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Homöopathie: Pro und Kontra

Zu der Rezension von Manfred Schäller über das Taschenbuch von Karl Kleinschmidt, Hermann Frick: „Die Homöopathie und ihre religiösen Gegner im Blickwinkel medizinischen Wissens und christlichen Glaubens“ in Bibel und Gemeinde 2/1999 (S. 135-143) erreichte uns eine Stellungnahme der Verfasser, die wir hier zusammen mit einer Entgegnung des Rezensenten jeweils ungekürzt abdrucken.

Unter der Rubrik „Zur Diskussion gestellt“ wollen wir Beiträge zu Themen veröffentlichen, bei denen es auch unter bibeltreuen Christen unterschiedliche Auffassungen gibt. Auf diese Weise wollen wir erreichen, dass wichtige Themen nicht unter den Tisch fallen, weil sie umstritten sind, andererseits will der Bibelbund sich nicht einseitig festlegen und die Erkenntnis einiger Mitglieder zur Norm für alle erheben. Die Grundlage der uneingeschränkten Wahrheit der Bibel ist davon in keinem Fall betroffen. d. Red.

1. Stellungnahme zur Rezension

Buch_Homoeopathie1. Schäller nimmt in seiner Rezension nicht die Homöopathie Hahnemanns in den Blickpunkt seiner Argumente, sondern den landläufig laienhaft verzerrten Homöopathiebegriff. Dieser wird durch kultisch-mystisch-phantastische Vorstellungen, auch durch ideologische Konzepte, in viele Richtungen zerteilt. Dabei gibt es Gruppen, die die Homöopathie religiös füllen und gedanklich verformen und so zu den religiösen Gegnern der Homöopathie gerechnet werden müssen. In dieser verreligiösten Verunstaltung meinen nun christlich motivierte Menschen das Wesen, das Eigentliche, in der Homöopathie zu erkennen. Sie suchen den Feind am falschen Ort und werden ihrerseits zu religiösen Gegnern der Homöopathie.

Kleinschmidt/Frick fordern dazu auf, sich fachgerecht über das Wesen der Homöopathie zu orientieren.

2. Schäller stilisiert den homöopathischen Arzt Fritsche zu einem Experten der Homöopathie und stellt die Darstellung Kleinschmidts auf den Kopf, der dessen Auffassungen radikal zurückweist. „Hineininterpretieren“ ist Fehlinterpretieren, Fälschen. Fritsche hat in der homöopathischen Ärzteschaft kaum einen Einfluss gewonnen.

3. In der Beurteilung der Homöopathie beginnt Schäller mit der Biographie Hahnemanns. In moderner „Spiegelmanier“ durchleuchtet und hinterfragt er seine ungewöhnliche Persönlichkeit. Mit dieser analytischen Vor-gehensweise stößt er auf in seinen Augen schwerwiegende Befunde, die er zum Anlass nimmt, das Lebenswerk Hahnemanns zu verwerfen. Auch tragische Vorkommnisse in seiner Familie werden als Folge einer geistigen Verirrung Hahnemanns gedeutet. Aus einer vorwiegend negativen Darstellung des Lebens von Samuel Hahnemann führt keine Spur zur genialen Schöpfung der Homöopathie. Kleinschmidt weist S. 27 ausdrücklich darauf hin, indem er sagt:

„So können etwa die Relativitätslehre oder ein geniales Musikschaffen nicht bestehen, weil Albert Einstein und W. A.Mozart einer Freimaurerloge angehörten. Mit der gleichen Logik wird die Homöopathie Samuel Hahnemanns verteufelt, der auch Mitglied einer Loge war.“

Mit der gleichen Logik wird die Homöopathie Samuel Hahnemanns verteufelt, der auch Mitglied einer Loge war

4. Es ist selbstverständlich, dass ein geistig reger Mensch sich mit der herrschenden geistigen Zeitströmung auseinandersetzt. So ist anzunehmen, dass die Naturphilosophie seines Zeitgenossen Schelling, die in einen ästhetisch-vergeistigten-romantischen Idealismus mündete, einen nicht ge-ringen Einfluss auf Hahnemann ausübte. Es ist nicht auszuschließen, dass darin der Grund zu suchen ist für seine Hypothesen hinsichtlich extremer Hochpotenzen, besonders in seiner späteren Praxiszeit in Paris. Aber bereits zeitgenössische homöopathische Ärzte und spätere namhafte Homöopathielehrer bis in unsere Zeit hinein wie Richard Haehl, Karl Stauffer, Alfons Stiegele, Otto Leeser und Julius Mezger sahen Hahnemann solche irrealen Verstiegenheiten nach. Nie kamen sie auf den Gedanken,das ursprünglich echte, unverfälschte Heilungsprinzip der Homöopathie total in Frage zu stellen. Im Gegenteil, sie erklärten die Homöopathie zu ihrer Lebensaufgabe.

Hahnemanns Aufmerksamkeit entging auch nicht der Magnetismus von Mesmer mit seinen von ihm angenommenen Beziehungen zum menschlichen Körper. Den Mesmerismus zum Verstehen der Homöopathie hat aber Hahnemann völlig abgelehnt. Die moderne Medizin erforschte aufs Neue das Magnetfeld und entwickelte das diagnostisch bildgebende Verfahren der MRT (Magnet-Reso-nanz-Tomographie)und als therapeutische Anwendung z. B. die transkraniel-le Magnetstimulation.

5. Es darf nicht übersehen werden, dass Hahnemann die zeitgenössische Medizin, die noch deutliche Züge der Humoralpathologie Galens, der Säftelehre des Altertums, trug, kritisch ins Visier nahm und deren Praktiken mit ihren zum großen Teil verheerenden, unmenschlichen Auswir-kungen an den Kranken brandmarkte (S. 67f.). Seine große Enttäuschung darüber war für ihn der elementare Anstoß, einen neuen, humanen, streng empirisch untermauerten Weg zur Heilung seiner Patienten zu suchen. Seine eigenen Beobachtungen und die daraus sich ergebenden Denkschritte unterwarf er selbstkritisch der Beurteilung namhafter zeitgenössischer Ärzte wie Hufeland. Durch sein tiefschürfendes Quellenstudium bis zurück zu den Urtexten von Hippokrates stieß er auf die ersten Spuren des Similegedankens. So zitiert Hahnemann den hippokratischen Satz:

„Die Krankheit entsteht durch Einflüsse, die der Wirkung der Heilmittel ähnlich sind, und der Krankheitszustand wird beseitigt durch Mittel, die ihm ähnliche Erscheinungen hervorrufen.“

An dieser durch Beobachtung gewonnenen Erkenntnis knüpfte Hahnemann an.

6. Auffallend ist bei Schäller die starke Betonung personaler Autorität. Er begründet den Einfluss Prokops in der ehemaligen DDR mit dessen hochrangigen Leistungen, die Kleinschmidt nicht in Abrede stellt. Kleinschmidt weist auf die unmittelbare Einflussnahme auf die Homöopathie hin.

Das Schuldkonto der gesamten Ärzteschaft in der Nazizeit ist sehr groß und historisch dokumentiert

7. Schäller sucht den historischen Vergleich mit der Nazizeit, den Kleinschmidt verschweige. Das Schuldkonto der gesamten Ärzteschaft in der Nazizeit ist sehr groß und historisch dokumentiert. Die Frage nach der Auswirkung auf die „Sache“ Homöopathie Hahnemanns/Leesers dürfte nicht so positiv ausfallen, wie es Schäller meint. Leeser ist Jude, Frau und Tochter gehören der englischen „Baptist Church“ an. Er wurde mit seiner Familie von einem homöopathischen Kollegen unter Lebensgefahr für sich selbst und seiner Familie versteckt gehalten, um die Emigration nach England zu ermöglichen.

8. Schäller vermisst bei Kleinschmidt/Frick das Sensorium für christliche antihomöopathische Gegnerschaft. Alle aufgeführten Autoren unterscheiden nicht zwischen der Homöopathie in ihrem eigentlichen Wesen und den Machenschaften dunkler Gegner und deren Einflüsse, die die Homöopathie falsch anpreisen und benutzen. Sie achten den wissenden und gewissenhaften Therapeuten nicht. Sie überheben sich, klagen an und richten.

9. Dem Rezensor fehlt bei Kleinschmidt/Frick auch das Sensorium für die der Homöopathie „heimlich innewohnende Theologie“. Diese ist jedoch keineswegs „heimlich“, sondern offensichtlich. Trägt doch die in lateinischer Sprache vorgetragene Abiturientenrede bereits des jungen Samuel Hahnemann den Titel: „Göttliche Schöpferkraft, dargetan am Wundergebilde der menschlichen Hand“. Auch wenn Hahnemanns Religiosität zeitlebens auf den ersten Glaubensartikel beschränkt blieb und enthusiastische Züge annahm, kann ihm kein Mensch den Vorwurf machen, dass er Christus in seinem Leben nicht persönlich begegnete und ihn deswegen verkannte. Jedenfalls kann man Hahnemann die Grundeinstellung Albert Schweitzers von der „Ehrfurcht vor dem Leben und seinem Schöpfer“ nicht absprechen. Kleinschmidt/Frick sehen die Medizin, die Homöopathie eingeschlossen, als Geschenk Gottes für die Menschen – Medizin rational verstanden und neutral verantwortlich von Ärzten angeboten.

2. Entgegnung des Rezensenten

Zu 1.) Eine ungemein elegante Problemlösung, die nur einen kleinen Nachteil hat: Sie stimmt nicht. Lesen Sie in „BuG 2/99“ nochmals genau nach. Ich meine, auf Seite 135 hätte ich recht deutlich auf die Vielzahl unterschiedlichster Homöopathien und die dadurch bedingte Erschwerung des Gesprächs verwiesen. Auch S. 143 wird unterschieden zwischen der „Homöopathie „an sich“ und den mit eindeutig okkulten Methoden und Anschauungen verflochtenen Formen.

Zudem gehört es zu den Versäumnissen gerade Ihres Buches, die Definition der richtigen, reinen „unverfälschten“ Homöopathie – was immer das auch sein soll – zu hinreichend ausführlicher Darstellung gebracht zu haben. Bei Ihren „christlichen Gegnern“ finde ich da mehr Klarheit, auch mehr Bemühung um Klarheit.

Zu 2.) Der Einwand ist viel zu grob und wird den insgesamt drei Fritsche-Zitaten nicht gerecht. Fritsche ist nun mal ein Hahnemann-Biograph, dessen Darstellung in weitesten Kreisen als eine der gelungensten Hahnemann-Biographien überhaupt galt (7. Auflage 1994). Nein, man muss ihn nicht zu einem Experten hochstilisieren. Es genügt völlig, wenn bekannt und anerkannt ist, dass er Schüler von Experten war (Friedrich Gisevius, Eduard Sieckmann) und sachkundig über dies Thema zu schreiben verstand. Liest man Fritsche einerseits und die Darlegungen christlicher Homöopathie-Apologeten andererseits, drängt sich unsereinem das Bibelwort aus Lk 16,8 auf:

„Die Kinder dieser Welt sind klüger als die Kinder des Lichts.“

Zu 3.) Der „Spiegel“ (14/99) hat neulich in der Tat einen sehr guten Artikel zum Thema Homöopathie veröffentlicht, dem man nur eine zahlreiche Leserschaft wünschen kann.

Es gehört zu den Versäumnissen des Buches, die richtige, reine „unverfälschten“ Homöopathie überhaupt zu definieren

Tragische Vorkommnisse in der Familie Hahnemanns werden lediglich erwähnt aber nicht gedeutet. Der Passus lautet (S.137):

„Etwas mehr Information hätte man sich in dem biographischen Abriss über die Familie Hahnemanns gewünscht, usw.“

Zu 4.) Bei diesem Punkt möchte ich Ihnen wenigstens teilweise zustimmen. Hahnemann war ein geistig überaus regsamer Mensch. Aber nicht nur an die Einflüsse durch die Schellingsche Philosophie ist zu denken, sondern stärker noch an den Deismus seiner Zeit.

Ferner dürfte er in hohem Maße durch den – sehr unterschiedlich beurteilten! – Paracelsus beeinflusst sein, und sehr wahrscheinlich auch durch einige Werke, die dem Bereich der Arkandisziplin zuzuordnen sind. Womöglich wird dazu noch in diesem Jahr eine wissenschaftliche Arbeit erscheinen. Wer weiß, vielleicht kann BuG eine Rezension bringen.

Danke für den Hinweis, dass die Hahnemannschen Hochpotenzen tatsächlich als eine „irreale Verstiegenheit“ anzusehen sind

Danke aber für Ihren Hinweis, dass die Hahnemannschen Hochpotenzen tatsächlich als eine „irreale Verstiegenheit“ anzusehen sind. Aber da sind doch noch die enormen Heilerfolge, die Hahnemann gerade während seines Pariser Wirkens erzielte. Meinen Sie nicht auch, dass Sie nun, nachdem Sie so deutlich „A“ sagten, auch noch „P“ (wie Placebo) sagen sollten?

Dass Hahnemann den Mesmerismus zum Verstehen der Homöopathie herangezogen habe, steht expressis verbis nicht in meinem Text. Allerdings sind hier Hahnemanns Schüler zu benennen – Artur Lutze, Adolph von Gerhard, Friedrich Gisevius.

Ihr Hinweis auf die moderne Medizin, die sich aufs Neue der Erforschung des Magnetfeldes zuwandte, ist aber in diesem Zusammenhang wirklich fehl am Platze. Der „animalische Magnetismus“ Mesmers und der „natürliche Magnetismus“ haben – von der Namensgleichheit einmal abgesehen – nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun.

Zu 5.) Volle Zustimmung!

Zu 6.) Dieser Punkt sagt so wenig, dass Sie ihn getrost hätten weglassen können.

Zu 7.) Soll dies eine Entgegnung sein? Die betrübliche Tatsache, dass der Jude Otto Leeser, wie alle anderen jüdischen Menschen auch, in der Nazizeit unter Druck geriet, widerspricht doch nicht der anderen, bestens dokumentierten Tatsache, dass die Homöopathie von bedeutenden Naziführern begünstigt wurde. So interessant der Hinweis auch ist, dass Frau Leeser der englischen „Baptist Church“ angehört – was soll damit gesagt sein?

Hier einige Literaturangaben für alle, die sich selbstständig informieren möchten: Wuttke-Groneberg: Von Heidelberg nach Dachau In: Baader u. Schultz (Hrsg.): Dokumentation des Gesundheitstages Berlin 1980. Medizin und Nationalsozialismus (Band 1), Verlagsgesellschaft Gesundheit, 2. Aufl., Berlin 1983.

Zu 8.) Ja, ein angemessenes Sensorium für die Gründe der christlichen Autoren fehlt. Mehr noch, es fehlt auch die Bereitschaft diesen Mangel wenigstens im Nachhinein noch zu erkennen. Dass sich Evangelisten, Seelsorger, Theologen und christliche Ärzte zunächst einmal zur Gesamtheit dessen, was unter dem Begriff der Homöopathie läuft, äußern, ist angesichts der konkreten Sachlage einfach das Normale. Dagegen wäre es Kleinschmidts, Fricks und ähnlich motivierter Autoren Aufgabe, evident darzutun, inwiefern gerade ihre Homöopathie sich von allen anderen Formen unterscheidet. Allerdings, ob sie sich auch wirklich davon unterscheidet, tief und wesensmäßig, darüber darf man sich wohl einigen Zweifel gestatten.

Zu 9.) Bitte beim Thema bleiben! Wir sprechen nicht über die menschliche Hand, die sich, wie alles Lebendige, bei entsprechender Betrachtungsweise allerdings als ein Wundergebilde der Schöpferweisheit zu erkennen gibt. Es geht um die Homöopathie und die ihr „heimlich innewohnende Theologie“. Vielleicht sollte man besser von „heimlich innewohnender“ Metaphysik oder Magie sprechen. Wer je einmal die Gelegenheit hatte, einen selbstdispensierenden Homöopathen ein Stück weit bei der Anfertigung einer höheren C-Potenz zuzuschauen, fragt sich allerdings, ob er es hier noch mit einer physikalisch sinnvollen Tätigkeit oder nicht doch schon mit einem „magischen Ritual“ zu tun hat. Tröstlich, dass es in allen Jahrzehnten immer wieder einzelne Homöopathen gab, die dies erkannten. Unter ihnen übrigens auch einige „religiöse Gegner“.

10.) Eine naturwissenschaftlich verifizierbare Angelegenheit ist weder das Ganze der Homöopathie, noch die einzelnen Prinzipien, auf die sie sich gründet, etwa die Simile-Regel, die Arzneimittelprüfung an Gesunden oder das Potenzieren.

„Der Beweis einer naturwissenschaftlich begründeten Wirksamkeit homöopathischer Mittel ist bisher nicht erbracht worden.“

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesärztekammer befasste sich 1976 mit der Frage, ob Homöopathie ein wissenschaftlich fundiertes Therapiekonzept sei, und kam zu dem Ergebnis:

„Der Beweis einer naturwissenschaftlich begründeten Wirksamkeit homöopathischer Mittel ist bisher nicht erbracht worden. Die Literaturberichte, die eine solche Wirksamkeit behaupten, entsprechen nicht den wissenschaftlichen Erfordernissen eines Wirkungsnachweises.“

1988 erschien in der angesehen Londoner Wissenschaftszeitschrift „NATURE“ ein Artikel von Dr. E. Davenas und Mitarbeitern unter dem Titel: „Human basophil degranulation triggered by very dilute antiserum against IgE“ („Degranulation menschlicher Basophiler durch stark verdünntes Antiserum gegen IgE“). Es wurde darin dargetan, dass Anti-IgE-Verdünnungen bis hinunter zu 10-120 – also in einen Bereich, in dem es kein einziges Molekül Anti-IgE mehr geben kann – noch zur Degranulation der Basophilen führte. Ferner, dass gewisse Verdünnungsstufen wirksamer waren als andere, so dass sich der Gedanke einer verdünnungsabhängigen rhythmischen Zu- und Abnahme der Wirksamkeit nahelegte. Auch meinte man experimentell beweisen zu können, dass die Länge des maschinellen Schüttelns, denen man die Proben bei jeder Verdünnungsstufe unterwarf, einen Einfluss auf die Wirksamkeit hatte. Kürzeres Schütteln verhinderte angeblich den Effekt, während längeres Schütteln ihn nicht verbesserte! Alles in allem, ein Experiment, das in der Tat geeignet wäre, Hahnemanns Unvollendete doch noch zu vollenden. Indes, bei der Nachprüfung in Jacqes Benvenistes Labor durch Maddox, Randi und Stewart konnten die Ergebnisse nicht reproduziert werden. Das Ganze erwies sich als ein Flop.

„Wir betrachten die Homöopathie nicht etwa als unkonventionelle Methode, die weiterer wissenschaftlicher Prüfung bedarf. Wir haben sie geprüft. Homöopathie hat nichts mit Naturheilkunde zu tun.“

In der sogenannten „Marburger Erklärung“ von 1993 heißt es:

„Der Fachbereich Humanmedizin der Philipps-Universität Marburg verwirft die ‚Homöopathie‘ als eine Irrlehre. Nur in diesem Sinne kann sie Gegenstand der Lehre sein.“ „Wir betrachten die Homöopathie nicht etwa als unkonventionelle Methode, die weiterer wissenschaftlicher Prüfung bedarf. Wir haben sie geprüft. Homöopathie hat nichts mit Naturheilkunde zu tun.“

Wenn es mir gestattet ist einmal „Prophetie“ auszuprobieren: Auch im nächsten Jahrtausend ist eine wissenschaftliche Bestätigung der Homöopathie nicht zu erwarten. Allerdings, bei dem starken Hang der Zeit zu Mystizismus und Irrationalismus dürfte die Zahl der Befürworter größer werden. Da vermag nur noch die Einsicht Oetingers Trost zu spenden:

„Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.“