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Jesus war kein gern gesehener Gast … auf dem Kirchentag

Auf dem Kirchentag 2015 war Jesus Christus von offizieller Seite nicht gern gesehen. Sein Judentum verbunden mit dem Messiasglauben, sein Leiden für den Glauben und vor allem seine Treue zu Gottes Wort stehen unter massiver Kritik.

Dass Jesus auf dem diesjährigen Kirchentag vom 4.- 7. Juni in Stuttgart nicht zu den gern gesehenen Gästen gehörte, war bereits im Vorfeld klar. Juden, die glauben, dass der Messias schon gekommen ist und die Erlösung durch das Kreuz geschehen, hatten kein Rederecht. Um ihres Glaubens Verfolgte hatten leider keinen Platz. Aber auch die Bibelhaltung von Jesus wurde „einstimmig“ abgelehnt.

Stattdessen haben bibelkritische Theologen wieder einmal ihren Absolut­heitsanspruch auf die einzig legitime Bibel­interpretation bekräftigt. Eigenen Aussagen entsprechend betrachten sie sich als „mutig“ und zeitgemäß, weil sie alle Aussagen der Bibel anhand des gegenwärtigen Zeitgeistes in Frage stellen. „Angst“ und Dummheit werfen sie all denen vor, die die Bibel als genaue und zuverlässige Offenbarung Gottes betrachten („Fundamentalisten“). Dabei braucht es nur wenig „Mut“, die Bibel immer wieder neu der jeweils vorherrschenden Sicht der Dinge anzupassen. Echter Mut hingegen ist nötig, um die Grenzen eigener Erkenn­tnis­möglichkeiten und momentaner Wissenschaft demütig zu benennen und dem gesellschaftlichen Zeitgeist mit dem Weltbild der Bibel, einen ideologiekritischen Spiegel vorzuhalten.

Jesus jedenfalls war dann offensichtlich ebenso „Fundamentalist“ wie Petrus und Paulus, Luther und Calvin. Jesus nahm die Bibel wörtlich. Er warnte seine Zuhörer auch nur einen Buch­staben der Offenbarung Gottes des Alten Testaments zu verändern (vgl. Mt 5, 17ff.). Doch bibelkritische Theologen beeindruckt das nur wenig. Denn gewöhnlich maßen sie sich die Interpretationshoheit über die Worte Jesu an. Dabei schauen sie in einem akademischen Dünkel auf alle herab, die davon ausgehen, dass die Bibel eine zuverlässige Offenbarung Gottes ist. Man schmückt sich gerne mit dem Attribut „wissenschaftlich“ und meint damit eigentlich nur eine Übereinstimmung mit der momentan vorherrschenden Weltsicht (z.B. Prof. Dinkel).

Weichen Gottes Aussagen in der Bibel von dieser Sicht der Wissenschaft ab, werden gewöhnlich die biblischen Aussagen „nachgebessert“ oder gleich uminterpretiert:

  • Weil man sich echte Prophetie nicht vorstellen kann, degradiert man sie zu späteren Fälschungen oder bloßen politischen Spekulationen.
  • Weil man sich keine echten, übernatürlichen Wunder vorstellen kann, degradiert man dementsprechende Berichte zu frommen Erfindungen frühchristlicher Prediger (z.B. Prof. Christoph Dinkel).
  • Weil man sich keine Totenauferstehung vorstellen kann, degradiert man die Auferstehung von Jesus wahlweise zur esoterischen Hoffnung oder zur historischen Ungenauigkeit (z.B. Prof. Christoph Dinkel).
  • Weil man sich keine Schöpfung Gottes vorstellen kann, erklärt man die Bibel für metaphorisch und mythologisch (z.B. Prof. Heinzpeter Hempelmann).
  • Weil man die biblische Sündenvergebung für altmodisch, grausam und archaisch betrachtet, erklärt man Sünde für weitgehend irrelevant und den Sühnetod Jesu für eine Fehlinterpretation.
  • Weil sich diese Umdeutungen der Bibel besser mit der momentan vorherrschenden säkularen Weltsicht vertragen, bewirbt man sie als zeitgemäß und wissenschaftlich.

Für fast jeden Christen, ganz gleich ob Theologe und Laie, galt die Bibel bis vor 200 Jahren als absolut glaubwürdige Offenbarung Gottes, die alles menschliche Denken begrenzt und immer wieder korrigiert. Die sich „wissenschaftliche Theo­logie“ nennende Weltsicht präsentiert ihre eigenen, zeitlich befristeten und an gesellschaftlichen Moden orientierten Inter­pretationen, als die allein angemessene Methode zum „richtigen“ Verständnis der Bibel (z.B. Prof. Heinzpeter Hempelmann).

Wenn Jesus und Paulus, Augustinus und Thomas von Aquin, Luther und Calvin, Francke und Bengel, Bodelschwingh und Billy Graham die Bibel als absolut gültige Offenbarung Gottes betrachteten und deshalb von „wissenschaftlichen Theologen“ als „Fundamentalisten“ diffamiert werden (z.B. Prof. Wilhelm Eppler), befinden sich bibeltreue Christen, die heute Ähnliches glauben, in durchaus guter Gesellschaft.

Es ist kein Zeichen von Angst, sondern ganz im Gegenteil ein Zeichen von Mut, wenn man im Gegensatz zum vorherrschenden gesellschaftlichen Mainstream Gottes Wort mehr Vertrauen schenkt als eigenen Spekulationen, sowie kurzfristig akzeptierten Interpretationen und Weltbildern.

Wenn ein absolut weiser und irrtumsloser Gott sich den Menschen mitteilen will, dann ist auch das, was er mitteilt, absolut weise und irrtumslos