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Der Römerbrief – Bibelerklärung Röm 9, 6-13

Herrlich und groß sind die Verheißungen, die Gott dem Volke Israel gegeben hat. Viele davon haben sich im Laufe der Jahrtausende buchstäblich erfüllt. Will man einen starken Beweis für die Wahrheit und Zuverlässigkeit des Wortes Gottes, so sehe man bitte Israel und seine Geschichte an. Andrerseits jedoch stehen viele von den Verheißungen, die Gott Israel gegeben hat, noch aus, und es erhebt sich die Frage: Was ist die Ursache? Sollte es bedeuten, daß Gottes Wort in Bezug auf Israel aus ist oder daß Gott seine Verheißungen zurückgezogen hat? Im Blick auf Israels Verhalten Gott gegen über und im Blick auf ihre Verwerfung Jesu, ihres Messias, könnte man solche Handlung Gottes wohl verstehen. Es würde dem menschlichen Gerechtigkeitsgefühl voll und ganz entsprechen, wenn er so gehandelt hätte. Gott jedoch denkt und handelt anders. Er ist eben nicht ein Mensch. Er hat gesagt: „Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiß« (Psalm 33, 3). Seine Israel gegebenen Verheißungen sollen und werden daher auch zu seiner Zeit ihre volle Erfüllung finden.

Man darf auch nicht annehmen, Gott sei mit Seinen Plänen in Bezug auf Israel, menschlich gesprochen, zuschanden geworden. Gottes Werk mit diesem Volk ist nicht ein Mißerfolg, wie manche denken mögen. Daß Gott mit manchen Juden nicht zu dem angestrebten Ziele gekommen ist, erklärt sich aus dem Umstand, daß nicht alle Nachkommen Israels Israeliten sind. Daß ein Jude zu dem Samen Abrahams gehört, dem Fleische nach von diesem Glaubensvater abstammt, macht ihn noch nicht zu einem Kinde Gottes. Ach, daß doch alle sogenannten Christen, die da glauben, sie stehen bei Gott in Gnaden, nur weil sie von christlichen Eltern geboren wurden und traditionsmäßig zu einer christlichen Kirche gehören, dieses erkennen wollten! Man wird nicht ein Kind Gottes „von dem Geblüt noch von dem Willen des Fleisches noch von dem Willen eines Mannes« , sondern man muß von Gott geboren sein, wie wir in Johannes 1,13 lesen.

Es wird aus allem Handeln Gottes mit Israel klar, daß Er von Anfang an nicht Israel als politische Einheit gesucht hat, sondern Er wollte ein geistliches Volk, das im Glauben an die Verheißung leben sollte. Daher hat Er auch zu Abraham gesagt: „In Isaak soll dir der Same genannt sein.« Isaak war ein Sohn der Verheißung, während Ismael ein Sohn des menschlichen Willens Abrahams war. Isaak wurde geboren als eine Frucht der Verheißung Gottes zu einer Zeit, als jede menschliche Erwartung und Berechnung vollständig versagt hatte. Gott bewies damit, daß Er das, was nicht ist, rufen kann, daß es sei. Gott schafft sich eben eine Welt aus dem Nichts. Gott wird auch Seine Verheißungen, die Er einem Volke gegeben hat, das menschlich gesehen vollständig versagt hat, restlos erfüllen.

Bei seiner Wahl läßt Gott sich von keinen menschlichen Erwägungen bestimmen. Er ist in der Erwählung vollständig frei und souverän. Dieses zeigt uns ein zweites Beispiel aus der Geschichte der Erzväter. Isaaks zwei Söhne waren noch nicht geboren, sie hatten also weder Gutes noch Böses getan, als Gott sprach: „Der Altere soll dienstbar werden dem Jüngeren.« Die Frage, ob der Jüngere so viel besser sei als der Altere, kommt hier überhaupt nicht in Be tracht. Kein Verdienst der Werke bestimmt Gott zu Seiner Wahl, sondern allein Seine Gnade. So sagt Gott weiter: „Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehaßt.« Ein merkwürdiges, vielen Menschen schwer verständliches Wort, das hier von den Lippen Gottes fällt. Aus der Lebensgeschichte dieser beiden Männer merken wir jedoch, worum es Gott bei dieser Wahl ging. Er erwählte sich den Jakob und setzte den Esau beiseite. Hierbei handelt es sich nicht um das Seligwerden der beiden Söhne Isaaks, sondern darum, wer von ihnen der Segensträger und der Stammvater des von Gott erwählten Volkes werden sollte. Seine Wahl fiel auf Jakob, einen Mann mit einem durchaus menschlichen und listigen Charakter. Wie viel Mühe hat Jakob seinem Herrn gemacht, bis Gott aus ihm das machen konnte, was Er anstrebte: den Vater der zwölf Stämme Israels. Das Wort „lieben« haben wir im Sinne von „bevorzugen« und das Wort „hassen« im Sinne von „hintansetzen« zu verstehen.

Genauso verhält es sich mit der Erwählung Israels. Man lese in diesem Lichte einmal aufmerksam das 43. Kapitel aus dem Buch des Propheten Jesaja. Vers 22 heißt es: „Nicht daß du mich gerufen hättest, Jakob, oder daß du um mich gearbeitet hättest, Israel.« Und Vers 24 und 25 lautet: »Ja, mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten. Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht.« Hier ist keine Rede von einem Verdienst, sondern allein die Gnade Gottes ist wirksam. Wie groß ist doch die Gnade Gottes auch in Bezug auf mich und dich, mein lieber Leser! Bist du Gott dank bar für Seine Gnade, die in deinem Leben so sichtbar waltet? Laßt uns von Herzen einstimmen in das Wort des Psalmisten nach Psalm 89, 2: „Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich und seine Wahrheit verkündigen mit meinem Munde für und für.« So hat es auch der Liederdichter erfaßt und in einem herrlichen Liede ausgesprochen, das wir in unseren Versammlungen so gerne singen:

»Das sei mein Sang, so lang ich lebe: ,Freie Gnad! Freie Gnad!‹ Mein letzter Atemzug erhebe: ,Freie Gnad! Freie Gnad!‹ Und weckt mich einst Posaunenton, und steh‹ ich vor des Lammes Thron, so grüß‹ ich damit Gottes Sohn: ,Freie Gnad! Freie Gnad!‹ »

Wir wenden uns nun dem nächsten Abschnitt dieses inhaltsreichen Kapitels zu und lesen die Verse 14 bis 21. Paulus beweist hier, daß Gott nicht ungerecht ist, wenn Er sich in Seiner Wahl volle Freiheit vorbehält. Es liegt dem natürlichen Menschen nahe, jemanden zu beschuldigen. Wie gerne beschuldigt der Mann seine Frau oder die Frau ihren Mann, wenn es in der Ehe nicht nach Wunsch geht. Wie viele Kinder beschuldigen ihre Eltern, Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber, Bürger die Regierung usw. Ja, der Mensch versteigt sich oft dazu, Gott zu beschuldigen, wenn ihn Mißgeschick und Unglück treffen. Mit geballter Faust steht der Mensch vor seinem Schöpfer und schiebt Ihm die Schuld für seine eigene Bosheit zu. Und wenn dann die Frage nach dem ewigen Leben und nach dem Seligwerden aufsteigt, dann ist es wiederum Gott, der die Schuld an seinem ewigen Schicksal trägt. Paulus kennt das verirrte menschliche Herz mit seinen ausweichenden Fragen. Daher stellt er nun weiter die Frage: „Was wollen wir denn hier sagen? Ist denn Gott ungerecht?« Mit wenigen entschiedenen Worten lehnt er aber sofort die in diese Frage eingebettete Beschuldigung gegen Gott ab. Er antwortet: „Das sei ferne!« Mit andern Worten: Es ist ganz einfach undenkbar und vollständig unzulässig, daß Gott ungerecht sein könnte. Er ist gerecht. Sein Handeln ist gerecht. Wir zitieren hier noch einmal, was Paulus in Römer 3,4 schreibt:

Das sei ferne! Es bleibe vielmehr also, daß Gott sei wahrhaftig und alle Menschen Lügner; wie geschrieben steht: ,Auf daß du gerecht seist in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet wirst.‹ Wer immer sich auch unterwindet Gott zu richten, d. h., Sein Handeln seinem menschlichen Urteil zu unterziehen, der soll damit rechnen, daß Gott in jedem Falle als der Gerechte hervorgehen wird. Er macht keine Fehler!

Wie war es im Falle des Gottesmannes Mose? Gott erwählte diesen Mann zum Führer Seines Volkes, als der sich in der Fremde befand und jeglichen Gedanken daran, daß er jemals etwas für sein Volk würde tun können, auf gegeben hatte. Es hatte eine Zeit gegeben, da er versucht hatte, sich für sein Volk in den Riß zu stellen, wohl in der Meinung, er sei geeignet, der Erlöser seines Volkes zu werden. Damals hatte Gott sich nicht zu seiner Handlung bekannt, und er mußte vor der Wut des Pharao in die Wüste fliehen. Seither waren viele Jahre verstrichen, und Mose glaubte nicht mehr an seine Sendung. Er hatte sich in den Gedanken ergeben, der Schafhirte seines Schwiegervaters zu sein, und war bestimmt entschlossen, sein Leben in dieser Weise zu beschließen. Dann kam der Ruf Gottes an ihn. Nach längerem Wehren gab er nach und ging. Er wurde der Führer Israels in die Freiheit hinein. Wie oft erfuhr er in diesem Dienst Gottes Gnade.

Als Israel sich am Berge Sinai das goldene Kalb errichtete, während Mose auf dem Berge die Gesetzestafeln aus der Hand Gottes entgegennahm, entbrannte der Zorn Gottes über dieses Volk, und Er drohte ihm, sich von ihm zurückzuziehen. Das war für das Volk eine sehr schwere Strafe. Da stellte Mose sich vor Gott und legte für sein Volk Fürbitte ein. „Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet.« (2. Moses 33, 11a). Als Gott dem Mose befahl, das Volk weiter zu führen, wandte Mose sich mit einer großen Bitte an den Herrn. Er wollte doch die Gewißheit haben, daß der Herr mit ihm und Israel ziehen würde. Gott gewährte ihm seine Bitte und sprach zu Mose: »Was du jetzt geredet hast, will ich auch tun; denn du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen« (2. Mose 33, 17). Da wagt Mose noch einen weiteren Schritt. „Er aber sprach: So laß mich deine Herrlichkeit sehen.« Gott ging auf diese Bitte Seines Knechtes ein, gewiß zu dem Zweck, um ihn weiter für seinen schweren Dienst zu stärken. Hier nun fiel das Wort, welches Paulus in unserem Text zitiert: „Welchem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und welches ich mich erbarme, des erbarme ich mich. So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.« Fälschlicherweise hat man diese Worte Gottes auf das Los eines Sünders bezogen und sie so deuten wollen, als habe die Errettung eines Menschen mit seinem Willen nichts zu tun, sondern alles hänge ausschließlich von Gott ab. Der Vers rede scheinbar von einer gewissermaßen mechanischen Prädestination. Reißt man diese Worte aus ihrem Zusammenhang heraus, dann kann man wohl auf eine solche Schlußfolgerung kommen. Liest man sie aber im Zusammenhang der Geschichte Moses, dann muß man feststellen, daß es hier um ganz andere Dinge geht als um die Erlösung eines Menschen. Gott handelt hier mit Mose als dem Führer des Volkes Israel, also mit Seinem Diener, der Gottes Auftrag zu erfüllen hat. Die Wahl hierzu geschah von Gott ohne jegliches Zutun Moses. Wie oben schon ausgeführt wurde, hatte Mose einmal einen Versuch gemacht, dem Volke zu helfen, und dieser war fehlgeschlagen. Gott hatte sich bei dieser Gelegenheit nicht zu ihm bekannt. Erst als alle menschlichen Voraussetzungen für einen Dienst des Mose abgetan waren, rief ihn Gott. Es war also Sein Erbarmen, das ihn bewog, gerade Mose zu rufen und nicht einen andern.

In seinem Dienste als Führer Israels hatte Mose die Gnade Gottes reichlich erfahren dürfen. Gott kam dem besonderen Wunsche Moses entgegen und zeigte ihm sogar seine Herrlichkeit. Wahrlich, wenn er Seinem Diener erst einmal Seine Gnade zum Dienst zuwendet, dann gibt es für diese göttliche Gnade keine Schranken, solange der Diener in der richtigen Stellung vor Gott bleibt. Gott hat sich Israel zu seinem Knecht erwählt, und zwar auf Grund Seines unbeschreiblichen Erbarmens. Deshalb ist Er diesem Volke auch gnädig.

Paulus führt nun eine weitere Person aus dem Alten Testament an, deren Lebensgeschichte noch unverständlicher ist als die des Mose. Es ist Pharao, der zur Zeit Moses in Ägypten regierte, den Paulus nun als weiteres Beispiel der Freiheit Gottes bei Seiner Wahl anführt. Auch Pharao wurde von Gott erwählt oder, wie es im Text heißt, »erweckt«. Das Wort, das hier mit »erweckt« übersetzt ist, bedeutet nach verschiedenen Erklärungen „aus dem Zustand der Unempfindlichkeit und Untätigkeit – sei’s Schlaf , sei’s Tod -, herausreißen« oder „in der Geschichte auf treten lassen« oder „ ins Dasein rufen« oder auch „eine Rolle in der Geschichte zuweisen«. Er wurde von Gott dazu erwählt, daß an ihm die Macht Gottes allen Völkern offenbar werde. »Warum erwählte Gott gerade ihn und nicht einen anderen? Warum mußte Pharaos Herz verstockt werden? Handelt Gott willkürlich? Das glauben wir nicht. Auch für die Erwählung Pharaos zur Verstockung lag ein gewisser Grund vor. Gott ist allwissend. Er sieht den Menschen, noch ehe er geboren ist, und weiß im Voraus, welche Stellung zu Gott er offenbaren wird. Er wußte, daß Pharao sein Herz verstocken würde. Einige Mal lesen wir in der Lebensgeschichte Pharaos im 2. Buch Mose, daß sein Herz verstockt war. Ich zitiere hier einige Verse aus 2. Mose 7, zuerst Vers 12.

Ich lese nach der Elberfelder Übersetzung: »Und das Herz des Pharao verhärtete sich, und er hörte nicht auf sie, so wie Jehova geredet hatte.« So muß Gott von ihm in Vers 14 sagen: „Das Herz des Pharao ist verstockt.« Wiederum heißt es in Vers 22 desselben Kapitels: »Und das Herz des Pharao verhärtete sich, und er hörte nicht auf sie«. 2. Mose 8, 15 lesen wir : „Und als der Pharao sah, daß Erleichterung geworden war, da verstockte er sein Herz, und er hörte nicht auf sie …«. Derselbe Ausdruck wiederholt sich in Vers 32 dieses Kapitels. In Kapitel 9,7 b lesen wir: „Aber das Herz des Pharao verstockte sich, und er ließ das Volk nicht ziehen.« Endlich lesen wir in 2. Mose 9,12: „Und Jehova verhärtete das Herz des Pharao, und er hörte nicht auf sie, so wie Jehova zu Mose geredet hatte.« Wie weit diese Verstockung hier gereicht hat, wird uns nicht gesagt. Ich nehme an, daß sie sich auf die Rolle Pharaos im Verlauf der Heilsgeschichte bezog und zunächst mit seinem Seligwerden nichts zu tun hatte. Ich mag hier irren, das gebe ich gerne zu: Jedoch läßt uns der Gedankengang des Schreibers von Römer 9 diese Schlußfolgerung ziehen.

Gott ist in seinem Handeln in der Geschichte der Völker völlig souverän. „Er setzt Könige ab und setzt Könige ein«, lesen wir in Daniel 2, 21 b. Dasselbe tut Er auch mit Präsidenten und Diktatoren. Wer glaubt heute noch daran, daß Gott die Weltgeschichte leitet und ordnet? Und doch ist es der Fall, und wir zweifeln nicht daran. Pharao war ein Mann, der von Anfang an wider die Wahrheit eingestellt war. Er wollte nicht hören, was Gott ihm durch Mose sagen ließ, denn sein Herz war verhärtet. Diesen Mann gebrauchte Gott, um Seine Macht vor allen Völkern zu offenbaren und ihnen den Weg zur Gottesfurcht zu ebnen. Selig der Mensch, der gelernt hat, aus der Geschichte der Völker seine Lektionen zu ziehen! Wie blind sind die Menschen of t im Blick auf die Weltgeschichte!

Es ist, als wenn Paulus einen Fragesteller aus den Reihen seiner Leser sprechen hörte, wenn er nun die Frage aufwirft: „Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem \Villen widerstanden?« Noch nie ist es einem Menschen gelungen, Gott auf die Länge zu widerstehen. Früher oder später mußte er vor Ihm kapitulieren. Somit ist es ja wohl auch fruchtlos, sich um sein weiteres Geschick zu bemühen, denn Gott tut ja doch, was Er will. So oder ähnlich mag das Gegenargument manches Lesers klingen. Darauf gibt Paulus eine Antwort, die uns alle in den Staub vor Gott zwingt, die uns den Mund für weitere Argumente schließt. „Wer bist du denn, daß du mit Gott rechten willst?« Das ist eine durchaus berechtigte Frage, denn noch nie hat ein Werk zu seinem Meister, der es machte, gesagt: „Warum machst du mich also?« Es liegt doch völlig in der Macht des Töpfers, aus einem Klumpen Lehm eine Vase und einen einfachen Kochtopf zu machen. Oder würde diese außerhalb seines Machtbereiches liegen? Wenn also Mose, der auch ein gewöhnlicher sterblicher und sündiger Mensch war, von Gott dazu erwählt wurde, der Führer Israels zu werden, Pharao dagegen, der seinem natürlichen Wesen nach Mose ähnlich war, dazu erweckt wurde, damit Gott an ihm seine Macht vor allen Völkern offenbare, wen geht das dann etwas an? Wer kann Gott hier einen Vorwurf machen, da Er doch der Schöpfer beider Männer ist. Und wenn Gott aus allen Völkern sich das kleinste und geringste Volk, Israel, dazu er wählt, daß es der Träger der Gottesoffenbarung unter den Völkern wird, wer kann Ihm vorwerfen, Er sei ungerecht?

So hat der Schreiber aus Gottes Handeln mit einzelnen Menschen und mit ganzen Völkern den Beweis erbracht, daß Gott nicht ungerecht ist, wenn Er sich in Seiner Wahl volle Freiheit vorbehält. Stimmen wir, lieber Leser, dieser Wahrheit zu? Beugen wir uns unter den heiligen und souveränen Willen unseres Gottes? Der Psalmist bezeugt in Psalm 145, 17: „Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen und heilig in allen seinen Werken.«