Karl Mays Romane liefern nicht nur Abenteuer, sondern beschreiben fremde Kulturen und Religionen. Was ihn von den meisten anderen Abenteuer-Schriftstellern seiner Zeit unterscheidet, sind seine religiösen Äußerungen. Gerade sind die Bösen besiegt, schon will der Held ihnen vergeben. Mit gottlosen Verbrechern diskutieren Mays Helden über den christlichen Glauben. Sie beten und verteilen die Bibel an Einheimische. – Allerdings war May auch offen für andere Religionen. Hier soll nachgezeichnet werden, wie sich Karl Mays Religiosität entwickelte und welche Spuren sie in seinen Werken hinterlassen hat.
Sicher wäre es übertrieben Karl Mays Romane in erster Linie als religiöse Literatur zu betrachten. Doch spielt der christliche Glaube in persönlichen Äußerungen und vielgelesenen Werken Mays eine prominente Rolle. Lange wurde dieser Glaubensaspekt nur am Rande berücksichtigt und häufig lediglich als Zeitkolorit oder biographische Spur betrachtet. Anlässlich des 180-jährigen Geburtstages und des 110-jährigen Todestages Karl Mays (1842 – 1912) ist es wohl an der Zeit, sich intensiver mit der Bedeutung des christlichen Glaubens im Leben und Werk des deutschen Erfolgsautors zu beschäftigen.
1. Karl Mays Leben
Karl May wurde am 25. Februar 1842 als fünftes von 14 Kindern in Hohenstein-Ernstthal (Sachsen) geboren.Seine Eltern waren bitterarme Weber. Die Kindheit zu Hause war hart und streng. Der Vater wollte Karl fördern, damit der es einmal besser habe. Neben den Schullektionen besorgt er zahlreiche Bücher, damit der Junge noch mehr lernt. Zusätzlich bekam Karl sogar Musik- und Kompositionsunterricht. Als Zwölfjähriger begann er heimlich Abenteuer-Romane zu lesen.
Eine erste religiöse Prägung dürfte es bei Karl May, wie damals üblich, in frühester Jugend gegeben haben. May selbst erwähnt prägende Einflüsse seiner zeitweiligen Blindheit und der orientalischen Märchen seiner Großmutter. Aufgewachsen in einer evangelisch-lutherischen Familie wurde May als Kind getauft, besuchte den Religionsunterricht und wurde 1856 mit vierzehn Jahren konfirmiert.1
„Und die, auf die es hier am meisten ankam, nämlich Vater, Mutter und Großmutter, die waren alle drei ursprünglich tief religiös, aber von jener angeborenen, nicht angelehrten Religiosität, die sich in keinen Streit einlässt und einem jeden vor allen Dingen die Aufgabe stellt, ein guter Mensch zu sein.“2
Nach seiner Schulzeit entschied sich May, den Lehrerberuf zu ergreifen. Ein großer Teil des Unterrichts an dem von ihm besuchten Fürstlich Schönburgischen Lehrerseminar in Waldenburg widmete sich der Religions-, Bibel- und Gesangbuchlehre. Hier wurde er mit der offiziellen Kirchenlehre konfrontiert. May kritisiert nicht so sehr deren Inhalt, wohl aber deren harte, kalte Form, ohne Liebe und Leben.3 Er fühlte sich nur wenig von dieser Form des Glaubens angesprochen.
Während seiner Ausbildung im Lehrerseminar stahl May sechs Christbaumkerzen für seine armen Eltern. Er wurde entdeckt und konnte seine Ausbildung nur infolge der Fürsprache des heimischen Pfarrers von Ernstthal fortsetzen. Schon bei seiner ersten Anstellung kam es erneut zu Problemen. Weil er während einer Klavierstunde die Frau seines Vermieters küsste, wurde Karl May sofort aus der Schule entlassen.4 May wechselte an die Solbrigschen Fabrikschule in Harthau. Während der Weihnachtsferien nahm May eine Uhr, die ihm sein Zimmerkamerad geliehen hatte, mit nach Hause. Dieser zeigte ihn an und die Polizei fand die Uhr bei May. Obwohl May beteuert, er habe die Uhr nur ausgeliehen, wird er zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt. Gleichzeitig wurde dem nun Vorbestraften seine Lehrbefugnis entzogen.
In der Zeit der beiden längeren Gefängnisaufenthalte fiel Karl May in eine tiefe persönliche Krise. Er zweifelte an allem, auch an der Existenz Gottes und der Wahrheit des christlichen Glaubens, wie das „Repertorium Carl May“ und der Entwurf „Ange et Diable“ zeigen.5 Hier gibt May seinen Zweifeln an den Grundlagen christlichen Glaubens Ausdruck:
„ […] ich finde zwischen Gott und Teufel keinen Unterschied. Wer ist wohl schlimmer – ein Gott, welcher wegen eines einzigen Fehlers eines einzigen Menschenpaares, an dessen Fehlerhaftigkeit er noch dazu als Schöpfer die Schuld trug, Millionen und aber Millionen unschuldige Menschen ins Unglück stürzt und wegen eines kleinen Apfelbisses zeitlich, geistig und ewig verdammt – oder ein Teufel, welcher dann und wann eine ungehorsame Menschenseele als Fricassée verspeißt?
[…] Christus kann kein Erlöser sein erstens weil er selbst ein Mensch und zweitens weil er eben blos ein einziger Mensch ist. Wenn ich die Schuld eines Anderen bezahlen will, so darf ich nicht selbst Schuldner sein und muss die ganze Summe entrichten.
[…] Wir sind nicht Ebenbilder Gottes, sondern Gott ist das Ideal des Menschen wie er einst sein wird und sein muss.“6
Diese Äußerungen Mays sind einzigartig. Offensichtlich befand er sich in dieser Zeit in einer religiösen Krise und stand unter dem Einfluss der damals weit verbreiteten Thesen Feuerbachs, nach denen Jesus bloßer Mensch sei und Gott als Projektion menschlicher Wünsche angesehen werden müsse.
Durch die Haft verlor May jegliche positive Perspektive und beging kleinere Diebstähle und Betrügereien. Erneut wurde er festgenommen und zu vier Jahren Haft in einem Arbeitshaus verurteilt (1862). Sein Leben änderte sich nach dem Gefängnisaufenthalt nicht. Erneut wurde er verhaftet und muss 1870 wegen Landstreicherei für vier Jahre ins Zuchthaus nach Waldheim.
Sein Leben änderte sich nach dem Gefängnisaufenthalt nicht
Hier freundete er sich mit dem katholischen Gefängnispfarrer Johannes Kochta an. Karl May fand zum Glauben und spielte in der Gefängniskirche Orgel. Die Gespräche mit Kochta halfen May bei der Klärung seiner theologischen Zweifel und Unklarheiten. Der Katechet ermutigte May darüber hinaus, sich literarisch zu betätigen. Aus dieser Zeit übernahm May eine Offenheit für katholische Frömmigkeit.7
Die unmittelbar im Anschluss an Mays Gefängnisaufenthalt entstandenen Schriften haben einen stark religiösen Einschlag. Von den Beiträgen in der Zeitschrift „Schacht und Hütte“ sind vor allem die umfangreichen „Geographischen Predigten“ und der philosophische Essay „Die Liebe nach ihrer Geschichte“ zu nennen. Hier ist die Ausprägung der christlichen Überzeugung des späteren May schon deutlich erkennbar. Für ihn zeigt sich Gott insbesondere in der Liebe.
„[…] wenn wir uns die Aufgabe gestellt haben, die Liebe nach ihrer geschichtlichen Entwickelung darzustellen, so haben wir es in erster Linie mit einer Betrachtung des Gottesbegriffs zu thun.“8
In seinem Aufsatz beleuchtet May das „Verhältnis zwischen Religion, Wissenschaft und Theologie. Gotteserkenntnis ist Verstandessache, Sache der Wissenschaft; Religion stützt sich nur auf das Gefühl. Deshalb besitzt die Religion auch eine Abneigung gegen die Wissenschaft, die ihre historischen Voraussetzungen untersuchen will. Wo Religion und Wissenschaft dennoch eine Verbindung eingehen, entsteht die Theologie. Diese wiederum bringt die Religion in Gefahr, weil sie die religiösen Traditionen ablehnt oder vernachlässigt.“9
Durch die Reduktion der Welt auf Naturgesetze und Materie werde die persönliche Gottesbeziehung zurückgedrängt. In einer solchen, verwissenschaftlichten Auffassung hat höchsten noch ein anonymer, abstrakter Gott Platz. May nun lehnt die Wissenschaft zwar nicht ab, weist ihren Allerklärungsanspruch aber zurück. Er plädiert für einen persönlichen Gott, dessen Wille über den Naturgesetzen steht.
Gott ist für May der gerechte Richter, der Schöpfer und allmächtige Erhalter der Welt. Er handelt im Einklang mit den Gesetzen der Vernunft.10
Die „Geographischen Predigten“ (1875/76) enthalten Exkurse zu Geographie, Völkerkunde, Biologie, Theologie. Die Besprechung von Phänomenen aus der Natur und dem Alltagsleben wird durch biblisch-theologische Aspekte ergänzt, so z.B. wird bei der Besprechung der Sterne auf den Weihnachtsstern und die fallenden Sterne bei der Apokalypse eingegangen.
Kurz nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis schrieb Karl May seine erste Erzählung „Die Rose von Ernsthal“, die auch gleich veröffentlich wurde. Im Münchmeyer Verlag wurde May als Redakteur angestellt. Mit einer ungeheuren Produktivität verfasste er seine Erzählungen innerhalb kürzester Zeit, vor allem für Zeitschriften. Allein im Jahr 1889 schrieb er 3770 Manuskriptseiten. Seit 1879 schrieb May für die Zeitschrift „Deutscher Hauschatz in Wort und Bild“, eine der damals bedeuten Zeitschrift. 1879 heiratet er seine erste Frau Emma Pollmer. Zusammen zogen sie nach Dresden. Die von May beschriebenen Abenteuer spielten sich vor allem im amerikanischen Westen, im Orient und in Deutschland ab. Immer stärker identifizierte sich Karl May mit den Helden seiner Geschichten: Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi und anderen.11
Karl Mays Straftaten und seine Gefängnisaufenthalte, sowie deren Auswirkungen auf Familie und Leben führten zu einem starken Schuldbewusstsein, das sich auch in seinen Romanen wiederfinden lässt.
Er war sich einer Schuld vor seinen Mitmenschen und vor Gott bewusst
Zwar machte er auch die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen er aufwuchs, für seine Vergehen mitverantwortlich, aber unabhängig davon war er sich einer Schuld vor seinen Mitmenschen und vor Gott bewusst. Im Gegensatz zur Realität seines Lebens schuf May in seinen Romanen (fast) fehlerfreie, ideale Helden, die anderen helfen, Vergebung ihrer Schuld zu erlangen.12
Mit zunehmendem Alter verfügte Karl May über die nötigen Finanzen, die Welt zu bereisen. 1898 brach er zu seiner ersten Orientreise auf, die ihn bis nach Indonesien führte. 1899 war er in Italien und der Türkei. 1908 besucht er zum ersten und einzigen Mal die USA. Gleichzeitig hatte May sich gegen zahlreiche Angriffe von Neidern und Gegnern zu erwehren. Einige Kritiker stellten sogar den Antrag, Mays Schriften auf den „Index verbotener Bücher“ (Index Librorum Prohibitorum) setzen zu lassen, um die Verbreitung seiner Schriften unter katholischen Lesern zu verhindern.13
Während der scharfen Angriffe auf May und sein Werk verteidigte sich der Autor unter anderem mit Stellungnahmen, die er mit dem Pseudonym eines Freundes oder Bekannten veröffentlichte. Am bekanntesten wurde wahrscheinlich Karl Mays „dankbarer Leser“ aus dem Jahr 1902.14 Als Autor firmierte offiziell „ein dankbarer May-Leser“. In diesem Sammelband finden sich Mays Verteidigungen auf die Angriffe des Chefredakteurs der „Kölnischen Volkszeitung“15 aus dem Jahr 1892, bzw. 189916 und zweier kritischer Artikel in der „Frankfurter Zeitung“17 , sowie Auszüge aus 178 an May gerichteter Leserbriefe.18 Unter anderem wurde May vorgeworfen, er fördere die Phantasien mancher seiner Leser, nach denen seine Romane auf realen Reiserlebnissen Karl Mays beruhen und deren Helden Old Shatterhand, Winnetou usw. wirklich existierten. Außerdem wurde moniert, May sei „zu fromm“.19
Daneben fanden sich die nicht ganz unbegründeten Vorwürfe, May erwecke den Eindruck, er sei ein katholischer Autor, er trage einen Doktortitel und verfüge über phänomenale Sprachkenntnisse.
Wohl auch unter dem Druck seiner Kritiker versuchte May ab etwa 1900 „seinem Werk ein neues, anspruchsvolleres, symbolisches Gewand zu geben und auch das bisher Geschriebene in diesem Sinne umzudeuten.“20
Diese Neuorientierung Mays betraf aber nur am Rande seine christliche Lebenseinstellung. Diese blieb bestehen, äußerte sich nur anders. Zeigte sich die christliche Überzeugung bisher in den auf Abenteuer ausgerichteten Erzählungen vor allem im Handeln seiner Helden, versuchte May jetzt die Handlung selbst christlich-symbolisch zu formulieren, wodurch das Element der Spannung und relativen Realitätsnähe zurücktrat.
In seinem Spätwerk engagiert sich May insbesondere für Toleranz unter den Religionen und für politischen Frieden. Am 30. März 1912 starb Karl May im Alter von 70 Jahren in seiner „Villa Shatterhand“, vermutlich an den Folgen einer Lungenentzündung.21
2. Karl Mays Glaube in seinen Schriften
Durchgehend in allen Phasen seines Schaffens finden sich positive christliche Äußerungen in Mays Erzählungen.
Zeitweilig klingen einige Formulierungen Mays fast katholisch. Dabei ist eine wirklich klare konfessionelle Zuordnung kaum möglich, da Mays Aussagen zumeist allgemein christliche Inhalte betreffen, nicht so sehr denominationell besondere. May wird dagegen lange Zeit nichts gegen seinen katholischen Ruf unternommen haben, weil viele seiner Erzählungen in katholischen Verlagen veröffentlicht wurden und zahlreiche seiner Leser ebenfalls der katholischen Kirche angehörten.
Karl May blieb zeitlebens evangelisch
Trotzdem blieb er zeitlebens evangelisch und betonte mit zunehmendem Alter die Einheit des christlichen Glaubens, ja er warb gegen Ende seines Lebens immer stärker für eine allgemeine Toleranz auch anderen Religionen gegenüber, ohne allerdings dabei seine eigene christliche Überzeugung in Frage zu stellen.
Schon in seinen frühen Werken nimmt May positiv Bezug auf christliche Inhalte. Zumeist handelt es sich dabei nicht um theologische Aussagen im engeren Sinne, sondern um christliche Aspekte der von ihm thematisierten Sachverhalte (z.B. Erfindungen, Entdeckungen, Geographie), die er bruchlos mit eigenen Beobachtungen, moralischen Anwendungen und wissenschaftlichen Daten seiner Zeit verbindet.
In seinem Aufstaz „Bete und Arbeite!“ beschreibt May den Fluch und die Notwendigkeit der Arbeit. Kommt der Mensch seinen von Gott vorgeschriebenen alltäglichen Verpflichtungen nach, erkennte er
„das liebevolle Walten einer väterlichen Hand, die ihn hält und durch das Leben leitet, so giebt er auch gern der Ueberzeugung Raum, dass sie ihn weder fallen lassen werde noch könne, wenn der Tag der irdischen Wanderschaft sich einst zu Ende neigt. Der Tod bringt ihm nicht Vernichtung sondern Verwandlung, und mit ruhelosem Forschen sucht er den Schleier zu lüften, welcher zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen hier und dort seine Falten schlägt. […] [erkennt] er seine Nichtigkeit gegenüber der Macht, welche ihn ins Dasein rief. Er kann ihr Nichts vorschreiben, Nichts befehlen; er darf nicht fordern und verlangen, sondern nur bitten und flehen und ist für jede Erfüllung seiner Wünsche das Opfer kindlichen Dankes schuldig – er betet.“22
Insbesondere seine „Geographischen Predigten“, auf die sich May in diesem Zusammenhang später immer wieder beruft, enthalten einige Bezüge zum christlichen Glauben. May schreibt: Wenn man die Weite des Weltalls und die Sterne betrachtet
„[…] dann erhebt sich unser entzückter Blick nicht zur stillen Pracht der Gestirne, ohne Seiner Hoheit, Größe und Macht zu gedenken, Seiner, in dessen Lichte unermeßliche Welten wie geringe Sonnenstäubchen spielen und dessen Schöpfungen keine Schranken kennen.
Jene Gestirne predigen seine Majestät herrlicher, als es der Geist eines Sterblichen vermag. Jene Gestirne, die aus dem ewigen All uns anstrahlen, sind heilige Offenbarungen von oben her, sind Propheten der Ewigkeit, die uns anrufen, sind Weissagungen von dem unbekannten Jenseits, des unserer wartet.“23
Theologisch nicht ganz stimmig spekuliert May später über Leben auf anderen Planeten und die positiv-demütigende Wirkung des Darwinismus. In der Evolutionstheorie sieht May dabei keine Konkurrenz und keinen prinzipiellen Widerspruch zur biblischen Schöpfungsgeschichte. Insgesamt geht es ihm auch schon hier um den Glauben an Gott und seine Offenbarung, nicht so sehr um die dogmatischen Ausdeutungen der christlichen Kirchen.24
In diesen Aufsätzen erwähnt May viele Daten und Zahlen, die er übergangslos mit frommen Gedanken kombiniert. So sieht er beispielsweise die eigentliche Aufgabe der Sterne und Galaxien im Lob Gottes.
„[…] wie unsre Bibel die Sterne nennt jauchzen dem Herrn Sabaoth ihr Hallelujah von Ewigkeit zu Ewigkeit; wir vernehmen ihre Stimme und – sprechen nicht blos von der Musik der Sphären, sondern berechnen mit genauen Zahlen die Intervalle der großen Weltenharmonie. […] Die Heimath, die da droben unsrer wartet, zieht unser bestes und schärfstes Denken himmelwärts […].“25
Im Rahmen seiner Ausführungen über die Funktion des Wassers in der Natur kommt May auf Gott den Schöpfer zu sprechen:
„Bewundern wir vielmehr die Allmacht Gottes, welche aus einer Hand voll Staubes und einer kleinen Menge Wassers Körper formte deren Darstellung selbst der größesten Kunst und Wissenschaft eine ewige Unmöglichkeit bleiben wird und die zur Wohnung von Geistern dienen, deren Ursprung und Zukunft als unerforschte Räthsel in der Hand des himmlischen Vaters liegen.“26
Wie selbstverständlich bezieht May biblische Berichte und Personen in seine Beschreibung der Menschheitsgeschichte ein und behandelt sie als reale historische Ereignisse. In dieser Weise spricht er beispielsweise von Kain, Henoch, Methusalem und Isaak.27
Die Kirche hat für May ihre volle Existenzberechtigung, solange sie nicht störend in die geistige und wirtschaftliche Entwicklung des Volkes eingreift. Insbesondere ist sie verantwortlich für seelische Erbauung und ethische Orientierung.
„Die Güter, welche uns im Heiligthume gespendet werden, sind hoch und wichtig; sie lassen sich nicht mit der Hand erfassen und durch Maaß oder Gewicht bestimmen, aber man kann sie mit dem Herzen ergreifen, und ein solches Herz ist dann geschützt gegen den Schmutz und Staub des irdischen Lebens.“28
Außerdem sind Kirchen für May Orte der Begegnung mit Gott, die insbesondere in der Kindheit einen prägenden Eindruck hinterlassen.
„Wer hätte nicht jenes eigenthümliche Gefühl empfunden, welches das Kind beschleicht, wenn es um ersten Male die Kirche betritt! Und dieses Gefühl verlässt den Menschen nicht, so lange er lebt, selbst wenn er mit dem Glauben seiner Kinderjahre vollständig gebrochen hätte. […] der Grund liegt […] in dem Bande zwischen Vater und Kind, zwischen Schöpfer und Creatur, dessen Knoten tief im Innersten des Menschen geschlungen ist, und welches nie zerreißt, selbst dann nicht, wenn das schwache Geschöpf seinen allmächtigen Erzeuger verleugnet.“29
Innere seelische Ruhe findet der Mensch nach May allein bei dem Gott der Bibel.
„[…] diese Ruhe in Gott, wir haben sie noch nicht gefunden; wir ringen und trachten, wir sehnen und verlangen nach ihr, doch immer suchen wir sie auf verkehrtem und falschem Wege. Darum war uns auch stets der Frieden versagt, welcher einzig und allein im Schooße Gottes zu finden ist.“30
In späteren Schriften konkretisiert sich Mays christliche Orientierung. Auffällig häufig finden sich jetzt Hinweise auf die Schöpfung Gottes, auf das Gebet, auf Nächstenliebe, auf Schuld und Vergebung, auf Gnade, auf ein Leben nach dem Tod und auf Maria.
Durch den Mund seiner Helden tritt May für ein „Christentum der Tat“ ein. Demnach genügt es nicht, von der Überlegenheit des eigenen Glaubens zu reden. Christen müssen an ihren Taten erkennbar sein. Auch Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi sind durch ihr Reden und Handeln Vorbilder. Das Leben des Christen soll den Andersgläubigen von der Wahrheit des christlichen Glaubens überzeugen.
Marah Durimeh bestätigt Kara Ben Nemsi:
„Auch ich habe heute um Mitternacht das Christentum verkündet, aber nicht das Christentum des Wortes, über dessen Sinn die Abgefallenen streiten, sondern das Christentum der Tat, daran niemand zweifeln kann.“31
Mission ist für Karl May selbstverständlicher Bestandteil des christlichen Glaubens. Ganz gleich in welchen Kulturen Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi ihre Abenteuer erleben, sie bekennen sich offen zu ihrem Glauben und argumentieren für die Überlegenheit der christlichen Position. Durch die Worte von Mays Helden und ihr vorbildliches Leben bekehren sich immer wieder andere Akteure der Romane.
Am Islam kritisiert May u. a. Blutrache, Heiliger Krieg, Fehlen der Botschaft von der Liebe Gottes, Fehlen des Gebotes der Feindesliebe. Für May ist „die christliche Religion die richtige […], da sie über den Islam ‚Sieger nach Punkten’ ist.“32
Auch die Bibel spielt in Mays Erzählungen eine Rolle
Auch die Bibel spielt in Mays Erzählungen eine Rolle.33 Dem Schmied Schimin wird von Kara Ben Nemsi mit folgenden Worten ein Neues Testament geschenkt:
„Das Buch kostet mich keine große Summe, aber es birgt den größten Reichtum, den die Erde bietet, nämlich den Weg zur Seligkeit. Der heilige Apostel sagt, man solle in dieser Schrift suchen und forschen, da sie das ewige Leben enthalte. Das wünsche ich dir von ganzem Herzen.“34
Die Bibel ist für Kara Ben Nemsi absolut zuverlässig. Schimin sagt er:
„Nicht ein Märchen wirst du lesen, sondern die Wahrheit von Ewigkeit zu Ewigkeit. Deine Seele dürstet nach ihr, und du sollst sie haben. Dieses Buch ist das Neue Testament, welches alles enthält, was ich dir erzählt habe, und noch weit mehr.“35
Die religiöse Überzeugung seiner Protagonisten spielt für Karl May fast immer eine Rolle. Gelegentlich gibt er auch die Bekehrung einer vorher ablehnenden oder gleichgültigen Person wieder. Im dritten Band seines Romans „Old Surehand“ beschreibt Karl May die letzten Stunden des hartherzigen und gottlosen Verräters Old Wabble (Fred Cutter). Obwohl er von ihm aus übelste beschimpft worden war, wendet sich Old Shatterhand dem hartgesottenen Rassisten und Indianerhasser zu, um ihm Gott nahe zu bringen und einen Weg zur Vergebung seiner Schuld aufzuzeigen.
Old Wabble: „[…] Giebt es einen Gott?“
Ich legte ihm die Hand auf die Stirn und antwortete:
„Ich schwöre nie; heut und hier schwöre ich bei meiner Seligkeit, dass es einen Gott giebt!“
„Und ein Jenseits, ein ewiges Leben?“
„So wahr es einen Gott giebt, so wahr auch ein Jenseits und ein ewiges Leben!“
„Und jede Sünde wird dort bestraft?“
„Jede Sünde, welche nicht vergeben worden ist.“
„Oh Gott, oh Allerbarmer! Wer wird mir meine vielen, vielen, schweren Sünden vergeben? Könnt Ihr es thun, Mr. Shatterhand; könnt Ihr?“
„Ich kann es nicht. Bittet Gott darum! Er allein kann es.“
„Er hört mich nicht; er mag von mir nichts wissen! Es ist zu spät, zu spät!“
„Für Gottes Liebe und Barmherzigkeit kommt keine Reue zu spät!“
„ […] Ich habe Gott geleugnet und über ihn gelacht; ich habe gesagt, dass ich keinen Gott brauche, im Leben nicht und im Sterben nicht. Ich Unglücklicher! Ich Wahnsinniger! Es giebt einen Gott; es giebt einen; ich fühle es jetzt! Und der Mensch braucht einen Gott; ja er braucht einen! Wie kann man leben und wie sterben ohne Gott! […] Hilfe – – – Gnade – – Gnade – – Gna – – -!“ […]
„Die Hüte ab, Mesch’schurs!“ bat ich. „Wir stehen vor einem hehren, heiligen Augenblick: Ein verlorener Sohn kehrt jetzt zurück ins Vaterhaus. Betet, betet, betet, dass der Inbegriff aller Liebe sich seiner erbarme, jetzt in dieser schweren, letzten Minute und jenseits in der Ewigkeit!“ […]
Da schlug Old Wabble die Augen auf und richtete sie auf mich. Sein Blick war klar und mild, und seine Stimme klang zwar leise doch deutlich […]
Da legte er die unverletzte Hand in diejenige des gebrochenen Armes, faltete beide und sagte:
„So will ich denn gern beten, zum ersten und zum letzten Mal in diesem meinem Leben! Herrgott, ich bin der böseste von allen Menschen gewesen, die es gegeben hat. Es giebt keine Zahl für die Menge meiner Sünden, doch ist mir bitter leid um sie, und meine Reue wächst höher auf als diese Berge hier. Sei gnädig und barmherzig mit mir, wie meine Mutter es im Traume mit mir war, und nimm mich, wie sie es that, in Deine Arme auf. Amen!“
[…] Was für ein sonderbares Geschöpf ist doch der Mensch! Welche Gefühle hatten wir noch vor wenigen Stunden für diesen nun Verstorbenen gehabt! Und jetzt stand ich so tief berührt vor seiner Leiche, als ob mir ein lieber, lieber Kamerad gestorben sei! Seine Bekehrung hatte alles Vergangene gut gemacht.“36
Karl Mays Gedichtband „Himmelsgedanken“ (1900) markiert den Übergang zu seinem Spätwerk. Hier orientiert er sich nicht mehr so sehr an einer spannenden Handlung in realen Ländern und Kulturen.
Mays „Himmelsgedanken“ vermitteln eine konservativ christliche Frömmigkeit
Stattdessen entwirft er Phantasieländer, legt viel Wert auf ausgedehnte religionsphilosophische Gespräche und symbolische Handlungen. Seine „Himmelsgedanken“ vermitteln eine konservativ christliche Frömmigkeit.
Über die literarische Qualität von Mays Gedichten kann sicher gestritten werden, in jedem Fall zeigen sie etwas von der Frömmigkeit des Verfassers, zumal nicht nur wenige, sondern die meisten der vorliegenden Dichtungen einen deutlich religiösen Inhalt haben:
O bete gern
„O bete gern! Du brauchst dich nicht zu scheun;
Sei nicht von Sorge um das Wort bethört.
Der Vater wird sich immer, immer freun,
Wenn er die Stimme seines Kindes hört.“37
In tiefer Noth
„So, wie der Hirsch nach frischem Wasser schreit,
So rufe ich, o Herr, nach deiner Gnade.
Send mir die Fluthen der Barmherzigkeit,
In denen ich mich rein von meinen Sünden bade!“38
„Der Tod ist der Sünde Sold, doch die Sünde kann, soll und muss gesühnt werden. Gäbe es einen Menschen, dem es gelänge, schon hier auf Erden gut zu machen, was er hier Uebles that, so würde er, ohne zu sterben, direct aufsteigen, wie einst Elias aufgestiegen ist.“39
Aufgrund des verhältnismäßig großen Widerspruchs den Mays Gedichtsammlung erfuhr, kann eher ausgeschlossen werden, dass es sich hierbei um ein opportunistisches Auftragswerk handelt. Es scheint so, als äußert May jetzt, in seiner dritten Lebensphase, seine religiösen Gedanken, weitgehend unabhängig von der Reaktion der öffentlichen Meinung. Auch wenn angesichts des poetischen Stils der Gedichtsammlung nur eingeschränkt Rückschlüsse auf Mays konkrete Glaubensinhalte ziehen kann, findet sich durchgängig eine weitgehende Offenheit Mays auch bei übernatürlichen Aussagen biblischer Schriften. In seinen Dichtungen setzt May offensichtlich die Existenz Gottes, die Schöpfung der Welt und ein Leben nach dem Tod ebenso voraus wie die Schuldigkeit der Menschen, die Notwendigkeit einer göttlichen Vergebung und die Möglichkeit göttlicher Wunder.
Sein Spätwerk beginnt mit dem Roman „Und Frieden auf Erden“. Darin plädiert er für religiöse Toleranz. Kritisch wird der eifernde amerikanische Missionar Waller dargestellt. Er beleidigt den Glauben eines muslimischen Dieners und brennt den Tempel eines malaiischen Priesters ab. Schließlich kommt er zu einem Christentum der Nächstenliebe und Toleranz.
May äußert sich durch seinen Helden nicht prinzipiell gegen Mission. Nach wie vor ist er von der Wahrheit des christlichen Glaubens überzeugt. Doch bevor man das Recht hat, für seinen Glauben zu werben, muss man die andere Kultur, den anderen Glauben erst wirklich kennen und würdigen, sonst ist das eigene Reden nicht von Glauben, sondern von Unwissenheit und Intoleranz geprägt. Der Chinese Fang formuliert das im Roman so:
„Ich gebe zu; es ist keineswegs ausgeschlossen, dass der Chinese ein Christ wird, aber er wird es nur dann, wenn er dabei Chinese bleiben kann.“40
Für May existiert eine Art natürliche Religion, sodass in jedem Glauben auch ein Teil der Realität Gottes erkannt werden kann.
Letztlich soll dem christlichen Glauben aber die höchste Bedeutung beigemessen werden. Alle Personen, die sich bei May für eine Annäherung der Religionen aussprechen, kennen das Christentum und auch die Rolle von Christus als die des Erlösers. Auch weiterhin gilt, dass Jesus für alle Menschen gestorben ist, auch für die, die einer anderen Religion angehören.41
In den Jahren 1897-1903 schrieb Karl May an dem vierbändigen Roman „Im Reich des Silbernen Löwen“ (1902-1903). Dort verbindet er religiöse Gedanken vom Kampf zwischen Licht und Finsternis mit autobiographischen Elementen der Presseangriffe auf May und seiner Scheidung, die in verschlüsselter Form eingearbeitet werden.
Auch mit anderen religiösen Strömungen setzt sich Karl May in seinen Schriften auseinander. Immer wieder werden das Leben und der Glauben der Muslime beschrieben. Insbesondere in seinem Spätwerk tauchen auch immer wieder Bezüge zum Buddhismus und Konfuzianismus auf. Ebenso werden Mormonen, Spiritisten und Anhänger der „Christian Science“ feinfühlig vorgestellt, letztlich aber in ihre Schranken verwiesen.42
In seinen letzten Werken variiert May immer wieder seine Grundforderung von einem überkonfessionellen Christentum und von einer überkonfessionellen Humanität. Diesen Gedanken verfolgt er auch in seiner letzten Rede in Wien.
3. Karl Mays Schriften aus Sicht seiner Leser
Vor dem Hintergrund der massiven Angriffe seiner Gegner auf die Seriosität Karl Mays veröffentlichte der Autor Auszüge aus Leserbriefen, die zwischenzeitlich vom Karl-May-Verlag in einem Sammelband herausgegeben wurden. Neben einfachen Dankesbriefen und Bitten um Fotos bzw. Freiexemplare seiner Bücher berichten Mays Leser über ihr Verständnis der Romane und über die Wirkung, die Mays Bücher auf ihr Leben und ihr religiöses Denken hatten. Bei der Auswertung der Briefe fällt auf, wie viele seiner Leser Mays Reiseromane auch als positiv-religiöse Lektüre wahrnahmen.
Regierungsrat Dr. Göttelmann äußerte sich in einem Brief 1898 folgendermaßen:
„Gottesliebe und Menschenliebe, das sind die leuchtenden Brennpunkte, um die sich ihre Erzählungen bewegen, die hellen Sterne, die ihrem Denken und Handeln voranschweben […] Ihre Schriften sind nicht in erster Linie Reiseerzählungen, sondern Reden an die Völker, Predigten des Gottvertrauens und der Menschenliebe, lebendiger und wirksamer wie viele […]“43
Pfarrer Beining aus Eggenrod hebt die Moral der May’schen Geschichten gegenüber dem Großteil anderer zeitgenössischer Unterhaltungsliteratur hervor:
„Die Lektüre der May’schen Reisen ist eine Erholung und Bildungsgelegenheit zugleich, namentlich für einen geistlichen, den die ewigen Liebesgeschichten unserer, auch der besten, katholischen Erzähler, anekelt.“44
L.N. Schlechter aus St.Louis (USA) schrieb 1898 an May:
„[…] in ihren Werken leuchtet jedoch zuweilen das Christentum in überirdischem Glanze empor.“45
Othmar Erber aus Bozen (Südtirol) hebt die christliche Friedfertigkeit der May’schen Helden hervor, die weder dem normalen Umgang noch dem Stil anderer Abenteuererzählungen entsprächen.46
Die Lehrerin Karoline Klein aus Obergeorgenthal lobt May, weil seine Romane „eine wahre christliche Gesinnung“ fördern.47
August Ziock aus Warendorf hebt den starken religiösen Akzent in Mays Romanen hervor:
„Ich verstehe es nur zu gut, dass jeder Missionar nächst dem Worte Gottes in Ihren Erzählungen sein alles findet. […] Dazu kommt das religiös-sittliche Moment, der moralisch hoch stehende Wert Ihrer literarischen Erzeugnisse. […] Sie haben es erreicht in indirekter Weise: manche Seelen gerettet. Heute, wo der Indifferentismus sich neben dem Unglauben in krassester Form so entsetzlich breit macht, sind Männer […] die sich nicht scheuen, ihren Christenglauben […] vor dem Forum der Öffentlichkeit […] zu bekennen, von doppeltem Wert.“48
Manche Leser berichten von einer persönlichen Bekehrung durch Mays Geschichten
Zahlreiche Kirchenvertreter äußerten sich Ende des 19. Jahrhunderts sehr positiv über Mays Romane, insbesondere über die klaren christlichen Perspektiven, die das Reden und Handeln seiner Helden kennzeichnet. Lobend erwähnen ihn beispielsweise Georg Kardinal Kopp, Bischof von Breslau, Dr. Franz Leopold Freiherr von Leonrod, Bischof von Eichstätt, Dr. Carl Klein, Bischof von Limburg und Dr. Paulus Leopold Haffner, Bischof von Mainz.
Dr. F.I. von Stein, Erzbischof von München, empfiehlt Mays Erzählungen:
„Was dabei besonders zu betonen ist, das ist die christliche Grundlage, auf welcher sie ruhen. Frei von allem sittlich Bedenklichen kommen sie dem Lesebedürfnise der Zeit entgegen und verdienen sie einen Platz im Hause der christlichen Familie.“49
Das evangelische Gemeindeblatt „Der Protestant“ äußert sich zu Karl May mit folgenden Worten:
„Fragen wir uns nun zum Schluss noch einmal, was denn diese ‚Reiseerzählungen’ so anziehend und in jedem Sinne wertvoll macht. […] für uns das Wichtigste [ist] […] der sittlich-moralische Hauch, der über dem Ganzen schwebt. […] Dafür zieht sich ein tiefreligiöses Empfinden durch alle Erzählungen hindurch […] ein Glaube an Gottes sittliche Weltordnung, […] eine Feindesliebe, […] ein Edelmut und eine Selbstlosigkeit, die sich freut andern wohlzutun […] May ist überzeugter Christ, aber sein Christentum hat draußen in der weiten, wilden Welt die dogmatischen Härten verloren […] Ihm kommt es immer zuerst auf das Christliche, das wahrhaft Religiöse an, und dann erst auf die konfessionelle Ausprägung.“50
In nicht wenigen Leserbriefen wird May für seinen positiv religiösen Einfluss gedankt, den er durch seine Romane auf die Schreibenden hatte. Manche Leser berichten gar von einer persönlichen Bekehrung, die durch Mays Geschichten ausgelöst wurde. Im Folgenden einige Auszüge:
Der Arzt Dr.Topp schreibt im Jahr 1896 an May:
„Ich kenne Kollegen, die einzig durch die Lektüre Ihrer Schriften zum verlorenen Glauben ihrer Kindheit zurückgekehrt sind.“51
Der Gymnasiast Oskar Fuhrmann aus Mähren will sich May zum Vorbild nehmen und fleißig lernen, damit er „einst der Welt zum Heile dienen kann.“52
Auch die Protestantin Anna Peters findet in Mays Schriften eine für sie glaubwürdige Frömmigkeit, ganz um Unterschied zur formal geprägten Kirchlichkeit:
„Besonders lieb ist es mir auch darum, weil die Religion sich wie ein silberner Faden durch alle Bücher zieht. – Winnetou ist als Christ gestorben und manchen anderen haben Sie als solchen zurückgelassen […] Ich besuche keinen unserer [religiösen] Vereine mehr; sie machen da schöne Redensarten, trinken Tee und lassen sich’s wohlsein, singen und beten ein bisschen – es ist alles äußerlich, Lüge, Lüge, ich gehe nicht wieder hin, ich suche Wahrheit und Glauben und keine Teeversammlungen.“53
Auch dem Körperbehinderten Gustav Fiebler aus Gera haben Mays Romane weitergeholfen:
„Ich habe oft mit Gott und der Welt gehadert, weil ich ein Krüppel bin, aber Sie haben so zu Herzen gehend geschrieben, dass ich jetzt einsehe: Was Gott tut, das ist wohlgetan!“54
Anton Moritz aus Köln erfuhr durch Mays Erzählungen eine persönliche Umkehr:
„[…] ich gestehe Ihnen, dass ich leider leichtsinnigerweise auf einen Abweg des Guten und Gottgefälligen geraten war, von dem ich aber, Gott sei Dank, durch Ihr christliches Vorbild wieder abgekommen bin.“55
Felix Druschba aus Iglau (Mähren) wurde durch Mays Bücher zu einer Lebensänderung bewegt:
„[…] schlechte Bücher und eine noch schlechtere Gesellschaft von Freunden, die ich für wahre Freunde hielt, brachte mich vom Pfad der Tugend ab. […] Da kam ein Rettungsstrahl, und das waren Ihre Bücher, die ich kaufte. Ihre Gottesfurcht, das so oft belohnte Gottvertrauen und die Reinheit Ihrer Worte erschütterten mich tief. Ich und mein Freund haben die schlechte Gemeinschaft fahren lassen [..]“56
Fridolin Hohenleitner aus Innsbruck wurde durch Mays Bücher zur Lektüre der Bibel animiert:
„[…] es hat vielmehr das ganze Werk ‚Am Jenseits’ einen tiefen Eindruck auf mich gemacht und mich, wo ich bereits daran war, das ganze Christentum über Bord zu werfen [motiviert] […] wieder umzukehren, und je mehr ich in der Bibel las […] habe ich mich von der Wahrheit des Christentums überzeugt.“57
Manche Leser interpretierten Mays Bücher in ihrem Kern sogar als apologetisch-missionarische Schriften.
Dr. Göttelmann versteht Mays Romane folgendermaßen:
„Ihre Schriften sind Taten, wie sie unsere Zeit braucht, Apologien Gottes und des Göttlichen im Menschen, Missionspredigten edelster und wirksamster Art. […] Es ist ja Pflicht eines jeden, nach seinen Kräften und in seinem Kreise als Persönlichkeit mitzuhelfen, das Reich Gottes zu bauen.“58
Pfarrer Jacob Nist aus Bergzabern sieht in May geradezu einen Erweckungsprediger:
„Sie sind ein großer Theologe. Nächstens, […] wenn ich meine Leute zur Beichte vorbereite, werde ich den Tod Ihres Old Wabble auf die Kanzel bringen, wörtlich, um mit meinen Pfarrkindern Reue und Leid zu erwecken. Ich habe auch Hartgesottene […] Klarer, wirksamer habe ich die Erweckung der Reue nach allen Stadien noch nicht gehört und gelesen.“59
Im weiteren Verlauf äußert sich Nist noch kritisch gegen die liberalen und kirchenkritischen Theologen.
Auch die Oberin eines belgischen Klosters meint deutlich die missionarische Absicht Mays zu erkennen: „Diese Bücher kann man in jede Hand geben; sie werden die Ehre Gottes befördern und ich hoffe, dass dadurch noch viele Seelen gerettet werden.“60
Unabhängig von den „wahren“ Absichten des Autors, insofern diese überhaupt überzeugend aufgezeigt werden können, hatten und haben Karl Mays Bücher bei seinen Lesern offensichtlich einen positiven moralischen und geistlichen Einfluss.
Schlussendlich kann Karl May durchaus als christlich gesinnter Romanautor verstanden werden. Sicher ist aus seinen Werken keine vollständige kirchliche Dogmatik abzuleiten, zumal der Autor sich zeitlebens konfessionell nicht festlegen wollte. Trotzdem finden sich sowohl in seiner Selbstdarstellung, als auch in seinen Veröffentlichungen und auch in den Reaktionen seiner Leser deutliche christliche Aspekte, die über das gewöhnliche Maß seiner Zeit hinausgehen.
In Spannung zu seinen Äußerungen stehen seine Betrügereien in der Jugend, sein Hang zu einer unwahrhaftigen Selbstdarstellung (vorgeblicher Doktortitel, Auslandsreisen usw.), sowie seine Experimente mit dem Spiritismus und Islam, ohne sich ihnen allerdings wirklich anzuschließen.
Kaum etwas deutet darauf hin, dass May lediglich aus Pragmatismus oder Schmeichelei christliches Gedankengut in seine Geschichten einfließen ließ. Andere Abenteuerautoren seiner Zeit hatten auch ohne diese Komponente Erfolg. Außerdem wurde er auch wegen dieser „frommen“ Äußerungen angegriffen. „An der christlichen Fundierung von Karl May gibt es gar keinen Zweifel“, sagt der Karl May Biograph Hermann Wohlgschaft.61
Zur weiteren Vertiefung:
- Michael Kotsch: Karl May. Christlicher Glaube bei Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi, Lage: Lichtzeichen Verlag 2012
- Rainer Buck / Jens Böttcher: Karl May Der Winnetou-Autor und der christliche Glaube, Moers: Brendow Verlag, 2012
- Oliver Gross: Old Shatterhands Glaube. Christentumsverständnis und Frömmigkeit Karl Mays in ausgewählten Reiseerzählungen, 2. Aufl., Hansa Verlag: Husum 1999.
Vgl. Walter Schönthal: Christliche Religion und Weltreligionen in Karl Mays Leben und Werk, Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft, Nr. 5, Hamburg 1978, S. 4 ↩
Karl May: Mein Leben und Streben. Selbstbiographie von Karl May, Band I, Freiburg i.Br., Friedrich Ernst Fehsenfeld 1910, S. 64 (entspricht KMW-VI.3 der historisch-kritische Ausgabe, Berlin 2004) ↩
Vgl. Karl May: Mein Leben und Streben, S. 95 (entspricht: Karl May‘s Gesammelte Werke, Bd. 34, S.116) ↩
Vgl. Christian Heermann: Winnetous Blutsbruder. Karl May Biographie, Karl May Verlag, Bamberg / Radebeul 2002, S. 72ff ↩
Diese Bruchstücke wurden der Öffentlichkeit erstmals im Jb-KMG 1971, S. 122-143, zugänglich gemacht. ↩
May im genannten Jahrbuch S. 129-131. ↩
Vgl. Christian Heermann: Winnetous Blutsbruder. Karl May Biographie, Karl May Verlag, Bamberg / Radebeul 2002, S. 122f ↩
Karl May: Das Buch der Liebe. Wissenschaftliche Darstellung der Liebe nach ihrem Wesen, ihrer Bestimmung, ihrer Geschichte und ihren geschlechtlichen Folgen […], Dresden, F.L. Münchmeyer 1876, S. 212 (vgl. KMW-I.1.A-32, S. 212), (Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 72, S. 301) ↩
Walter Schönthal: Christliche Religion und Weltreligionen in Karl Mays Leben und Werk, Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft, Nr. 5, Hamburg 1978, S. 8 ↩
Vgl. Karl May: Schacht und Hütte, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 72, S. Bd. 310 ↩
Vgl. Swen Gummich: Karl May – Abenteuer für Generationen, http://www.planet-wissen.de/kultur_medien/literatur/karl_may/index.jsp, 01.06.2009 ↩
Vgl. Walter Schönthal: Christliche Religion und Weltreligionen in Karl Mays Leben und Werk, Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft, Nr. 5, Hamburg 1978, S. 7 ↩
Vgl. Hubert Wolf: Karl May und die Inquisition, in: Dieter Sudhoff Hrsg.: Zwischen Himmel und Hölle. Karl May und die Religion, Bamberg / Radebeul, Karl May Verlag 2003, S. 335-440 ↩
Der vollständige Titel lautete: „Karl May als Erzieher“ und „Die Wahrheit über Karl May“ oder „Die Gegner Karl Mays in ihrem eigenen Lichte“ ↩
Autor war Dr. Hermann Cardauns, Chefredakteur der katholisch orientierten „Kölnischen Volkszeitung“ ↩
Kölnische Volkszeitung: „Ein ergötzlicher Streit“ ↩
Frankfurter Zeitung: „Gymnasiasten auf dem Kriegspfade. Karl May als Erzieher“ 22.7.1901; „Die Wahrheit über Karl May“ 9.11.1901 ↩
Der Artikel vom 9.11.1901 ist abgedruckt in: Bernhard Kosciuszko: Im Zentrum der May Hetze. Die Kölnische Volkszeitung, Ubstadt 1985, S. 89ff ↩
Vgl. Bernhard Kosciuszko: Im Zentrum der May Hetze. Die Kölnische Volkszeitung, Ubstadt 1985, S. 4 ↩
Christoph F. Lorenz: „Die Wahrheit über Karl May“ oder Ein Autor sucht seine wahren Leser, in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 86, Bamberg / Radebeul, Karl May Verlag 2005, S. 12 ↩
Vgl. Christian Heermann: Winnetous Blutsbruder. Karl May Biographie, Karl May Verlag, Bamberg / Radebeul 2002, S. 520ff ↩
Karl May: Bete und arbeite!, in: Schacht und Hütte. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Berg- Hütten- und Maschinenarbeiter, 1. Jg. Nr. 2., Dresden, H.G. Münchmeyer 1875, S. 14 (vgl. KMW-I.1.A-12, S. 14) ↩
Karl May: Geographische Predigten, 1. Himmel und Erde. In: Schacht und Hütte. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Berg- Hütten- und Maschinenarbeiter. 1. Jg. Nr. 15, Dresden: H.G. Münchmeyer 1875, S. 117 (vgl. KMW-I.1.A-29:15, S. 117) ↩
Vgl. Karl May: Geographische Predigten. 1. Himmel und Erde. In: Schacht und Hütte. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Berg- Hütten- und Maschinenarbeiter. 1. Jg. Nr. 15, Dresden: H.G. Münchmeyer 1875, S. 118 (vgl. KMW-I.1.A-29:15, S. 118) ↩
Karl May: Geographische Predigten. 1. Himmel und Erde. In: Schacht und Hütte. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Berg- Hütten- und Maschinenarbeiter. 1. Jg. Nr. 16, Dresden: H.G. Münchmeyer 1875, S. 125 (vgl. KMW-I.1.A-29:16, S. 125) ↩
Karl May: Geographische Predigten. 2. Land und Wasser, In: Schacht und Hütte. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Berg- Hütten- und Maschinenarbeiter, 1. Jg. Nr. 18, Dresden, H.G. Münchmeyer 1876, S. 141 (vgl. KMW-I.1.A-29:18, S. 141) ↩
Vgl. Karl May: Geographische Predigten. 8. Haus und Hof, In: Schacht und Hütte. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Berg- Hütten- und Maschinenarbeiter, 1. Jg. Nr. 42 / 43, Dresden, H.G. Münchmeyer 1876, S. 334 / 343 (vgl. KMW-I.1.A-29:42, S. 334 / KMW-I.1.A-29:43, S. 343) ↩
Karl May: Geographische Predigten. 8. Haus und Hof, In: Schacht und Hütte. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Berg- Hütten- und Maschinenarbeiter, 1. Jg. Nr. 44, Dresden, H.G. Münchmeyer 1876, S. 351 (vgl. KMW-I.1.A-29:44, S. 351) ↩
Karl May: a.a.O. ↩
Karl May: Das Buch der Liebe. Wissenschaftliche Darstellung der Liebe nach ihrem Wesen, ihrer Bestimmung, ihrer Geschichte und ihren geschlechtlichen Folgen […], Dresden, F.L. Münchmeyer 1876, S. 410 (vgl. KMW-I.1.A-32, S. 410) ↩
Karl May: Durchs Wilde Kurdistan, Karl Mays Werke, Historisch-kritische Ausgabe für die Karl-May-Stiftung, Abteilung IV, Reiseerzählungen, Bd. 2, Hrsg. von Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger, Nördlingen, Franz Greno Verlag 1988, S. 547 (vgl. KMW-IV.2, S. 547), (Karl May: Durchs wilde Kurdistan, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 2, S. 560) ↩
Walter Schönthal: Christliche Religion und Weltreligionen in Karl Mays Leben und Werk. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 5/1976, S. 29–33 ↩
Vgl. Walter Schönthal: Christliche Religion und Weltreligionen in Karl Mays Leben und Werk, Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft, Nr. 5, Hamburg 1978, S. 11 ↩
Karl May: In den Schluchten des Balkan. Karl Mays Werke, Historisch-kritische Ausgabe für die Karl-May- Stiftung, Abteilung IV. Reiseerzählungen. Band 4. Hrsg. von Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger, Nördlingen, Franz Greno Verlag 1988, S. 247f (vgl. KMW-IV.4, S. 247f), (Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 4, S. 240) ↩
Karl May: In den Schluchten des Balkan. Karl Mays Werke, Historisch-kritische Ausgabe für die Karl-May- Stiftung, Abteilung IV. Reiseerzählungen. Band 4. Hrsg. von Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger, Nördlingen, Franz Greno Verlag 1988, S. 247 (vgl. KMW-IV.4, S. 247), (Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 4, S. 239) ↩
Karl May: Old Surehand. 3. Bd., Illustrierte Reiseerzählungen, Freiburg i.Br., Friedrich Ernst Fehsenfeld 1909, S. 497-501 (entspricht KMW-IV.20 der historisch-kritische Ausgabe, Karl Mays Werke (Digitale Bibliothek 77), für die Karl-May-Stiftung Hermann Wiedenroth Hrsg., Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2003) ↩
Karl May: Himmelsgedanken, Karl May’s Gesammelte Werke, Bd. 49, Radebeul bei Dresden, Karl May Verlag 1921, S. 158 ↩
Karl May: Himmelsgedanken, Karl May’s Gesammelte Werke, Bd. 49, Radebeul bei Dresden, Karl May Verlag 1921, S. 200 ↩
Karl May: Himmelsgedanken, Karl May’s Gesammelte Werke, Bd. 49, Radebeul bei Dresden, Karl May Verlag 1921, S. 346 ↩
Karl May: Und Friede auf Erden! Reiseerzählung von Karl May, Freiburg i.Br., Friedrich Ernst Fehsenfeld 1907, S. 176 (vgl. KMW-V.2, S. 176), (Karl May: Und Friede auf Erden, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 30, S. 161) ↩
Vgl. Walter Schönthal: Christliche Religion und Weltreligionen in Karl Mays Leben und Werk, Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft, Nr. 5, Hamburg 1978, S. 18 ↩
Vgl. Walter Schönthal: Christliche Religion und Weltreligionen in Karl Mays Leben und Werk, Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft, Nr. 5, Hamburg 1978, S. 28 ↩
Göttelmann, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 86, Bamberg / Radebeul, Karl May Verlag 2005, S. 276 ↩
Beining, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 86, Bamberg / Radebeul, Karl May Verlag 2005, S. 293 ↩
L.N. Schlechter, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 86, Bamberg / Radebeul, Karl May Verlag 2005, S. 298 ↩
Othmar Erber, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 86, Bamberg / Radebeul, Karl May Verlag 2005, S. 323 ↩
Karoline Klein, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 86, Bamberg / Radebeul, Karl May Verlag 2005, S. 354 ↩
August Ziock, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 86, Bamberg / Radebeul, Karl May Verlag 2005, S. 358f ↩
F.I. von Stein, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 86, Bamberg / Radebeul, Karl May Verlag 2005, S. 248 ↩
„Der Protestant“, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, Karl May’s Gesammelten Werke, Bd. 86, Bamberg / Radebeul, Karl May Verlag 2005, S. 252f ↩
Topp, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, 2005, S. 288 ↩
Oskar Fuhrmann, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, 2005, S. 333 ↩
Anna Peters, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, 2005, S. 334 ↩
Gustav Fiebler, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, 2005, S. 337 ↩
Anton Moritz , abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, 2005, S. 338f ↩
Felix Druschba, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, 2005, S. 363 ↩
Fridolin Hohenleitner, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, 2005, S. 420 ↩
Göttelmann, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, 2005, S. 277 ↩
Jacob Nist, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, 2005, S. 283 ↩
Marie Ignatius von Jesu, abgedruckt in: Karl May: Meine Dankbaren Leser, 2005, S. 291 ↩
Vgl. Hermann Wohlgschaft: Karl May – Leben und Werk. Drei Bände, Bücherhaus Bargfeld 2005 ↩