ThemenBibelverständnis

Der neutestamentliche Gebrauch des Alten Testaments

Das Neue Testament enthält eine außerordentlich hohe Zahl an Zitaten aus dem Alten Testament. Es ist schwer, ein genaues Bild davon zu geben, da diese Zitate sehr unterschiedlich verwendet werden. Die Bandbreite reicht von einer entfernten Anspielung bis zu einem eindeutigen Zitat, das genau eingeführt wird mit Angabe der Quelle. Von hier rühren die oft nicht geringen Unterschiede in den Erklärungen zu diesem Thema her.

1. Das Ausmaß der Bezugnahmen auf das Alte Testament

Ich habe 224 direkte Zitate gezählt, die durch eine bestimmte Formel eingeführt werden, durch die klar wird, dass der Verfasser die Absicht hat, zu zitieren. Dazu müssen noch weitere gezählt werden: 7 Fälle, in denen ein zweites Zitat durch die Konjunktion „und“ eingeführt wird, sowie 19 Fälle, wo eine freie Wiedergabe oder eine Zusammenfassung auf die Einführung folgt. Es gibt weiter wenigstens 45 Fälle, in denen die Ähnlichkeit mit einigen alttestamentlichen Stellen so offensichtlich ist, dass man kaum bezweifeln kann, dass der Autor sich auf das Alte Testament bezieht, auch wenn er dies nicht ausdrücklich vermerkt.

So ergibt eine sehr vorsichtige Zählung unzweifelhaft mindestens 295 getrennte Bezugnahmen auf das Alte Testament. Diese machen etwa 352 Der neutestamentliche Gebrauch des Alten Testaments 73 Verse des Neuen Testaments aus, d. h. über 4,4%. Daher ist von jeden 22,5 Versen im Neuen Testament einer ein Zitat.

Nimmt man deutliche Anspielungen dazu, so steigen die Zahlen beträchtlich: C. H. Toy führt 613 solche Fälle auf, Wilhelm Dittmar geht bis zu 1640, während Eugen Huehn 4105 Stellen angibt, die an das Alte Testament erinnern.

Man kann also ohne Übertreibung sagen, dass mehr als 9% des Neuen Testaments aus Zitaten oder direkten Anspielungen auf das Alte Testament bestehen. In den Worten Jesu, die uns überliefert werden, entdeckt man einen ähnlichen Prozentsatz. Einige Bücher wie die Offenbarung, die Briefe an die Hebräer und an die Römer sind beinahe durchtränkt mit alttestamentlichen Sprachformen, Anspielungen und Zitaten. Ein sorgfältiges Durchlesen der Neste-Aland-Ausgabe des griechischen Neuen Testaments, in der das alttestamentliche Material fett gedruckt ist, zeigt auf den ersten Blick den Umfang dieser Praxis. Wenn wir uns daran erinnern, dass zur Zeit des Neuen Testaments das Alte Testament nicht millionenfach gedruckt wurde, sondern nur als teures Manuskript (Handschrift) zu erwerben war, so sind diese Tatsachen noch eindrücklicher.

Wenn wir uns auf die ausdrücklichen Zitate und die direkten Anspielungen, die wir anfänglich zusammengezählt haben, beschränken, so stellen wir fest, dass 278 verschiedene Verse des Alten Testaments im Neuen Testament zitiert werden: 94 aus dem Pentateuch, 99 aus den Propheten und 85 aus den Schriften. Von den 22 Büchern, die der hebräische Kanon zählt, gibt es nur 6 (Richter/Ruth, Hoheslied, Prediger, Esther, Esra/Nehemia und Chronik), auf die nicht ausdrücklich verwiesen wird. Die umfassenderen Listen von Dittmar und Huehn geben Stellen an, die sich auf alle Bücher des Alten Testaments beziehen.

Dabei ist zu bemerken, dass das ganze Neue Testament kein einziges ausdrückliches Zitat aus den Apokryphen des Alten Testaments enthält, welche die römisch-katholische Kirche als kanonisch betrachtet. Man kann diese Auslassung kaum als zufällig ansehen.

2. Autorität der Bezugnahmen auf das Alte Testament

Das ganze Neue Testament
enthält keineinziges ausdrückliches Zitat aus den Apokryphen des Alten Testaments, welche die römisch-katholische Kirche als kanonisch betrachtet

Vom Anfang bis zum Ende des Neuen Testaments wird dem Alten Testament uneingeschränkte Autorität beigemessen. Wenn die neutestamentlichen Autoren etwas aus dem Alten Testament zitieren, so ist das immer normativ. An keiner Stelle bemerken wir die Tendenz, die Wahrheit irgendeiner Aussage des Alten Testaments in Frage zu stellen, darüber zu diskutieren oder sie zu verwerfen. Es gibt Stellen, die angeblich beweisen sollen, dass der Herr und die Apostel die Autorität des Alten Testaments manchmal in Frage stellten. Aber wenn man sie genauer untersucht, merkt man, dass sie im Gegenteil die Feststellung unterstützen (und keineswegs untergraben), dass der Herr und die Apostel die Heilige Schrift als Gottes Wort akzeptiert haben. In Mt 5,21–43 und 19,3–9 tut Jesus die alttestamentlichen Gesetze keineswegs ab. In Wirklichkeit führt er vielmehr eine gründliche Analyse der geistlichen Bedeutung und der ursprünglichen Absicht des göttlichen Gesetzes durch, und legt es von diesem vorteilhaften Ausgangspunkt her in einer tieferen und breiteren Weise aus, als es vor ihm getan wurde. In einigen Stellen, in denen die Offenbarung des Alten und die des Neuen Testaments verglichen werden (Joh 1,17; 2. Kor 3,6; Gal 3,19ff.; Heb 1,1f. usw.), wird zwar die größere Herrlichkeit des Neuen Testaments hervorgehoben, aber nicht als Gegensatz zum Alten Testament, sondern als die vollkommene Erfüllung der alttestamentlichen Offenbarung, die zwar unvollendet geblieben, aber trotzdem schon mit göttlicher Autorität versehen war.

Es ist bemerkenswert, dass die neutestamentlichen Autoren und Jesus selber manchmal nicht zögerten, ihre ganze Argumentation auf ein einziges Wort aus dem Alten Testament zu stützen (Mt 2,15; 4,10; 13,35; 22,44; Mk 12,36; Lk 4,8; 20,42f.; Joh 8,17; 10,34; 19,37; Apg 23,5; Röm 4,3.9.23; 15,9–12; 1. Kor 6,16; Gal 3,8.10.13; Hebr 1,7; 2,12; 3,13; 4,7; 12,26), oder sogar auf die grammatikalische Form eines Wortes (Gal 3,16).

Besonders aufschlussreich sind die Formeln, durch die die Verfasser des Neuen Testaments ihre Zitate einführen. Diese Formeln drücken ihre Sicht des Alten Testaments auf besonders signifikante Weise aus, weil sie nicht aus der Absicht heraus entstanden sind, eine [systematische] Lehre über die Heilige Schrift zu entfalten, sondern vielmehr spontaner Ausdruck ihrer Umgangsweise mit den Heiligen Schriften sind.

Diese Formeln betonen stark den göttlichen Ursprung des Alten Testaments und nehmen gewöhnlich (wenigstens 56mal) Bezug auf Gott als dessen Autor. An einigen Stellen wird Gott als der Sprechende genannt und zwar nicht nur, wenn das im Alten Testament schon ausdrücklich so steht, sondern gelegentlich sogar auch dann, wenn das AT-Zitat an sich ein Wort ist, das ein Mensch aussprach und manchmal an Gott richtete (Mt 19,5; Apg 4,25; 13,35; Heb 1,5–8.13; 3,7; 4,4).

Diese Worte „können nur unter der Annahme, dass die ganze Heilige Schrift eine Aussage bzw. eine Rede Gottes ist, als Gottes Aussage behandelt werden“.1

Oft werden alttestamentliche Stellen einfach der Heiligen Schrift zugeschrieben, welche auf diese Art als Sprecherin personifiziert wird (Joh 7,38.42; 15,25; 19,37; Röm 4,3; 7,7; 9,17; 10,11; 11,2; 1. Kor 14,21; 2. Kor 6,2; Gal 3,8; 4,30; 1. Tim 5,18; Jak 2,23; 4,5). In Röm 9,17 und Gal 3,8 geht die Identifikation zwischen der Schriftstelle und Gott als Sprechendem so weit, dass die Handlungen Gottes der Heiligen Schrift zugeschrieben werden, die zu Pharao spricht bzw. die Rechtfertigung durch den Glauben voraussieht. Warfield bemerkt:

„Diese Handlungen konnten nur deshalb der Heiligen Schrift zugeschrieben werden, weil der Schreiber so sehr die Gewohnheit hatte, eine Stelle der Heiligen Schrift mit Gott als dem Sprechenden gleichzustellen, dass es ganz natürlich war, zu sagen: ‚Die Schrift sagt‘, wenn man in Wirklichkeit meinte: ‚Gott, wie es in der Heiligen Schrift geschrieben steht, hat gesagt.‘“2

In einer Anzahl von Stellen
erscheinen die göttliche und die menschliche  Autorschaft Seite an Seite

Die menschliche Mitarbeit bei der Abfassung der Heiligen Schrift wird auch hervorgehoben. Die Namen von Mose, David, Jesaja, Jeremia, Daniel, Joel und Hosea erscheinen in den Einführungsformeln von Zitaten. Es ist bemerkenswert, dass, wenn der menschliche Verfasser genannt wird, in den meisten Fällen nicht auf eine persönliche Aussage von ihm, die im Alten Testament aufgeschrieben wurde, Bezug genommen wird, sondern auf eine Aussage Gottes, die der Verfasser als solche weitergeben sollte. In einer Anzahl von Stellen erscheinen die göttliche und die menschliche Autorschaft Seite an Seite:

„… was von dem Herrn gesagt ist durch den Propheten“ (Mt 1,22)

„David selber sagte in dem Heiligen Geist“ (Mk 12,36; vgl. Mt 22,43)

„der Heilige Geist sprach durch den Mund Davids“ (Apg 1,16; vgl. 4,25)

„Wie trefflich hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu unseren Vätern geredet“ (Apg 28,25)

„wie er es auch sagt in Hosea“ (Röm 9,25)

Diese Stellen liefern den klaren Beweis dafür, dass man die „Oberaufsicht“ Gottes nicht so verstand, als würde sie die menschliche Tätigkeit und die Eigentümlichkeiten der Verfasser auslöschen. Vielmehr hat Gott durch die verantwortliche und persönliche Arbeit von Menschen, die er für dieses heilige Werk berief und vorbereitete, für eine vollkommen angemessene Darstellung der Wahrheit gesorgt.

Eine der häufigen Einführungsformeln ist: „Es steht geschrieben“. Diese hat unser Herr Jesus dreimal bei seiner Versuchung verwendet (Mt 4,4.7.10). Es liegt in diesem Ausdruck mehr als nur eine

Für die neutestamentlichen
Autoren hat das ganze Alte Testament gesetzliche Autorität und  prophetischen Charakter

Berufung auf den geschriebenen Text der Heiligen Schrift, wie es Warfield sehr gut bemerkt:

„Die einfache Hinzufügung einer schriftlichen Autorität in einer solch feierlichen und bestimmten Art impliziert, dass man sich auf die unfehlbare Autorität der Heiligen Schriften Gottes beruft, die in allen ihren Teilen und in jeder ihrer Aussagen mit der Autorität von Gott selbst bekleidet sind.“3

Die Begriffe „Gesetz“ (Joh 10,34; 15,25; Röm 3,19; 1. Kor 14,21) oder „Propheten“ (Mt 13,35) werden manchmal benutzt, um alttestamentliche Stellen einzuführen, die genau genommen zu anderen Teilen des hebräischen Kanons gehören. Dies zeigt, dass für die neutestamentlichen Autoren das ganze Alte Testament gesetzliche Autorität und prophetischen Charakter hat.

Die Einführungsformeln der Verfasser des Neuen Testaments offenbaren ihre Überzeugung, dass die Heilige Schrift „ewig aktuell“ ist. Dies zeigt sich besonders in den vielen Fällen (41), in denen das einführende Verb in der Gegenwartsform steht: „Er sagt“ (statt: „Er sagte“). Dies wird noch verstärkt durch den Gebrauch der Pronomina „wir“ und „ihr“ in Verbindung mit früheren Aussagen: „Was euch gesagt worden ist durch Gott“ (Mt 22, 31); „Der Heilige Geist gibt uns Zeugnis“ (Hebr 10,15; vgl. auch Mt 15,7; Mk 7,6; 12,19; Apg 4,11; 13,47; Hebr 12,5).

Diese unausgesprochenen Voraussetzungen kommen in Röm 15,4 deutlich zum Ausdruck: „Was aber zuvor geschrieben worden ist, das wurde zu unserer Belehrung aufgeschrieben.“ (vgl. auch Röm 4,23f.; 1. Kor 9,10; 10,11) Die neutestamentlichen Autoren verwendeten Zitate in ihren Predigten, Geschichten, Briefen und Gebeten. Sie setzten sie ein, wenn sie sich an Juden oder Griechen wandten, an Gemeinden oder Einzelne, an Freunde oder Gegner, an Neubekehrte oder reife Christen. Sie gebrauchten sie, um zu argumentieren, zu illustrieren, zu belehren, zu dokumentieren, zu weissagen und zu tadeln. Sie bedienten sich ihrer in Zeiten großer Belastung und in Stunden tiefen Nachdenkens, in Freiheit und im Gefängnis, zu Hause und unterwegs. Sie waren immer und überall bereit, auf die unüberwindliche Autorität der Heiligen Schrift hinzuweisen.

Jesus Christus selber ist ein äußerst fesselndes Vorbild in dieser Hinsicht. An der Schwelle seines öffentlichen Dienstes, als er den dreimaligen Angriff Satans siegreich zurückschlug, ruhte seine ganze Verteidigung auf der Autorität dreier Schriftstellen. Er zitierte das Alte Testament und unterstützte damit seine Belehrung der Volksmengen. Er zitierte es, wenn er mit jüdischen Gegnern diskutierte; er zitierte es, um verfängliche und ehrliche Fragen zu beantworten; er zitierte es, wenn er seine Jünger unterwies, die auch bereit gewesen wären, seine Lehre aufgrund seiner eigenen Autorität anzunehmen; er zitierte es in seinen Gebeten, wenn er alleine in des Vaters Gegenwart war; er zitierte es am Kreuz, als sein Leiden seine Aufmerksamkeit leicht davon hätte ablenken können; er zitierte es, nachdem er in Herrlichkeit auferstanden war, als jede wirkliche oder angebliche Begrenzung der Tage seines Fleisches eindeutig beseitigt war. Wenn es in den vier Evangelien auch Unterschiede gibt in ihren Darstellungen von Jesus, so stimmen sie doch völlig überein, wenn sie von seiner Einstellung dem Alten Testament gegenüber sprechen: Jesus hat das Alte Testament immer wieder gebraucht und seine Autorität bedingungslos bestätigt.

3. Genauigkeit der alttestamentlichen Zitate

Die neutestamentliche Art zu zitieren steht vollkommen in Einklang mit der grössten Hochachtung für die angeführten Texte

Wenn man die neutestamentlichen Zitate sorgfältig mit den ursprünglichen, alttestamentlichen Texten vergleicht, entsteht jedoch eine Schwierigkeit. Es scheint nämlich, als ob die Verfasser des Neuen Testaments sehr frei zitierten, und zwar sowohl in Bezug auf die äußere Form als auch auf die innere Bedeutung der alttestamentlichen Texte. Gegner der Verbalinspiration haben öfters diesen Einwand vorgebracht, und zwar vor allem in zweifacher Form:

  1. Da die neutestamentlichen Autoren nicht darauf geachtet haben, in völliger Übereinstimmung mit dem ursprünglichen alttestamentlichen Text zu zitieren, wäre es nicht möglich, dass sie die Lehre der vollen Inspiration vertraten. Sie hätten sonst größeren Respekt vor dem Buchstaben der Heiligen Schrift an den Tag gelegt.
  2. Es wäre nicht möglich, dass die neutestamentlichen Verfasser durch den Geist Gottes geleitet waren, wenn sie das Alte Testament „ungenau“ zitierten in bezug auf die Form oder „unrichtig“ in bezug auf den Sinn oder beides.

Das erste Argument greift vor allem die Inspiration des Alten Testaments an, das zweite die des Neuen. Beide können entkräftet werden, wenn man zeigen kann, dass die neutestamentliche Art zu zitieren vollkommen geeignet ist und in Einklang steht mit der größten Hochachtung für die angeführten Texte. In diesem Artikel können wir nur die Hauptprinzipien darlegen, die in dieser Frage eine Rolle spielen, ohne auf ihre Anwendung in Einzelfällen einzugehen. Wir werden zuerst die Prinzipien darlegen, die zur Lösung der Schwierigkeiten führen, die aus der Zitationsweise der neutestamentlichen Verfasser entstehen. Danach werden kurz die Interpretationsmethoden der neutestamentlichen Verfasser in ihrer Anwendung alttestamentlicher Texte kommentiert.

3.1 Form der Zitate

Es muss zugegeben werden, dass nicht jedes der folgenden Prinzipien sich auf jeden Fall anwenden lässt, aber ich bin der Meinung, dass sie je nachdem einzeln oder in Kombination miteinander in fast allen Fällen eine sehr befriedigende Erklärung scheinbarer Widersprüche liefern, und in allen Fällen eine mögliche Lösung bieten.

3.1.1 Die Verfasser des Neuen Testaments mussten ihre Zitate übersetzen

An den meisten Stellen war die LXX eine  angemessene Übersetzung des hebräischen Textes und wies eigenständige literarische Qualitäten auf

Sie schrieben auf Griechisch, wobei die Quelle ihrer Zitate auf Hebräisch verfasst war. Daher mussten sie entweder selber übersetzen oder schon bestehende Übersetzungen gebrauchen. Da keine Übersetzung den ursprünglichen Text völlig adäquat und vollkommen deckungsgleich wiedergeben kann, ist ein gewisses Maß an Änderung unvermeidlich, auch wenn jemand unter göttlicher Inspiration zitiert.

Als das Neue Testament geschrieben wurde, gab es eine griechische Übersetzung des Alten Testaments, die Septuaginta (LXX). Sie war weitverbreitet, allgemein bekannt und anerkannt, obwohl sie vom Standpunkt moderner Wissenschaft aus betrachtet einige offensichtliche Mängel hatte. An den meisten Stellen war sie eine angemessene Übersetzung des hebräischen Textes und wies eigenständige literarische Qualitäten auf. Ihre Stellung in der damaligen Zeit kann man mit derjenigen der englischen „Authorized Version“ vergleichen, bevor die „Revised Version“ veröffentlicht wurde.

Ein gewissenhafter Gelehrter, der heute in einer bestimmten Sprache schreibt, gebraucht für seine Zitate aus fremden Quellen die Übersetzungen, die seine Leser gewöhnlich benutzen. Er wird nicht versuchen, sie zu korrigieren oder zu verändern, außer wenn ein bestimmter Fehler direkt das Thema berührt, das er behandelt. Wenn kleine Fehler oder ungenaue Übersetzungen vorkommen, wird er sie gewöhnlich weder besprechen, da er sonst die Aufmerksamkeit des Lesers von seinem eigenen Thema ablenken würde, noch ohne Erklärung korrigieren, weil dies beim Leser Verdacht erwecken könnte. Viele Prediger und Schriftsteller, welche in Englisch die „Authorized Version“ oder in Deutsch Luthers Übersetzung benutzen, gehen auf diese Art und Weise vor. Sie sind sich oft dessen sehr bewusst, dass einige Verse den hebräischen oder griechischen Text eher ungenau wiedergeben, aber solange sie sich nicht auf das stützen, was in der Übersetzung falsch ist, kann man ihnen keinen Vorwurf machen. So konnten auch die Autoren des Neuen Testaments die LXX benutzen, die einzige griechische Übersetzung, die es damals gab, und sogar Stellen zitieren, die nicht ganz genau übersetzt waren. Es wäre jedoch unannehmbar, wenn sie aus diesen Fehlern einen Nutzen gezogen hätten. Wir finden im Neuen Testament kein Beispiel einer Schlussfolgerung oder Anwendung aufgrund der Septuaginta, die nicht auch vom hebräischen Text her beibehalten werden kann.

In einigen der Schriftrollen vom Toten Meer findet man den hebräischen Text, welcher die Vorlage der LXX war, und kann erkennen, dass er an einigen Stellen vom masoretischen Text abweicht. Das ist z. B. in Jes 53,11 der Fall, wo die erste Jesaja-Rolle (die Rolle A) „er wird das Licht sehen“ liest und somit die Septuaginta-Übersetzung stützt. Man muss zwar sehr vorsichtig bleiben, bevor man irgendeine Korrektur am masoretischen Text vornimmt, aber die Möglichkeit, dass die LXX gelegentlich den ursprünglichen hebräischen Text wiedergibt, hat durch die Funde am Toten Meer eine gewisse Unterstützung gefunden. In solchen Fällen wäre es daher nicht nur richtig gewesen, im Neuen Testament aus der Septuaginta zu zitieren, es wäre auch das Beste gewesen.

Dass die neutestamentlichen Verfasser die LXX zitierten, bedeutet nicht, dass sie diese Übersetzung für inspiriert erachteten. A fortiori verliehen sie der Übersetzung der von ihnen zitierten Stellen keinen Inspirationscharakter.

Samuel Davidson litt unter einer bedauerlichen Unklarheit, als er folgendes schrieb:

„Für die Vertreter der Verbalinspiration wird es stets unerklärlich bleiben, dass die Worte der LXX buchstäblich inspiriert wurden, sobald sie aus dieser Übersetzung herausgenommen und in das Neue Testament eingefügt wurden.“4

Die Form der Zitate ist durch die Sprache und die Umstände der ersten Adressaten des Neuen Testaments beeinflusst

Dieser Aussage liegt eine falsche Interpretation der Verbalinspiration zugrunde. Wenn die Autoren des Neuen Testaments sich auf die Heilige Schrift als das Wort Gottes stützen, dann wird nichts anderes behauptet, als dass sie die ursprüngliche Mitteilung, und nur sie, für völlig mit göttlicher Unfehlbarkeit versehen erachteten. Ihre Bereitschaft, die LXX trotz ihrer gelegentlichen Schwächen zu gebrauchen, lehrt uns jedoch folgende wichtige Lektion: Die Grundbotschaft, die Gott mitteilen will, kann sogar durch eine Übersetzung vermittelt werden, so dass man eine Übersetzung gebrauchen kann, insofern sie mit dem Original übereinstimmt. Es wäre jedoch gefährlich, ein Argument auf irgendeinen Teil der LXX-Zitate zu stützen, der weder mit dem hebräischen Original noch mit der Intention der neutestamentlichen Autoren übereinstimmt. Die Tatsache, dass das Zitat in dieser Form erscheint, bedeutet nämlich nicht, dass Gott die gelegentlichen Abweichungen von den Autographen sanktioniert. Es liegt tatsächlich Gottes Zustimmungssiegel auf den Aussagen der alttestamentlichen Stellen, die aus der LXX zitiert werden, aber die Form der Zitate ist durch die Sprache und die Umstände der ersten Adressaten des Neuen Testaments beeinflusst. Bei einem solchen Gebrauch der LXX geht es nicht um eine Anpassung, die man beanstanden könnte. Es ist eine offensichtliche Tatsache, dass das inspirierte Wort Gottes den Menschen angepasst wurde! Es wurde in menschlicher Sprache geschrieben, es verwendet menschliche Vergleiche, seine einzelnen Teile sind durch die Umstände ihrer ersten Adressaten bedingt usw. Wir können aber keine Anpassung annehmen, bei welcher inspirierte Autoren einen Irrtum ausdrücklich billigen würden. In ihrem Gebrauch der LXX waren die Autoren des Neuen Testaments übrigens genauso weit davon entfernt, einen Irrtum zu billigen, wie es die besten Wissenschaftler aller Zeiten sind, die ähnliche Methoden verwenden, wenn sie übersetzte Zitate verwenden (wie wir schon bemerkten).5

Es ist nicht immer möglich, den genauen Anfang von Zitaten festzustellen, oder zu bestimmen, wie weit sie sich wirklich erstrecken

Der häufige Gebrauch der LXX bedeutet jedoch nicht, dass die neutestamentlichen Autoren gezwungen waren, immer nach dieser Übersetzung zu zitieren. Das muss auch bemerkt werden. Wenn sie einen Gedanken betonen wollten, der in der LXX ungenügend oder ungenau wiedergegeben war, konnten sie die Stelle ganz oder zum Teil neu übersetzen. In einigen Fällen bleibt uns der Grund für ihre Änderungen unbekannt. Dies gibt uns aber weder das Recht, zu behaupten, dass eine gewissenhafte Wiedergabe der LXX illegitim wäre, noch zu sagen, dass eine Änderung des Textes nicht zu rechtfertigen wäre.

3.1.2 Die Autoren des Neuen Testaments hatten beim Zitieren nicht die Regeln, die heute für wissenschaftliche Arbeiten gelten

Sie hatten insbesondere nicht die Interpunktionszeichen, die heute eine wichtige Rolle spielen:

a) Es gab keine Anführungszeichen. Daher ist es nicht immer möglich, den genauen Anfang von Zitaten festzustellen, oder zu bestimmen, wie weit sie sich wirklich erstrecken. Sie waren nicht dazu gezwungen, das Zitat sofort nach der Einführungsformel zu beginnen, und wir haben auch kein Recht, zu behaupten, dass ihre Zitate erst beendet sind, wenn jegliche Ähnlichkeit mit dem alttestamentlichen Text aufgehört hat. In einigen Fällen mögen sie wohl kürzer zitiert haben, als allgemein angenommen wird, und selber den Gedankengang weiter ausgeführt haben, wobei sie einige Worte der alttestamentlichen Quellen aufgenommen haben können, ohne sie wirklich zitieren zu wollen. Es ist offensichtlich unkorrekt, solche Stellen, die keine Zitate sein wollen, zu kritisieren.

b) Sie hatten keine Auslassungszeichen. Daher wird auch nicht speziell auf die zahlreichen Auslassungen hingewiesen, die wir jedoch nicht als unberechtigt ansehen sollten.

c) Sie hatten auch keine Klammern, um ihren eigenen Kommentar innerhalb eines Zitats anzugeben. Daher sollten wir nicht erstaunt sein, beabsichtigte Zusätze zu finden. Manchmal bestehen sie nur aus einem Wort, andere Male sind sie ausführlicher (vgl. Eph 6, 2).

d) Sie hatten keine Fußnoten, um die verschiedenen Quellen ihrer Zitate anzugeben. Manchmal finden wir eine Mischung von Stellen ähnlichen Inhalts oder mit ähnlichen Ausdrücken. Dies ist kein Grund, die Autoren anzuklagen, das Alte Testament zu missbrauchen oder falsch zu behandeln.

Wir erkennen, dass die neutestamentlichen Autoren in die eben beschriebenen Muster vergangener Zeiten passen (deren Legitimität übrigens all- gemein anerkannt ist), viel eher als ein moderner Verfasser. Durch die modernen Interpunktionsregeln sind diese alten Zitierweisen überholt worden und würden ungeschickt wirken. Heute versucht man, ein Zitat so wenig wie möglich zu verändern und möglichst wenig beizufügen, um eine Überhäufung von Anführungs- und Auslassungszeichen mit deren Klammern usw. zu vermeiden. Diese moderne Art, zu zitieren, ist jedoch in keiner Weise eine Norm, nach der die Autoren der Vergangenheit beurteilt werden dürften.

3.1.3 Die neutestamentlichen Autoren paraphrasierten manchmal ihre Zitate

a) Zuerst wollen wir einige Fälle erwähnen, in denen es eher um eine freie Übersetzung des hebräischen Textes als um eine Paraphrase geht. Dieses Vorgehen muss auf keinen Fall gerechtfertigt werden, da eine freie Übersetzung den Sinn und die Ausdrucksweise des Originals manchmal besser wiedergibt als eine zu wörtliche.

b) Leichte Modifikationen wie die Änderung von Pronomina, die Ersetzung eines Hauptwortes durch ein Pronomen oder umgekehrt, der Wechsel von Person, Tempus, Modus oder Form eines Zeitwortes werden manchmal vorgenommen, um das Zitat besser in den

Es wurden manchmal leichte Modifikationen vorgenommen, um das Zitat besser in den Textzusammenhang im Neuen Testament einzupassen

Textzusammenhang im Neuen Testament einzupassen. Diese Art von Paraphrase ist vielleicht am leichtesten als legitim zu erkennen.

c) In einigen Fällen verlassen die neutestamentlichen Autoren den tatsächlichen Wortlaut der alttestamentlichen Stelle, um klarer zu zeigen, wie sie sie verstehen. Auch dies ist ganz im Einklang mit der besten modernen Vorgehensweise, wie es z. B. W. G. Campbell schreibt:

„Eine sorgfältige Paraphrase, die der Quelle vollkommen gerecht wird, ist einem langen Zitat vorzuziehen.“6

d) In einigen Fällen zitieren die neutestamentlichen Autoren nicht eine bestimmte Stelle. Sie fassen eher die allgemeine Lehre der kanonischen alttestamentlichen Bücher zu bestimmten Themen zusammen, und zwar in einer Art und Weise, die für das Neue Testament geeignet ist, obwohl die Hauptgedanken dem Alten Testament entlehnt oder in Übereinstimmung mit ihm sind. Es ist offensichtlich legitim, sich auf diese Art und Weise auf das Alte Testament zu beziehen. Folgende Stellen können als solche „Inhalts-Zitate“ gelten, um den Ausdruck von Franklin Johnson in seinem kompetenten Aufsatz dazu zu benutzen: Mt 2, 23; 5, 31; 12, 3.5; 19, 7; 22, 24; 24, 15; 26, 24.54.56; Mk 2, 25; 9, 12f.; 10, 4; 12, 19; 14, 21.49; Lk 2, 22; 6, 3; 11, 49; 18, 31; 20, 28; 21, 22; 24, 27.32.44–46; Joh 1, 45; 5, 39.46; 7, 38.42; 8, 17; 17, 12; 19, 17.28; 20, 9; Apg 1, 16; 3, 18; 7, 51; 13, 22.29; 17, 2f.; Röm 3, 10; 1. Kor 2, 9; 14, 34; 15, 3.4.25–27; 2. Kor 4, 6; Gal 3, 22; 4, 22; Eph 5, 14; Jak 4, 5; 2. Petr 3, 12f.

e) Schließlich gibt es noch eine Möglichkeit, die wir erwägen müssen: Die neutestamentlichen Verfasser schrieben oder sprachen zu Menschen, denen das Alte Testament vertraut war; so könnte es sein, dass sie in bestimmten Fällen ihre Leser bzw. Hörer nur auf eine sehr bekannte Schriftstelle hinweisen wollten. Um sie dann an diese zu erinnern, können sie einige Ausdrücke daraus genau zitiert haben, die dann ihren Platz in einem anderen Rahmen als im alttestamentlichen Original fanden. Manchmal kann die erste oder wichtigste Absicht solcher genau zitierten Worte eher sein, zu zeigen, dass das Alte Testament die Quelle der Aussage ist (dass die eben dargestellte Wahrheit dort zu finden ist), als präzise eine bestimmte Passage zu zitieren.

3.1.4 Oft gehen die neutestamentlichen Autoren nur andeutungsweise auf das Alte Testament zurück, ohne die Absicht zu haben, es zu zitieren

Es ist ganz natürlich, dass von Jugend auf durch das Wort Gottes geprägte Menschen spontan Redewendungen und Denkarten benutzen, die an das Alte Testament erinnern.

„In solchen Fällen geben die Redner oder Schreiber nicht vor, die genauen Begriffe oder Aussagen früherer Offenbarungen wiederzugeben; vielmehr leiten sie durch eine Art ‹heiligen Instinkt› einfach die Form und Ausrichtung ihrer Gedanken und Äußerungen davon ab; es ist in keiner Weise dem Sinn der alttestamentlichen inspirierten Stellen entgegengesetzt, wenn sie von den neutestamentlichen Verfassern auf die eben beschriebene Weise gebraucht und in etwas anderen Zusammenhängen als im ursprünglichen Text verwendet werden.“7

Nur wenn die neutestamentlichen Autoren ihre Absicht, ein Zitat anzuführen, durch eine Einführungsformel deutlich angeben, dürfen wir ein großes Maß an Übereinstimmung erwarten. In bezug auf diese Einführungsformel möchten wir noch folgende Bemerkungen machen:

a) Einzig ein Zitat, das sofort einer solchen Einführungsformel folgt, kann mit Sicherheit als ein formelles Zitat angesehen werden. Folgen mehrere Zitate aufeinander, dann sind es immer die Worte „und wiederum“, die ein wirkliches weiteres Zitat einführen: Röm 15,11; 1Kor 3,20; Heb 1,5; 2,13; 10,30; steht dagegen nur „und“ oder „aber“ (vgl. Mt 5,43; 15,4; 19,19; 1Pt 1,17; 2Pt 2,22) oder überhaupt kein Verbindungswort zwischen aufeinanderfolgenden Zitaten, dann besteht die Möglichkeit, dass der Autor gar kein weiteres Zitat im Sinn hatte; von daher wäre eine Kritik am Wortlaut grundlos.

b) Sogar wenn eine präzise Formel direkt auf eine alttestamentliche Stelle hinweist, müssen wir nicht ein strenges Hängen am Buchstaben erwarten, wenn dieses Zitat in indirekter statt in direkter Rede wiedergegeben wird. In solchen Fällen stellen wir oft eine bemerkenswerte wörtliche Übereinstimmung fest; wir dürfen aber eine Abweichung vom Original nicht beanstanden, wenn der Satzbau dies ganz natürlich erlaubt (vgl. Mt 2,23; 21,16; Lk 2,23; Joh 8,17; Hebr 11,18 usw.).

Manchmal muss die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass eine freie Anspielung auf eine Bibelstelle vorliegt

c) Wenn ein scheinbares Zitat durch eine Form der Verben „reden“ oder „sprechen“ eingeleitet wird, ist es nicht immer sicher, dass der Autor wirklich die Absicht hatte, zu zitieren. Manchmal muss eher die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass eine freie Anspielung auf eine Bibelstelle vorliegt. Einige der deutlichsten Beispiele in dieser Richtung finden wir vielleicht in der Rede des Stephanus (Apg 7), in der freie Anspielungen auf Aussagen Gottes, Moses und der Juden in seinem Überblick über die Heilsgeschichte miteinander verwoben sind. In Apg 7,26 ist ein Ausspruch Moses erwähnt, der sich im Alten Testament nicht finden lässt8 und offensichtlich nicht als wirkliches Zitat gemeint war. In allen Fällen dieser Art muss sicher anerkannt werden, dass ein großes Maß an Freiheit berechtigt ist, und dass man hier nicht die Genauigkeit erwarten kann, die man in wörtlichen Zitaten zu erwarten hat. Folgende Stellen kann man zu dieser Kategorie zählen: Mt 2,23; 15,4; 22,32; 24,15; Mk 12,26; Apg 3,25; 7,3.5- 7.26-28.32-35.40; 13,22; Röm 9,15; 11,4; 2Kor 4,6; Gal 3,8; Hebr 1,5; 6,14; 8,5; 10,30; 12,21.26; 13,5; Jak 2,11; 1Petr 3,6; Jud 14.

3.1.5 Die neutestamentlichen Autoren überliefern manchmal Worte, die andere zitiert haben

Die Autoren des Neuen Testaments zitieren nicht immer selber, um ihre Erzählung anschaulich zu machen oder ihre Argumentation zu unterstützen. Manchmal geben sie Zitate von geschichtlichen Persönlichkeiten wieder, z. B. von Jesus, Paulus, Petrus, Jakobus, Stephanus, von den Juden und von Satan. In zwei Fällen wird eine vorgelesene Bibelstelle wiedergegeben: in Lk 4,18f. und Apg 8,32f. Die neutestamentlichen Autoren hatten wenigstens drei legitime Methoden, solche Zitate wiederzugeben:

a) Sie konnten sie direkt aus dem hebräischen Text übersetzen.

b) Sie konnten aus der Septuaginta zitieren.

c) Sie konnten den von der zitierenden Person gelesenen Text, der wahrscheinlich oft eine aramäische Übersetzung aus dem Hebräischen war, direkt übersetzen. Nur zu dieser letzten Möglichkeit sind einige Bemerkungen nötig. Wir erwarten natürlich, dass die zitierenden Personen, wenigstens diejenigen, die inspiriert waren (Jesus, Paulus, Petrus, Jakobus und wahrscheinlich Stephanus), sorgfältig zitiert haben. In diesen Fällen kann daher eine Abweichung vom Original nicht durch die Tatsache erklärt werden, dass das Zitat einer anderen Person wiedergegeben wird. Da jedoch wahrscheinlich die meisten dieser Zitate ursprünglich auf Aramäisch gemacht wurden, und zwar nach einer verbreiteten mündlichen oder schriftlichen aramäischen Übersetzung, gehen wohl einige Unterschiede zwischen dem Alten und dem Neuen Testament, die nicht in der Septuaginta begründet sind, auf den Gebrauch einer aramäischen Version zurück.

3.1.6 Andere Prinzipien, deren Anwendung begrenzt bleiben muss

Wir betrachten hier kurz drei zusätzliche Erklärungsmöglichkeiten für scheinbare Unterschiede zwischen dem Text des Alten und dem des Neuen Testaments. Diese Prinzipien mögen zwar manchmal zu einer begründeten Erklärung führen, aber meiner Meinung nach sollten sie äußerst vorsichtig verwendet werden, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass die Autorität der Heiligen Schrift, an der wir unbedingt festhalten, in Frage gestellt wird.

a) Es ist möglich, dass die Texte im Laufe der Überlieferung verändert wurden

Wir haben viele Gründe, für die wunderbare Erhaltung der Heiligen Schrift dankbar zu sein: Der Text des Neuen Testaments besitzt einen Zuverlässigkeitsgrad, den zweifellos kein anderer handschriftlich übermittelter Text besitzt. Das hebräische Alte Testament wurde von den Juden geliebt, und sie haben äußerst sorgfältig über seine genaue Überlieferung gewacht; die Genauigkeit des masoretischen Textes wurde durch die Rollen vom Toten Meer eindrucksvoll bestätigt. Es ist aber trotzdem denkbar, dass ein früher Abschreibefehler manchmal den Text beschädigt und so eine Unstimmigkeit eingeführt hat, die im Urtext nicht vorhanden war. Es ist jedoch nicht ratsam, aufgrund der Zitate unzähligen Korrekturen freien Lauf zu lassen. Ich persönlich habe keinen einzigen Fall im Neuen Testament gefunden, wo eine solche Korrektur als die einzig mögliche, einwandfreie Erklärung einer Zitatschwierigkeit erschienen wäre.

b) Wie in anderen inspirierten Texten wurde auch in den Zitaten die Persönlichkeit der Autoren respektiert

Es ist trotzdem denkbar, dass ein früher Abschreibefehler manchmal den Text beschädigt und so eine Unstimmigkeit eingeführt hat

Es bleibt ein unerforschliches Geheimnis, dass der Heilige Geist die Heiligen Schriften so inspiriert hat, dass er den Worten selbst Irrtumslosigkeit verliehen und zugleich die Freiheit und Persönlichkeit der Autoren respektiert hat, so dass wir leicht ihren Stil und ihre Merkmale erkennen können. Das gleiche gilt für die Zitate, denn auch hier können wir die Individualität der Autoren in ihrem Gebrauch der Zitate, in den Quellen, aus denen sie zitieren, und in ihrer Zitierweise feststellen. Es besteht jedoch eine gefährliche Verzerrung dieses Prinzips, wenn einige sich auf Gedächtnisfehler berufen, um einige Schwierigkeiten in den Zitaten zu erklären. Denn schon der Gedanke an einen Gedächtnisfehler unterminiert stark die ganze Struktur der Irrtumslosigkeit, und ist daher unvereinbar mit einer konsequenten Aufrechterhaltung der vollen, wörtlichen Inspiration. In der Tat, wie es C. H. Toy selber anerkannt hat (und man kann ihm nicht leicht vorwerfen, ungehörige Vorurteile zugunsten der konservativen Schriftauslegung zu haben!), stimmen so viele Zitate wörtlich mit der Septuaginta überein, „dass wir entweder annehmen müssen, dass sie aus einem schriftlichen Text übernommen wurden, oder, wenn das nicht der Fall war, dass das Gedächtnis der Schreiber sehr gut war“.9

c) Der Geist Gottes hatte die Freiheit, die Ausdrücke, die er im Alten Testament inspiriert hatte, zu modifizieren

Wenn man Gottes Worte ehrlich interpretiert, kann man sie nie zu viel pressen

Während dies zweifellos wahr ist in bezug auf die Interpretation alttestamentlicher Stellen und in bezug auf Anspielungen oder entfernte Bezugnahmen, so sollte diese Aussage doch nicht zu leichtfertig gemacht werden, wenn es um echte Zitate geht. Einige konservative Autoren greifen vielleicht zu schnell zu dieser Erklärung, auch wenn es andere, weniger unsichere Lösungen geben könnte. Trotzdem kann man wohl Patrick Fairbains Urteil in dieser Frage zustimmen:

„Sogar in solchen Fällen, wo unserer Ansicht nach eine genauere Übersetzung dem Ziel des [neutestamentlichen] Autors genauso gut gedient hätte, kann es für den eingebenden Heiligen Geist würdig und vollkommen in Übereinstimmung mit der völligen Inspiration der Urtexte gewesen sein, dass die Bedeutung in einer freieren bekannten Übersetzung wiedergegeben wurde; dadurch wurde nämlich das Prinzip einer gewissen Freiheit im Umgang mit der Schrift sanktioniert, als Gegensatz zum starren Formalismus und dem abergläubischen Beachten des Buchstabens, die unter den rabbinischen Juden vorherrschten … Die Betonung, die manchmal im Neuen Testament auf bestimmte Wörter in alttestamentlichen Stellen gelegt wird … beweist genügend, welch ein Wert in der genauen Form der Göttlichen (sic) Mitteilung liegt, und wie notwendig es ist, die Inspiration mit dem geschriebenen Bericht, so, wie er vorliegt, zu verbinden. Dies zeigt, dass Gottes Worte reine Worte sind, und dass, wenn man sie ehrlich interpretiert, man sie nie zu viel pressen kann. Aber in anderen Fällen, wenn nichts von einem starren Kleben am Buchstaben abhängt, gibt uns die Gewohnheit der heiligen Autoren, sich nicht in kleinlicher Weise dabei aufzuhalten, sondern lediglich dem Inhalt der Offenbarung den Vorrang zu geben, eine wichtige Lektion. Sie lehrt uns nämlich, dass der Wert des Buchstabens nur in der Wahrheit liegt, die er vermittelt, und dass man also den Buchstaben nur so weit ehren und um ihn streiten soll, als es nötig ist, die Wahrheit auf den Leuchter zu stellen.“10

3.2 Die Bedeutung der alttestamentlichen Stellen

Die verschiedenen Bibelstellen werden scharfsinnig interpretiert, und zwar gemäss Grundsätzen, die man schon im alttestamentlichen Kanon selbst erkennen kann

Es wurde manchmal behauptet, die neutestamentlichen Verfasser hätten die Grundgesetze einer gesunden Hermeneutik missachtet, sich einer künstlichen und rabbinischen Exegese schuldig gemacht und auf diese Weise öfters die Bedeutung der alttestamentlichen Stellen, die sie zitierten, verdreht.

  1. Diese Art von Einwand scheint zuerst schwerwiegender zu sein als diejenige, die nur die Wörtlichkeit der Zitate betrifft, da ein angeblicher Unterschied in der Bedeutung schlimmer ist als eine rein formale Abweichung. Für die Vertreter der vollen Inspiration sind jedoch die Fragen, die in diesem Bereich aufgeworfen werden, wahrscheinlich weniger schwer zu lösen. Bei einem wörtlichen Vergleich geht es nämlich vorwiegend um einen Vergleich zwischen reinen Fakten, während bei der Festlegung der genauen Aussage einer Stelle die individuelle menschliche Urteilsfähigkeit sowie fehlbare Meinungen im Spiel sind. Es gibt hoffentlich nur wenige Christen, die sich anmaßen würden, ihre eigene Interpretation als normativ hinzustellen, wenn sie derjenigen des Herrn Jesus oder seiner Apostel direkt widerspricht.
  2. Es besteht offensichtlich eine tiefe Verwandtschaft zwischen Altem und Neuem Testament: Ein Ziel durchdringt die ganze Bibel sowie die verschiedenen Abschnitte der Menschheitsgeschichte, vor allem der Geschichte Israels. So kann und muss das Alte Testament, sogar in seinen geschichtlichen Berichten, als eine Quelle von [prophetischen] Vorbildern und Prophezeiungen angesehen werden (vgl. Röm 4,23– 25; 15,4; 1 Kor 10,11; Lk 24,25–27.44–47; Hebr 12,5; 2Tim 3,16 und der ganze Hebräerbrief). Viele haben erkannt, dass (trotz einiger schwieriger Stellen) die Auslegung des Alten Testaments durch das Neue ein helles Licht auf die Bedeutung des Alten wirft. Obwohl er kein Vertreter der Verbalinspiration ist, schreibt C. H. Dodd: „Allgemein … bleiben die neutestamentlichen Autoren, wenn sie Stellen des Alten Testaments verwenden, der Hauptabsicht ihrer Verfasser treu.“ Und weiter:„Wir haben ein bemerkenswertes intellektuelles Meisterwerk vor uns. Die verschiedenen Bibelstellen werden scharfsinnig interpretiert, und zwar gemäss Grundsätzen, die man schon im alttestamentlichen Kanon selbst oder im vorchristlichen Judentum erkennen kann – in vielen Fällen gehören sie meiner Meinung nach schon zu der ersten historischen Intention der alttestamentlichen Stellen – sie werden dann [im Neuen Testament] zu neuen Ergebnissen weitergeführt.“11
  3. In einigen Stellen des Alten Testaments ist die Verbindung zum Neuen Testament so offensichtlich, dass es kaum möglich ist, an ihrer Anwendung zu zweifeln oder an der Tatsache, dass die Autoren des Alten Testaments einige Ereignisse oder Prinzipien des Neuen Bundes voraussahen. Dies ist jedoch nicht in jedem Fall notwendig. Gottes Geist kann sehr wohl Aussagen inspiriert haben, die potentiell die Gedanken der heiligen Verfasser und deren Adressaten transzendierten. Dies geschah sicher im Fall des Kaiphas (Joh 11,49–52), und es besteht kein Grund, die Möglichkeit eines solchen Inspirationsvorgangs im Alten Testament zu bestreiten.
  4. Während die Lehre der Verbalinspiration verlangt, dass wir jede neutestamentliche Interpretation einer alttestamentlichen Stelle als legitim annehmen, so bedeutet das jedoch nicht, dass wir eine solche Interpretation notwendigerweise als die einzig mögliche ansehen, oder als würde sie die volle Bedeutung der alttestamentlichen Aussage wiedergeben. In vielen Fällen macht das Neue Testament eine besondere Anwendung alttestamentlicher Prinzipien, deren Erfüllung in mehr als in einem einzigen Ereignis besteht. So können einige Weissagungen des Alten Testaments für die ersten Hörer eine eingeschränktere Bedeutung gehabt haben als die weitere Perspektive, die im Neuen Testament entfaltet wird. Das erste Verständnis war eine legitime Interpretation der Prophetie. Diese schließt jedoch die weiteren Perspektiven, die dann im Neuen Testament autoritativ offenbar werden, nicht aus. So wird z. B. bei vier verschiedenen Ereignissen der neutestamentlichen Zeit Jes 6,9f. zitiert (Mt 13,5; Lk 8,10; Joh 12,40; Apg 28,26f.); Hos 11,1 wird in Mt 2,15 angeführt und auf Jesus bezogen.
  5. Viele Stellen werden im Neuen Testament zitiert, weil sie die neutestamentliche Situation ausgezeichnet charakterisieren – nicht unbedingt als erfüllte Weissagungen

    Viele Stellen werden im Neuen Testament zitiert, weil sie die neutestamentliche Situation ausgezeichnet charakterisieren, und nicht unbedingt als erfüllte Weissagungen. Manchmal verwendeten die neutestamentlichen Verfasser die alttestamentliche Sprache, ohne dabei an eine direkte Verbindung zwischen Prophetie und Erfüllung zu denken. So zitierte Paulus Hi 5,13 in 1Kor 3,19, ohne dabei zu behaupten, Eliphas wäre bei seiner Rede inspiriert gewesen.

  6. In seiner Schrift über dieses Thema äußert C. H. Toy einen Gedanken, mit dem er scheinbar nur die apostolische Zeit im Blickfeld hat, dem wir aber sehr wohl eine weitere Anwendung geben können:„Je tiefer die Verehrung des erhöhten Herrn und seines göttlichen Wortes war, desto größer war die Bereitschaft, ihn überall zu finden.“12

Als konservative Theologen hoffen wir, dass wir, an dieser Norm gemessen, mit nicht weniger Verehrung für den Herrn und sein göttliches Wort erfunden werden als die neutestamentlichen Autoren!

Zum Schluss möchte ich noch einige Bemerkungen von B. B. Warfield zitieren, die ich um der Kürze willen zusammenfassen muss.13 Wer die Bibel studiert, ist nicht verpflichtet, eine Lösung für alle Schwierigkeiten zu geben, denen er dabei begegnet. Es ist besser, Fragen ungelöst zu lassen, als zu einer gezwungenen oder gekünstelten Exegese zu greifen. Auch wenn für ein Problem keine Lösung angeboten wird, heißt das noch nicht, dass das Problem unlösbar wäre.

„Jede Stelle, die nicht in Einklang mit anderen gebracht werden kann, bleibt eine Schwierigkeit, gehört daher aber nicht zur Kategorie der Einwände gegen die volle Inspiration. Sie kann erst als Einwand gelten, wenn wir (nachdem wir sorgfältig jede ihrer möglichen Bedeutungen geprüft haben) behaupten müssen, dass sie deutlich im Widerspruch zur biblischen Lehre der Inspiration steht. In diesem Fall müssten wir zweifellos die biblische Inspirationslehre aufgeben und zusammen mit ihr auch unser Vertrauen in die biblischen Verfasser als Lehrer.“14

Es war mir ein Vorrecht, viel Zeit in der Betrachtung aller Zitate des Alten Testaments im Neuen zu verbringen. Dieses Studium hat mich zu dem Schluss geführt, dass die in diesem Artikel erwähnten Grundsätze in jedem Fall eine mögliche Erklärung der Schwierigkeiten bieten, und zwar in vollkommener Harmonie mit der Lehre der biblischen Unfehlbarkeit. Ich behaupte keineswegs, dass sich alle Schwierigkeiten leicht auflösen lassen oder dass wir die letzte Antwort auf jede Frage besitzen würden. Für jeden mir bekannten Fall gibt es aber mögliche bzw. plausible Erklärungen. Daher wurde dieser Artikel auch mit einiger Zuversicht geschrieben. In Wirklichkeit erweisen sich gerade die Stellen, die als die schwierigsten gegen die volle Inspiration ins Feld geführt werden, eher als Bestätigung statt als Invalidation dieser Lehre, wenn man sie genauer untersucht. Zu diesem Ergebnis trägt auch das Urteil von Männern bei, die man sicher als unvoreingenommene Zeugen anführen kann, wie z. B. C. H. Toy, der folgendes über die alttestamentlichen Zitate im Neuen schrieb:

„Wenn wir vom allgemeinen Ton des Neuen Testaments ausgehen, dann erkennen wir, dass es das Alte Testament, wie alle Juden es taten, als das geoffenbarte und inspirierte Wort Gottes betrachtete, das mit seiner Autorität bekleidet ist.“15

R. Rothe schreibt dazu:

„Unsere Verfasser betrachten die Worte des Alten Testaments als unmittelbare Worte Gottes und führen sie ausdrücklich als solche ein, auch solche, die keineswegs als direkte Gottesaussprüche berichtet werden. Sie sehen eben in dem heiligen Buche nichts, was bloss das Wort seiner menschlichen Verfasser wäre und nicht zugleich das eigene Wort Gottes selbst. In Allem, was ‚geschrieben‘ steht, redet ihnen Gott selbst.“16

Wie alle Juden betrachteten die Verfasser des NT das AT als das geoffenbarte und inspirierte Wort Gottes

Eugen Hühn äussert sich im gleichen Sinn:

„Beim Citieren des A. T. gehen die neutestamentlichen Schriftsteller durchweg von der Voraussetzung aus, heilige Schrift vor sich zu haben … Als eigentlicher Autor gilt Gott bzw. der Heilige Geist, und beide werden dabei, wie übrigens öfters auch die grafä als redend, sei es direkt, sei es durch die alttestamentlichen Schriftsteller, vorgestellt …“17

Solche Erklärungen aus der Feder von Männern, die überhaupt nicht dazu geneigt waren, die konservative Auffassung der Heiligen Schrift zu unterstützen, sind gewiss eindrücklicher als alles, was ein konservativer Theologe dazu sagen könnte. Ich erlaube mir, sie ans Ende dieses Artikels zu stellen, da sie in auffälliger Weise meine eigenen Schlussfolgerungen zu diesem Thema zum Ausdruck bringen.


 

Mit freundlicher Genehmigung aus Fundamentum 4/2003. Dieser Aufsatz, der ursprünglich in Roger Nicole, Standing Forth: Collected Writings of Roger Nicole (Rossshire: Christian Focus, 2002) erschienen ist, wurde mit Genehmigung des Autors und des Verlags übersetzt und veröffentlicht.


  1. B. B. Warfield, The Inspiration and Authority of the Bible, S. 143. 

  2. Ebd., S. 299f. 

  3. Ebd., S. 240. 

  4. Samuel Davidson, Sacred Hermeneutics, Edinburgh: Clark, 1843, S. 515. 

  5. Will man einwenden, dass diese Wissenschaftler nicht inspiriert waren und somit ihre Schriften nicht mit der Heiligen Schrift verglichen werden können, so geben wir das völlig zu. Der springende Punkt ist allerdings der, dass ähnliche Zitationsweisen wie die der neutestamentlichen Autoren gebraucht wurden und noch werden von Menschen, von denen man nicht annehmen kann, dass sie die kleinen Unterschiede zwischen dem Originaltext und den Zitaten nicht bemerkt hätten, und die doch nicht die Absicht hatten bzw. haben, durch ihr Zitieren die ihnen bekannten Unterschiede als den echten Text zu deklarieren. Die Kompetenz, Integrität und Wahrheitsliebe dieser Menschen, die nicht in Frage gestellt werden kann, beweist in ihrem Fall und in demjenigen der neutestamentlichen Autoren, dass die diskutierten Methoden keine Billigung von Irrtum bedeuten. 

  6. W. G. Campbell, A Form Book for Thesis Writing, New York: Houghton Mifflin, 1939, S. 15. 

  7. Patrick Fairbain, Hermeneutical Manual, Edinburgh: T.+T. Clark, 1858, S. 355. Als Beispiele gibt Fairbain folgende an: Lk 1, 53 vgl. Ps 107, 9; 1. Petr 3, 14f. vgl. Jes 8, 12f. 

  8. Apg 7,26 ist nicht ein Zitat der Heiligen Schrift. Das berichtete Ereignis mag in der jüdischen mündlichen Tradition überliefert worden sein, oder es könnte eine Zusammenfassung der Lage sein, um das Zitat von Ex 2,14 einzuführen. 

  9. C. H. Toy, Quotations in the New Testament, S. xx. 

  10. P. Fairbain, a.a.O., S. 413f.; Fairbain gibt u. a. folgende Beispiele: Mt 22,32; Gal 3,16; Hebr 1,5. 

  11. C. H. Dodd, According to the Scriptures, London: Nisbet, 1952, S. 130 und 109. 

  12. C. H. Toy, a.a.O. 

  13. B. B. Warfield, The Inspiration and Authority of the Bible, S. 218–220. 

  14. Ebd. S. 220. 

  15. C. H. Toy, a.a.O.. 

  16. R. Rothe, Zur Dogmatik, Gotha: Pertes, 1869, S. 177f. 

  17. Eugen Hühn, Die alttestamentlichen Citate und Reminiscenzen im Neuen Testamente, Tübingen: Mohr, 1900, S. 272.