ThemenWeltanschauungen

Der Dalai Lama

Darstellung und biblische Beurteilung seiner Lehre

Deutschland ist – so könnte man pointiert sagen – im Buddhismus-Boom. Gab es 1975 – 38 buddhistische Gruppen und Zentren, so sind es heute mehr als 400.1 Dieses Wachstum ist nicht ausschließlich dem Dalai Lama, sondern auch einigen Hollywoodgrößen, die kräftig für den Buddhismus werben, zuzuschreiben. Dennoch ist der Dalai Lama ein, vielleicht das Aushängeschild für den Buddhismus. Er ist ein Popstar, Symbol für Frieden und interreligiösen Dialog, für Gewaltlosigkeit und Mitgefühl. Er bereist die ganze Welt und füllt mit seinen Vorträgen ganze Hallen bis auf den letzten Platz. Auch auf dem deutschen Kirchentag 1993 in München sprach er vor 12.000 Zuhörern.

Die vorliegende Arbeit will nicht den Mythos Dalai Lama untersuchen2, sondern – vor allem aufgrund der Popularität des Dalai Lama auch in christlichen Kreisen – seine Lehre3 darstellen. Dazu werden die zwei Hauptwerke des Dalai Lama, mit denen er westlichen Lesern seine Lehre erklärt, verwendet.4 Aus den sehr komplexen, philosophischen Aussagen der Lehre soll eine möglichst geordnete und verständliche Darstellung derselben erfolgen. Dabei muss für diesen Aufsatz eine sinnvolle Auswahl getroffen werden. Anschließend wird die Lehre von der Bibel her beurteilt, wobei deutlich wird, dass sie der Bibel diametral gegenüber steht. Der Anhang enthält ein Glossar zu den wichtigsten buddhistischen Grundbegriffen.

1 Vorbemerkungen

1.1 Zum tibetischen Buddhismus und der Geschichte Tibets

Der Buddhismus kam erst im 7. Jahrhundert n.Chr. nach Tibet, über tausend Jahre nach dem Tod des indischen Religionsstifters, Siddartha Gautama Buddha. Er wird in seiner dortigen Ausprägung auch Lamaismus genannt, da die Lamas eine entscheidende Rolle sowohl in der monastischen Tradition als auch in der Volksfrömmigkeit besitzen. Er bildet das dritte Yana des Buddhismus, das Vajrayana.5

In Tibet traf der Buddhismus auf die Bon-Religion, „die einheimische, schamanistische Züge tragende Religion Tibets.“6 Die beiden Religionen vermischten sich, weil „nicht nur buddhistische Lehren und Praktiken in die B.[on-Religion] aufgenommen wurden, sondern auch Bon-Elemente in den Buddhismus.“7 Sangharakshita spricht sogar von einem ‚Übertritt‘ der Bon-Götter, die im 8. Jahrhundert durch den Tantriker Padmasambhava in das tibetisch-buddhistische Pantheon integriert wurden.8 Durch diesen Synkretismus konnte der Buddhismus in Tibet – meist von den Königshäusern gefördert – rasch Fuß fassen.

Im 15. Jahrhundert wurde der Orden der Gelugpa durch den tibetischen Gelehrten Tsonkhapa, der die drei großen Klöster um Lhasa9 gründete, ins Leben gerufen. Er lehrte eine strenge ethische Disziplin, verfasste viele Standardwerke über den Buddhismus und versuchte, die in den älteren buddhistischen Schulen aufgekommenen philosophischen Unklarheiten und Fehlinterpretationen zu beseitigen. Der Neffe Tsonkhapas, Gendün Drub, wurde nach seinem Tod als erster Dalai Lama anerkannt.10 Der fünfte Dalai Lama, Lobsang Gyatso (17. Jh.), führte das System der chubilghanischen Sukzession ein und ließ den Potala – bis 1959 Haupt- und Regierungssitz der Dalai Lamas – in Lhasa errichten.

Der fünfte Dalai Lama erklärte sich selbst zum König Tibets

Er bildete auch die stark hierarchische Struktur Tibets aus und erklärte den Dalai Lama (also sich selbst!) zum geistlichen Oberhaupt und König Tibets in Personalunion. Der sechste Dalai Lama lebte in Ausschweifungen. Bis zum dreizehnten Dalai Lama erreichte kaum einer der Dalai Lamas die Volljährigkeit, einige wurden sogar ermordet(!).11 Der dreizehnte Dalai Lama, Thubten Gyatso (1876-1933), erkannte die Notwendigkeit der Modernisierung Tibets und unternahm dahingehend einige zaghafte Schritte.12

Der tibetische Buddhismus, der im Westen propagiert wird, ist weniger von der Volksfrömmigkeit13 der Tibeter als von der Philosophie der buddhistischen Lehrer geprägt, wobei auf die Meditation und den damit verbundenen Heilsweg besonderes Gewicht gelegt wird.14 Der Dalai Lama wehrt sich auch vehement gegen den Vorwurf, dass der tibetische Buddhismus ein ‚Halb-Buddhismus‘ sei und gibt sich Mühe, zu beweisen, dass er in seiner Lehre und Ausprägung den Lehren Buddhas entspricht.

1.2 Zur Person des Dalai Lama

Der jetzige Dalai Lama heißt Tenzin Gyatso und wurde am 6. Juni 1935 in der Provinz Amdo geboren. Infolge der chubilghanischen Sukzession wurde er 1937 aufgefunden15 und schließlich 1940 inthronisiert, wobei er erst 1950, als die Chinesen Osttibet besetzten, auch als König für mündig erklärt wurde. Achtzehn Jahre studierte der Dalai Lama alle Themen der buddhistischen Gedankenwelt und eignete sich darüber hinaus im Eigenstudium Kenntnisse in Englisch, Mathematik und Geografie an.16 Mit vierundzwanzig Jahren legte er vorbereitende Prüfungen an jeder der drei großen Klosteruniversitäten Tibets ab, um ein Jahr später in Abschlussdisputationen mit den größten tibetischen Gelehrten sein Studium zu beenden. Der Dalai Lama ist das höchste Oberhaupt der Gelugpa und gleichzeitig König Tibets.17

1959 floh der Dalai Lama mit etwa 100.000 Tibetern ins Exil nach Dharamsala in Nordindien, weil er der Meinung war, dort seinem Volk, das von China her unterdrückt wurde, besser dienen zu können.18 Er übernahm den Vorsitz der tibetischen Exilregierung, die 1963 auch eine demokratische Verfassung beschloss. Mehrere Eingaben an die UNO und die dauernde Bemühung um Frieden mit China von Seiten des Dalai Lama konnten die Lage in Tibet aber noch nicht verändern.

Tenzin Gyatso ist der erste Dalai Lama, der in der ganzen Welt herumreist, vor allem, um ihr zu gesichertem Frieden zu verhelfen, wofür er 1989 den Friedensnobelpreis erhielt. Auf seinen Reisen macht er Werbung für den Buddhismus , wobei er sich bemüht, den Buddhismus an westliches Denken und Bedürfnisse anzupassen.

2 Die Lehre des Dalai Lama

2.1 Der Ausgangspunkt: Der Daseinskreislauf

Der Daseinskreislauf ist Zentralstück und Ausgangspunkt der Lehre des Dalai Lama. Er stellt das Fundament dar, auf das der Erlösungsweg aufbaut.19 Der Daseinskreislauf besteht im Werden und Vergehen und Wieder-Werden des Lebens, er ist ein Kreislauf von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt.20

2.1.1 Dukha

„Unsere höchste Pflicht … ist es, einen Weg zu finden, um alle Wesen von allen Arten von Leiden … zu erretten.”

Dukha wird oft mit ‚Leid‘ übersetzt, was aber nach Meinung des Dalai Lama den Kern der Sache etwas verfehlt. Er spricht von „Unbefriedigtsein“21. Es ist die Erfahrung von Leid und Unglück, aber auch dem Verhaftetsein an die Dinge dieser Welt.22 Da Dukha auf Ursachen23 zurückzuführen ist, kann es untersucht und schließlich auch zerstört werden. Am Dukha wird die Universalität und der Auftrag der Lehre deutlich:

„Unsere höchste Pflicht als menschliche Wesen ist es, einen Weg zu finden, um alle Wesen von allen Arten von Leiden oder der Erfahrung des Unbefriedigtseins (dukha) zu erretten.“24

Diese Errettung führt dann zum Gedeihen des Glücks aller Lebewesen. Dabei macht der Dalai Lama deutlich, dass es angesichts der unendlichen Zahl an Lebewesen nicht um die„tatsächliche Errettung“ aller gehen könne, aber um die „Absicht“, möglichst alle zu erretten.

2.1.2 Karma

Karma ist das Prinzip der moralischen Vergeltung: Gute (verdienstvolle) Taten führen zu einem guten Karma, schlechte Taten zu einem schlechten Karma.25 Karmische Kräfte sind ursächlich für das Wo und Wie der Wiedergeburt.26 Der Mensch kann nur bedingt beeinflussen, wo und wie er wiedergeboren wird.

„Der Mensch kann nur bedingt beeinflussen, wo und wie er wiedergeboren wird”

Allerdings bedeutet ein gutes Karma im Allgemeinen eine Wiedergeburt in einer höheren geistigen Dimension.27 Dennoch ist es diffizil, die karmischen Auswirkungen und ihre Ursachen zu erkennen:

„Bei einigen Handlungen beginnt man noch in demselben Leben, ihre karmische Wirkung zu erfahren. Bei anderen beginnt das Erleben der Wirkung in der darauffolgenden Existenz. Wieder andere beginnen erst im übernächsten oder in einem noch späteren Leben, sich karmisch auszuwirken.“28

2.1.3 Das Abhängige Entstehen

In mindestens zwei, höchstens drei Leben durchläuft man nach der Lehre einen Zyklus von zwölf Gliedern, das Abhängige Entstehen. Er beginnt mit einer von Unwissenheit motivierten Tat. Abhängig von aus Unwissenheit motivierten Taten entstehen neue Zyklen, sodass es aus diesem Kreislauf keinen Ausweg zu geben scheint.29 Der Zyklus des Abhängigen Entstehens beschreibt die Unendlichkeit des Daseinskreislaufes.

2.1.4 Bardo

Sowohl der Dalai Lama als auch Geshe Thubten Ngawang beschreiben sehr detailliert, wie das Bardo aussieht, ja sogar, was vorher in welcher Reihenfolge im Menschen abstirbt. Das Bardo ist zeitlich begrenzt.30 Es besteht aus einem Geistkörper, ist aber nicht materiell, trägt mit sich die karmischen Anlagen und ist weder statisch noch hypostatisch.31 Der Geistkörper im Bardo ist die tiefste Bewusstseinsschicht, in der die Anlage zur Buddhaschaft32 enthalten ist.33

Ein erfahrener Lehrer oder ein Mitbuddhist können in der Todesstunde dazu beitragen, dass der Sterbende gut in das Bardo startet (und damit eine gute Wiedergeburt erlangt).34

2.1.5 Wiedergeburt

Den Begriff Reinkarnation lehnt der Dalai Lama ab, „da er etwas voraussetzt, das sich wieder inkarniert.“35 Weil der Geist nicht materiell ist, kann er „auch unabhängig von einer groben physischen Basis existieren.“36 Dabei hängt die Qualität der Wiedergeburt aufgrund des Karma mit dem jetzigen Leben, bzw. der Qualität der Geistestätigkeit im Jetzt zusammen. Das größte Problem im Sterbeprozess ist, dass der Sterbende von Verlangen und Ergreifen erfasst werden kann.37 Dadurch wächst das angesammelte negativ-karmische Potential, was sich wiederum schlecht auf die Wiedergeburt auswirkt.

2.2 Der Weg: Die Überwindung des Daseinskreislaufs

Diese ist das große Thema aller buddhistischen Lehre. Sie postuliert, dass es möglich ist, sich selbst aus diesem Kreislauf zu befreien,38 wenn man den Dharma konsequent anwendet. Dabei gibt es verschiedene Wege und Methoden. Die Methoden der Lehre entsprechen weitgehend der Philosophie der sog. Schule des Mittleren Weges, einer der Hauptschulen des Buddhismus.

2.2.1 Die Vier Edlen Wahrheiten

Es wird sich der Wunsch entwickeln, den Pfad zu suchen, der aus dem Leid herausführt, und ebenso der Wunsch, in diesen Pfad einzutreten

Die Vier Edlen Wahrheiten stehen am Anfang des Weges aus dem Daseinskreislauf. Der Dalai Lama schreibt dazu:

„Wenn man erkannt hat, dass das Leben im Daseinskreislauf seiner Natur nach leidhaft ist [1] und sich dessen bewusst ist, dass ganz bestimmte Ursachen für Leid verantwortlich sind [2], die sich so aufheben lassen, dass eine Beendigung des Leides erreicht wird [3], wird sich der Wunsch entwickeln, den Pfad zu suchen, der aus dem Leid herausführt, und ebenso der Wunsch, in diesen Pfad einzutreten [4].“39

Über die Vier Edlen Wahrheiten gilt es zu meditieren, um auf diese Art und Weise den Daseinskreislauf zu überwinden.40

2.2.2 Die Pfade

Um Weisheit zu erlangen, bedarf es nach der Lehre eines korrekten Verständnisses der Leerheit, das durch das Gehen von ‚Pfaden‘ erlangt werden kann

Um Weisheit zu erlangen, bedarf es nach der Lehre eines korrekten Verständnisses der Leerheit, das durch das Gehen von ‚Pfaden‘ erlangt werden kann. Je tiefer die Erkenntnis der Leerheit ist, desto weiter ist der Übende41 auf den Pfaden fortgeschritten. Zunächst sind hier die Fünf Pfade zu erwähnen.42 Der Übende beschreitet über verschiedene Stadien – nämlich des Nachdenkens und Hörens [1], der Meditation [2], des Wahrnehmens der Leerheit [3], der Gewöhnung und Vertiefung des Wahrnehmens der Leerheit [4] – einen Weg, der ihn schließlich an einen Punkt führt, an dem er nichts mehr lernen kann [5].43 Ziel ist es, zu einer immer größeren „Geistigen Ruhe“ zu gelangen. Auf dem vierten Pfad betritt man aufgrund intensiver Meditation den „Achtfachen Pfad“, dessen Glieder sowohl Meditation als auch praktische Umsetzung im Alltag beinhalten (letztere ist dabei das Ergebnis der ersten!).44

Der letzte der Fünf Pfade bildet noch nicht das Ende, sondern den Übergang zum Pfad der „Übung der Siebenunddreißig für die Erleuchtung förderlichen Eigenschaften.“

2.2.3 Meditation

Meditation45 ist zu definieren als ununterbrochene Konzentration auf einen Punkt, als vollkommene Konzentration. Die Meditation spielt in der Lehre eine große Rolle. Ziele der Meditation sind das Erlangen einer großen ‚Geistigen Ruhe‘, das Ansammeln von kraftvollem und fruchtbarem Karma und das Überwinden der angeborenen Form der Unwissenheit.46 Letztendlich hat Meditation das Oberziel, durch Erkenntnis der „subtilste[n] Form der Leerheit“47 die Befreiung aus dem Daseinskreislauf zu erreichen. Der Dalai Lama beschreibt ausführlich Meditationstechniken und gibt auch ‚Tipps‘, um eventuelle Hindernisse zu überwinden.48 Meditation hat in der Lehre eine tragende Rolle inne.49

2.2.4 Selbstlosigkeit50 und Altruismus51

Es geht in der Lehre nicht nur um den Übenden, sondern auch um die „fühlenden Wesen“52, denen er begegnet, es geht darum, „das Wohl der anderen zu bewirken und die eigene Erleuchtung zu erreichen.“53 Somit ist der „Erleuchtungsgeist ein altruistisch ausgerichteter Geist“54.

Das Wohl der anderen ist höher einzuschätzen als das eigene Wohl, ja vielmehr führt das Bestreben, dem Anderen etwas Gutes zu tun, zu eigenem Nutzen. Es bringt weiter auf dem Weg zur eigenen Erleuchtung.

2.3 Das Ziel: Die Erleuchtung

Alle Bemühung des Übenden hat ein definitives Ziel, nämlich ein Erleuchteter zu werden, wobei die Erleuchtung selbst das Begehen eines Pfades mit zehn Ebenen bedeutet, an dessen Ende die vollkommene Erleuchtung, die Buddhaschaft, erreicht wird.

2.3.1 Buddhaschaft

Das Ziel aller buddhistischen Fahrzeuge – und somit auch der Lehre – ist das Erlangen der Buddhaschaft. Buddhaschaft resultiert sowohl aus dem Sieg über „Hindernisse durch Leidenschaften“ als auch aus der Überwindung von „Hindernissen der Allwissenheit“. Sie ist somit vollkommene Erleuchtung.

Die tiefste, subtilste Ebene des menschlichen Bewusstseins wird „grundlegende Buddha-Natur“genannt.

„Jeder Mensch ‚trägt‘ das Potential zur Buddhaschaft in sich”

Sie bildet die Wurzel aller Bewusstseinszustände. Jeder Mensch ‚trägt‘ das Potential zur Buddhaschaft in sich.55 Allerdings gibt es geeignete und weniger geeignete Übende. Auf dem Weg zur Buddhaschaft werden „unzählige Leben… durchlebt.“56 Die Buddhaschaft ‚äußert‘ sich in vielen Tugenden, durch die der Buddha anderen auf dem Weg zur Erleuchtung – und somit zur Beendigung des Dukha – verhilft.

2.3.2 Nirvana

Das Nirvana ist „die Erfahrung des höchsten Friedens oder Glücks.“57 Es ist eine nicht an Raum und Zeit gebundene Größe, eine „reine Sphäre der Wirklichkeit.“58 Das Nirvana kann in Vorstufen durch Meditation wahrgenommen werden. Die höchste Form des Nirvana ist aber erst als Buddha wahrzunehmen. Nirvana ist „Vollkommenheit“ und das Ziel, „das man erreichen muss.“

Das Nirvana wird meist negativ bestimmt:

„Es ist das Aufhören des Leidens, das Versiegen von Gier, Hass und Wahn, das völlige Erlöschen der Daseinsgruppen.“59

Positiv ist es einzig als der ‚Ort‘ außerhalb des Daseinskreislaufes zu bestimmen. Der Dalai Lama nennt das Nirvana des öfteren, beschreibt es aber nicht näher, sodass es einem ziemlich nebulösen (vielleicht mystischen?) ‚Ziel‘ gleicht, das es irgendwann zu erreichen gilt.60

3. Das Urteil der Bibel

3.1 Über die Kosmologie und Anthropologie der Lehre

Die Bibel kennt weder so etwas wie einen Daseinskreislauf noch beschreibt sie ein zyklisches Werden und Vergehen des Universums und der in diesem enthaltenen ‚fühlenden Wesen‘. Das Universum betreffend spricht sie von einem klaren Anfang, der Schöpfung.

Die Bibel spricht von einem klaren Anfang und einem Ende der Schöpfung

Diese ist eine „creatio ex nihilo“61, die nicht in irgendeinem Grundstoff, sondern im Ratschluss des souveränen Schöpfers ihren Ursprung hat.62 Ebenso nennt die Bibel ein klares Ende der jetzigen Welt (2Petr 3,13; Offb 21,1).

Der Mensch als Teil der Schöpfung wurde auch nicht nach getaner Arbeit quasi sich selbst überlassen, um dann in immer neuen zyklischen Existenzen wieder zu werden. So behaupten biblische Personen nach Adam und Eva von sich, dass Gott sie gemacht habe63 und sie also keine ‚Wieder-Gewordenen‘ sind. Darüber hinaus ist der Mensch – durch die Schöpfung – „imago Dei“, Gottes Ebenbild, einzigartig und in sich als ‚Einzelexistenz‘ wertvoll. Ist der Mensch nach der Lehre ein ‚fühlendes Wesen‘, so ist der Mensch nach der Bibel ein von Gott geschaffenes und – das impliziert das oben zur Schöpfung Gesagte – gewolltes Wesen. Die Lehre verneint die Existenz der Seele.64 Es gebe keinen Kern der Persönlichkeit. Diese Aussage geht einher mit einem „Leib-Geist-Dualismus“, der die Leiblichkeit stark abwertet. Die Bibel nennt den Menschen von Anfang eine von Gott geschaffene, „lebende Seele“ (1Mose 2,7). Damit sagt sie Entscheidendes aus: Das Leben und somit auch die Persönlichkeit des Menschen ist immer von dem Leben und der Persönlichkeit Gottes abgeleitet.

Die Selbstwahrnehmung des Menschen begann in der Begegnung mit Gott

Die Selbstwahrnehmung des Menschen begann in der Begegnung mit Gott und wurde später in der Begegnung mit anderen Lebewesen fortgesetzt. Die Seele des Menschen ist wesentlicher Teil seines Mensch-Seins und kann davon nicht ausgeklammert werden.

Seele und Geist sind synonyme Begriffe in der Bibel. Der Mensch besteht aus „Leib und Seele“ (Mt 10,28) oder aus „Leib und Geist“ (1Kor 7,34). Dabei ist der Geist genauso sündhaft wie der Leib (2Kor 7,1). Er hat keine tiefste reine Sphäre.65 Auch ist der Leib nicht per se schlecht. Er ist Teil der Schöpfung des sechsten Tages und wird mit „sehr gut“ (1Mose 1,31) betitelt. Nach dem Sündenfall wurde der Leib zwar der Sterblichkeit unterworfen, aber er erfuhr keine wesentliche Veränderung oder Abwertung.66 Alle drei, Leib, Seele und Geist, stehen unter der Sünde. Alle drei benötigen Erlösung„ab extra“, von jemandem her, der in der Lage ist zu erlösen. Auch nach der Erlösung ist ein Mensch nicht im Status der Sündlosigkeit (vgl. 1Joh 1,10). Im Leben nach dem Tod ist der erlöste Mensch ebenso eine Einheit von Geist und (umgestaltetem: 1Kor 15,51-53) Leib, also kein Geistwesen.67 Eine Präexistenz des Geistes vor der Erschaffung des Leibes ist ebenfalls abzulehnen, da nach der Bibel beide aneinander gebunden sind und nicht alleine existieren können: Person (Leib) und Persönlichkeit/Wesen (Seele und Geist) gehören zusammen.“68

3.2 Über die Soteriologie der Lehre

Mit dem Postulat des Dukha als Auswirkung von Befleckungen und Begierden hat der Dalai Lama etwas Wahres erkannt, nämlich, dass der Mensch sündigt (Röm 3,10-13; 1Joh 1,10) und unter einer sündhaften Schöpfung leidet.69 Allerdings geht die Soteriologie der Lehre davon aus, dass der Mensch in sich – zumindest in der subtilsten Bewusstseinsschicht – unbefleckt und rein ist, also sündlos. Dies steht den Aussagen der Bibel diametral gegenüber. Der Mensch hat keine noch so subtile (Bewusstseins-)Schicht in sich, die er meditativ oder sonstwie aktivieren könnte, um zur Erlösung zu gelangen.

Allen Pfaden, die beschritten werden, um nach der Lehre zur Erlösung zu gelangen, widerspricht die Bibel zutiefst. Der Mensch vermag sicherlich sowohl gute als auch schlechte Taten anzuhäufen, aber diese führen nicht zur Erlösung.70 Darüber hinaus hat der Mensch nur ein Leben zu leben, nicht unendlich viele, für die er Karma anhäuft (vgl. Hebr 9,27).71 Erlösung geschieht nach der Bibel nicht durch eigene Anstrengungen, sondern durch den Tod eines unschuldigen und sündlosen Menschen – ein für alle Mal und für alle Menschen. Die Bibel verneint die Konzepte von Karma und des Abhängigen Entstehens, was aber schon in ihrer Verneinung des Daseinskreislaufes klar wurde.

Das Bardo ist ebenfalls zutiefst widerbiblisch. Die Bibel nennt die Reihenfolge Tod – Auferstehung – Gericht – ewiges Leben oder ewige Verdammnis.72 Das Verständnis der Lehre von Wiedergeburt oder der chubilghanischen Sukzession ist völlig konträr zu den Aussagen der Bibel.

Die Bibel kennt zwar den Begriff Wiedergeburt, versteht ihn aber nicht im Sinn von wieder werden, sondern im Sinn eines von-oben-her-geboren-Werdens

Diese kennt zwar den Begriff „Wiedergeburt“, meint ihn aber nicht im Sinne von wiederwerden, sondern im Sinne „von neuem“ oder „von oben“ geboren werden.

Auch die Errettung möglichst aller fühlenden Wesen als „höchste Pflicht“73 des Menschen muss aus der Sicht der Bibel als falsch angesehen werden. Es ist Auftrag der Christen, das Evangelium von Jesus Christus weiterzusagen (z. B. Mt 28,18-20). Aber das Evangelium besteht eben gerade nicht in der von der Lehre propagierten Selbsterlösung, sondern in einer schon vollbrachten Erlösung durch einen anderen.

Meditation kann nicht zu einem immer klareren Bewusstsein führen, wie es die Lehre sagt. Auch dies wäre eine Form der Selbsterlösung. Aber der Mensch ist Sünder und kann sich nicht am eigenen Schopfe aus dem Sumpf, in dem er steckt, ziehen. Er braucht dazu Hilfe „ab extra“.

Auch die Anatman-Lehre widerspricht der Bibel. Es ist elementar wichtig, dass der Mensch ein ‚Ich‘ besitzt. Er ist für sein Tun voll verantwortlich. Wie sonst könnte er von Gott zur Rechenschaft gezogen werden, wenn er kein ‚Ich‘ und ‚mein‘ besäße?

3.3 Über die Theologie der Lehre

Der Buddhismus ist zutiefst atheistisch

Die Lehre kennt keinen persönlichen Gott.74 Der Buddhismus ist zutiefst atheistisch.75 Das verwundert nicht, da der Weg zur Erlösung ja gerade weg von aller Bindung führen soll, weg von allem Verhaftet- und Behaftetsein hin zum vollkommenen Frieden im Nirvana. Die Bibel hingegen stellt den Aufruf Gottes dar: „Kommt her zu mir!“ Seit dem Sündenfall ist der Mensch auf dem Weg von Gott weg. Doch dieser selbstgeschaffene Weg in die vermeintliche Autarkie ist eine Sackgasse. Gott sehnt sich nach Gemeinschaft mit Menschen.76 Weil „er“ alles getan hat, damit die Menschen wieder zu ihm kommen können, ist die Beziehung eines Menschen mit diesem persönlichen Gott möglich.77

3.4 Über die Eschatologie der Lehre

Das Ziel der Lehre, definiert als das Erlangen der Buddhaschaft, widerspricht völlig der Sicht der Bibel. Das Leben ist kein „Strom geistiger Zustände“, die in der vollkommenen Erleuchtung ihr Ziel finden. Das Ziel des Lebens ist ein Leben in der Gegenwart Gottes (Jud 1,24; Offb 21,3f.) und kann schon im Jetzt erfahren werden.

Problematisch ist auch die Ansicht der Lehre, dass es eben nur jene, „die starke Wurzeln des Geeigneten und eine starke Persönlichkeit besitzen“78, bis zum Ziel schaffen werden, weil nur für sie die fortgeschritteneren Meditationsübungen gedacht sind. Wenn jemand nicht die entsprechende Schul- oder sonstige Ausbildung hat (die Lehre ist eine Philosophie), geistig behindert, altersdement oder ein Kind ist, kann er das Ziel nicht erreichen, sondern muss darauf hoffen, im nächsten Leben eine bessere Chance zu kriegen. Die persönliche Eschatologie ist also eine Sache der Elite.

Die Antwort der Bibel besteht aus einem Wort: Evangelium

Die Antwort der Bibel dazu besteht aus einem Wort: „Evangelium“. Aus diesen Überlegungen wird ersichtlich, dass das Nirvana keinesfalls der ‚Ort‘ sein kann, nach dem sich der Mensch sehnen, bzw. ausstrecken soll. Die Bibel redet ganz klar von einer neuen Welt, einer neuen Schöpfung, einem erneuten Paradies, aber nicht vom Nirvana.79

4. Zusammenfassung

Die Lehre und das Christentum weisen eine Reihe „formaler“ Ähnlichkeiten auf: Beide sind Heilsreligionen, die den jeweils eigenen Weg zur Erlösung lehren, beide sind bemüht, ethische Maßstäbe zu setzen und beide sind missionarisch orientiert. Aber „inhaltlich“ widersprechen sich beide vehement. So vertritt die Lehre eine durch eigene Anstrengungen bewirkte Selbsterlösung, die einen langen Zeitraum, mehrere Leben im Daseinskreislauf, in Anspruch nimmt und deren Ausgang ungewiss ist.80 Sie ist v.a. durch Meditationstechniken zu erreichen. Das Ziel der Lehre ist nicht klar beschrieben und bleibt verschwommen, vielleicht sogar unerreichbar. Des weiteren verneint die Lehre die Existenz der Seele (demnach gibt es keine Persönlichkeit, kein ‚Ich‘) und (des Schöpfer-)Gottes. Sie wertet die Leiblichkeit ab81 und überbetont die Vorherrschaft des Geistes. So kann man durchaus von einem „Leib-Geist-Dualismus“ reden, da der Geist – und nicht der Körper! – dasjenige ist, was die zyklische Existenz des Daseinskreislaufes immer wieder durchläuft. Dabei ist laut der Lehre die tiefste Schicht des Geistes rein und trägt die Anlage zur vollkommenen Erleuchtung in sich.

Die Bibel widerspricht hier in allen Punkten. Die Existenzweise des Menschen ist nicht zyklisch, sondern einmalig (vgl. Hebr 9,27), sie hat einen klar definierten Anfang in der Schöpfung. Der Geist des Menschen ist gegenüber dem Leib nicht übergeordnet, beide sind Teil der geschöpflichen Wirklichkeit, beide gehören zusammen. Der Mensch ist Sünder, in dem nichts Gutes wohnt, obgleich er zum Tun manches Guten fähig ist. Selbst in der subtilsten Schicht des menschlichen Geistes wohnt nichts Gutes und schon gar kein quasi-göttlicher Funke,

Die Meditation ist vehement abzulehnen, da es die postulierte reine Sphäre des Geistes nicht gibt

der die Möglichkeit zur Erlösung in sich trüge. Deshalb ist die Meditation vehement abzulehnen, da es die postulierte reine Sphäre des Geistes nicht gibt. Schließlich hat der Mensch eine Persönlichkeit, ein ‚Ich‘, das ebenso Teil seiner Geschöpflichkeit ist. Diese ist von der Persönlichkeit Gottes abgeleitet, auch sie ist nach seinem Bilde geschaffen (vgl. 1Mose 1,26f.). Dieses Ich kann dem Du begegnen, also mit Gott und Menschen in Beziehung treten. Dieses Ich kann zur Rechenschaft gezogen werden, vor einem irdischen wie dem himmlischen Gericht. Dieses Ich ist eine notwendige Voraussetzung für alles menschliche Handeln, für alle Verantwortlichkeit. Das Ich der jeweiligen Person ist erlösungsbedürftig, kann sich aber nicht selbst erlösen, weil es sündig ist. So braucht der Mensch eben Erlösung„ab extra“, von außerhalb, von Gott her. Und diese Erlösung hängt nicht von eigenen Fähigkeiten oder Anstrengungen ab, sondern von kindlichem Glauben. Die Erlösung und das Leben in der Gegenwart Gottes in Ewigkeit sind dann auch klar formulierte Ziele des Christentums.

Schon in dieser sehr knapp gehaltenen Gegenüberstellung wird deutlich, dass die Lehre überhaupt nichts mit dem Christentum gemeinsam hat. Sie geht von einem völlig anderen Menschenbild aus, verneint Gott und will die Erlösung aus eigener Anstrengung erreichen. So kann man eigentlich nur den Kopf darüber schütteln, wenn der Dalai Lama zum evangelischen Kirchentag als Redner eingeladen wird und manche Theologen versuchen, Buddhismus und Christentum unter einen Hut zu bringen. Sollte es nicht eigentlich klar sein, dass Buddhismus und Christentum nicht zueinander passen? Dass es zwei grundverschiedene Systeme sind, die sich gegenseitig ausschließen? Und sollte es uns dann nicht nachdenklich stimmen, wenn der Dalai Lama einen größeren Zulauf und eine bessere Presse hat als jede Evangelisation?

Es kann ein großer Gewinn darin liegen, sich mit einer anderen Religion auseinander zu setzen (und dabei auch Schriften der ‚anderen Seite‘ zu lesen oder gar eine Versammlung o.ä. zu besuchen!). Denn erstens versteht man sie besser und bildet sich eine eigene Meinung und zweitens lernt man darüber den eigenen Glauben viel mehr zu schätzen. In „diesem“ Sinne bin ich für einen interreligiösen Dialog. Aber es kann bei jenem nicht darum gehen, alles in einen Topf zu werfen und einen synkretistischen Einheitsbrei zu kochen, der dann auch noch allen schmecken soll.

Der Dalai Lama ist eine schillernde Persönlichkeit. Die Geschichte des von China unterdrückten Tibet und die Andersartigkeit der Philosophie und der Soteriologie der Lehre machen sie sehr attraktiv für den westlichen Menschen. Doch in der Beschäftigung mit Antworten der Bibel wird klar, dass ihre Soteriologie viel einfacher und zu ihrem Verständnis keine philosophische Vorbildung nötig ist. Als Christen haben wir gute, einfache Antworten auf die Fragen, die auch die Lehre beantworten will. Es wird Zeit, dass die Antworten der Bibel in unserer postmodernen westlichen Welt wieder mehr Verbreitung erhalten und mehr Gehör finden.82

5 Erklärung der wichtigsten buddhistischen Grundbegriffe83

Atman: das Selbst, die Seele, der unzerstörbare Kern einer Person. Gegenteil: „Anatman“.

Bardo: der Zustand des Geistes zwischen Tod und Wiedergeburt. Dauert maximal 49 Tage, wobei der Tag länger als 24 Stunden dauern kann, nach der Länge der Tage in dem Lebensbereich, in dem man wiedergeboren wird.84

Bodhisattva: „ein Mutiger, dessen Wille auf die Erleuchtung gerichtet ist“85, ein Wesen, das trotz eigener Erleuchtung die endgültige Befreiung zurückstellt und sich wieder verkörpert, um anderen Wesen zur Befreiung zu verhelfen, entweder als Mensch auf der Erde oder von den himmlischen Welten aus.

Chubilghanische Sukzession: Der Geist des „Bodhisattva“ Avalokiteshvara inkarniert nach der Zeit des Bardo des verstorbenen Dalai Lama in seinen Nachfolger. Dieser wird durch frühere Andeutungen des verstorbenen Dalai Lama oder durch Befragen des Staatsorakels ausfindig gemacht und muss in Tests beweisen, wer er ist.

Dalai Lama: „Ozean des gelehrten Wissens”

Dalai Lama: „Ozean des gelehrten Wissens“, höchstes Oberhaupt der „Gelugpa“. Wiedergeburt des „Bodhisattva“ Avalokiteshvara. Zur Zeit regiert der vierzehnte D. in Folge.

Daseinskreislauf: Sanksrit „Samsara“, Kreislauf des Daseins aller Lebewesen, bestehend aus Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt.

Dharma: ein Wort mit vielen Bedeutungen. Dharma ist das Gesetz, das über dem Entstehen, dem Sein und Vergehen aller physischen und logischen Phänomene, sowohl der eigenen Existenz als auch des Weltgeschehens, waltet. Traditionell auch die Bezeichnug für die Lehre des Buddha.

Dukha: „Unbefriedigtsein“. Oft mit „Leid“ wiedergegeben.

Gelugpa: „die Tugendhaften“, reformierter lamaistischer Orden aus dem vierzehnten Jahrhundert n.Chr., aufgrund der gelben Kappen auch „Gelbmützen“ genannt.

Hinayana: „kleines Fahrzeug“ („Mahayana“, „Vajrayana“, „Yana“), wird heute von Buddhisten nicht mehr verwendet; stattdessen „Schravakayana“ („Fahrzeug der Hörer“) genannt, das im Unterschied zu den anderen „Yanas“ nicht deutlich darlegt, wie der Pfad eines „Bodhisattva“ erlangt wird. Das H. basiert ausschließlich auf den alten kanonischen buddhistischen Schriften.

Kalacakra: „Zeitrad“, spätestes der tantrischen Systeme des indischen Buddhismus, in das astrologische Vorstellungen in die tantrische Lehre miteinbezogen werden. Der Dalai Lama gab 1959 „zum ersten Mal eine Kalacakra-Initiation.“

Karma: Die Weiterwirkung der moralischen Qualität des Tuns auch über den Tod hinaus, bestimmt die Umstände der Wiedergeburt, bewirkt als Gesetz aber nicht die Befreiung aus dem Daseinskreislauf.

Lama: „der Erhabene, der spirituelle Meister“, tibetischer Mönch, der initiiert ist und andere initiieren kann, in einer Sukzessionslinie.

Mahayana: „großes Fahrzeug“, heute eher als „Bodhisattvayana“ („Bodhisattva-Fahrzeug“) bezeichnet; das M. ist eine eher mystische und sehr philosophische, weiterentwickelte Richtung des Buddhismus, die den Weg des „Bodhisattvas“ auf eine breitere Basis stellte, sodass auch Nicht-Asketen den Weg zur Buddhaschaft erlangen können.

Mantra: Silbe, Wort oder Satz, der in der Meditation wiederholt wird, dabei Kraft und tieferen Sinn entfaltet.

Nirvana: „Verwehen, Erlöschen”; buddhistisches Heilsziel, Zustand der Begierdelosigkeit, der schon zu Lebzeiten erreicht werden kann

Nirvana: „Verwehen, Erlöschen“; buddhistisches Heilsziel, Zustand der Begierdelosigkeit, der schon zu Lebzeiten erreicht werden kann.

Pali: Mittelindoarischer Dialekt, der zur Niederschrift des „Pali-Kanon“ verwendet wurde und zur klassischen Literatursprache für spätere Kommentarwerke geworden ist.

Pali-Kanon: alte, einzig vollständig überlieferte Version der Buddha-Worte, um 80 v.Chr. niedergeschrieben. Maßgeblich für das „Theravada“.

Sutra: buddhistische Lehrschrift, meist auf den Buddha selbst zurückgeführt.

Tantra: „Aufzug eines Gewebes“, Geheimlehre und esoterisches Ritual, das Kontakt mit dem Transzendenten herstellen soll. Kam in den tibetischen Buddhismus über den Tantriker und Gelehrten Padmasambhava aus Indien (9. Jhdt. n.Chr.).

Theravada: „Lehre der Alten“; der Buddhismus Ceylons uns Südostasiens, eine Richtung des „Schravakayana“.

Vajrayana: „Diamant-Fahrzeug“, Bezeichnung für den tibetischen Buddhismus. Synonym zu „Lamaismus“ (tibetischer Buddhismus) und „Tantrismus“ (auch Tantrayana).

Visualisierung: Element tibetischer Meditationen, bei dem man sich bestimmte Gestalten (o.ä.) vor dem inneren Auge vorstellt und dann auch „verändert“.

Yana: „Fahrzeug“, von Buddha meist als Boot oder Floß dargestellt, mit dem man einen Strom überquert – ein Bild für die Rettung aus dem „Daseinskreislauf“. Namensbestandteil („-yana“) der großen Richtungen des Buddhismus.

6. Bibliografie

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  1. Vgl. Niels-Peter Moritzen, „Kennen Sie Buddhisten? Was Christen vom Buddhismus halte“n, Neukirchen-Vluyn: Aussaat, 1999, S. 7. 

  2. Das wurde sehr umfangreich und für das Image des Dalai Lama vernichtend kompetent von Trimondi, „Der Schatten des Dalai Lama“, getan. Siehe auch URL: http://www.trimondi.de. 

  3. Wenn im Folgenden von „Lehre“ die Rede ist, so ist damit immer die Lehre des Dalai Lama gemeint. Der Dalai Lama redet selbst vom „(Buddha-)Dharma“ (z.B. in: Dalai Lama,„Das Auge der Weisheit“, S.25) und meint damit die Lehre des tibetischen Buddhismus, die sich seiner Meinung nach von der Lehre des „Ur-Buddha“ ableiten lässt. 

  4. Das sind Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit: Grundzüge der buddhistischen Lehre für den westlichen Leser“, München: O.W. Barth, 1975 und ders., „Einführung in den Buddhismus: Die Harvard-Vorlesungen“, 1993, 12. Aufl., Freiburg im Breisgau: Herder, 1999. Beide bieten nicht die ‚komplette‘ Form der Lehre, sondern sozusagen die ‚westliche Form‘, die v.a. magische Elemente des tibetischen Buddhismus ausklammert. 

  5. Der Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 125, rechnet das Vajrayana dem Mahayana zu. Er hält es für den überragendsten Weg zur Buddhaschaft, da „man innerhalb weniger Jahre der Mühe die Buddhaschaft erlangen [kann]“ (ebd., S. 131). Der Dalai Lama wehrt sich gegen die Verwendung des Begriffes Lamaismus, da es neben den Lehren des Buddha keine weiteren ‚-ismen‘ bräuchte (vgl. ebd., S. 25); das Vajrayana wird auch als Tantrismus bezeichnet, in dem sakrale Magie eine große Rolle spielt (vgl. dazu Erich Krüger, „Der Buddhismus im Lichte der Christusoffenbarung“, Neukirchen-Vluyn: Stursberg & Cie., 1961, S. 44.). 

  6. Sangharakshita, „Einführung in den tibetischen Buddhismus“, S. 21. 

  7. Klaus Sagaster, „Bon-Religion“, „Religion in Geschichte und Gegenwart“, Bd. 1, 1909, 4., völl. neu bearb. Aufl., Tübingen: Mohr Siebeck, 1998, Spalte 1691. 

  8. Sangharakshita, „Einführung in den tibetischen Buddhismus“, S. 22. Allerdings sind diese Götter für Sangharakshita nicht real existent, sondern „Archetypen des kollektiven tibetischen Unbewußten“ (ebd., S. 21). Padmasambhava „machte die Energien dieser Archetypen dem spirituellen Leben [des tibetischen Buddhismus] nutzbar.“ (ebd., S. 22). 

  9. Lhasa war bis zur Invasion durch die Chinesen 1959 die Hauptstadt Tibets; die Klöster heißen Ganden, Sera und Drepung. Dort studierte der Dalai Lama. 

  10. Vgl. Manshardt, „Buddhismus in Tibet“, S. 68 und Lanczkowski, „Lamaismus“, „TRE“, Bd. 20, 412. 

  11. Vgl. Lanczkowski, „Lamaismus“, „TRE“, Bd. 20, S. 413. 

  12. So ließ er mit Hilfe der Briten z. B. eine Telegrafenleitung bauen und ein hydroelektrisches Werk in Lhasa errichten (vgl. Manshardt, „Buddhismus in Tibet“, S. 80). Wie rückständig, ja fast mittelalterlich Tibet noch 1950 war, beschreibt Harrer sehr eindrücklich (vgl. Heinrich Harrer, „Sieben Jahre in Tibet: Mein Leben am Hofe des Dalai Lama,“ 1952, ungekürzte Buchgemeinschafts-Lizenzausgabe, Zug: Bertelsmann, 1998). 

  13. Vergleiche dazu folgendes Zitat: „Die Verehrung von Reliquien und das Umschreiten von Klöstern im Uhrzeigersinn gehören ebenso zur kultischen Praxis [der Tibeter] wie das Beten des mit 108 Perlen versehenen Rosenkranzes, das Hissen von Gebetsfahnen und das unablässige Rotieren der sogenannten Gebetsmühlen …, in deren Zylindern sich zusammengerollte Papierstreifen befinden, auf denen meist die an Avalokiteshvara gerichtete Adorationsformel „Om mani padme hum“ … aufgezeichnet ist.“ ( Lanczkowski, „Lamaismus“, „TRE“, Bd.20, S. 413). 

  14. Dies wird in allen mir zugänglichen Werken deutlich, die von buddhistischer Seite geschrieben wurden. 

  15. Hierum ranken sich einige ‚Wunder‘, die ‚bewiesen‘, dass er die wahre Inkarnation ist. Vgl. Harrer, „Sieben Jahre in Tibet“, S. 391f. 

  16. Aufgrund dieses Eigenstudiums wurde Heinrich Harrer Lehrer des Dalai Lama, um ihm viele Dinge (insbesondere technische Einzelheiten) zu erklären, die die westliche Welt betrafen. Vgl. Harrer, „Sieben Jahre in Tibet“, S. 367-372. 

  17. Was in Widerspruch zu den ursprünglichen Intentionen des Buddhismus steht. Vgl. Lanczkowski, „Lamaismus“, „TRE“, Bd. 20, S. 409. 

  18. Die Chinesen marschierten 1959 in Tibet ein. Seitdem wurden viele Klöster zerstört, denn die Chinesen versuchten, das kulturelle und religiöse Erbe Tibets möglichst ganz zu vernichten (vgl. Manshardt, „Buddhismus in Tibet“, S. 91). 

  19. Er wird als Tatsache vorausgesetzt: „Unsere Person basiert auf einem Kontinuum von körperlichen und geistigen Aggregaten, die unter dem Einfluß von befleckten Taten und Leidenschaften stehen und eine Grundlage für Leid bilden. Das ist der Daseinskreislauf.“ (Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 61f. Vgl. Tenzin Gyatso [=Dalai Lama], The Buddhism of Tibet and the Key to the Middle Way, London: George Allen, 1975, S. 25). 

  20. Der Daseinskreislauf hat drei Bereiche: den sinnlichen, den körperlichen und den körperlosen Bereich. In jedem der drei kann man wiedergeboren werden, wobei die letzten beiden Bereiche als die glücklichen Bereiche angesehen werden, da sie zu den Bereichen der Götter gehören. Der sinnliche Bereich ist unterteilt in glückliche (Götter, Halbgötter und Menschen) und unglückliche Daseinsbereiche (Tiere, hungrige Geister, Höllenwesen). Vgl. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 46f. 

  21. Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 153. 

  22. Das Dukha ist nicht die Ursache für den Daseinskreislauf, aber der Faktor, an dem deutlich wird, dass der Daseinskreislauf – und somit die Quellen für das Dukha – überwunden werden muss. 

  23. Der Dalai Lama nennt v.a. die Begierde als Quelle für das Dukha: Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 44. Daneben führt er an, dass die „Unwissenheit die Wurzel des Daseinskreislaufs und damit der grundlegende Ursprung des Leides ist.“ (Ebd., S. 126; vgl. ebd., S. 27.) Mit Unwissenheit verknüpft ist der Glaube an das Selbst der Phänomene, dass man den Dingen, die man wahrnehmen kann, aufgrund der Eigenwahrnehmung ein Selbst, eine inhärente Existenz zuspricht. Vgl. ebd., S. 137. Dies ist aber eine Täuschung, denn „neben Geist und Körper gibt es kein Ich“. 

  24. Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 29. Die Erfahrung des Dukha ist somit Grund, sich nach Erlösung zu sehnen und diese anzustreben. 

  25. Vgl. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 71-106. Die schlechten Taten werden in buddhistischen Schriften als die Zehn Unheilsamen Taten bezeichnet. Vgl. Manshardt, „Buddhismus in Tibet“, S. 25. Der Dalai Lama behandelt diese ausführlich und nennt sie die „Zehn Regeln der Enthaltung-von-Ungeeignetem.“ (Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 68-79.). 

  26. Vgl. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 51. 

  27. Je höher das karmische Potential ist, desto besser ist die Wiedergeburt; selbst lang vergangene oder nie vollbrachte, aber gedachte Taten können als schlechtes Karma zum Tragen kommen. Vgl. dazu ebd., S. 113. 

  28. Ebd., S. 73. 

  29. In ihrer Reihenfolge sind dies die zwölf Glieder: (1) Unwissenheit, (2) Gestaltende Tat, (3) Bewusstsein, (4), Name und Körper, (5) Sechs Sinnesquellen, (6) Berührung, (7) Empfindung, (8) Verlangen, (9) Ergreifen, (10) „Werden“, (11) Geburt und (12) Altern und Tod. 

  30. Wenn jemand in den körperlosen Bereich (s. „Fußnote 20“) wiedergeboren wird, nachdem er im sinnlichen oder körperlichen Bereich gestorben ist, erlebt er kein Bardo. Vgl. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 51. 

  31. Dies hängt mit der buddhistischen Anschauung des Menschen als „Nicht-Selbst-Seele“ (Anatman) zusammen, nach der der Mensch nicht in sich eine Person ist, sondern nur ein Bewusstsein hat. Erst die Begierde macht demnach den Menschen zum „Ich“, das etwas haben will, was er dann „mein“ nennt. Da nach der Lehre die Person nicht nachgewiesen werden kann, handelt es sich bei der Persönlichkeit nicht um etwas inhärent Existentes, das aus sich selbst besteht. Das Bewusstsein des Menschen ist das Geist-Kontinuum, das wiedergeboren wird. Vgl. dazu Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 28-37; 41f.; 59-61; 74-81; 117. 

  32. Die Buddhaschaft ist das Ziel alles Wieder-werdens, aller buddhistischen Bemühungen. Vgl. dazu Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 24 und 130. 

  33. Dass es einen solchen Geistkörper gibt, macht der Dalai Lama daran fest, dass Geist nicht materiell ist, aber in Abhängigkeit eines früheren Geistzustandes steht. Er führt als Beispiele sowohl Kinder an, die aus ihrem früheren Leben erzählten (in welcher Familie sie lebten etc.) als auch buddhistische Gelehrte, die wieder-wurden und sich ihres früheren Lebens erinnerten. (Vgl. Dalai Lama,„Das Auge der Weisheit“, S. 43f.). 

  34. Vgl. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 117. Er geht noch weiter, indem er erklärt, dass der Sterbende in der Todessstunde bei entsprechend hoher geistiger Verwirklichung Kontrolle darüber hat, „wo“ er wiedergeboren wird. (Vgl. ebd., S. 51). 

  35. Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 154. 

  36. Ebd., S. 38. 

  37. Deshalb empfiehlt der Dalai Lama, in der Todesstunde dem Sterbenden bei der Konzentration auf „heilsame Geistesinhalte“ (Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 117) zu helfen. 

  38. Es wird verschiedentlich diskutiert, ob es sich hier um eine Selbsterlösung oder eher um eine Selbstauslöschung handelt, da das Ziel des Buddhisten das Erkennen und Eingehen in die Leerheit ist. Allerdings erachte ich eine solche Diskussion als müßig, da der Kern der Lehre derartig gestaltet ist, dass man sich selbst anstrengen muss: „Die Zerstörung dieses dukha kann nur durch eigene Anstrengung erreicht werden.“ (Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 29. Vgl. ebd., S. 15; 37; 44; 57 et.al.). 

  39. Ebd., S. 26. Ich habe die Nummer der jeweiligen Wahrheit in eckige Klammern gesetzt. Im Auge der Weisheit drückte der Dalai Lama es so aus: „Die Wahrheit vom Unbefriedigtsein (dukha), Die Wahrheit vom Ursprung des dukha, Die Wahrheit vom Stillstand des dukha, Die Wahrheit vom Übungs-Pfad, der zum Stillstand von dukha führt.“ (Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 159.). 

  40. Siehe dazu die „Vier Edlen Wahrheiten in 16 Aspekten“: Dalai Lama,„Das Auge der Weisheit“, S. 170f; d150ers., „Einführung in den Buddhismus“, S. 27. Die Vier Edlen Wahrheiten sind nicht mit den Vier Siegeln des Buddhismus zu verwechseln, nach denen erkannt werden kann, ob eine Philosophie als buddhistische Lehre ausgewiesen werden kann. Diese sind: „1. Alle Produkte sind unbeständig. 2. Alles Befleckte ist leidhaft. 3. Alle Phänomene sind leer und ohne Selbst. 4. Nirvana ist Frieden.“ (Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 160). 

  41. Ein Buddhist sieht sich selbst als Übender, der sich auf dem Weg (zur Erlösung) befindet. Vgl. dazu Ngawang, „Tod, Bardo und Wiedergeburt“, S. 29; Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 15f. 

  42. Diese sind, von der einfachen bis zur immer tieferen Ebene, die Pfade „der Ansammlung … der Vorbereitung … des Sehens… der Meditation… ‚des Nicht-mehr-Lernens‘.“ (Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 153). 

  43. Vgl. ebd. In eckigen Klammern die jeweilige Zahl des Pfades. 

  44. Die Glieder sind: „…rechte Ansicht, rechtes Denken, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebenserwerb, rechte Anstrengung, rechte Vergegenwärtigung und rechte Konzentration.“ (Ebd.) Weiter ausgeführt wird der Achtfache Pfad in: Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 122-124. 

  45. Im Zusammenhang mit Meditation ist die Sicht der Lehre über das menschliche Bewusstsein entscheidend. Das Bewusstsein ist „Klarheit und Erkenntnis“ (Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 59). Es ist nicht körperlich, aber dennoch vorhanden. Es tritt erst dann in Aktion, wenn es einen Gegenstand wahrnimmt und dann dessen Aussehen widergibt. Es wird ein Punkt postuliert, an dem das Bewusstsein einen Gegenstand noch nicht erfasst hat, aber schon aus seiner Inaktion getreten ist, weil es in Kontakt mit ihm kam: „Dies ist die Zeit der bloßen Klarheit und Erkenntnis.“ (Ebd., S. 61.) Dieser Punkt des Bewusstseins ist ‚Ort‘ der tiefen meditativen Versenkung. In der subtilsten Ebene des Bewusstseins ist bei jedem Menschen der „Geist des Klaren Lichtes“ (ebd., S. 41), die Buddha-Natur vorhanden. An anderer Stelle nennt der Dalai Lama diesen Geist den „Geist des Klaren Lichtes des Todes“(ebd., S. 54), der die Buddha-Natur bildet. Die Natur dieses subtilsten Bewusstseins ist rein (Vgl. ebd., S. 41). 

  46. Vgl. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus,“ S. 225f.: Die Unwissenheit (über die Wahrheit) kann nicht durch den Verstand, sondern in ihrer größten Tiefe nur durch Meditation beseitigt werden. Ein ‚Nebenprodukt‘ der Meditation ist die Überwindung von geistigen Verdunkelungen und der Verhaftung an böse Gedanken, die zum Glück im späteren Leben, aber auch im Jetzt führt. Letztlich lässt sich sogar der überirdische Segen des Nirvana erfahren. 

  47. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 44. 

  48. Vgl. dazu Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, 87-104; ders., „Einführung in den Buddhismus“, 163-167; 180-194. 

  49. Das wird in den obigen Ausführungen ebenso deutlich wie in der Vielzahl von Schriften, die in Meditation(-stechniken) einführen wollen. 

  50. Selbstlosigkeit ist nicht als eine Selbstaufgabe zu verstehen, da es nach der Lehre kein inhärentes ‚Selbst‘ gibt. 

  51. Altruismus wird in der Lehre mit dem Terminus des „großen Mitgefühls“ (Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 214) beschrieben. Es sieht das große Leid aller Kreaturen und ist bestrebt, alle fühlenden Wesen vom Leid zu befreien. Leid ist stets selbstverschuldet, der Weg aus dem Leid besteht deshalb darin, andere auf den Weg zur Buddhaschaft zu bringen, also zu (be-)lehren. Vgl. dazu 2.1.1 und ebd., S. 215: „Das Wohl des anderen wird durch die Heilsaktivität der Rede eines Buddha erreicht.“ Diese Rede muss in der Lehre weitergegeben werden. 

  52. Ebd., S. 214. Gemeint sind alle Lebewesen, Menschen wie Tiere. 

  53. Ebd., S. 215. Dabei zählt die Absicht, nicht die tatsächliche Umsetzung (vgl. ebd., S. 48 und 3.1.1). Die Spannung, einerseits den Daseinskreislauf zu überwinden, andererseits aber anderen Wesen im Daseinskreislauf zu dienen, löst der Dalai Lama auf, indem er auf den Bodhisattva verweist, der die eigene Erleuchtung weiterverfolgt, sie aber hinter dem Dienen für andere zurückstellt. Vgl. Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 117 und 129, ders., „Einführung in den Buddhismus“, S. 115f. 

  54. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 207. An anderer Stelle betont der Dalai Lama: „Der Sinn des Lebens ist die Entwicklung eines guten, mitfühlenden Herzens – das macht uns zu guten Menschen… [und] durch eine altruistische Motivation wird unsere große menschliche Gemeinschaft zu einer einzigen harmonischen, freundschaftlich gesinnten, gerechten und aufrichtigen Familie. „(Ebd., S. 232f.). 

  55. Vgl. Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 134: „Dieser Buddha-Stamm existiert im Geist aller Wesen, und aus diesem Grund sind alle Wesen in der Lage (das heißt, allen sind angemessene Bedingungen gegeben), die Buddhaschaft zu erlangen.“ Vgl. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 13 und 131. 

  56. Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 129. 

  57. Ebd., S. 37. Vgl. mit ders., „Einführung in den Buddhismus“, S. 161. Unterschieden werden muss hier aber das ‚natürliche Nirvana‘ vom erreichbaren Nirvana. Das natürliche Nirvana ist das „endgültige Wesen… das reine Wesen der Phänomene“ (Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 134), in der Analogie mit der subtilsten reinen Buddhanatur im menschlichen Bewusstsein vergleichbar. Dabei haben die Phänomene „keinerlei inhärente Existenz“ (ebd., S. 141), sie bestehen nicht aus sich selbst und haben keinen Kern, sie sind unbeständig und leer. Das erreichbare Nirvana wird in zwei Ebenen aufgeteilt: Erstens in die niedrigere Ebene, in der sich entweder frühere Leidenschaften negativ auswirken oder in der Weiterentwicklung die Befreiung aus dem Daseinskreislauf erreicht wird und zweitens in die höchste Ebene, in der – als Voraussetzung – auch die Überwindung der Hindernisse zur Allwissenheit geschehen ist. In 2.3.2 geht es um das erreichbare Nirvana. 

  58. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 135. 

  59. Hans Küng/Heinz Bechert Hg., „Christentum und WeltreligionenIII: Buddhismus“, 1984, 3. Aufl., Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 1992, S. 35. Vgl. dazu Wolfgang Philipp,„Die Absolutheit des Christentums“, S. 63. 

  60. Und dies auf dem „Pfad der Übung, der die siebenunddreißig Flügel der Erleuchtung, die zum Nirvana führen, beinhaltet.“ Dalai Lama,„Das Auge der Weisheit“, S. 63. Vgl. ebd., „Einführung in den Buddhismus“, S. 154 und 158-165. 

  61. Dieses „nihil“ ist aber nicht stofflich determiniert. Gott schuf wortwörtlich alles aus nichts und nicht aus dem (schon vorhandenen) Nichts. Vgl. Wayne Grudem, „Systematic Theology: An Introduction to Biblical Doctrine“, Grand Rapids: Zondervan, 1994, S. 262. 

  62. Das wird v.a. in der Art und Weise der Schöpfung deutlich, denn sie geschieht durch das Wort Gottes („Gott sprach“: 1Mose 1,3.6.9.14.20.24.26). Dieses Wort ist eine Bekundung seines Willens, die jeweils sofort in die Tat umgesetzt wird, worin seine Souveränität zum Vorschein kommt. 

  63. Z.B. Hiob (Hiob 10,11), der Autor des 119. Psalms (Ps 119,73), David (Ps 139,13f.), Jeremia (Jer 1,5). 

  64. Der Dalai Lama nennt „den Glauben an eine unvergängliche Seele… die Wurzel allen Übels“ (Dalai Lama,„Das Auge der Weisheit“, S. 108) und kommt zu der Erkenntnis, dass der Glaube an eine Seele auch den Glauben an Ewigkeit beinhalte; man verfalle dann einer „extremen Anschauung“ (ebd., S. 109). 

  65. Christen, die an der Trichotomie festhalten, sehen in der Seele etwas, das sündig ist, wollen den (wiedergeborenen) Geist aber als frei von Sünde verstehen. Dem ist aber keineswegs zuzustimmen (z.B. aufgrund von 2Kor 7,1). Vgl. Grudem, „Systematic Theology“, S. 475f. 

  66. So wird z. B. die „Leibesfrucht“, die ja im Hervorbringen neuer Leiblichkeit besteht, als etwas Positives angesehen: 1Mose 15,4; 5Mose 7,13; 2Sam 7,12 etc. 

  67. Die Leiblichkeit in der Ewigkeit wird auch durch Jesus selbst betont: „Denn ich sage euch, dass ich von nun an nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes kommt.“ (Lk 22,18) Dies wird von Offb 19,9 bestätigt, wo von einem gemeinsamen Hochzeitsmahl mit Jesus die Rede ist. Essen und Trinken sind beide nicht rein geistig, sondern v.a. leiblich! Dies ist ein Gegensatz zur Lehre des Dalai Lama, der behauptet, dass der Geist „auch unabhängig von einer groben physischen Basis existieren kann.“ (Dalai Lama,„Das Auge der Weisheit“, S. 38). 

  68. Bis zur Wiederkunft Jesu – und, damit einhergehend, bis zur Neuschaffung des Leibes – kann die Seele (und der Geist) offensichtlich ohne Körper bei Gott existieren. Siehe Grudem, Systematic Theology, S. 483, 817, 831-835. 

  69. Die ganze Schöpfung leidet unter den Auswirkungen des Falls und sehnt sich nach Erlösung. Vgl. dazu Röm 8,19-23. Dieses Leiden unter der Sünde hat der Dalai Lama richtig erkannt. Dukha könnte man in biblischer Terminologie mit den „Auswirkungen der Sünde“ bezeichnen. 

  70. Für das Anhäufen guter Taten sei hier exemplarisch auf den im Neuen Testament wiederholten Hinweis zum Tun des Guten verwiesen (Gal 6,10; Tit 2,14; indirekt ist dies auch im Gebot zur Nächsten- und Feindesliebe enthalten, die sich in Taten ausdrückt: Mt 5,43-48; 22,39 etc.). Das Anhäufen schlechter Taten wird im (End-)Gericht durch Jesus zutage treten, keine Sünde wird dann unter den Tisch fallen (Lk 12, 2f.; Röm 2,5-7; Offb 20,12f). 

  71. Wenn die Bibel gelegentlich zwischen diesem und dem zukünftigen Leben unterscheidet (z.B. in Mt 12,32; Mk 10,29f.; 1Tim 4,8), so meint sie damit das zukünftige Leben in Ewigkeit, in der Gegenwart Gottes. 

  72. Jesus sagte zu dem einen Verbrecher, der neben ihm gekreuzigt wurde: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein!“ (Lk 23,43) Dies lässt keinen Raum für das Bardo. Vgl. dazu auch Lk 16,19-31; Phil 1,23; 2Kor 5,8. 

  73. Dalai Lama, „Das Auge der Weisheit“, S. 29. Für jeden, der dachte, dass der tibetische Buddhismus nicht missionarisch sei, muss diese Aussage ein Problem bereiten. 

  74. Dies ist ein„argumentum e silentio“, da der Dalai Lama weder im „Auge der Weisheit“ noch in den „Harvard-Vorlesungen“ Gott erwähnt. Er spricht lediglich an einer Stelle davon, dass „man die Selbstlosigkeit als Gott oder sogar als Schöpfer ansehen [könnte].“ (Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 171) An anderer Stelle meint der Dalai Lama, dass es eigentlich egal sei, ob man an einen Schöpfergott glaube oder nicht, weil das Ziel doch das gleiche sei: „Ein besserer Mensch zu werden.“ (Dalai Lama/Eugen Drewermann, „Der Weg des Herzens“, S. 31). 

  75. Vgl. Schirrmacher, Eugen Drewermann und der Buddhismus, S. 40-45. 

  76. Wäre dem nicht so, hätte er seinen Sohn nicht in die Welt senden müssen, um sie zu erretten und mit sich zu versöhnen. Vgl. Joh 3,16f.; 2Kor 5,18-21. 

  77. Die Persönlichkeit Gottes – und somit die persönliche Beziehung zu ihm – kann der Dalai Lama schon daher nicht nachvollziehen, da er die Persönlichkeit des Menschen auch schon leugnet, wie unter 3.1 gezeigt wurde. 

  78. Dalai Lama,„Das Auge der Weisheit“, S. 175. 

  79. Siehe dazu v.a. Offb 21 und 22, wo diese neue Welt beschrieben wird. Dort ist keinesfalls von einem rein geistigen Zustand die Rede, sondern es gibt vieles zu sehen und zu bewohnen, es ist ein Leben in der Gegenwart Gottes, an einem Ort ohne Tod, Trauer, Geschrei und Schmerz (Offb 21,3-5; vgl. mit Jes 25,8; 35,10; 51,11; 65,19; Lk 20,36; 1Kor 15,26). 

  80. Es gibt in der Lehre keine Heilsgewissheit. Selbst wenn ein Übender viel gutes Karma angesammelt, sich wirklich außerordentlich bemüht, eine hohe Ebene erreicht hat und somit eigentlich ein besseres Wiederwerden erwarten könnte, ist ein Rückfall in „niedrige Daseinszustände [möglich].“ (Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 49). 

  81. Dazu kommt eine ziemliche Abwertung der Frau bis hin zur Misogynie. Vgl. Trimondi, S. 29-111. 

  82. Wenn sie das nicht tun, landen wir schnell wie Pöhlmann im Synkretismus (vgl. Horst Georg Pöhlmann, „Begegnungen mit dem Buddhismus: Dialoge, Erfahrungen und Grundsatzüberlegungen. Ein Beitrag zum interreligiösen Gespräch“, Frankfurt/Main: Lembeck, 1998, S. 167), weil wir nicht gleich „apologetische Schubladen“ (ebd., S. 166) gezogen haben. 

  83. In dieser Form habe ich in der mir zur Verfügung stehenden Literatur kein Glossar gefunden, halte es aber für außerordentlich hilfreich, um die wesentlichen Grundbegriffe zu verstehen und somit etwas tiefer in die doch ziemlich fremd anmutende Philosophie der Lehre einzudringen. Es wurde dabei die Sanskritschreibweise übernommen, allerdings auf Setzung von Akzenten verzichtet. Manchmal ist die ziemlich unterschiedliche Palischreibweise verwirrend. Diese konnte jedoch nicht auch noch in die vorliegende Arbeit aufgenommen werden. 

  84. Vgl. Dalai Lama, „Einführung in den Buddhismus“, S. 55. 

  85. Ebd., S. 295.