes-Lehre: Ivo Sasek spricht davon, dass ein sündloses Leben schon hier auf der Erde möglich ist. Dabei setzt er ein bestimmtes Reich-Gottes-Verständnis voraus.53 Saseks Verständnis beachtet jedoch nicht die Spannung des Jetzt-schon und Noch-nicht. Auf der einen Seite sind wir als Gläubige schon Himmelsbürger, auf der anderen Seite noch Erdenbürger. Diese Spannung zwischen „Fleisch“ und „Geist“ gehört zu unserer christlichen Existenz (vgl. Gal 5,17). Die Behauptung, Überwindung des Fleisches sei schon jetzt möglich, ist eine Vorwegnahme dessen, was wir erst mit dem Auferstehungsleib können (vgl. 1Kor 15).
3. Die Gemeinschaft um Ivo Sasek hat eine sektenähnliche Struktur (zentrale Position Saseks, Exklusivanspruch).
6 Fazit
Trotz des grundsätzlich positiven Anliegens ist Saseks Lehre gefährlich
Trotz des grundsätzlich positiven Anliegens Ivo Saseks, einer völligen Hingabe und tieferen Erkenntnis Gottes, ist Saseks Lehre gefährlich. In zentralen Punkten stimmt sie nicht mit Gottes Wort überein.
Saseks Offenbarungs- und Selbstverständnis widerspricht nicht nur Gottes Wort, sondern führt auch zu einem sektenähnlichen Exklusivanspruch, auch in der Frage des Heils. Da Saseks Soteriologie in der Lehre der Gesamtordnung verwurzelt ist, vermischt sie auf gefährliche Art und Weise Heiligung und Rechtfertigung und zeigt somit einen unbiblischen Heilsweg. Problematisch sind die subjektiven Elemente in Saseks Lehren, da sie als Bestätigung seiner Lehren herangezogen werden und so eine Prüfung anhand der Schrift ersetzen.
Die Vermischung von biblischen mit unbiblischen Elementen in einer intellektuell anspruchsvollen Theologie, die durch eine überzeugenden Außenwirkung ergänzt wird, macht Sasek für Gläubige, die auf der Suche nach einem dynamischen und hingegebenen Christsein sind, besonders gefährlich.
Zum Schluss ein Wort des Apostel Paulus:
„Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus.“ (Kol 2,8)
7 Bibliografie
Webseiten:
- www.sektenberatung.ch
- www.bibelkreis.ch
- www.ref.ch
- www.relinfo.ch
- www.theologie-links.de
- www.religio.de
Bücher/Publikationen:
- „Informationsblatt des Panorama-Zentrum“, Walzenhausen: Panorama-Zentrum, o. J..
- Ivo Sasek, Christus im Fleisch kommend: Vortrag vom 01.04. 2000, Kassettenbotschaft Nr. 157, Walzenhausen: Elaion, 2000.
- Ders., „Gläubig oder Glaubend?“, 4. Aufl. Walzenhausen: Elaion, 2000.
- Ders., „Höhere Gewalt: Lebenszeugnis von Ivo Sasek“, Audio-Kassette Walzenhausen: Elaion, o. J..
- Ders., „Lehre mich, Herr!,“ 2. Aufl. Walzenhausen: Elaion, 1996 .
- Ders., „Laodiceas Verhängnis“, 2. Aufl. Walzenhausen: Elaion, 1997.
- Ders., „Manchmal ist weniger mehr!“, 2. erw. Aufl. Walzenhausen: Elaion, 2000.
- Ders., „Wahre Gotteserkenntnis“: Vortrag vom 13.12.1997, Kassettenbotschaft Nr. 60, Walzenhausen: Elaion, 1997.
- Ders., „Wandel im Geist“: Vortrag vom 05.06.1999, Kassettenbotschaft Nr. 158 CH-Walzenhausen: Elaion, 1999.
- Ders. „Wiederherstellung aller Dinge“, 2. Aufl. Walzenhausen: Elaion, 1997.
Der Autor des Beitrages ist der Redaktion bekannt, will aber nicht, dass sein Name im Internet veröffentlicht wird.
Aktuellere Informationen lesen sie ergänzend in einer Information der AG-Welt: http://agwelt.de/2017-02/ivo-saseks-koenigsherrschaft-wie-ein-fuehrer-menschen-in-seinen-bann-zieht/
Diese Gerichtsbotschaft verschickte Sasek an nahezu alle evangelikalen Gemeinden im deutschsprachigen Gebiet. Zum Inhalt siehe unten. ↩
„Ich halte ‚die Nahrung‘ durch Ivo persönlich für nötig… weil ich sie woanders nicht bekomme… Es sind eben ‚Ströme lebendigen Wassers‘, die aus seinem Innern fließen… Ich meine aber, dass geistliches Schwarzbrot und lebendiges Wasser schon ein Zeugnis für geistgewirkte Frucht sind.“ Zitat aus einem Brief eines Ivo Sasek Anhängers. ↩
Anhänger Saseks berufen sich immer wieder auf Saseks Leben, welches ein eindeutiger Beweis für die Richtigkeit seiner Lehren sei. ↩
„Nähme man Sasek beim Wort, so würde er über sich selbst ein Urteil fällen. In seinem Buch ‚Die Königsherrschaft‘ schreibt er zum Stichwort ‚Geist der Furcht‘: ‚Jeder Stimme, die uns Furcht einflößt, sind wir kein Ohr schuldig. Es sind böse Lügen, weiter nichts.‘“, Topic Nr. 2/2001, S. 4; vgl auch IDEA Nr. 6/2001, S. 7 und Nr. 16/2001, S. 10; BuG Nr. 2/2001, S. I. ↩
„Auch wenn einiges an Ivo Saseks Lehre und Leben beeindruckend ist, müssen wir doch vor seiner Bewegung warnen. Sie ist gefährlich, weil sie über die Schrift hinausgeht, eine höhere, bzw. tiefere geistliche Erfahrungsebene anbietet und sehr stark auf eine einzelne Person fixiert ist.“, P&A Tschui, November 2000, URL: http://www.bibelkreis.ch. ↩
Die hier genannten Informationen über Ivo Sasek (Zitate eingeschlossen) entstammen, sofern nicht anders gekennzeichnet, seiner Autobiografie Ivo Sasek, „Höhere Gewalt: Lebenszeugnis von Ivo Sasek“, Audio-Kassette CH-Walzenhausen: Elaion, o. J. ↩
Ebd.; Saseks Bekehrungserlebnis spielt in seiner Verkündigung eine starke Rolle. Vgl. Ivo Sasek, „Wandel im Geist: Vortrag vom 05.06.1999, “Kassettenbotschaft Nr. 158 CH-Walzenhausen: Elaion, 1999; Ders., „Wahre Gotteserkenntnis: Vortrag vom 13.12.1997, “Kassettenbotschaft Nr. 60, CH-Walzenhausen: Elaion, 1997; u.a. ↩
Mit diesem Begriff meint Sasek in Anlehnung an atl. Propheten die Zeit bis 1999, in der Gott ihn umformt, Gehorsam lehrt und für den eigentlichen Dienst vorbereitet. ↩
Ein zentraler Begriff in Saseks Theologie. Siehe unten. ↩
Die „Verachtung“ durch andere ist ein wichtiger Teil von Saseks Selbstverständnis (4.4.2); siehe auch 4.4.7. ↩
Inzwischen hat das Ehepaar Sasek 11 Kinder. Mütter werden je nach der Kinderzahl auf Konferenzen besonders geehrt. ↩
Höhere Gewalt. ↩
Ebd. ↩
„Beinhaltet die Wiederherstellung Drogensüchtiger, Psychischleidender oder sonst von Sünde geknechteten Menschen.“ Die Reha-Station besteht seit 1985. „Informationsblatt des Panorama-Zentrums, “Walzenhausen: Panorama-Zentrum, o. J., S. 2. ↩
„Diese ca. dreimonatigen Schulen offerieren wir Einzelpersonen, Ehepaaren oder ganzen Familien, die durch verbindliches, organisches Zusammenleben und Eingehen auf Gottes Weisungen ein gründliches, gottgemäßes, neues Lebensfundament bauen möchten. Schwerpunkt und Ziel ist das Verfügbarwerden im Organismus.“ Die Lebensschule besteht seit 1993. Ebd. ↩
„Die Jüngerschaftsschule konzentriert sich auf Christen, die einen speziellen Ruf zur Nachfolge verspüren. Sie werden zum Dienst im Organismus zugerüstet und auswahlweise als unsere Nachfolger in Walzenhausen nachgezogen.“ Die Jüngerschaftsschule/Pionierschule besteht seit 1997. Ebd. ↩
Alle zwei Monate erscheinende Lehrschrift. ↩
Alle zwei Monate erscheinende Informationsschrift. ↩
Topic 9/2001, S. 4. ↩
„Der Gemeindelehrdienst hat die Förderung sowohl des einzelnen als auch der christlichen Gemeinde als Gesamte bis hinein in die volle Mündigkeit zum Ziel.“ „Informationsblatt des Gemeinde-Lehrdienstes, “Walzenhausen: Gemeinde-Lehrdienst, o. J. ↩
Sasek spricht auch von: „Überwindung des Fleisches“, Leben in der „Gesamtordnung Gottes“, Wandel im Geist; „Preisgabe jeder Selbstherrschaft durch völlige Unterwerfung unter Gott“, Ivo Sasek, „Gläubig oder Glaubend?“, 4. Aufl. Walzenhausen: Elaion, 2000, S. 40. Viele weitere Begriffe ließen sich noch anführen., die alle den Gedanken der völligen Hingabe deutlich machen. ↩
Gläubig oder Glaubend, S. 61. ↩
Wandel im Geist; „Wir müssen sorgfältig zwischen ‚Glaubenswerken‘ und ‚Gesetzeswerken‘ unterscheiden lernen. Beide Werke beginnen sozusagen ‚im Fleisch‘, nur dass der Glaubenslose (Gesetzliche) zuletzt auch im Fleisch endet.“ „Lehre mich, Herr!“, S. 106. ↩
Eine Art Zusammenfassung dieser Lehre bietet die Kassette „Wandel im Geist. “Alle Zitate entstammen, sofern nicht anders gekennzeichnet, „Wandel im Geist“. ↩
„Gott hat die einen als Apostel, die anderen als Propheten, Hirten, Evangelisten und so weiter gegeben, damit sie eine Arbeit tun, damit sie die Glieder – jetzt ein medizinischer Begriff – die irgendwo verstreut für sich im Geist wandeln wollen, einrenken. Krikh. Zack. Das ist ein medizinischer Begriff, wenn ein Arm ausgerenkt ist, ein Bein. Dann kommt der Arzt und macht krikh und dann ist das Gelenk wieder dort, wo es hingehört. Die haben eigens die Funktion dich an deinem Platz hinzusetzen, wo du gehörst“. ↩
„Jetzt kommen wir zu einem Riesenproblem. Ich habe gesagt, nur dort, wo – wie Paulus es sagt – erstens Apostel sind, zweitens und drittens, nur dort kann es funktionieren. Wir habe das Riesenproblem, dass Paulus mit seiner Predigt nicht ankam, gerade mit der Predigt ist er nicht angekommen. Es hat schon seinerzeit Menschen gegeben, die haben empfunden: Das kann ich auch, da brauch ich den Paulus nicht dazu. Das kannst du in der Kirchengeschichte nachforschen. … Und ich sag dir, das ist der einzige Grund, warum es so abwärts gegangen ist mit unserer Welt. Die Christen konnten nicht mehr im Geist wandeln … Und siehst du – man hat, weil man den ersten verlassen hat, auch den zweiten und den dritten und den vierten und alles verlassen. Und wir haben über Jahrhunderte gar nichts mehr gehabt“. ↩
„Wen stellt er [Gott] zuerst her? … Pass gut auf, merk dir das. Du kannst es zwei oder dreimal im Alten Testament sinnbildlich vorgeschattet sehen. Die Stiftshütte – die ja den Leib Christi repräsentiert – wenn sie aufgebaut wurde, wurde sie von hinten nach vorne gebaut. Nicht von vorne nach hinten. Genau rückwärts! Und das ist ein Typos, eine Gesetzmäßigkeit. In Betrieb genommen wurde sie nachher von vorne nach hinten. Paulus war der Erste. Man hat ihn geköpft. Er wird der Letzte sein, der wiederhergestellt wird … Erste werden Letze sein, Letzte werden Erste sein… Die Wiederherstellung geht in umgekehrter Reihenfolge“. ↩
Laodiceas Verhängnis, S. 88. ↩
Ebd., S. 91-93. ↩
Wandel im Geist. ↩
Ebd. ↩
Sasek schränkt zwar ein, dass es theoretisch auch andere Apostel geben könnte. Aber da er noch niemanden kennt, sollte man davon ausgehen, dass er der Einzige ist: „Nehmt das an als ein Zeugnis oder nicht. Ich weiß nicht, wie viel tausend der Herr diesmal übrig gelassen hat. Acht jetzt gut, was ich sage. Ich sag nicht, ich bin der Einzige. Ich sag: Ich weiß nicht, wie viel tausend der Herr diesmal übrig gelassen hat. Aber solange ich hier stehe, sage ich: Folge mir, als wäre ich der Einzige. Hast du gut verstanden?“ Ebd. ↩
Ebd. ↩
Ebd. ↩
Gläubig oder Glaubend?, S. 40. ↩
„… Weißt du, was das Lied Luthers ist? Hast noch nie gehört? Das ist mein Begriff, den hab ich erfunden. Wir sind all zumal Sünder. Wir sind allzumal Sünder. Also, wir haben zwar einen mächtigen Gott, der hat Himmel und Erde geschaffen, der kann die Toten auferwecken, er kann alles. Aber wir sind allzumal Sünder … Wir bleiben immer gleich. Da gibt’s keine Metamorphose …“ „Wahre Gotteserkenntnis“. ↩
Gläubig oder Glaubend?, S. 48. ↩
Wahre Gotteserkenntnis. ↩
Ebd. ↩
An alle christlichen Leiter, Vorsteher und Verkündiger, Handzettel 2001. ↩
Lehre mich, S. 111. ↩
Laodiceas Verhängnis, S. 17; Siehe auch „Gläubig oder Glaubens?“, S. 124 u. „Laodiceas Verhängnis“, S. 27. ↩
Laodiceas Verhängnis, S. 66; Siehe auch Ebd., S. 9-10 u. S. 17. ↩
Damit meint Sasek laue Christen, die ihr Christsein nicht wirklich in die Praxis umsetzen. „Wandel im Geist“. ↩
Lehre mich, Herr!, S. 77. ↩
Christus im Fleisch kommend. ↩
Vgl. 4.4 und 4.5. Sasek berichtet auch darüber, dass er Zungenrede praktiziert. „Wandel im Geist“. ↩
Siehe Dtn 4,2; Mal 3,22; Mt 5,17; Lk 24,44f; Joh 5,39; 17,17; 21,25; 2Thess 2,2; 2Tim 3,16; 2Petr 3,15-16; Hebr 1,1f. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit der Schriftfrage ist in diesem Zusammenhang nicht möglich. Siehe Gerhard Maier, „Biblische Hermeneutik“, 3. Aufl. Wuppertal: R. Brockhaus, 1998, insbesondere S. 126-159. ↩
Interessanterweise schreibt Sasek selbst: „Wenn uns das Wort Gottes ewige Gesetzmässigkeiten offenbart, sollten wir nicht dagegen argumentieren. Weder unsere subjektiven Erfahrungen, noch unsere kurzsichtigen Behauptungen können an solch unumstösslichen Grundsätzen etwas ändern.“„Lehre mich, Herr!“, S. 33. ↩
Ebd. ↩
Objekt des Satzes ist der Geist. Soll der Geist in der Gesamtordnung eingereiht werden? Sasek spricht doch von den Gläubigen(!). ↩
Siehe als Beispiel „Lehre mich, Herr!“, S. 48-49. ↩
Vgl. dazu Saseks Ausführungen in „Laodiceas Verhängnis“, S. 125-45. ↩