ThemenGeschichte der Christen

Ludwig Hofacker: Leben und Wirken

Obwohl Ludwig Hofacker (1798- 1828) nur 30 Jahre alt geworden ist, haben seine Predigten doch eine außergewöhnlich große Wirkung gehabt. Auch nach seinem Tod wurden sie weiter gelesen und erzielten eine große Wirkung. Auch fast 200 Jahre nach seinem Tod lohnt sich die Beschäftigung mit seinem Werk.

Ludwig Hofacker, dessen Geburtstag sich 1998 zum 200sten Male jährte, war der bedeutendste Erweckungsprediger in Württemberg in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts. Hofackers Predigten haben auf seine Zeitgenossen wie ein Magnet gewirkt. Sein Freund Albert Knapp schildert dies in seiner Lebensbeschreibung über Hofacker folgendermaßen:

„Es war nichts Seltenes, daß in den Sommermonaten heilsbegierige Landleute einen Weg von 6 bis 8 Stunden zu Fuß machten, um der sonntäglichen Predigt Hofacker`s anzuwohnen, und noch am nämlichen Tage nach Hause kehrten. Man mußte wenigstens eine Stunde vorher in die Kirche kommen, wenn man noch Platz finden wollte …“1

Diese Schilderung genügt, um deutlich zu machen, daß die Person Ludwig Hofackers einen nachhaltigen Einfluß auf ihre Umgebung ausübte, so daß Knapp ihn als den „vielbesprochenste[n] Mann“ Württembergs bezeichnen konnte. Dies ist erstaunlich, wenn man bedenkt, daß seine Wirkungszeit als Prediger auf ca. acht Jahre beschränkt war und durch vier Krankheitsperioden auf etwa die Hälfte verkürzt wurde.2

Zum 200. Geburtstag des württemberger Erweckungspredigers

HofackerAber der Einfluß Hofackers ist nicht nur an seine Person gebunden. Das läßt sich an der Verbreitung von Hofackers Predigtbuch erkennen, „das ein Jahr vor seinem Tode erschien“ und „ein Vierteljahrhundert später in 70000 Exemplaren verbreitet“ war.3 Bis heute haben seine ca. 100 Predigten in einem zweibändigen Werk 51 Auflagen erreicht4 und wurden in insgesamt sechs Sprachen übersetzt.5 Daraus kann man schließen, daß vor allem dem Inhalt seiner Predigten ausschlaggebende Bedeutung zukommt, der unabhängig von veränderten geschichtlichen Kontexten die jeweiligen Leser beeindruckte. Dies weist darauf hin, daß seine Erweckungspredigt in erster Linie allgemeine, grundlegende Inhalte besitzt, wie noch dargelegt werden wird. Trotzdem entbehrt sie nicht ihrer konkreten geschichtlichen Einbettung, wenn es um die Frontstellung gegen den damaligen Zeitgeist der Aufklärung geht, der dem Wort Gottes Abbruch tun will und dabei bis in das gemeine Volk vordringt.6 Das Ziel Hofackers mit seiner Predigt ist immer das ‚Aufrütteln‘ seiner Zuhörer „in der lauen, schläfrigen Zeit…“7

Im folgenden soll nun zunächst Hofackers biographischer Hintergrund dargelegt werden, der die Rahmenbedingung für sein Wirken darstellt und dies teilweise erklärt. Anschließend wird sein Einfluß auf seine Zeitgenossen näher beleuchtet, um dann in einem dritten Teil auf seine Predigt und deren Hintergründe Bezug zu nehmen. Zum Schluß sollen in einer kritischen Bewertung die Mängel seiner historischen Verwertung aufgezeigt werden.

Quellenmäßig stellen die handschriftlichen Briefe der Zirkularkorrespondenz, die Hofacker mit befreundeten Pfarrern führt, die getreuste Quelle dar, da sie ohne die Absicht der späteren Veröffentlichung geschrieben wurden.8 Das im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart vorhandene handschriftliche Manuskript „Des seeligen Hofackers Vikariatsleben vom Spätjahr 1820 bis zum Sommer 1826, für seine Freunde geschrieben von einem derselben“ von Roos, das Schäfer ausgewertet hat, überliefert diese Briefe sehr sorgfältig, während die ausführliche Lebensbeschreibung von Knapp die Originaltexte teilweise überarbeitet. Neben Hofackers Predigten sind dies die wichtigsten Quellen.

1. Biographie

1.1 Hofackers Jugend

Der Vater konnte die Pietisten nicht leiden

Ludwig Hofacker wird am 15. April 1798 als dritter Sohn von Pfarrer Karl Friedrich und Friederike Hofacker in Wildbad geboren. Sein Vater ist ein Anhänger der Tübinger supranaturalistischen Schule, die sich nach Karl Müller zum Ziel setzte, die ‚Neologie‘ des Rationalisms zu bekämpfen, um die Autorität der Bibel in einem System nüchterner Verständigkeit, aber auch durch „gewaltsame Art der Bibelverwertung“ zu verteidigen.9 Damit ist er ein Gegner des Pietismus,10 dessen Gemeinschaften sich auch in der Aufklärung erhalten hatten. So kann die spätere Hinwendung Ludwig Hofackers zum Pietismus durchaus nicht auf sein Elternhaus zurückgeführt werden.

Bei seiner Konfirmation im Frühjahr 1812 entscheidet sich Ludwig auf Anfrage seines Vaters, der ihn bisher zur Ausbildung als Schreiber vorgesehen hatte, Theologie zu studieren. Er schreibt später in seinem Lebenslauf:

„Von nun an war ich zum Theologen bestimmt, und ich war in meinen Gedanken schon ein Pfarrer.“11

Nun folgen für Ludwig eineinhalb Jahre intensiven Lernens im Pädagogium Esslingen, um im Oktober 1813 nach bestandenem Landexamen in das Niedere Seminar Schönthal aufgenommen zu werden. Hier und in der Maulbronner Klosterschule, in die er im Oktober 1814 aufrückt, beginnt Hofacker, ein zunehmend ausgelasseneres Leben zu führen, wobei ihn seine imponierende Gestalt verbunden mit einer „unverwüstlichen Heiterkeit“ zum „Liebling seiner Jugendgenossen“ werden läßt.12 Dies setzt sich auch nach 1816 in der Studentenverbindung ‚Solidia‘ des Tübinger Stifts in einem trinkfreudigen Studentenleben fort.

1.2 Sinneswandlung und Folgen

Ab Sommer 1818 tritt bei Hofacker eine allmähliche Sinneswandlung ein. Von einer inneren Unruhe über seine Verlorenheit geplagt und von dem hinter ihm liegenden zweijährigen philosophischen Grundstudium beeinflußt, sucht er nach Wahrheit. Diese kann er jedoch in den philosophischen Systemen nicht finden. So kommt er schließlich auch durch den Einfluß seines Bruders Maximilian zu dem Entschluß:

„[I]ch brauche Christus, wenn ich nicht zu Schanden werden soll; ich soll sein Diener werden – ich will ihm auch nachfolgen.“13

„Da beten sie wieder, die dummen Pietisten, und dennoch sie haben … Frieden.“

Äußerlich zeigt sich diese Sinneswandlung im Besuch der pietistischen Stiftsstunde ‚Pia‘, über die er früher nur abfällig bemerkte:

„[D]a beten sie wieder, die dummen Pietisten, und dennoch, – die Bursche [sic] haben erst noch, was du selber nicht hast, -Frieden!“14 Allerdings erfährt Hofacker diesen Frieden erst allmählich und durch viele Zweifel hindurch. Von einer „plötzlichen Bekehrung“ kann bei ihm nicht die Rede sein.15

Zunächst erlangt er durch viel Beten und Seufzen Frieden darüber, die Bibel als Gottes Wort zu betrachten. Man kann vermuten, daß die Beschäftigung mit den Philosophen der Aufklärung im Grundstudium derartige Zweifel bei Hofacker zumindest begünstigten. Jedoch ist nicht überliefert, was Ludwig Hofacker an philosophischen Fragen bedrängt hat. Daneben verfällt Hofacker in ein gesetzliches Heiligungsstreben, das, durch die Lektüre von Jakob Böhme bestärkt, in intensivem Bibellesen und stundenlangem Beten und Fasten seinen Ausdruck findet. Sein Mitstiftler und Freund Wilhelm Friedrich Roos ist hierbei sein Gefährte „an den Abgründen der Schwärmerei“.16

Hofacker an den Abgründen der Schwärmerei

In einem späteren Brief an einen Freund beschreibt Hofacker die damalige Beeinflussung durch Böhme folgendermaßen:

„Zwar seine theoretischen Meinungen verderbten bei mir nicht viel, wohl aber seine praktischen, nämlich … seine Rechtfertigungslehre, die ganz den Charakter einer bloßen Heiligungslehre trägt. Ueber ein Jahr lang war mir daher die biblische Lehre von der Versöhnung eine wahre Torheit … Ich stand während meiner ganzen Tübinger Laufbahn in einem schrecklichen Eigenwirken: mit der Theorie in einer Begnadigungslehre, die umsonst angenommen werden … dürfe, – mit der Praxis für mich selbst ferne … von den Wunden des Herrn.“17

Aus dieser erlittenen Schizophrenie erwächst dann wohl auch die spätere Einseitigkeit in seiner Predigt, die nur von Sünde und Gnade handelt und dabei die Heiligung verdrängt.18

Trotz des Einflusses von pietistischen Freunden im Sommer 1819, die ihn von Böhme weg auf die Bibel verweisen, kommt er „nicht völlig aus dem knechtischen Zustande heraus“, sondern er „kasteite … seinen Leib durch die strengste Mäßigkeit und schonungslose Enthaltsamkeit …“,19 da er noch sehr ungewiß und schwankend bezüglich seiner Begnadigung ist. Später schreibt er:

„Von diesem Eigenwillen, namentlich in Essen und Trinken, erlöste mich Gott durch meine Krankheit in Tübingen.“20

Bis dahin besucht er mehrere pietistische Versammlungen: Neben der Stiftsstunde, aus der die Zirkularkorrespondenz hervorgeht, schließt er sich mit oben genannten Freunden einem größeren Zirkel an, der wöchentliche Bibelbetrachtungen abhält. Daneben gehört er einem Erbauungskreis der Stadt an, der von frommen Professoren, Weingärtnern, Schneidern und Schustern besucht wird.21

Nun beginnt Hofacker auch, sich in die Schriften des klassischen Pietismus einzulesen, zunächst Bengel und Oetinger. Seine zur Vorzüglichkeit verbesserten Stiftszeugnisse belegen den nun einsetzenden Studienfleiß. Außerdem wird ihm schon in Tübingen vom Predigerinstitut sein außerordentliches Predigertalent bestätigt, das seine zum Abschluß des Studiums im Sommer 1820 gehaltenen Predigten als „textgemäß, kräftig, ergreifend, … gut angeordnet und geeignet die Gemüter zu bewegen, …“22 bewertet. So soll er eine Repetentenstelle im Stift bekommen. Jedoch wird Hofacker diese Laufbahn durch einen am 18. August 1820 erfolgten und sein weiteres Leben bestimmenden Sturz, der eine tiefe Kopfwunde hinterläßt, verwehrt. Bleibende Schäden sind ein immer wieder auftretendes Nervenleiden und eine chronische Darmträgheit. Zur Genesung bleibt er bis Anfang November in seinem Elternhaus in Stuttgart, wo sein Vater seit 1812 erster Pfarrer der Leonhardskirche und Amtsdekan ist.

1.3 Wirkungsstätten und Krankheitszeiten

Gottes Geist macht ihm begreiflich, ein „entbehrliches Werkzeug“ zu sein

Zunächst erhält Hofacker sein erstes Vikariat in Stetten bei Stuttgart, wo er allerdings nur kurze Zeit wirkt, bevor er noch im November nach Plieningen versetzt wird. Hier wie in Stetten ist der Zulauf groß, so daß viele Fremde aus benachbarten Dörfern in die Predigt kommen. Jedoch kann Hofacker auch hier nicht lange wirken, da schon im Februar 1821 seine erste Krankheitsperiode ausbricht, die ihn bis Spätherbst 1822 lahmlegt und ins Elternhaus verbannt. Später berichtet er über diese Zeit:

„… meine Kopfnerven waren so geschwächt, daß ich eine Ohnmacht befürchten mußte, wenn ich nur in ein Buch hineinsah.“23

Aber der Geist Gottes habe ihm begreiflich machen müssen, daß er ein „entbehrliches Werkzeug“ sei und es nur Gnade sei, wenn er ihn gebrauche.

Im Oktober 1822 beginnt Hofacker, Grabreden und Krankenbesuche für seinen kränklichen Vater zu übernehmen.24) Seine erste Predigt in der Leonhardskirche am 31. Januar 1823 markiert dann den Anfang seines einflußreichen zweijährigen Auftretens bis zum Februar 1825. Knapp berichtet:

„Der Eindruck derselben war entschieden, gewaltig, und verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch die Gemeinde hin, …“25

Da Hofacker im März 1823 Vikar seines kranken Vaters wird, predigt er fast jeden Sonntag bis zu dessen Tod Ende Dezember 1824. Danach hat er als Pfarrverweser nur noch die Nachmittagspredigten zu halten, wobei klar ist, daß er ohne eine Pfarrstelle nicht mehr lange in Stuttgart bleiben kann. Seine Gemeinde sammelt 1600 Unterschriften für eine Petition an König Wilhelm, Hofacker auf die zweite Pfarrstelle der Leonhardskirche zu ernennen. In dieser Zeit, im Februar 1825, setzt die zweite Krankheitsperiode Hofackers bis zum Frühjahr 1826 ein.

Schäfer führt dies auf die Überlastung durch die Arbeit und die Unklarheit der Zukunft zurück. Jedoch überliefert Knapp ein Zirkularschreiben vom 18. Januar 1825, in dem Hofacker schreibt:

„Gottlob, Jesus schenkt mir’s, daß ich innerlich ruhig sein und Alles Seinem Willen anheimstellen kann.“26

Obwohl ihn sein Abgang schmerzen würde, ist er sich dessen bewußt, daß er wohl nicht mehr lange hier bleiben könne; auch aufgrund seiner Predigtweise, „die wegen ihres erwecklichen Bußcharakters wohl nicht über zwei Jahre an einem Orte paßt…“27

Zunächst folgen drei Kuren in Deinach, Gais und St. Moritz, die allerdings das Nervenleiden nicht beheben. Da die zweite Pfarrstelle an der Leonhardskirche anderweitig besetzt wurde, bewirbt sich Hofacker nach seiner Rückkehr im August um eine Stelle in Stuttgart – Stammheim. Er berichtet:

„Ich hatte aber große Angst vor einer Anstellung, weil ich besonders auch mein körperliches Unvermögen schwer fühlte.“28

So bricht Ende Oktober ein entsetzliches Nervenfieber aus, das ihn im November an den Rand des Todes bringt. Jedoch verbessert sich bis Februar 1826 sein Gesundheitszustand so sehr, daß er ein häusliches Dankesfest veranstaltet.

Überlastung durch Arbeit und Unklarheit über die Zukunft

Die erneute Ablehnung seiner Bewerbung für Stammheim durch das Konsistorium29 im März 1826 wird von Hofacker im Manuskript Roos folgendermaßen kommentiert (dabei ist am Rand vermerkt: ‚Nicht allgemein mitteilbar‘):

„Dieses Dörfchen war zu nahe, man wollte mich weiter hinweg haben, man sagte es mir, mit 5 bis 6 Stunden sei man zufrieden. Überhaupt erfuhr ich hier etwas, aber nur etwas unter viel Höflichkeiten, von der Feindschaft gegen das Evangelium.“30

Also bewirbt sich Hofacker auf Anraten für die Pfarrei Rielingshausen, legt dem König jedoch ausdrücklich noch eine andere vor, um durch dessen Entscheidung dem Willen Gottes zu entsprechen. Der Entscheid fällt für Rielingshausen bei Marbach, wo er am 1. Juli 1826 als Pfarrer ernannt wird. Dies stellt seine letzte Wirkungsstätte dar. Doch schon bald nach seiner Ankunft muß er sich einer vierwöchigen Badekur in Neustadt unterziehen, bei der eine tuberkulöse Geschwulst am linken Ringfinger aufbricht.

Nach seiner Heimkehr bekommt auch hier seine Predigt so großen Zulauf, daß die benachbarten Pfarrer fast leeren Bänken predigen. Aber auch „trauliche Stuttgarter Gesellschaften“ und Züge, die zwei Tagereisen bis nach Rielingshausen unternehmen, finden sich ein.31

Ab Neujahr 1827 ist er durch seinen Finger sehr geschwächt, so daß sein Vetter, Vikar Klemm, die Pfarrgeschäfte größtenteils übernimmt. Im Februar 1827 wird schließlich sein Finger abgenommen; jedoch hat die Tuberkulose schon den ganzen Körper samt Kehlkopf angegriffen. So folgt die dritte Krankheitsperiode, die bis Sommer anhält. Ein schwerer Schlag in dieser Zeit ist für ihn der Tod seiner Mutter im Mai 1827.

In seiner letzten Wirkungsperiode ab August 1827 beginnt er, seine Predigten drucken zu lassen und herauszugeben, was nicht ohne innere Anfechtung über seine Eigenliebe und die angebliche Überteuerung seiner Predigthefte verläuft.

Bis Ostern 1828, als er seine letzte Predigt hält, wird er nicht mehr völlig gesund. Dann folgt seine vierte Krankheitsperiode, eine zunehmende Wassersucht, an der er schließlich am 18. November erliegt.

2. Verdienste Hofackers um den Pietismus

2.1 Einfluß auf das Volk

„Laß dich gegen Brüder in Christo, welche die Welt kurzweg Pietisten nennt, nicht durch Vorurtheile einnehmen!“

Hofacker war die Nähe zu den Gemeindegliedern sehr wichtig. So schreibt er aus Stuttgart: „Es gibt für eine Gemeinde kein größeres Unglück, als wenn sie zu glauben anfängt, ihr Pfarrer sei kein Mensch mehr.“ Stattdessen solle er „zutraulich und herzlich“ sein und auch fragen, „ob der Dinkel und Hafer brav ausgebe …“32 Diese Unvoreingenommenheit zeigt er auch gegenüber den Pietisten, was aus einem Brief aus Stetten hervorgeht:

„Laß dich gegen Brüder in Christo, welche die Welt kurzweg Pietisten nennt, nicht durch Vorurtheile einnehmen. … Jeglichen, der … den Namen Jesu frei vor aller Welt bekennet, achte Du, mag er auch Eigenheiten, ja sogar Abgeschmacktheiten haben, welche er will.“33

Über die zwei Privatversammlungen, die er in Plieningen vorfindet (Herrnhuter und Michelianer), schreibt er, man müsse „über den verschiedenen Schattirungen des Christenthums stehen“.34 Damit wendet er sich bewußt gegen den allgemeinen Zeitgeist in Theologenkreisen, wie ihn Lehmann beschreibt:

„Denn je mehr sich die württembergischen Theologen der Aufklärung und dem Rationalismus verschrieben, desto weniger interessierten sie sich für die Konventikel, die ihre pietistischen Amtsvorgänger ins Leben gerufen hatten.“35

Hofacker kümmert sich um die Konventikel, da er sich dessen bewußt ist, daß die vorfindlichen Kirchengemeinden „meist keine christlichen Gemeinden, sondern Pflanzschulen des Christenthums“ sind.36 Haarbeck vermißt jedoch bei dieser Einstellung fehlendes Engagement zur Eingliederung der durch die Predigt ‚Erweckten‘. Hofacker setzt wohl voraus, daß sich diese den bestehenden Konventikeln anschließen. Deshalb will er diese reformieren und „von leerem geistlichem Gerede, das oft in manchen derselben auch bei sonst redlichem Willen stattfindet“37 befreien.38 So hält er in Rielingshausen alle drei Wochen mit den ‚Stundenhaltern‘ und übrigen Männern eine besondere Bibelstunde. Außerdem will er den Horizont seiner Gemeinde weiten, indem er wöchentliche Missionsstunden anbietet, in denen er Missionsberichte der Herrnhuter Brüdermission vorliest.

2.2 Einfluß auf die Pfarrerschaft

Fehlendes Engagement zur Eingliederung der ‚Erweckten‘

Während Hofackers unmittelbarer Einfluß auf den Pietismus auf sein Engagement in Rielingshausen beschränkt bleibt, kann er durch sein Wirken in der damaligen Pfarrerschaft weiteren Einfluß gewinnen.

Zunächst ist hier die Zirkularkorrespondenz zu nennen, die Hofacker mit seinen früheren Tübinger Freunden auf dem Suttgarter Bibelfest im Oktober 1823 einrichtet. Dabei sollen u. a. „Bemerkungen über den Zustand des Reiches Gottes, auch der Reiche dieser Welt und über die Zeichen der Zeit“39 gemacht werden. Exemplarisch sei hier ein Brief Hofackers vom 22. Juni 1827 erwähnt,40 in welchem er sich entschieden für das richtige Verständnis der Rechtfertigungslehre einsetzt, um die eine Kontroverse unter den Brüdern entbrannt ist. Überdies erteilt Hofacker als Sekretär der ‚Gesellschaft‘ dem betreffenden Initiator eine gründliche Ermahnung.

Die Pfarrerschaft als Multiplikator der Erweckung

Ein weiterer Anknüpfungspunkt bildet die ‚Stuttgarter Predigerkonferenz‘, eine Vereinigung von erweckten württembergischen Theologen, die schon seit 1796 bestand, aber erst 1826 durch den Freundeskreis um Hofacker wieder neu belebt wird. Im März 1828 stellt Hofacker die schon erwähnte Verbindung zu Herrnhut wieder her, die aber nach seinem Tod schnell an Bedeutung verliert.41 Lehmann behauptet, daß für die spätere Zeit „die Verdienste Hofackers um die Stuttgarter Predigerkonferenz ebenso wichtig wie seine Predigten“ seien.42 Allerdings vermißt man bei ihm eine weitere Ausführung dieser These. Auch Scheffbuch, der die Predigerkonferenz als Schiene bezeichnet, „über welche die erwecklichen Impulse Hofackers in die württembergische Pfarrerschaft hineingetragen wurden“,43 geht nicht näher auf diese „Impulse“ ein.44 Trotzdem ist der Einfluß Hofackers auf die Predigerkonferenz nicht zu unterschätzen, da er auch in seinen Zirkularschreiben sehr auf Erweckung drängt. So kann Hofacker die Pfarrerschaft als Multiplikator der Erweckung gebrauchen, denn die Erweckung geht nach Müller durchaus vom Pfarrstand aus und wirkt erst durch ihn auch auf die Laienkreise.

3. Hofacker als Prediger

Müller bezeichnet Hofacker als den „bedeutendste[n] und charakteristischste[n] Prediger der Erweckung in Württemberg.“45 Seine Bedeutung zeigt sich sowohl am Massenzulauf als auch an der Verbreitung seiner Predigten, wie einleitend dargestellt wurde. Um das Charakteristische seiner Predigt zu verstehen, muß zunächst auf die Hintergründe seiner Predigt eingegangen werden.

3.1 Die Deutung seiner Zeit

Hofacker betrachtet die Aufklärung als ein Zeichen der Endzeit, wobei Satan „der größte Aufklärer“46 ist. Durch den Rationalismus, aber auch durch den ihn bekämpfenden Supranaturalismus der Tübinger Fakultät, wird letztlich die Vernunft über die Autorität der Bibel gestellt, wobei die ‚Neologie‘ auch vor dem Landvolk nicht Halt macht.47 Deshalb gilt es, die Neologie zu bekämpfen, bevor „der Antichrist kommt“.48

Nach Schäfer ist „Bengels Berechnung für das Hereinbrechen des Tausendjährigen Reiches im Jahr 1836 … der Hintergrund für Hofackers unermüdliche Arbeit …“49 Allerdings bezeugt Hofacker, daß sein Urteil über die Zeit nicht aus dem Bengelischen System, sondern aus Beobachtung der Zeit hervorgegangen sei.50 Trotzdem ist eine Beeinflussung durch Bengel, dessen Erklärung der Offenbarung er liest, nicht auszuschließen, selbst wenn er vermutlich das genaue Datum ablehnt, wie man aus einem Brief aus dem Jahr 1821 folgern kann.51

Auf dem Hintergrund dieser Endzeitstimmung wird auch Hofackers Predigtanliegen verständlich, auf das im folgenden eingegangen werden soll.

3.2 Hofackers Predigtverständnis

Will seine Worte „zu Spießen und Nägeln für Verstand und Herz machen“

Hofacker verfolgt mit seinen Predigten gleichsam einen Frontalangriff gegen seine Zuhörer. Dies beschreibt er mit verschiedenen Bildern.

In einer Verteidigung seiner Predigt gegenüber seinem ehemaligen Tübinger Professor Steudel schreibt er, er wolle seine Worte „zu Spießen und Nägeln für Verstand und Herz machen.“52 In einem Zirkularbrief erklärt er:

„Mein ganzes Bestreben beim Predigen geht darauf, keilförmig zu arbeiten, d.h. den Zuhörern in jeglicher Predigt einen Keil in das Gewissen zu schlagen. – Insofern ist mir die analytische Methode, … etwas fremder, … denn ich möchte sehr centralmäßig zu Werke gehen, und suche daher in jeder Predigt einen Totaleindruck hervorzubringen. … Daher sind meine Predigten mehr erwecklich als erbaulich, …“53

Schließlich ist er von der Dringlichkeit seiner Botschaft so überzeugt, daß er so schreien möchte, „daß man’s vom Südpol bis zum Nordpol hörte“.54 Schäfer vermutet, daß Hofackers Drängen auch von einer Vorahnung seines nahe bevorstehenden Todes geprägt ist.

4.3 Hofackers persönlicher Glaube

Entscheidende Bedeutung für charakteristische Kennzeichen einer Predigt hat die zugrundeliegende Glaubenserfahrung des Predigers. Bei Hofacker ist bis in seine Rielingshauser Zeit noch eine gewisse Gesetzlichkeit anzutreffen, die evtl. noch als Nachwirkung seiner Beschäftigung mit Böhme in Tübingen zu deuten ist. So schreibt er in einem Brief aus Rielingshausen:

„Ich fühle in mir noch ein rechtes Gebilde vom Gesetz her und bitte den Herrn, dasselbige mehr und mehr zu zerstören durch sein Evangelium, …“55

Allerdings kann er schon in Plieningen darauf verweisen, daß sich seine gesetzlichen Wege vermindert haben; dennoch muß er zugeben, daß er bisher nur drei Stunden in seinem Leben völligen Frieden und den ganzen Genuß des Heils in Jesus gehabt habe.56 Dies kann davon herrühren, daß Hofacker zwischen Rechtfertigung und Versiegelung, welche danach erfolge, unterscheidet. Infolgedessen ist er ungewiß, ob er den vollen Gnadenstand schon erreicht hat. Auf diesem Hintergrund lassen sich auch seine abendlichen Zweifel, ob er „in die Hölle komme oder nicht“,57 einordnen, die zwar durch den Glauben behoben werden, jedoch nicht zu einem „freudigen, völlig durchgebrochenen Glauben“ führen.58 Andererseits kann er auch wieder in scheinbar völliger Gewißheit Knapp auffordern:

„Auf denn, entschließ dich einmal und wag’s, zu glauben! Heraus aus dem Grübeln!“59

So läßt sich bei Hofacker eine grundsätzliche Diskrepanz zwischen der eigentlichen theologischen Überzeugung und dem tatsächlichen schwachen und angefochtenen Glauben feststellen, hinter dem ein ausgeprägtes Schuldbewußtsein steht.

3.4 Hofackers Predigtinhalt

Abendlicher Zweifel, ob er „in die Hölle komme oder nicht“

Da Hofacker einerseits um sein eigenes „grundböses Herz“60 und dessen Erlösungsbedürftigkeit weiß, andererseits gegen den verführerischen, die „Güte des Allvaters“ verkündigenden Zeitgeist des Rationalismus61 vorgehen will, verdichtet sich sein Predigtanliegen auf die Notwendigkeit der Buße. Mit seiner biblizistischen Grundauffassung sieht er sich darin bestätigt, da nach seiner Meinung jedes Blatt der Bibel auf irgendeine Weise Buße predige. „Buße predigt das Gesetz, Buße predigt das Evangelium.“62 So versucht Hofacker, beide Elemente in seine Bußpredigten zu integrieren, wobei er das Gesetz als „Zuchtmeister auf Christum benützt“, jedoch dem Evangelium den Vorzug einräumt. Indem Hofacker das Gesetz in seiner überführenden Funktion verwendet, um den Grund der Buße zu legen, zeigt sich nach Raupp der bestimmende Einfluß Luthers, dessen Schriften er u.a. empfiehlt.63 Dies kann dann etwa in einer Predigt zu Neujahr folgendermaßen lauten: „Ihr Ehebrecher, hört’s; ihr Trunkenbolde, hört’s; ihr Diebe, ihr Fresser, ihr Flucher, ihr losen, ihr gottlosen Leute, …64

Von dieser Schilderung der Sünde führt er dann zielgerichtet zur Gnade hin, die sich am Kreuz offenbart. Das „Wort vom Kreuz“ ist für Hofacker „das Höchste und Tiefste, das Heimlichste, das eigentliche Wesen des Reiches Gottes.“65

Dies gilt auch für solche, die meinen, selbst noch etwas vorweisen zu können. Auch sie fordert Hofacker, geprägt durch seine eigenen Erfahrungen, auf, den sogenannten ‚Glaubenssprung‘ zu wagen:

„Weg mit den Lumpen der eigenen Gerechtigkeit und des selbsteigenen Eifers und Frommseinwollens! Heraus aus diesem Lumpenzeug, und als Sünder in die freie Gnade hinein! Wagen muß man … seine Seligkeit, – das heißt, dem Heiland sich unbedingt, auf lauter Gnade hin, ohne alles eigene Recht anvertrauen, …“66

Einseitige Konzentration auf Buße und Bekehrung

Auffallend ist bei Hofackers Predigten seine einseitige Konzentration auf Buße und Bekehrung. Allerdings ist diese Einseitigkeit auch sein erklärtes Anliegen: Er wolle in jeder Predigt „den ganzen Weg des Lebens“ verkündigen und zu der „gekreuzigten Liebe“ einladen. Wenn er „speziellere Materien“ behandeln wolle, trete ihm „der Befehl des Herrn, Buße und Vergebung der Sünden“ zu verkündigen, vor das Herz. Dazu komme noch sein persönliches Unvermögen, andere Dinge zu behandeln. –

„Ich habe keine Gedanken über Das [sic], was sich nicht auf den Heiland, oder nicht auf das innere Leben, insofern Er sich darin gestaltet, und auf Seine unaussprechliche Liebe bezieht.“67

So ist z. B. das Thema Heiligung nicht grundsätzlich ausgeschlossen, aber es ist nach Müller davon verhältnismäßig wenig die Rede. Dies kann neben seiner Verantwortung als Bußprediger möglicherweise auch noch auf das ihn bestimmende Bewußtsein seiner Schuld zurückgeführt werden, das ihn daran hindert, mit gutem Gewissen andere zur Heiligung anzuleiten.

Jedoch ist Hofacker von den tatsächlichen Inhalten seiner Predigt völlig überzeugt, da er sie nicht aus „thörichten Einfällen herausgesprochen“ habe.68 Deshalb lehnt er auch das Urteil seines früheren Professors Steudel ab, der von einem „Ueberbieten der heiligen Schrift“69 spricht

4. Kritische Bewertung

Bei der Beschäftigung mit der Person Ludwig Hofackers bleibt am Ende die offene Frage nach seiner Wirkungsgeschichte bestehen. Man kann natürlich die Verbreitung seiner Predigten verfolgen, aber eine Untersuchung über die Ursachen dieser Verbreitung liegt nicht vor; ebenso wird die Wirkung der Predigt nur an zwei kurzen Bekehrungsgeschichten dargestellt,70 während man sich sonst auf das pauschale Zeugnis Tiesmeyers beschränken muß, der behauptet, daß viele es bezeugt hätten, daß sie durch Hofackers Predigten „dem eitlen Weltleben entrissen“ worden seien. […]71

Erst wenn diese Untersuchungen bezüglich seiner Predigten und der Pfarrerschaft erfolgt sind, kann man auch genauere Aussagen über seinen bleibenden Einfluß auf die Erweckungsbewegung, in deren Kontext er behandelt wird, machen.

5. Was wir von Hofacker lernen können

Die demütige Grundhaltung führt nicht zu einer allgemeinen Kapitulation vor den Herausforderungen seiner Zeit

Die Aktualisierung Hofackers kann auf verschiedene Bereiche unseres persönlichen Lebens und Dienstes ausgeweitet werden. Zunächst sticht Hofackers vorbildlicher Umgang mit seiner Krankheit ins Auge. Er hat daraus gelernt, ein „entbehrliches Werkzeug“ für die Arbeit am Reich Gottes zu sein. Trotzdem führt diese demütige Grundhaltung bei Hofacker nicht zu einer allgemeinen Kapitulation vor den Herausforderungen seiner Zeit und der für ihn daraus resultierenden aufgetragenen Handlungsanweisungen. Hofacker wendet sich entschieden gegen die Vereinnahmung der Bibel durch den Rationalismus. Er läßt es nicht zu, daß die von der Vernunft bestimmten Gedankengebäude über den Aussagen und der Autorität der Schrift stehen bleiben.

Von diesem Bewußtsein getragen, die Schrift gegenüber ‚Vernünfteleien‘ des Zeitgeistes zu verteidigen, ist auch sein Anliegen zu verstehen, seine Predigtzuhörer ‚am Schopf zu fassen‘, sie aufzurütteln „in der lauen, schläfrigen Zeit“, um ihnen „einen Keil in das Gewissen zu schlagen“.

Jedoch verfügt Hofacker auch noch über eine anders geartete ‚Motivationsspritze‘ für seinen Predigtdienst, die für ihn auch existenzielle Bedeutung hat. Damit meine ich die angedeutete Naherwartung der Wiederkunft Christi, die nur ansatzweise besprochen wurde. Diese Hoffnung treibt Hofacker nicht nur bezüglich seines Dienstes an, sondern diese spielt auch in sein privates geistliches Leben hinein. Auf dieser Ebene findet Hofacker auch seinen letztendlichen Erlöser von quälend-zweiflerischen Fragen, gesetzlichen Bestrebungen und nagender Krankheit.

Behalten wir uns die gesunde Polarität in Hofackers Leben vor Augen – zum einen die Demut, die seinem Dienst ein eigenes Gepräge gibt, zum anderen aber auch die Entschiedenheit in Fragen der Apologetik und schließlich bezüglich der Hoffnung der Auferstehung des eigenen sterblichen Leibes und der Wiederkunft Christi.


  1. Albert Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, 4. durchgesehene Aufl. (Heidelberg: Carl Winter`s Universitätsbuchhandlung, 1872), S. 142. 

  2. Ako Haarbeck, Ludwig Hofacker: und die Frage nach der erwecklichen Predigt, Hg. Werner Braselmann, Zeugen und Zeugnisse 8 (Neukirchen: Neukirchener Verlag, 1961), S. 128. 

  3. L. Tiesmeyer, Die Erweckungsbewegung in Deutschland während des neunzehnten Jahrhunderts, 7. Heft: Württemberg (Cassel: Verlag von Ernst Röttger, 1906), S.59. 

  4. Ludwig Hofacker, Predigten für alle Sonn – und Festtage, 2 Bde., 51. Aufl. (Stuttgart: J. F. Steinkopf Verlag, 1977). 

  5. Rolf Scheffbuch. Ludwig Hofacker: Vor allem: Jesus! (Neuhausen – Stuttgart: Hänssler – Verlag, 1998), S. 27. 

  6. Hofacker, Predigten, Bd. 2, S. 588 ff.: Predigt „Am Gedächtnistag des Apostels Thomas“ mit dem Thema „…von dem unseligen Vernunftsstolz.“ S. 596: „Glaubt nicht, daß ich hier nur von dem sogenannten gebildeten Stand oder nur von den Gelehrten rede. Nein, diese Sünde ist auch unter dem Volk eingerissen,…“ 

  7. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 138. 

  8. Gerhard Schäfer, „Ludwig Hofacker und die Erweckungsbewegung in Württemberg“, Bausteine zur geschichtlichen Landeskunde von Baden-Württemberg, Hg. Komission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg (Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer, 1979): 362. 

  9. Karl Müller, Die religiöse Erweckung in Württemberg: am Anfang des 19. Jahrhunderts (Tübingen: Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), 1925), S. 2. 

  10. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 11: Folgenden Ausspruch Karl Friedrich Hofackers hat Knapp überliefert: „Die Pietisten … kann ich nicht leiden; sie laufen, wo sie einander sehen, sogleich zusammen, wie die Hündlein auf der Gasse!“. 

  11. Hofacker, Predigten, Bd. 1, S. 8. 

  12. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 42. 

  13. Hofacker, Predigten, Bd. 1, S. 10. 

  14. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 49. 

  15. Erich Beyreuther, Ludwig Hofacker, Hg. Carsten Peter Thiede (Wuppertal: R. Brockhaus Verlag, 1988), S. 57. 

  16. Hofacker, Predigten, Bd. 1, S. 11. 

  17. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 131. 

  18. Werner Raupp, Klaus Bockmühl, Helmut Burkhardt und Gerhard Maier, Hg. Ludwig Hofacker: und die schwäbische Erweckungspredigt, Theologie und Dienst, Heft 57 (Gießen: Brunnen Verlag, 1989), S. 51 f. 

  19. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 70. 

  20. Ebd., S. 131. 

  21. Auf diesem Hintergrund läßt sich auch Hofackers späteres Engagement für die Rielingshauser Privatversammlungen verstehen, mit deren ‚Stundenhaltern‘ er eine gesonderte Bibelstunde hält; vgl. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 283. 

  22. Raupp, Ludwig Hofacker, S. 18. 

  23. Hofacker, Predigten, Bd. 1, S. 12 f. 

  24. Gerhard Schäfer, der das im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart befindliche handschriftliche Manuskript von Roos „Des seeligen Hofackers Vikariatsleben vom Spätjahr 1820 bis zum Sommer 1826, für seine Freunde geschrieben von einem derselben.“ untersucht hat, stellt fest, daß Hofacker bereits im Mai 1822 als Vertreter seines Vaters teilweise Konfirmandenunterricht erteilt hat. (Vgl. Schäfer, „Ludwig Hofacker und die Erweckungsbewegung in Württemberg“, S. 367. 

  25. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 135. 

  26. Ebd., S. 175. 

  27. Ebd., S. 176 

  28. Hofacker, Predigten, Bd. 1, S. 14. 

  29. Schäfer, „Ludwig Hofacker und die Erweckungsbewegung in Württemberg“, S. 362: Fußnote 20: „Das Konsistorium galt in dieser Zeit noch als Gegner des Pietismus“. 

  30. Ebd., S. 369. 

  31. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 219. 

  32. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 151. 

  33. Ebd., S. 86. 

  34. Ebd., S. 98. 

  35. Hartmut Lehmann, Pietismus und weltliche Ordnung in Württemberg vom 17. bis zum 20. Jahrhundert (Stuttgart: W. Kohlhammer, 1969), S. 135.
    Exkurs: Diese Entwicklung führte schon um 1780 zu einer eigenständigen Richtung im Pietismus, da nun auch Männer aus dem einfachen Volk die Konventikel führten und zunehmend separatistische Tendenzen aufwiesen. Eine Annäherung dieser volkstümlichen Pietisten zu den bürgerlich – landeskirchlichen fand erst 1819 statt, als die Ersteren in der von Hoffmann gegründeten freien Gemeinde Korntal zusammenleben konnten und die extremen Separatisten v.a. nach Rußland ausgewandert waren (vgl. S. 187). 

  36. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 185. 

  37. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 283. 

  38. Exkurs: In einem Brief an die Predigerkonferenz in Herrnhut im März 1828 beschreibt Hofacker u. a. ausführlich die geistliche Situation in den pietistischen Gemeinschaften. Er beklagt mangelnde Organisation und Kirchenzucht, teilweise schläfrige Vorsteher und zu wenig Aufsicht von Amtswegen oder durch die Diasporaarbeiter der Brüdergemeinde. Das größte Übel sieht er im „Geist der Trägheit und Schläfrigkeit“, da er „wahrhaftige und gründliche Bekehrungen“ oft vermißt, obwohl er viel „Laufens und Rennens“ vorfindet und die Gemeinschaften besser als jemals besucht werden. Vgl. Müller, Die religiöse Erweckung in Württemberg, S. 43-50 (Zitate S. 48.). 

  39. Schäfer, „Ludwig Hofacker und die Erweckungsbewegung in Württemberg“, S. 360. 

  40. Vgl. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 276 – 279. 

  41. Exkurs: Müller führt dies darauf zurück, daß sich die Stuttgarter Predigerkonferenz und ihre kleineren Ableger selbst etablierten und die Herrnhuter Nachrichten „vom Reich Gottes in der Welt“ ab 1831 durch den wöchentlich erscheinenden „Christenboten“ ersetzt wurden. Vgl. Müller, Die religiöse Erweckung in Württemberg, S. 19 f. 

  42. Lehmann, Pietismus und weltliche Ordnung in Württemberg, S. 189. 

  43. Scheffbuch, Ludwig Hofacker, S. 43. 

  44. Exkurs: Es darf nicht der Eindruck erweckt werden, daß die im frühen 19. Jahrhundert beginnende „Anstaltsperiode“ mit ihren Missionsvereinen und Verlagsanstalten (vgl. Beyreuther, Ludwig Hofacker, S. 71.) auf Hofacker zurückzuführen sei. Vielmehr entstehen diese Einrichtungen durch die Basler Christentumsgesellschaft, die v.a. durch die Württemberger Spittler, Steinkopf, Blumhardt und Zeller geprägt wird. Vgl. Lehmann, Pietismus und weltliche Ordnung in Württemberg, S. 165. 

  45. Müller, Die religiöse Erweckung in Württemberg, S. 19. 

  46. Hofacker, Predigten, Bd. 1, S. 512. 

  47. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 316. 

  48. Ebd. 

  49. Schäfer, „Ludwig Hofacker und die Erweckungsbewegung in Württemberg“, S. 376. 

  50. Ebd., S. 365. Der Vergleich des Manuskriptes von Roos, „Des seeligen Hofackers Vikariatsleben …“ mit der Lebensbeschreibung von Knapp zeigt, daß Knapp diese Stelle in veränderter Form wiedergegeben hat. 

  51. Vgl. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 92: „[W]er redlich forscht, dem wird der Herr verleihen, was ihm in der Gegenwart vonnöthen ist.“ 

  52. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 315. 

  53. Ebd., S. 156. 

  54. Ebd., S. 176. 

  55. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 238. 

  56. Ebd., S. 154. 

  57. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 292. 

  58. Ebd. 

  59. Ebd., S. 229. 

  60. Ebd., S. 153. 

  61. Heinrich Hermelink, Geschichte der evangelischen Kirche in Württemberg von der Reformation bis zur Gegenwart: Das Reich Gottes in Wirtemberg (Stuttgart und Tübingen: Rainer Wunderlich Verlag Hermann Leins, 1949), S. 369. 

  62. Hofacker, Predigten, Bd. 1, S. 561. 

  63. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 315. 

  64. Hofacker, Predigten, Bd. 1, S. 262. 

  65. Ebd., S. 461. 

  66. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 224. 

  67. Ebd., S. 137 f. 

  68. Knapp, Leben von Ludwig Hofacker, S. 316. 

  69. Ebd., S. 315. 

  70. Vgl. Fr. Buck, Aus Kirche und Mission: Bilder aus dem christlichen Leben Württembergs im 19. Jahrhundert, Hg. Calwer Verlagsverein, Württembergische Väter 3 (Calw und Stuttgart: Verlag der Vereinsbuchhandlung, 1905), S. 28 – 31. 

  71. Tiesmeyer, Die Erweckungsbewegung in Deutschland während des 19.Jahrhunderts, S. 59.