1. Die Geschichte
1.1 Die Person Bill Hybels
Im Winter 1975 wandte sich im Trinity College in Deerfield, Illinois (USA) ein Dozent für Neues Testament mit folgenden Worten an seine Studenten:
„Möchte irgend jemand von Ihnen etwas wirklich Großartiges mit seinem Leben anfangen? Möchten Sie bei der verlockendsten Aufgabe in dieser Welt mitmachen? Möchten Sie etwas wirklich Spannendes entdecken?“
Worauf wollte er hinaus? Dr. Bilezikian hielt damit nicht hinter dem Berg: „Verschreiben Sie sich der Gemeinde!“
„Der macht wohl Witze!“ dachte einer der Zuhörer, ein dynamischer dreiundzwanzigjähriger junger Mann namens Bill Hybels. Er war in einer sehr traditionellen niederländisch-reformierten Gemeinde aufgewachsen, zu der ihm nichts weniger zu passen schien als diese vollmundigen Bezeichnungen.
Aber dann zeichnete Dr. Bilezikian ein faszinierendes Bild von der neutestamentlichen Gemeinde anhand von Apg. 2 und zeigte gleichzeitig auf, wie weit die meisten heutigen Gemeinden sich davon entfernt haben. In fast jeder Vorlesung kam der Theologe darauf zurück.
Bill war fasziniert. Mit der Zeit begriff er zutiefst, daß die Gemeinde die einzige Hoffnung für diese verlorene Welt ist, und er beschloß, sein Leben dem Ziel zu weihen, eine Gemeinde zu gründen, die Apg. 2 so weit wie möglich entsprechen sollte.1 Dies war eins seiner geistlichen Schlüsselerlebnisse.
1972 wurde er von einer unabhängigen Gemeinde in Chicago als Jugendpastor angestellt. Hier bekam er es mit Jugendlichen zu tun, die überhaupt keinen gemeindlichen Hintergrund hatten. Bereits drei Jahre später besuchten jede Woche ca. 1200 Teenager seine evangelistischen Veranstaltungen; viele kamen dadurch zum lebendigen Glauben.
1974 heiratete er seine jetzige Frau Lynne.
Ein Jahr später beendete er diesen Dienst; einmal, weil diese Jugendarbeit zu einer immer größeren Belastung für die Gemeinde geworden war, und zum anderen, weil er sich infolge der Vorlesungen von Dr. Bilezikian dazu berufen sah, eine neue Gemeinde zu gründen. Er kündigte seine Stellung, und einige seiner Mitarbeiter schlossen sich ihm an. Bald darauf entstand die Gemeinde, die später den Namen WCCC bekam. Seitdem ist die Person von Bill Hybels eng mit dieser Gemeinde verbunden.
1.2 Die „Willow Creek Community Church“
Im September 1975 gingen Bill Hybels und seine Freunde in einem Vorort von Chicago von Haus zu Haus und baten diejenigen, die nach eigenen Angaben nicht regelmäßig die Veranstaltungen einer Ortsgemeinde besuchten, ihnen mitzuteilen, warum sie dies nicht taten. Die Auswertung ergab vier Hauptgründe:
- Den Predigten fehle jeder Bezug zum Alltag; die Gemeinden haben anscheinend keine Lösungen für die Probleme der Menschen.
- Die Gottesdienste seien leblos, langweilig und liefen immer nach dem gleichen Schema ab.
- Viele Pastoren erweckten den Eindruck, unfehlbar zu sein, und deckten in ihren Predigten die Zuhörer von oben herab mit schroffen und manchmal sogar grausamen Verurteilungen ein.
- Die Gemeinden bäten immer um Geld.
Diese „Steine des Anstoßes“ wollten Bill Hybels und seine Mitarbeiter in ihrer Gemeinde unbedingt meiden.
Im Oktober 1975 fand der erste Gottesdienst statt, und zwar im gemieteten Willow Creek-Kino mit 970 Sitzplätzen. Nach einem Jahr kamen schon regelmäßig 1.000 Besucher, und in den beiden folgenden Jahren wuchs die Zahl auf 3.000 an, so daß jeden Sonntag drei Gottesdienste durchgeführt werden mußten. 1981 konnte die Gemeinde dann in ihr eigenes Gebäude einziehen.2
Warum Gottesdienste unregelmäßig besucht werden
1978 geriet die Gemeinde in eine ernste Krise. Im Zusammenhang mit dem Erwerb eines Grundstücks und den Bauplänen für das Gemeindehaus entstanden ungeahnte finanzielle Schwierigkeiten. Schlimmer noch waren die Probleme mit den Mitarbeitern. Sie waren alle extrem überlastet, und ein echtes Miteinander gab es nicht, geschweige denn eine Leitungsstruktur. Niemand war niemandem gegenüber verantwortlich. Als Bill Hybels wesentlich stärker als bisher die Führungsrolle übernahm und dafür sorgte, daß Älteste gewählt wurden, akzeptierten die anderen Mitarbeiter dies, obwohl sie eigentlich nicht einverstanden waren. Bill Hybels hoffte, diese Spannungen würden sich mit der Zeit legen. Er gibt heute offen und unumwunden zu, daß das ein Fehler war-einer von mehreren in dieser Zeit.3
Leitender vollzeitlicher Mitarbeiter lebte im Ehebruch
Zu diesen Fehlern gehört auch, daß einem leitenden Mitarbeiter, der im Ehebruch lebte, unter gewissen Auflagen erlaubt wurde, seinen Dienst fortzusetzen-man wollte ihn nicht vor der Gemeinde bloßstellen.4 Etwa ein halbes Jahr darauf mußten die Ältesten feststellen, daß der Mitarbeiter sein Verhalten nicht geändert hatte und auch anscheinend nicht bereit war, dies zu tun. Er lehnte ein Gespräch darüber ab und kündigte.
Als die Ältesten die Gemeinde darüber informierten, nannten sie den wahren Grund dieser Kündigung nicht, weil sie weiterhin meinten, den ehemaligen Mitarbeiter schützen zu müssen. Viele Gemeindeglieder ahnten, daß mehr hinter dieser Trennung stand als die von den Ältesten genannten unterschiedlichen Ansichten bzgl. des Dienstes. Nicht wenige zogen die falsche Schlußfolgerung, Bill Hybels strebe nach mehr Macht in der Gemeinde, und so kam es zu Anschuldigungen und Mißtrauen und sogar zu Feindseligkeit. Aber die Ältesten meinten, weiterhin an ihrer Geheimhaltung festhalten zu müssen.5
Ein weiterer Fehler lag in der mangelnden Ausgewogenheit der Verkündigung von Bill Hybels. Er betonte stark die Liebe Gottes, aber dies geschah auf Kosten der Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes. Das hatte leider negative Konsequenzen. „Die Gnade wurde allzu oft eine Lizenz dafür, mehr zu sündigen“, schrieben Lynne und Bill Hybels in ihrem Buch selbstkritisch über diese Zeit.6
Die immer schlimmer werdenden finanziellen Probleme der Gemeinde öffneten Bill Hybels schließlich die Augen für sein Versagen. Er tat Buße darüber und bekannte dies auch den Ältesten, und so kam es schließlich zu einem Neuanfang und zur Konsolidierung. 1981 wurde das Gemeindehaus eingeweiht, und die Zahl der Gottesdienstbesucher nahm stetig zu, so daß heute jede Woche fünf Gottesdienste veranstaltet werden, an denen insgesamt 20.000 Menschen teilnehmen.7
Buße führte zum Neuanfang
Anfang der Neunzigerjahre kam es noch einmal zu einer Krise. Sie bestand u.a. darin, daß die Gemeindestrukturen, die sich bis dahin bewährt hatten, dem extrem schnellen Wachstum der Gemeinde nicht mehr gewachsen waren. Alles wurde zu anonym, und die Gemeindeverwaltung sowie viele Dienstbereiche waren hoffnungslos überfordert. Bill Hybels beschrieb dies später so:
„Es war nicht so, als hätte eine Zündkerze eine Fehlzündung gehabt. Es war, als wenn die ganze Kurbelwelle geschmolzen wäre. Deshalb konnten wir da nicht einfach mit einem kleinen Schraubenschlüssel herangehen. Wir mußten den Motor auseinandernehmen.“8
Dieses Problem wurde u.a. dadurch gelöst, daß man begann, darauf hinzuarbeiten, daß möglichst viele Gemeindeglieder und Gottesdienstbesucher in „Kleingruppen“ integriert wurden. Dies wurde zu einem zentralen Punkt des WCKs.
1992 wurde die „Willow Creek Association“ gegründet, die weltweit Konferenzen veranstaltet, die das WCK bekannt machen. Außerdem produziert und vertreibt diese Organisation Informations- und Lehrmaterial.9 Ein Jahr später sprach Bill Hybels auf dem „Gemeindekongreß“ in Nürnberg, 1995 auch im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hamburg. Unter dem Titel „Gemeinde für andere“ fanden ebenfalls in Hamburg im November 1996 zwei Kongresse statt, die der Vorstellung des WCK dienten. Im Februar 1998 ist ein weiterer solcher Kongreß in Oberhausen durchgeführt worden.
2. Das „Willow Creek“-Konzept
2.1 Der Auftrag
Die WCCC sieht ihren Auftrag in der Evangelisation darin, „dazu beizutragen, daß kirchendistanzierte Menschen zu hingegebenen Nachfolgern Christi verwandelt werden“.10
„Kirchendistanziert“ meint Menschen, die keine wiedergeborenen Christen sind
Das Wort „kirchendistanziert“ ist eine ungeschickte Übersetzung. Das hängt damit zusammen, daß das englische Wort „church“ sowohl mit „Gemeinde“ als auch mit „Kirche“ übersetzt werden kann. Die deutschen Übersetzer neigen leider dazu, zwischen diesen beiden Begriffen nicht zu differenzieren, so daß in den deutschen Ausgaben der „Willow Creek“-Bücher oft das Wort „Kirche“ steht, wo eigentlich der Begriff „Gemeinde“ benutzt werden sollte. Mit „unchurched“ oder „kirchendistanziert“ sind Menschen gemeint, die keine wiedergeborenen Christen sind und keinen Kontakt mit einer lebendigen, biblisch orientierten Gemeinde haben.
2.2 Die Zehn Grundwerte (core values
Bill Hybels hat zehn Grundwerte formuliert, die seiner Meinung nach die Grundlage der Arbeit nicht nur seiner eigenen Gemeinde bilden, sondern aller Gemeinden, die sich ernsthaft bemühen, die Prinzipien von Apg. 2 zu verwirklichen:
1. Wir glauben, daß vollmächtige Lehre der wichtigste Katalysator für Veränderungen im Leben von Einzelnen und in der Gemeinde ist.
Bill Hybels erläutert:
„Mit ‚vollmächtiger‘11 Lehre meinen wir eine Verkündigung, die vom Schreibtisch bis zur Kanzel vom Heiligen Geist bevollmächtigt ist und die über eine bloße biblische Genauigkeit hinausgeht, indem sie die Wahrheit so auf die Zuhörer anwendet, daß aus Sündern Heilige werden können. Immer, wenn wir uns auf etwas anderes verlassen, droht Gefahr.“12
2. Wir glauben, daß Gott verlorene Menschen wichtig sind und daher auch der Gemeinde wichtig sein sollten.
Ed Dobson, Pastor einer traditionellen Gemeinde, die seit einigen Jahren Gästegottesdienste nach dem WCK durchführt, rät Gemeindeverantwortlichen, die darüber nachdenken, dies ebenfalls zu tun: „Fangen Sie an, einen besucherfreundlichen Gottesdienst zu veranstalten, weil Sie eine persönliche, tiefe Leidenschaft für Menschen haben, die den Herrn nicht kennen.“13 Wer diese Leidenschaft nicht hat, dem rät er dringend davon ab.
3. Wir glauben, daß die Gemeinde kulturell relevant sein sollte, dabei aber an der reinen Lehre festhalten sollte.
Eine tiefe Leidenschaft für Menschen, die den Herrn nicht kennen
Kulturelle Relevanz bedeutet, daß das Evangelium so verkündigt und gelehrt wird, daß es für die Zuhörer wirklich verständlich wird. Als Christen leben wir heute im Grunde in einer Art Subkultur. Wir haben eine andere Sprache und andere Interessen, lesen andere Bücher und Zeitschriften und hören andere Musik.14 Unsere ungläubigen Nachbarn sind uns in ihrem Verhalten, ihren Vorlieben und ihrer Denkweise in gewisser Hinsicht fast genauso fremd wie Menschen aus fernen Ländern. Wir sind im Grunde in unserem eigenen Land Missionare in einer fremden Kultur. Deshalb müssen wir erst einmal wieder lernen, die Sprache, Kultur und Denkweise unserer nichtchristlichen Landsleute zu verstehen, damit wir ihnen das Evangelium verständlich machen können. Allerdings darf die kulturelle Anpassung natürlich auf keinen Fall den Inhalt des Evangeliums verändern oder verwässern.
4. Wir glauben, daß Nachfolger Christi als echt erkennbar sein und sich nach anhaltendem Wachstum sehnen sollten.
Ein ganz wesentlicher Bestandteil des WCK ist, daß die Christen weder in ihrem Umgang miteinander noch in ihren Begegnungen mit Außenstehenden noch in ihrer Verkündigung den Eindruck erwecken sollten, wichtiger, klüger oder besser zu sein als andere, oder gar, daß sie keine Probleme, Fehler und Schwächen haben. Gerade Nichtchristen haben oft ein untrügliches Gespür dafür, was echt und was unecht ist. Je mehr sie uns kennenlernen, desto mehr erkennen sie auch unsere Schwachpunkte. Deshalb sollten wir unsere Energie nicht damit verschwenden, unsere Fehler zu verbergen, sondern lieber alles daran setzen, geistlich zu wachsen.15
5. Wir glauben, daß die Gemeinde als eine einmütige Gemeinschaft von Dienern und guten Verwaltern ihrer geistlichen Gaben arbeiten sollte.
Nach dem WCK ist es aber sehr wichtig, daß jeder Gläubige gemäß seiner geistlichen Gaben in der Gemeinde eingesetzt wird. Zu diesem Zweck hat Bruce Bugbee u.a. zusammen mit Bill Hybels ein Schulungsprogramm entwickelt, das auf deutsch „DIENST“ heißt: Dienst im Einklang von Neigungen, Stärken und Talenten.
Das Programm unterscheidet zwischen Neigungen, geistlichen Gaben und Persönlichkeitsstil. Unter einer Neigung versteht Bugbee den „von Gott gegebenen Wunsch Ihres Herzens, irgendwo eine Veränderung zu bewirken.“16 Er nennt als Beispiele drei Arten von Neigungen: die Neigung für Menschen, die für Rollen oder Aufgaben sowie die für eine Sache. Mit den geistlichen Gaben sind die im Neuen Testament erwähnten Gnadengaben gemeint. Und mit dem Begriff „Persönlichkeitsstil“ bezeichnet Bugbee die Tatsache, daß jeder Mensch entweder mehr sach- bzw. zielorientiert oder mehr personenorientiert ist.
Ziel dieses Programms ist, jedem Gläubigen zu helfen, seine Neigungen, seine geistlichen Gaben und seinen Persönlichkeitsstil zu erkennen, damit er den richtigen Platz im Dienst seiner Gemeinde.17
6. Wir glauben, daß jeder Aspekt des Gemeindelebens von liebevollen Beziehungen durchdrungen sein sollte.
Dienst im Einklang von Neigungen, Stärken und Talenten.
Dies wird vor allem in den „Kleingruppen“ gelebt; das sind Gruppen von ca. zehn bis zwölf Personen, die sich vierzehntägig treffen, um miteinander in einer Gemeinschaft und geistlichen Verbindlichkeit zu leben, die nur in einem überschaubaren Umfeld möglich ist. Die Gemeinschaft dieser Kleingruppen beschränkt sich übrigens nicht auf die Zusammenkünfte. Folgender Bericht ist sicher kein Einzelfall:
„So setzte sich eine Kleingruppe mit Hingabe für ein krebskrankes Mitglied ihrer Gruppe ein. An jedem einzelnen Tag nahm ein Hauskreisteilnehmer eine Stunde Fahrzeit auf sich, um den sterbenden Freund im Krankenhaus zu besuchen-und das über mehrere Wochen hinweg. Zur Sterbestunde stand der gesamte Hauskreis am Bett und sang das Lieblingslied des scheidenden Weggefährten.“18
7. Wir glauben, daß Lebensveränderungen am besten in Kleingruppen geschehen.
Bill Hybels berichtet von einem Treffen seiner Kleingruppe, bei dem jemand eine Frage stellte. Das war eigentlich nichts Besonderes, aber am gleichen Tag hatte er in der Predigt eine halbe Stunde lang gerade dieses Thema behandelt. Als der Pastor den Fragesteller darauf aufmerksam machte, sagte der nur: „Ach, wirklich?“ Bill Hybels wurde dadurch bewußt, daß das, was auf der Kanzel gelehrt wird, oft schneller wieder vergessen wird, als man meinen sollte. Kleingruppen dagegen stellen seiner Meinung nach die optimale Umgebung her für den geistlichen Wachstumsprozeß. Hier können Christen einander helfen, geistliche Wahrheiten besser zu verstehen und in die Praxis umzusetzen.19
8. Wir glauben, daß eine hohe Qualität Gott ehrt und Menschen inspiriert.
Genieren Sie sich, Fremde in Ihre Gemeinde mitzubringen?
In der WCCC wird dies besonders bei den Gästegottesdiensten beherzigt. Lee Strobel, einer der Pastoren, spricht vom „Duck-Syndrom“, das Christen befällt, wenn sie einen Nichtchristen zum Gottesdienst eingeladen haben und sich dann schämen,
„weil falsch gesungen wird, das Klavier verstimmt ist, die schlechte Akustik durch die defekten Mikrofone nicht besser wird. Oft muß er sich auch ducken, weil die unzusammenhängende Predigt völlig an den Hörern vorbeigeht. Er duckt sich, weil er erkennt, daß die ganze Atmosphäre in der Gemeinde seinem Freund unterschwellig die Botschaft vermittelt: ‚Dies ist ein Ort, an dem halbherzige Anstrengungen gut genug sind, weil es uns … nicht wichtig ist, Gott oder unseren Gästen angemessen zu begegnen.“20
9. Wir glauben, daß Gemeinden von Menschen geleitet werden sollten, die Leitungsgaben haben.
Bill Hybels weist in diesem Zusammenhang auf eine Studie hin, nach der nur sechs Prozent der befragten amerikanischen Hauptpastoren glauben, die Gabe der Leitung zu haben. „Das bedeutet nicht, daß Hauptpastoren, die in erster Linie Lehrer sind, zurücktreten sollten. Statt dessen müssen sie sich mit vom Heiligen Geist befähigten Leitern umgeben, die Älteste, Diakone oder in anderen einflußreichen Positionen in der Gemeinde sind. Die Leute sollten die Freiheit haben, ihre Leitungsgabe auszuüben, während der Pastor sich auf einen lebenverändernden Predigtdienst konzentriert.“21
10. Wir glauben, daß eine volle Hingabe an Christus und Seine Sache für jeden Gläubigen normal ist.
„95 % Hingabe an Gott sind 5 % zu wenig,“ schrieb Bill Hybels einmal in sein Tagebuch.22 Das bedeutet für ihn ganzer Gehorsam gegenüber Gottes Marschbefehlen und völliges Vertrauen zu Ihm. Zu dieser Einstellung möchte die WCCC schlußendlich jeden Menschen bringen. Hier stellte sich den Gemeindeverantwortlichen jedoch die Frage, was eigentlich ein „hingegebener Nachfolger Christi“ ist. Welche Maßstäbe gibt es, um dies zu erkennen? Welche Charakteristika sollten von jedem Gemeindeglied in zunehmendem Maße erwartet werden? Hierfür wurden die sogenannten „Fünf Gs“ formuliert:
2.3 Die „Fünf Gs“
- GNADE (Bekehrung / Wiedergeburt)
- GEISTLICHES Wachstum
- GRUPPE
- GABEN
- GUTE Verwalterschaft
Die drei letztgenannten Punkte werden im Folgenden erläutert:
2.4 Die „Strategie der sieben Schritte“
Welche konkreten Schritte unternimmt die WCCC, um ihr Ziel zu erreichen, dazu beizutragen, daß „kirchendistanzierte“ Menschen zu hingegebenen Nachfolgern Christi verwandelt werden?
Schon am Anfang der Entstehungsgeschichte seiner Gemeinde hat Bill Hybels sieben Punkte formuliert,23 die heute als die „Strategie der sieben Schritte“ bekannt sind und die jeder Mitarbeiter der Gemeinde auswendig kennt und mehr oder weniger bei allen seinen Aktivitäten zu beherzigen versucht.24 Am Beispiel des fiktiven „Herrn Meier“ wird dargestellt, wie aus einem Menschen, der vom Evangelium so gut wie unberührt ist, gemäß dem WCK nach und nach ein hingegebener Jünger Jesu werden kann:
Alle Gemeindeglieder sollen sich um freundschaftliche Beziehungen zu Nichtchristen bemühen
1. Ein hingegebener Jünger Jesu baut eine freundschaftliche Beziehung zum ungläubigen „Herrn Meier“ auf.
„Der heutige Skeptiker wird wohl kaum beim Anblick eines christlichen Autoaufklebers an den Straßenrand fahren und Buße tun“, sagt Bill Hybels.
„Wenn man ihm ein Traktat gibt, wird er es wahrscheinlich in den nächsten Papierkorb werfen. Wenn ein Fremder ihn anspricht, wird er sich abwehrend verhalten. Aber in Beziehungen gibt es Glaubwürdigkeit. Da gibt es Vertrauen. … Deshalb braucht der typische nichtreligiöse Einzelne jemand, der eine echte Freundschaft zu ihm aufbaut, der seine Fragen beantwortet und aufrichtig mit ihm über seine Probleme spricht, der ihm gegenüber in einer demütigen und ehrlichen Weise seinen Glauben auslebt und der im Lauf der Zeit sich das Recht verdient, das sensible Thema ‚Glaube‘ anzusprechen.“25
Das WCK verlangt, daß alle Gemeindeglieder, angefangen mit den Leitern, sich aktiv um solche Freundschaften bemühen. Als Hilfe dafür ist ein Schulungskurs entwickelt worden unter dem Titel „So wird Ihr Christsein ansteckend“ (Becoming a Contagious Christian).26
2. Der Jünger Jesu erklärt Herrn Meier das Evangelium.
In der WCCC wird darauf hingearbeitet, daß jeder Christ in der Lage ist, anschaulich und für Nichtchristen verständlich das Evangelium zu erklären. In dem bereits erwähnten Schulungskurs wird dies gründlich geübt.
3. Der Jünger Jesu lädt Herrn Meier zu besonderen Gottesdiensten ein („Gästegottesdienst“, „Offener Gottesdienst“, „Gottesdienst für Suchende“).
Dies ist sicherlich der bekannteste Bestandteil des WCK. Diese besonderen Gottesdienste wurden eingerichtet aufgrund der Überzeugung, daß es kaum möglich ist, in ein und derselben Veranstaltung so unterschiedliche Ziele wie Anbetung, geistliche Gemeinschaft und geistliche Auferbauung der Gläubigen einerseits und Verkündigung des Evangeliums für Ungläubige andererseits zu erreichen.
Gästegottesdienste sollen qualitativ gute, unterhaltsame, abwechslungsreiche Veranstaltungen sein
Diese Gästegottesdienste werden mit einem hohen Aufwand an Zeit, Energie, Kreativität und auch Geld geplant und durchgeführt, damit die Besucher sich wohl fühlen, eine qualitativ gute, unterhaltsame, abwechslungsreiche Veranstaltung erleben und das Evangelium ohne Abstriche, aber in einer für sie verständlichen und ansprechenden Weise hören
Deshalb erinnert in dem Raum, in dem die Gästegottesdienste durchgeführt werden, nichts an eine Kirche oder einen sakralen Raum; es hängt nicht einmal ein Kreuz an der Wand. Das hilft „Herrn Meier“, seine Schwellenangst zu überwinden. Jemand hat dieses Empfinden einmal mit dem Gefühl verglichen, das ein Christ hat, wenn er zum erstenmal eine Moschee betritt.27
Aus dem gleichen Grund werden keine Choräle gesungen, gibt es keine Liturgie, und vor der Kollekte wird darauf hingewiesen, daß sie nicht für Gäste gedacht ist.28
4. Nachdem Herr Meier zum Glauben gekommen ist, nimmt er regelmäßig an den normalen Gemeindegottesdiensten teil.
Zusätzlich zu den Gästegottesdiensten am Wochenende gibt es in der WCCC an jedem Mittwoch- und Donnerstagabend je einen Gottesdienst für die Gläubigen, der auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Im Gegensatz zu den „offenen Gottesdiensten“ steht hier die Auferbauung und Zurüstung der Christen im Mittelpunkt. Die Gestaltung dieser Gemeindegottesdienste ist mehr oder weniger konventionell, wobei auch in diese Veranstaltungen sehr viel Zeit, Energie und Kreativität investiert wird.29
5. Herr Meier schließt sich einer Kleingruppe an.
Das Kleingruppen-System ist ein viel weniger beachteter Baustein des WCK als die Gästegottesdienste, aber sicherlich genauso wichtig. Warum das so ist, das erklärt Bill Donahue, der in der WCCC diesen Bereich leitet:
„Es ist für einen Pastor unmöglich, großen Gruppen die nötige Aufmerksamkeit und Fürsorge zu widmen und sie zu Jüngern zu machen. Kein Mensch hat die Zeit und Energie, um Hirte für eine Herde von 80, 200 oder sogar 500 Leuten zu sein. Um wie viele Personen kann sich aber ein Leiter wirklich intensiv kümmern? Wir schlagen ein Verhältnis von 1:10 vor-jeder Leiter kann für bis zu zehn Mitglieder sorgen. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter in Ihrer Gemeinde ist Ihre Zeit eingeschränkt. Wenn Sie Hirte für eine Herde von sechs bis zehn Leuten sind, ist das zwar herausfordernd, aber realistisch. … Wenn sich niemand um mehr als zehn Personen kümmern muß … , hätte jeder in der Gemeinde das Gefühl, daß man sich um ihn kümmert.“30
Eine Kleingruppe ist ein Ort der Loyalität und des Mitgefühls, der Verbindlichkeit und der Fürsorge, des Gebets und des gegenseitigen Aufopferns
Bill Hybels beschreibt die Kleingruppen so:
„Es ist ein Ort der Loyalität und des Mitgefühls, der Verbindlichkeit und der Fürsorge, des Gebets und des gegenseitigen Aufopferns. Es ist eine kleine Truppe, deren Mitglieder füreinander da sind, in der Menschen am Leben anderer teilnehmen und andere an ihrem Leben teilhaben lassen, ihre Schwächen und Ängste zeigen, Rat und Ermutigung suchen, einander zur Rechenschaft ziehen, miteinander geistlich wachsen und Liebe einer anderen Art geben und empfangen können.“31
Der Arbeitsbereich „Kleingruppen“ hat in der WCCC eine straffe Struktur: Jede Gruppe hat einen Leiter und einen „Azubi-Leiter“, der später einmal die Verantwortung für eine Kleingruppe übernehmen soll. Jeder Gruppenleiter wird von einem Coach (Trainer) unterstützt, der für fünf Kleingruppen verantwortlich ist. Jeder Coach wiederum steht unter der Leitung eines hauptamtlichen Bereichsleiters, der maximal zehn Coaches unterstützt.32 Alle Kleingruppenleiter treffen sich monatlich, um immer wieder neu motiviert und geschult zu werden.33
Z. Zt. gibt es 1.000 solcher Gruppen, zu denen etwa 10.000 Menschen gehören.34. Die Gemeindeleitung möchte bis zum Jahr 2001 die Teilnehmerzahl dieser Kleingruppen verdoppeln.35
6. Herr Meier eindeckt, entwickelt und gebraucht seine geistlichen Gaben in der Gemeinde.
„In Willow Creek beginnen wir nicht mit einer ehrenamtlichen Dienstposition, die unbedingt ausgefüllt werden muß, z.B. Viertklässler unterrichten oder das Gebäude reinigen, und bearbeiten Leute so lange, bis sie sich zögernd bereit erklären, zu dienen,“ sagt Bill Hybels. „So frustriert man den einzelnen und demotiviert die Gemeinde. Statt dessen beginnen wir mit dem Menschen. Welche geistlichen Gaben hat Gott ihm oder ihr verliehen? Welche Neigungen, welches Temperament und welche Persönlichkeit hat er oder sie? Wenn das ermittelt worden ist, versuchen wir, für die Einzelperson in einem unserer 94 Arbeitsbereichen eine Dienstposition zu finden, die gut zu ihm oder ihr paßt. Das Ergebnis: die Menschen dienen mit Freude und Effektivität, mit Erfüllung und Ausdauer, und alle können nur staunen darüber, daß Gott Seine Gemeinde geschaffen hat als eine Gemeinschaft von Menschen, die miteinander verbunden und voneinander abhängig sind und zu der jeder einen einzigartigen Beitrag leisten kann.“36
Dienst nach Neigung, Temperament und Persönlichkeit
Zwei Hauptamtliche und ca. 65 ehrenamtliche Mitarbeiter sind für diesen Bereich verantwortlich. Für jede einzelne Aufgabe in der Gemeinde gibt es eine detaillierte Stellenbeschreibung, Ansprechpartner, Fortbildungskurse usw. Etwa 150 Gemeindeglieder pro Monat durchlaufen diesen Prozeß.37
7. Herr Meier geht mit seinem Besitz so um, daß Gott dadurch verherrlicht wird.
Es geht nicht in erster Linie um das Geben des Zehnten, auch nicht um das Geben für das Reich Gottes an sich. Bill Hybels sagt dazu:
„Letztendlich ist finanzielle Verwalterschaft keine Geldsache. Es ist eine Herzenssache. Und darum ist sie der letzte der sieben Schritte. Das menschliche Herz muß umgewandelt werden, bevor sich die völlige Hingabe des Betreffenden auch in seiner Brieftasche zeigt.“38
3. Kritik am WCK
Ein (anscheinend lutherischer) deutscher Theologe namens Kai S. Scheunemann hat nach mehreren Besuchen der WCCC ein Büchlein verfaßt, das einen aufschlußreichen Einblick gibt, das aber leider völlig unkritisch ist. Von Wolfgang Bühne stammt eine zweieinhalbseitige Stellungnahme, die sich hauptsächlich auf das Buch „Ins Kino gegangen und Gott getroffen“ bezieht; außerdem gibt es eine elfseitige Beurteilung von Wilfried Plock. Beide setzen sich kritisch mit dem WCK auseinander, genauer gesagt: mit gewissen Aspekten des WCK. Im Herbst 1997 erschien das sehr empfehlenswerte Buch „Willow Creek-Kirche der Zukunft?“ von G.A. Pritchard, das überaus sachlich und gründlich das WCK darstellt und beurteilt, sich aber bedauerlicherweise im Wesentlichen auf die Gästegottesdienste beschränkt.39 Eine wirklich umfassende und kritische Darstellung und Würdigung gibt es m. W. bisher leider nicht, und auch in diesem Rahmen ist dies nur in relativ begrenztem Maße möglich.
3.1 Die gegensätzlichen Prägungen von Bill Hybels
Dies ist-genau genommen-keine Kritik am WCK, sondern an der Person seines Haupturhebers; aber weil die Person von Bill Hybels sehr eng mit der WCCC und mit dem WCK verbunden ist, erscheint mir gerade die Tatsache, daß viele sehr gegensätzliche Menschen sein Leben und seinen Dienst beeinflußt und geprägt haben, bedeutungsvoll.
Der Dozent für Neues Testament am Trinity College, Dr. Gilbert Bilezikian, ist bereits erwähnt worden. Die beiden wurden bald enge Freunde; Dr. Bilezikian war einer der ersten Ältesten der WCCC.40
Robert Schuller spielt eine Schlüsselrolle im Leben Bill Hybels
Eine Schlüsselrolle hat offenbar auch Dr. Robert Schuller gespielt. Schon während seiner Zeit als Jugendpastor hatte er eine anhaltende Beziehung zu einer Jugendgruppe der Gemeinde von Dr. Schuller in Garden Grove in Kalifornien.41 Ein Buch von Dr. Schuller ermutigte ihn zu der Entscheidung, seine Stelle als Jugendpastor zu kündigen und eine neue Gemeinde aufzubauen.42 Anschließend soll er an einem Seminar von Dr. Schuller über „Erfolgreiche Gemeindeleiterschaft“ in Kalifornien teilgenommen haben.43
Robert Schuller ist eine der bekanntesten, aber aus unserer Sicht auch fragwürdigsten christlichen Persönlichkeiten der USA. Er hat wie kaum ein anderer wie kaum ein anderer in der westlichen Welt das sogenannte „Positive Denken“ verbreitet und verkündigt in seiner „Kristall-Kathedrale“ das „Evangelium des Erfolgs“. Schuller hält es z.B. für eine „plumpe, ungeschickte und unchristliche Strategie, daß man“ in der Evangelisation „erst einmal versucht, den Leuten klarzumachen, wie verloren und sündig sie sind.“44
Ähnlich fragwürdig ist der Einfluß des extremen Charismatikers Dr. Jack Hayford, der angeblich eine lebendigere Anbetung in die Gemeindegottesdienste der WCCC brachte.45
Beeinflußt wurde Bill Hybels andererseits auch durch den konservativ-evangelikalen Theologen Dr. R.C. Sproul46 und den in den USA bekannten Schriftsteller und Pastor John MacArthur.47 Zu beachten ist allerdings, daß die innere Verbundenheit mit den beiden Letztgenannten sehr viel schwächer zu sein scheint als z.B. die mit Robert Schuller.
Diese krassen Gegensätze zwischen den Menschen, die Bill Hybels beeinflußt bzw. geprägt haben, sind merkwürdig. Darauf hat auch Wolfgang Bühne bereits hingewiesen.48
3.2 Die Fragebogen-und Planungsteile des Kleingruppen-Konzepts
Amerikaner scheinen eine Vorliebe für Fragebögen und Formulare zu haben, die genauso ausgeprägt ist wie die Abneigung der meisten Deutschen gegen solche Dinge. Manchmal kommt man leider nicht ohne Fragebögen und Formulare aus, aber z. B. der „Feedback-Bogen für Leiter“, den die Teilnehmer der Kleingruppen ausfüllen sollen,49wird in Deutschland sicherlich nur eine schwache Resonanz auslösen. Das Kleingruppen-Konzept der WCCC enthält außerdem eine detaillierte schriftliche Verpflichtungserklärung,50 die in unserem Land selbst Gläubige, die sonst von diesem System überzeugt sind, wohl eher abstoßen wird. Ähnliches gilt sicherlich für das Formular für den detaillierten Ablaufplan der Kleingruppentreffen51 sowie für das Formular zur „Planung für Lebensumgestaltung“.52
3.3 Die Schwächen des „D.I.E.N.S.T.“-Programms
Das Programm der WCCC, das den Gemeindegliedern helfen soll, die richtige Aufgabe in der Gemeinde zu finden, hat m.E. drei Schwächen: die Überbewertung der Neigungen der Gläubigen, Fehler in der Lehre über die geistlichen Gaben und eine einseitige Auffassung von der Erkenntnis der eigenen Gaben.
1. Überbewertung der Neigungen der Gläubigen
Gott beruft manchmal in Dienste, die den persönlichen Neigungen völlig widersprechen
Bugbee hält es für unbedingt erforderlich, daß jeder Gläubige diese angeblich von Gott in sein Herz gelegten Neigungen erkennt und einen Dienst findet, der nicht nur diesen Neigungen, sondern auch seinen geistlichen Gaben und seinem Persönlichkeitsstil entspricht. Dies ist jedoch m. E. nur in einer sehr großen Gemeinde mit einer großen Vielfalt unterschiedlichster Dienstbereiche und Aufgaben möglich. Überdies gibt es Gläubige, die von Gott eine ganz klare Berufung in einen Dienstbereich erfahren haben, der ihren ursprünglichen Neigungen ganz und gar widersprach.
2. Fehler in der Lehre über die geistlichen Gaben
Bugbee nennt 23 verschiedene Geistesgaben.53 Über die Definitionen kann man unterschiedlicher Meinung sein, zumal einige von ihnen in der Bibel nicht näher erklärt werden. Übrigens wird keine einzige Bibelstelle als Beleg angegeben. Völlig unverständlich ist, daß diese Liste einige sogenannte „Gaben“ enthält, die nirgends im Neuen Testament als Geistesgaben oder Gnadengaben bezeichnet werden: die Fürbitte, die Gastfreundschaft, das Handwerk, die Kreativität und die Organisation. Wie soll eine so fragwürdige Liste Gläubigen helfen, ihre geistlichen Gaben zu erkennen?
3. Eine einseitige Auffassung von der Erkenntnis der eigenen Gaben
Es erscheint zunächst einmal völlig logisch, daß jeder Christ danach streben sollte, zu erfahren, welche Gnadengaben er hat, damit er wirklich sinnvoll und effektiv in der Gemeinde mitarbeiten kann. Die Frage ist nur, warum die Bibel uns nie dazu auffordert, uns um diese Erkenntnis zu bemühen. Mir scheint, daß dies überbetont und überbewertet wird.
Einseitig ist auch die Methode, mit der diese Erkenntnis gewonnen werden soll. Neben der Beschäftigung mit der bereits erwähnten stark fehlerhaften Liste der Gnadengaben ist es vor allem ein Fragebogen, mit dessen Hilfe die Gläubigen ihre geistlichen Gaben herausfinden sollen.54 Diese „Gabentests“ haben eine große Schwäche: ihre Ergebnisse hängen in zu hohem Maße von der Selbsteinschätzung der einzelnen Gläubigen ab.
3.4 Zu häufiges Scheitern am Übergang in die Verbindlichkeit
Warum kommen Wiedergeborene zu Gästegottesdiensten?
Wilfried Plock weist darauf hin, daß in der WCCC viele Menschen „im Gottesdienst für Suchende hängen bleiben“.55 G.A. Pritchard schätzt den Anteil der wiedergeborenen Christen an den 15.000 bis 20.000 Besucher der Gästegottesdienste auf 80-90 %56. Die Ursache dieses Problems scheint weniger in der Gemeinde als solcher zu liegen als im WCK. Hier wird eine Gefahr deutlich, die das WCK mit sich bringt: man neigt dazu, das Prinzip, die ungläubigen Besucher der Gästegottesdienste in ihrer schützenden Anonymität und Unverbindlichkeit zu belassen, damit sie sich nicht bedrängt fühlen, auch dann noch beizubehalten, wenn die Menschen zum Glauben gekommen sind. Ed Dobson sagt:
„Sie zu einer Mitgliedschaft zu drängen, nachdem sie ihr Leben Christus übergeben haben, würde sie höchstwahrscheinlich abschrecken, und sie würden sich von der Gemeinde abwenden.“57
Natürlich soll niemand unter Druck gesetzt werden. Aber es müßte zumindest deutlich gelehrt werden, daß es kein Christsein ohne Verbindlichkeit gibt und daß zur Nachfolge Jesu auch die feste Zugehörigkeit zu einer Gemeinde gehört. Davon würden sich wohl die wenigsten Neubekehrten abgestoßen fühlen, sondern aufgrund ihres geistlichen Wachstumsprozesses würden sich die meisten der Gemeinde anschließen.
In Willow Creek hat man das Problem erkannt. Dies müßte aber auch in den Zielsetzungen der Gemeinde seinen Niederschlag finden, z. B. dadurch, daß in die „Strategie der Sieben Schritte“ ein weiterer Schritt eingefügt wird. Schritt 5 wäre dann: „Herr Meier wird ein offizielles, aktives Glied der Gemeinde“.
3.5 Die Gefahr der Verwässerung des Evangeliums
Wenn man versucht, die biblische Botschaft in einer zeitgemäßen Verpackung den Menschen nahezubringen, geht man das Risiko ein, nicht nur das Äußere, sondern auch den Inhalt dem Zeitgeist anzupassen. Das aber wäre ein unverzeihlicher Fehler.
Willow Creek ist eine Meile breit und einen halben Zoll tief
In der WCCC wird ernsthaft versucht, diesen Fehler zu vermeiden; dies gelingt jedoch in viel zu geringem Maße. Ein ehemaliger Seelsorger dieser Gemeinde sagte einmal: „Willow Creek ist eine Meile breit und einen halben Zoll tief“.58 Pritchard weist nach, daß die Verkündigung in der WCCC in hohem Maße negativ beeinflußt, verkürzt und verfälscht wird durch einen übertriebenen Pragmatismus, durch Einflüsse der amerikanischen Populärpsychologie und durch eine rigorose Anwendung von Marketing-Prinzipien.
Wer in dieser Gefahr jedoch einen Grund sieht, das WCK als Ganzes oder auch nur das Konzept der Gästegottesdienste pauschal abzulehnen, der muß sich fragen lassen, ob wirklich so viel gewonnen ist, wenn wir ausschließlich an unserem herkömmlichen Evangelisationsstil festhalten; denn dann verkündigen wir sicherlich das klare, unverfälschte Evangelium, aber leider hören dies viel zu wenig Ungläubige.
4. Was können wir vom WCK lernen
Wir sollten uns nicht von den Schwächen des WCK davon abhalten lassen, davon zu lernen, indem wir auch hier den guten biblischen Rat befolgen:
„Prüft aber alles, und das Gute haltet fest!“59
4.1 Die Notwendigkeit konkreter, überprüfbarer Zielsetzungen
Wir sind uns alle der globalen Ziele bewußt, die Gott mit Seiner Gemeinde hat: die Verherrlichung Seines Namens, Auferbauung und geistliche Heimat für die Gläubigen, Zeugnis für die Menschen, die den Herrn Jesus nicht kennen usw. Aber uns fehlen meist konkrete, überprüfbare Zielsetzungen sowie klare Strategien, um diese Zielsetzungen zu erreichen. Und so arbeiten wir in unseren Gemeinden oftmals vor uns hin mit verschiedenen Dienstgruppen und -bereichen, die sicherlich ihre Berechtigung haben; aber es fehlt an einer gemeinsamen, klar definierten Zielsetzung und an einer echten Koordination für die gesamte Gemeindearbeit.
Hier können wir wirklich vom WCK lernen. Das Ziel der Evangelisationsarbeit, Menschen nicht nur mit dem Evangelium in Berührung zu bringen, sondern auch darauf hinzuwirken, daß sie hingegebene Nachfolger des Herrn Jesus Christus werden, ist nicht nur konkret und praxisbezogen, sondern es entspricht auch dem Missionsbefehl, in dem es ja bekanntlich nicht nur um die Verkündigung der „Frohen Botschaft“ geht, sondern auch darum, daß Menschen zum Glauben kommen, getauft und zu Jüngern gemacht werden sollen.60
4.2 Die hohe Priorität der verlorenen Menschen
Ich fürchte, daß wir den Menschen, die den Herrn Jesus nicht kennen, in unserem Gemeindealltag meist eine viel zu geringe Priorität einräumen. Haben nicht die Evangelisations-wochen, die wir jährlich oder seltener veranstalten, zumindest teilweise auch eine Art Alibifunktion, indem sie unser schlechtes missionarisches Gewissen beruhigen, damit wir in der übrigen Zeit wieder ungestört unter uns sein können?
4.3 Die Betonung der persönlichen Evangelisation
Gute persönliche Kontakte zu Ungläubigen öffnen sie am ehesten für das Evangelium
Unter den Gläubigen setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, daß Freundschaften oder zumindest gute persönliche Kontakte zu Ungläubigen eine der wichtigsten Voraussetzungen sind, damit sie offen werden für das Evangelium. In vielen Gemeinden wird dies aber leider oft durch gewisse Berührungsängste stark erschwert. Außerdem sind wir oft so sehr in der Gemeindearbeit eingespannt, daß dafür weder genügend Zeit noch Energie mehr übrig ist. Aber der Mangel an Zeit und Kraft ist letztlich eine Frage der Prioritäten. Nach dem WCK muß das Engagement in persönlicher Evangelisation bei den Gemeindeverantwortlichen beginnen und alle Gemeindeglieder erfassen.
Vorbildlich ist auch, daß nach dem WCK die Gläubigen durch eine intensive Schulung dazu angeleitet werden, diesen Dienst der persönlichen Evangelisation zu tun. Es ist manchmal erschreckend, zu sehen, wie viele erfahrene Gemeindeglieder und bewährte Mitarbeiter nicht fähig sind, zu erklären, wie man Christ wird; sie wissen oft nicht, welche biblischen Wahrheiten dazu dargelegt werden müssen, geschweige denn, wie man dies in einer kurzen, aber klaren und für Außenstehende verständlichen Weise tun kann.
4.4 Die Gästegottesdienste
Mir fehlt leider die Zeit, um auf die meines Erachtens z. T. unberechtigte und überzogene Kritik an diesem Teil des WCK einzugehen. Ich halte diese Evangelisationsform für eine durchaus nachahmenswerte Sache, die sich auch in einigen deutschen Gemeinden bereits sehr bewährt hat. Wichtig ist im Hinblick auf den Einsatz von Gesangsdarbietungen, Mutimedia-Präsentationen, Anspielen usw., daß diese Dinge die Predigt auf keinen Fall ersetzen und eigentlich noch nicht einmal ergänzen dürfen; ihr Zweck muß vielmehr darin bestehen, die Menschen vorzubereiten „auf den Augenblick im Gästegottesdienst, in dem die Bibel aufgeschlagen und gelehrt wird. Die Verkündigung sollte immer im Mittelpunkt stehen, weil es schließlich das Wort Gottes ist, das dazu fähig ist, das Leben von Menschen zu verändern.“61
Sollten uns die Verlorenen nicht der Mühe wert sein?
Großer Wert muß dabei auch darauf gelegt werden, daß das ganze Programm „aus einem Guß“ ist, d. h., daß alles, was im Gästegottesdienst geschieht, zum Thema der Predigt paßt. Außerdem muß an alle Teile des Programms ein hoher Qualitätsmaßstab gelegt werden. Das bedeutet natürlich, daß die Vorbereitung dieser evangelistischen Veranstaltungen sehr viel mehr Mühe macht als die eines normalen Gemeindegottesdienstes. Aber sollten uns das die Verlorenen nicht wert sein?
4.5 Die Kleingruppen
Einige Einzelheiten des Kleingruppen-Programms des WCK lassen sich, wie wir gesehen haben, wohl kaum auf deutsche Gemeinden anwenden. Aber je größer eine Gemeinde ist, desto nötiger braucht sie solche Kleingruppen, am besten so viele, daß jedes Gemeindeglied in einen solchen Kreis integriert werden kann. Was unsere Gemeindeglieder brauchen an Lehre (zumindest im Hinblick auf die praktische Umsetzung im Alltag), an echter Gemeinschaft und Verbindlichkeit, damit sie wirklich kontinuierlich geistlich wachsen können, das finden sie in unseren Gottesdiensten, Bibel- und Gebetsstunden allein in viel zu geringem Maß. Und es ist eine Illusion, zu meinen, z. B. 3 bis 6 Gemeindeverantwortliche könnten sich wirklich um 100 bis 300 Gemeindeglieder kümmern.
Manche unserer Hauskreise erfüllen diese Aufgabe sicherlich bereits. Wichtig ist aber, daß die Leiter dieser Hauskreise und Kleingruppen betreut und weitere Leiter angeleitet und geschult werden, damit noch mehr Kleingruppen begonnen werden können.
4.6 Der gabenspezifische Einsatz der Mitarbeiter
Viele Geschwister berauben Gott um das, was ihm gehört
Was wir vom D.I.E.N.S.T.-Programm lernen können, ist, daß wir als Gemeindeverantwortliche die höchst wichtige Aufgabe haben, jedem Gemeindeglied eine Aufgabe zu geben, die seinen geistlichen Gaben und seiner Persönlichkeit so weit wie möglich entspricht.
Vorbildlich ist auch der Ansatz des WCK, nicht nur von den Aufgaben auszugehen und zu überlegen, wer für welche Dienste geeignet ist, sondern auch umgekehrt bei den einzelnen Gemeindegliedern anzusetzen und sich darüber Gedanken zu machen, welche Dienste sie mit ihren besonderen Gaben am besten tun könnten. Wenn jemand gebraucht wird für eine bestimmte Aufgabe, dann ist es natürlich am einfachsten, in der Gemeinde auf die Wichtigkeit dieses Dienstes hinzuweisen und darum zu bitten, daß sich Freiwillige melden. Aber die Wahrscheinlichkeit, daß auf diesem Wege der richtige Mitarbeiter gefunden wird, ist gering.
4.7 Die Betonung der christlichen Verwalterschaft
Ich frage mich, ob diese Lehre heute in unserer Verkündigung ausreichend betont wird. Ich halte nichts davon, Gläubige in irgendeiner Weise zu bedrängen, damit sie für das Reich Gottes opfern bzw. mehr opfern, aber es macht mich traurig, zu sehen, daß manche Christen meinen, sie könnten sich das nicht leisten. Diese Geschwister berauben Gott um etwas, was Ihm gehört, und sich selbst um wunderbare Erfahrungen mit der Versorgung, dem Segen und der Treue Gottes. Sind wir vielleicht mit schuld daran, indem wir die Lehre der christlichen Verwalterschaft zu wenig betonen?
Zusammenfassend möchte ich sagen, daß ich die Euphorie nicht teilen kann, die in unserem Land teilweise im Hinblick auf das WCK vorherrscht. Ich kann aber die Kritik daran teilweise auch nicht nachvollziehen, und ich bin davon überzeugt, daß wir nur davon profitieren können, wenn wir uns gründlich und unvoreingenommen damit beschäftigen und bereit sind, davon zu lernen.
Literatur
- Bugbee, Bruce: Auf mich kannst du bauen (Projektion J / R. Brockhaus 1996)
- Bühne, Wolfgang: „Ins Kino gegangen und Gott getroffen … „ Die Geschichte von Willow Creek (Zeitschrift „fest und treu“ Nr. 2/96 und 3/96)
- Dobson, Ed: Der offene Gottesdienst (Projektion J 1996)
- Donahue, Bill: Authentische Kleingruppen leiten (Projektion J 1997)
- Hunt, Dave/ McMahon, T.A.: Die Verführung der Christenheit (Christliche Literaturverbreitung 1987/2)
- Hybels, Bill: Willow Creek Vision 2001 (Projektion J 1996)
- Hybels, Bill / Mittelberg, Mark: Bekehre nicht-lebe! (Projektion J 1995)
- Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church (Zondervan 1995) (deutscher Titel: Ins Kino gegangen und Gott getroffen)
- idea-spektrum (Informationsdienst der Evangelischen Allianz e. V.)
- MacArthur, John F.: Wenn Salz kraftlos wird (Christliche Literaturverbreitung 1996)
- Plock, Wilfried: Willow Creek Community Church-Eine differenzierte Beurteilung – (Biblischer Gemeinde-Dienst, Edisonstr. 14, 68309 Mannheim)
- Pritchard, G.A.: Willow Creek-die Kirche der Zukunft? (Christliche Literaturverbreitung 1997)
- Scheunemann, Kai S.: Kirche für Distanzierte (Projektion J / R. Brockhaus 1995)
- Strobel, Lee: Beim Wort zum Sonntag schalt‘ ich ab (Projektion J / R. Brockhaus 1995)
- Strobel, Lee: Was würde Jesus zu Madonna sagen? (Projektion J / R. Brockhaus 1995)
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 46ff. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 59; Scheunemann, Kai S.: Kirche für Distanzierte, S. 29. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 75-76. ↩
A.a.O., S. 77-78. ↩
A.a.O., S. 81-82. ↩
A.a.O., S. 87-88. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 123 (Übersetzung: DF). ↩
Scheunemann. Kai S.: Kirche für Distanzierte, S. 17. ↩
A.a.O., S. 125. ↩
A.a.O., S. 125. ↩
Englisch: anointed=gesalbt, Anm. d. Verfassers. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 184 (Übersetzung: DF). ↩
Dobson, Ed: Der offene Gottesdienst, S. 19. ↩
A.a.O., S. 14-15. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church., S. 187-188. ↩
Bugbee, Bruce: Auf mich kannst du bauen, S. 33. ↩
Siehe auch Bill Hybels: Willow Creek Vision 2001, S. 30. ↩
Scheunemann, Kai S.: Kirche für Distanzierte, S. 51. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 177-178; vgl. Bill Donahue: Authentische Kleingruppen leiten, S. 20. ↩
Strobel, Lee: Beim Wort zum Sonntag schalt‘ ich ab, S. 190. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 193 (Übersetzung: DF). ↩
A.a.O., S. 193. ↩
A.a.O., S. 68. ↩
Scheunemann, Kai S.: Kirche für Distanzierte, S. 59. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 170 (Übersetzung: DF). ↩
Siehe dazu Hybels, Bill: Bekehre nicht-lebe! ↩
Lee Strobel: Beim Wort zum Sonntag schalt‘ ich ab, S. 171. ↩
A.a.O., S. 206-207. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 175-177; Scheunemann, Kai S.: Kirche für Distanzierte, S. 69-70. ↩
Donahue, Bill: Authentische Kleingruppen leiten, S. 18. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 177 (Übersetzung: DF). ↩
Donahue, Bill: Authentische Kleingruppen leiten, S. 37. Diese Struktur wurde übernommen von Carl George (Gemeindemodell für die Zukunft: die Meta-Gemeinde. Wie eine Gemeinde wächst und doch familiär bleibt; Aquila-Verlag Frankfurt/Main 1994). ↩
Scheunemann, Kai S.: Kirche für Distanzierte, S. 72. ↩
A.a.O., S. 50. ↩
Bill Hybels: Willow Creek Vision 2001, S. 33. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 179 (Übersetzung: DF). ↩
Scheunemann, Kai S.: Kirche für Distanzierte, S. 72-73. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 181 (Übersetzung: DF). ↩
Pritchard, G.A.: Willow Creek-Kirche der Zukunft? ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 76. ↩
A.a.O., S. 68. ↩
A.a.O., S. 51. ↩
Pritchard, Gregory: Willow Creek Seeker Services, S. 49, zit. nach Plock, Wilfried: Willow Creek Community Church, S. 8. ↩
Christianity Today, 5. Oktober 1984, S. 12, zit. nach Hunt, Dave / McMahon, T.A.: Die Verführung der Christenheit, S. 15. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 99. ↩
A.a.O., S. 98. ↩
A.a.O., S. 76. ↩
Bühne, Wolfgang: „Ins Kino gegangen und Gott getroffen …“. ↩
Donahue, Bill: Authentische Kleingruppen leiten, S. 163-164. ↩
A.a.O. S. 98-101. ↩
A.a.O., S. 109-112. ↩
A.a.O., S. 92-93. ↩
A.a.O., S. 63-64. ↩
A.a.O., S. 65. ↩
Plock, Wilfried: Willow Creek Community Church-eine differenzierte Beurteilung, S. 6. ↩
Pritchard, G.A.: Willow Creek-die Kirche der Zukunft?, S. 232. ↩
A.a.O., S. 85. ↩
A.a.O., S. 264. ↩
1. Thess. 5,21. ↩
Mt. 28,19-20. ↩
Hybels, Lynne & Bill: Rediscovering Church, S. 186. ↩