Fruchtenbaum, Arnold G. Das erste Buch Mose. Kapitel 1-11. Hünfeld: CMD 2009. 302 S. Hardcover: 19,50 €. ISBN 978-9-39833-55-0
Dr. Arnold G. Fruchtenbaum ist ein Sohn polnischer Juden und wird weltweit als christlicher Bibellehrer geschätzt. Er lebt mit seiner Frau in Texas. Seine Stärke sind Auslegungen aus messianisch-jüdischer Perspektive. So liegen bereits einige Auslegungen zum Neuen Testament auch in deutscher Übersetzung vor, ein Buch über das Leben des Messias. Inzwischen ist auch eine bemerkenswerte Auslegung des Hohenliedes erschienen.
Im vorliegenden Band befasst sich der Autor mit den ersten 11 Kapiteln der Genesis. Er legt die Verse sehr gründlich aus und begründet seine gewonnenen Sichten sorgfältig. Allerdings hält er sich kaum mit der Auseinandersetzung mit anderen Auslegern auf. Das macht auch das Literaturverzeichnis deutlich, das fast ausschließlich Rabbinische Schriften enthält. Letztere zitiert er häufig, wobei aber nicht immer ganz klar wird, welche davon er ablehnt.
Seine ausgezeichnete Sprachkenntnis setzt der Verfasser bis in kleinste Einzelheiten ein, um seine Auslegung zu begründen. So entscheidet er sich bei den ersten beiden Bibelversen für die Restitutionshypothese und diskutiert lang und breit, welche Funktion das Waw (und) in V. 2 hat und erklärt ausführlich, warum das „war“ in diesem Vers doch „wurde“ heißen müsse. Er erklärt, dass in dieser Zeitlücke der Fall Satans und anderer Engel geschehen sei, lehnt es aber ausdrücklich ab, die ganze Evolution zwischen Vers 1 und 2 zu packen, wie das von vielen Vertretern dieser Sicht getan wird. Fairerweise nennt er auch die Deutungen anderer Ausleger an dieser Stelle und geht kurz auf sie ein.
Der Autor leitet sein Buch ausführlich ein, was dem ersten Buch der Bibel durchaus angemessen ist. So zeigt er, welche biblischen Lehren bereits in diesen Kapiteln begründet werden, stellt auch verschiedene Gliederungsmöglichkeiten vor, folgt dann in seiner Gliederung aber dem Toledot-Schema der Genesis. 14 Tabellen, die an passender Stelle eingefügt sind, und ein ausführliches Bibelstellenregister helfen zur Übersichtlichkeit.
Fruchtenbaum ist in seinen Ansichten sehr sicher, begründet sie allerdings sorgfältig, lässt aber keine andere daneben stehen. Trotzdem wird man den Kommentar mit großem Gewinn lesen, und von dem immensen Hintergrundwissen dieses bibeltreuen Auslegers profitieren, selbst wenn man ihm nicht immer folgen kann.