Ist fernöstliche Meditation mit der Bibel vereinbar?, so fragte idea im Februar 2004. Dr. Peter Zimmerling vertrat die Pro-Seite. Als Begründung erwähnte er u.a.:
„Weil es in der evangelischen Tradition kaum noch Meditationsformen gab, kam es seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zur Übernahme von Meditationsmethoden aus fernöstlichen Religionen. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn neben der Chance auch die Grenzen der Integration beachtet werden. … Körperhaltung und Konzentration der Atmung sind wesentliche Voraussetzungen gelingender Meditation. An dieser Stelle kann die evangelische Spiritualität Entscheidendes von der Meditationspraxis der fernöstlichen Religionen lernen. Auch das Ziel der Gedankenstille stammt von dort“ (ideaSpektrum 9/04, S. 19).
In „Erwecklicher Stimme“ Nr. 2, Febr. 97 schrieb Peter Zimmerling zum Thema Vom Segen, seinem Wesen und seiner Kraft unter der Überschrift „Der Segen im Handeln der Kirche“ u.a.:
„Dass auch ein Gestorbener ein Segnender sein kann, ist für uns Protestanten ein zunächst unverständlicher Gedanke … Auch als Vollendeter kann ein Mensch diese Welt segnen. Das belegen nicht nur die Wundererfahrungen an den Gräbern der Märtyrer aus der Zeit der alten Kirche“ (S. 4).
Dies lässt befürchten, dass von dem Autor frommer (katholischer) Spiritismus mit „Segnungserfahrungen“ verwechselt wird, was in unseren Tagen leider gar nicht so selten geschieht.
Seine magische Vorstellung von Segnungshandlungen erkennt man auch daran, dass er im selben Artikel (S. 3) schreibt:
„Um diese Dimension deutlich zu machen, lohnt es sich, leibliche, symbolhafte Segensgesten neu zu entdecken: den Segen mit dem Kreuzeszeichen auf der Stirn und den Segen in Form der Salbung mit Öl … Nicht nur Häuser dürfen gesegnet werden …“
Besonders verhängnisvoll ist die von Dr. Zimmerling empfohlene „Gedankenstille“ in seiner Bejahung der Vereinbarkeit fernöstlicher Meditation mit der Bibel (ideaSpektrum 9/2004). Sie ist der ideale Nähr- boden für die Inbesitznahme durch einen anderen Geist. Sie ist das genaue Gegenteil der von unserem Herrn Jesus so oft betonten Wachsamkeit (Siehe Schluss von Mk 13). Zwar sollen wir als Christen vor Gott stille werden, doch nie mit einem leeren Verstand, wie es gerade Ps 1 und Josua 1,7-8 nahelegen, wo uns echtes Meditieren vorgestellt wird, nämlich dem Nachsinnen über Gottes Wort.
In der New-Age-Bewegung ist die Gedankenstille die Voraussetzung für das Wirken des „kosmischen Geistes“. So empfiehlt der New-Ager H. J. Ament unter der Überschrift „Bewusstseins-Erweiterungs-Programm“ für genau diese „Geisterfahrung“ wörtlich:
„Die Herstellung einer Gedankenleere ist der Idealfall.“
Und der Spiritist Johannes Greber schreibt unter der Überschrift „Die Ausbildung der Medien“, damit man ein Werkzeug der Geister wird, man solle sich nach Gebet und Bibellesen „abwartend ohne irgendwelche geistige Spannung verhalten“ („Der Verkehr mit der Geisterwelt“, S. 133).
Die Vorschläge von Peter Zimmerling sind, so ist zu befürchten, nur die Spitze des Eisbergs. Manche Seminare zum „Erlernen“ von Prophetie, inneren Eindrücken, Träumen und Worten der Erkenntnis erinnern mehr an New-Age-Techniken denn an biblische Charismen.
Auf der diesjährigen Evangelistenkonferenz in Berlin wurde u.a. empfohlen:
„Zudem können Pilgerreisen, das Krankengebet mit Salbung und die Segnung mit Handauflegung die Verkündigung unterstützen, so Zimmerling vor 220 Teilnehmern. Die Menschen sehnten sich in einer emotional kühlen Gesellschaft nach solchen Zeichen“ (ideaSpektrum, 50/2008).
Es erinnert an ein Zitat von Dr. Georg Huntemann:
„Diese Generation kann einen nüchternen Glaubenswandel nicht mehr ertragen. Sie braucht eine religiöse Sinnlichkeit bzw. sinnliche Religiosität“.