Tausend Gründe sprechen dafür, (häufiger) im „Buch der Bücher“ zu lesen. Denn ein wertvolleres Buch als die Bibel gibt es nicht. Gott, der Erfinder und Erhalter des Universums, wendet sich darin an uns.
Die Bibel ist gleichsam das Handbuch, in dem uns der kompetenteste aller Experten, unser Schöpfer, über Sinn und Zweck unseres Lebens informiert und uns – zuverlässig und voll Liebe – aufzeigt, wie wir uns echte Lebensqualität sichern können. Er führt uns vor Augen, woher wir kommen, wer wir sind, wozu wir da sind, was uns in der Zukunft erwartet, wie wir das Leben als Einzelmenschen und in der Gemeinschaft am besten meistern; wir erfahren, was mit der Welt, wie sie jetzt ist, nicht in Ordnung ist und was im Blick darauf getan werden muss und kann.
Vor allem bringt uns Gott durch sein Buch in Kontakt mit sich selbst: Hauptthema der Bibel ist Jesus Christus; in ihm ist Gott als Mensch zu uns gekommen, um uns durch den Opfertod am Kreuz aus unserem fatalen Egotrip zu befreien und uns in die Wirklichkeit eines neuen Lebens zu versetzen, das durch nichts und niemand mehr in Frage gestellt werden kann.
Dass dennoch viele von uns sich (zu oft) von dieser lohnendsten Lektüre abhalten lassen, ist auf die unterschiedlichsten Ursachen und Gründe zurückzuführen.
Häufig hängt es damit zusammen, dass uns der überragende Wert der Bibel zu wenig bewusst ist. Nicht selten lassen wir es auch zu, dass die Inhalte der biblischen Botschaft in der Hektik des Alltags verdunkelt und in den Hintergrund gedrängt werden, sei es durch Arbeit, Termine, Vergnügen, Hobbys, Medienkonsum – so sinnvoll und nötig diese im Einzelnen auch sein mögen – oder auch durch unbereinigtes Fehlverhalten. Und wir tun gut daran, immer wieder inne zu halten, um die Wertvorstellungen, die Prioritäten und die Verhaltensmuster, die unser Leben bestimmen, unter die Lupe zu nehmen und bei Bedarf zu korrigieren.
Ein wichtiger Problembereich, der manchem an der Bibel Interessierten besonders zu schaffen macht und ihn nicht selten von der Lektüre abhält, ist der der Bibelübersetzung.
Die einen sind durch die Vielfalt des Übersetzungsangebotes verunsichert: Weshalb gibt es so viele unterschiedliche Bibelübersetzungen? Es können doch unmöglich alle Recht haben. Zu welcher darf oder soll ich denn greifen?
Andere haben zwar auf bestimmte Empfehlungen hin – eine Wahl getroffen; die Lektüre erweist sich jedoch als mühsam, und die Freude daran schwindet zusehends. Dies nicht etwa, weil sie mangelndes Interesse am Inhalt hätten, sondern ganz einfach deshalb, weil der Text so schwierig zu verstehen ist, dass ihnen an vielen Stellen schleierhaft bleibt, was denn eigentlich gemeint ist. Immer wieder stolpern sie über Ausdrucksweisen, mit denen sie wenig oder nichts anzufangen wissen, über Wörter, Sätze und Verse, deren Bedeutung sie nicht verstehen, und – wen wundert’s – über ganze Abschnitte, Kapitel, Bücher der Bibel, deren Botschaft sich ihnen nie erschließt. Die Folge ist, dass sie sich vielleicht auf das Konsumieren einzelner Kernsprüche (wie etwa in Losungsbuch oder Kalenderzettel präsentiert) zurückziehen und auf eine eigentliche Bibellektüre (das Durchgehen ganzer Kapitel, Bücher, Testamente) und damit auf wertvollste von Gott für jeden bereitgehaltene Schätze ganz verzichten.
Wer das Bibellesen vernachlässigt, verzichtet auf wertvollste Schätze
Nach meiner Überzeugung ist es jedoch völlig unnötig, sich die Freude an der lohnendsten Lektüre durch irgendetwas nehmen zu lassen. Auf jeden Fall besteht im Blick auf die Übersetzungen keinerlei Anlass dazu. Dies möchte ich auf den folgenden Seiten deutlich machen.1
In einem ersten Teil wollen wir sehen,
- weshalb es keine absolut „richtige“ Übersetzung, sondern nur mehr oder weniger gute („adäquate“) Übersetzungen geben kann;
- worauf es bei einer guten („adäquaten“) Übersetzung ankommt;
- wie sich verschiedene Übersetzungstypen gegenseitig ergänzen können.
In einem zweiten Teil soll eine Auswahl von aktuellen deutschen Bibelübersetzungen kurz vorgestellt und beurteilt werden. Der Schlussteil enthält eine Reihe von Tipps für eine Gewinn bringende Bibellektüre.
1. Bibelübersetzungen – drei Thesen
1.1 Erste These: Absolut „richtige“ Übersetzungen gibt es nicht, nur mehr oder weniger gute („adäquate“).
Es gibt keine absolut „richtigen“ Übersetzungen; keine von ihnen „hat“ völlig „Recht“: keine stimmt inhaltlich – und auf den Inhalt kommt es an – voll und ganz mit dem Original überein. Die inhaltliche Übereinstimmung zwischen Original und Übersetzung kann unmöglich je absolut und vollkommen sein, weil a) das Übersetzen zu den anspruchsvollsten intellektuellen Tätigkeiten überhaupt zählt und b) weil Übersetzer – selbst bei besten Voraussetzungen nur fehlbare Menschen sind. Andererseits ist im Normalfall und bei geeigneter Sprach- und Sachkompetenz des Übersetzers eine „gute“, d. h. – für den jeweiligen Zweck – angemessene („adäquate“) Übereinstimmung möglich.
All dies lässt sich besser nachvollziehen, wenn wir uns über die wesentlichen Punkte des Übersetzungsprozesses klar werden (vgl. die schematisierte Darstellung auf S. 34ff.). Auf einen einfachen Nenner gebracht, geht es beim Übersetzen – biblischer wie außerbiblischer Texte – um folgende Doppelforderung: Der Inhalt bleibt, die Form wird verändert! Daraus ergeben sich zwei Hauptarbeitsschritte:
1.Schritt: Der Inhalt des Originals ist zu erschließen, aus der originalsprachlichen Form, Verpackung herauszulösen, „auszupacken“ (dies nennt man „Exegese“).
Wer übersetzen will, muss das Original zuerst einmal verstehen
Anders ausgedrückt: Wer übersetzen will, muss das Original zuerst einmal verstehen; nur was einer selber verstanden hat, kann er auch für andere (sinnvoll) wiedergeben. Das Bemühen um den vom Originalautor gemeinten Textsinn, die Textdeutung, ist also fester Bestandteil des Übersetzungsprozesses (fragwürdig, zumindest missverständlich sind daher Äußerungen wie: „hier wurde der Text ja gar nicht übersetzt, sondern gedeutet“; denn jede Übersetzung setzt eine bestimmte Deutung voraus).
2.Schritt: Der auf diese Weise erschlossene Inhalt, der Textsinn, ist nun in die Form der Zielsprache (in unserem Fall des Deutschen) zu bringen, neu zu „verpacken“.
Bei alledem sieht sich der Übersetzer immer wieder bestimmten Schwierigkeiten gegenüber. Und mit diesen hängt es zusammen, weshalb das Übersetzen zu den anspruchsvollsten intellektuellen Tätigkeiten überhaupt zählt. Es handelt sich a) um sprachbezogene und b) um sachbezogene Schwierigkeiten:
a) Sprachbezogene Gesichtspunkte: Original- und Zielsprache – wie alle Sprachen der Welt – drücken gleiche Inhalte auf unterschiedlichste Art und Weise aus. Unterschiedlich sind nicht nur die jeweiligen Laute bzw. Buchstaben, Wörter, Wortformen, Wortverbindungen, Wortstellungsmuster, Sätze, Satzkombinationen, Satz-, Abschnitt- und Textanordnungsmuster, sondern auch deren Bedeutungs- bzw. Funktionsumfang. Zudem sind die meisten dieser Ausdrucksmittel mindestens von der Einzelsituation losgelöst mehrdeutig.
Zum Beispiel ist das, was durch das deutsche Wort „ Uhr“ bezeichnet wird, im Englischen in zwei Bereiche aufgeteilt und mit separaten Wörtern verbunden: Mit „watch“, wenn man die Uhr mit sich trägt, mit „clock“, wenn dies nicht der Fall ist. Andererseits stehen dem englischen „mouth „ zwei deutsche Wörter gegenüber: „Mund“ (bei Menschen) und „Maul“ (bei Tieren). Das Wort „vine“ des Mark-Twain-Zitats (Beispiel1) kann grundsätzlich „Weinrebe“ oder „Staude/Stock“ (eines Rankengewächses) bedeuten, das in Apg12,13 (Beispiel2) verwendete griechische Verb hypakusai (Wörterbuchform hypakuo) „gehorchen“ oder „hören/nachsehen, wer da ist“, die Wortverbindung krusantos … autu (Partizipialgefüge im Genitiv) „als“, „indem“, „falls“, „weil“ oder „obwohl er … klopfte“.
Zum selbstverständlichen Rüstzeug des Übersetzers gehört daher eine überdurchschnittlich gute Vertrautheit mit den Sprachregeln sowohl der Original- als auch der Zielsprache, wobei er die Bereiche besonders gut im Griff haben muss, in denen sich die beiden Sprachen voneinander unterscheiden. Zwar versetzt selbst die beste Vertrautheit mit den Sprachregeln – die zudem weniger starr anwendbar sind, als gemeinhin angenommen – den Übersetzer nicht in die Lage, den Inhalt des Originals mit letzter Sicherheit zu erschließen bzw. ihn absolut originalgetreu in der Zielsprache (in unserem Fall im Deutschen) auszudrücken. Dennoch ist bei geeigneter Sprachkompetenz (und Anstrengung) eine „gute“, – für den jeweiligen Zweck – angemessene („adäquate“) Sicherheit bzw. Originaltreue möglich, da jede Sprache über Mechanismen verfügt, die im Normalfall dafür sorgen, dass die Mehrdeutigkeit der einzelnen Ausdrucksmittel (vor allem durch sprachliche und sachliche Hinweise aus dem Textzusammenhang) in der konkreten Einzelsituation neutralisiert sowie die Unschärfe der Sprachregeln (durch das mehrfache Ausdrücken desselben Inhalts [„Redundanz“]) ausgeglichen werden. Die Verbindung von „vines“ mit „tomato“ in Beispiel1 macht deutlich, dass nicht die häufigere Bedeutung „Tomaten-Weinreben“ (?), sondern „Tomatenstöcke“ gemeint sind. Die in Apg 12,13 beschriebene Situation (jemand klopft an die Tür) lässt für hypakusai „hören/nachsehen, wer da ist“ als eindeutig sinnvoller erscheinen als die neutestamentliche Hauptbedeutung des Wortes „gehorchen“; sie legt auch deutlich nahe, dass krusantos … autu am besten im Sinn von „als er … klopfte“ o.ä. zu verstehen ist.
Jede Sprache verfügt über Mechanismen, um Mehrdeutigkeiten zu neutralisieren
b) Sachbezogene Gesichtspunkte: Die im Original angesprochene Sache kann ebenfalls eine besondere Herausforderung darstellen. Häufig ist ein bestimmtes Hintergrundwissen darüber vorausgesetzt; fehlt dieses, so kann das Original zum Teil nur ungenau, falsch oder überhaupt nicht verstanden werden. Besonders beim ersten Schritt dem Erschließen des Originalinhalts (der „Exegese“) zieht der verantwortungsbewusste Übersetzer alles verfügbare, für die Inhaltsuche erhebliche Informationsmaterial (aus Kommentaren, Lexika, Spezialuntersuchungen und anderen Quellen) heran, zum Beispiel beim Übersetzen von Tom Sawyers Abenteuer alles, was die zahlreichen geographischen und kulturgeschichtlichen Angaben und Anspielungen sowie deren Verflechtungen mit dem beschriebenen Geschehen (im mittleren Westen der USA, Ufergebiet des Mississippi während der dreißiger und vierziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts) verstehbar macht. Der Bibelübersetzer wird begierig nach allem greifen, was den geographischen, geschichtlichen und kulturellen Hintergrund und besonders auch die theologischen Zusammenhänge der biblischen Inhalte erhellt nach allem, was dazu beiträgt, die Aussagen etwa der Apostelgeschichte in ihrem Originalsinn unzweideutig hervortreten zu lassen.
Um dem Inhalt des Originals – beim ersten wie beim zweiten Schritt – optimal gerecht zu werden, wird dem Übersetzer insbesondere auch stets daran gelegen sein, sich möglichst weitgehend auf den Autor und dessen Welt einzulassen, sich mit ihm zu identifizieren. Ginge es um das Werk von Mark Twain, würde er sich intensiv mit Person und Gesamtwerk dieses Autors beschäftigen im Bestreben, sich seinen Horizont zu Eigen zu machen, möglichst „in seine Haut zu schlüpfen“, um ja mit dem Inhalt von Tom Sawyers Abenteuer ganz im Sinn des Autors umzugehen.
In diesem Bereich tritt die Einzigartigkeit der Bibel besonders hervor. Einerseits ist sie zweifellos ein Buch, das von normalen Menschen in normalen Sprachen verfasst ist und dessen Inhalt zunächst sprachlich-sachlich nicht grundsätzlich anders angegangen werden muss als der anderer Bücher (d. h. mindestens so gründlich und transparent). Andererseits – und dies wird von vielen (auch von vielen Theologen) nicht ernst genug genommen – ist die Bibel (so legt es eine unvoreingenommene, sorgfältige Lektüre nahe) das Handbuch des Schöpfers für die Menschen, das Jesus Christus, unseren Retter, zum Hauptthema hat; Gott hat diese normalen Menschen in besonderer Weise befähigt („inspiriert“), genau die Inhalte auszudrücken, die er uns vermitteln wollte. Sowohl der einzigartige (hinter den menschlichen Verfassern stehende) Autor als auch der einzigartige Inhalt erfordern eine einzigartige Qualität der Identifizierung mit Autor und Werk: Bei aller unverzichtbaren Sachkompetenz sollten Bibelübersetzer (wie alle die, die den Inhalt der Bibel zu verstehen suchen) sich mit Haut und Haar auf die „Welt“ des göttlichen Autors und dessen Botschaft einlassen (sprich: engagierte Christen werden), fest entschlossen, (als Übersetzer wie als Privatperson) ihm und dem, was er sagt, kompromisslos gerecht zu werden.
Der Übersetzer muss sich so weit wie möglich auf den Autor und dessen Welt einlassen
In vielen Fällen wird das verfügbare Informationsmaterial jedoch unzureichend bleiben, bei Mark Twain etwa in Bezug auf den genauen sachlichen Sinn des einen oder anderen Slangausdrucks (vgl. das [allerdings erklärbare] „jimpson“ weeds), der Bibel zum Beispiel in Bezug auf die genaue Bedeutung von Tier-, Pflanzen-, Edelsteinbezeichnungen u.ä.
Grundsätzlich unvollkommen bleiben wird auch die Identifizierung mit dem Autor und dessen Welt (und wer wollte dies in Blick auf Gott und sein Wort bestreiten?). Daher ist auch unter sachbezogenen Gesichtspunkten die (inhaltliche) Übereinstimmung zwischen Original und Übersetzung niemals absolut. Dennoch darf im Normalfall – bei geeigneter Sachkompetenz und Identifizierung mit dem Autor und dessen Welt (bei der Bibel einschließlich einer unbestechliche Loyalität gegenüber Gott und dessen Offenbarung) – mit einer „guten“, angemessenen („adäquaten“) Übereinstimmung gerechnet werden (bei richtig verstandener Bibelübersetzung nicht zuletzt dank göttlichen Beistands). Dabei kann von folgender Tendenz ausgegangen werden: Je zentraler die zur Debatte stehenden Inhalte für die Zielsetzungen des Originals sind, umso eindeutiger dürften seine Angaben dazu auch sein und umso stärker dürfte damit die (inhaltliche) Übereinstimmung zwischen Übersetzung und Original in diesen Bereichen ausfallen.
Absolut „richtige“ Übersetzungen gibt es nicht, mehr oder weniger gute hingegen schon
Absolut „richtige“ Übersetzungen gibt es also nicht, mehr oder weniger gute (für den jeweiligen Zweck angemessene [„adäquate“]) hingegen schon. Die Qualität einer Übersetzung hängt in hohem Maß von ihrer inhaltlichen Übereinstimmung mit dem Original, von ihrer Originaltreue, ab: Je größer die Originaltreue, umso besser die Übersetzung.
1.2 Zweite These: Neben der Originaltreue ist die Verstehbarkeit das wichtigste Kennzeichen einer guten („adäquaten“) Übersetzung.
Wie oben festgestellt, ist Originaltreue das erste Haupterfordernis, das eine gute Übersetzung erfüllen muss. Auf der Wichtigkeitsskala steht es an oberster Stelle. Doch ein zweites folgt ihm nur in kleinem Abstand: die Verstehbarkeit.
Die Übersetzung muss mit dem Original auf jeden Fall inhaltlich möglichst gut (angemessen [„adäquat“]) übereinstimmen; doch der Inhalt des Originals sollte in der Zielsprache auch in einer Weise ausgedrückt sein, dass ihn die anvisierten Benutzer verstehen, und zwar im Normalfall mindestens so gut, wie dies bei den (originalsprachlichen) Lesern und Hörern des Originals der Fall ist bzw. war.
Der Übersetzungsprozess (vereinfachtes Schema)
Ausgangspunkt: ORIGINAL |
Inhalt des Originals durch den Autor ausgedrückt, gleichsam „verpackt“, in derForm der Originalsprache,d.h. mit den in der jeweiligen Sprache gebräuchlichen Ausdrucksmitteln: mit ihren Lauten bzw. Buchstaben, Wörtern, Wortformen, Wortverbindungen, Wortstellungsmustern, Sätzen, Satzkombinationen, Satz-, Abschnitt- und Textanordnungsmustern. |
Beispielsweise ist der Inhalt des Kinderbuchklassikers The Adventures Of Tom Sawyer (deutsch Tom Sawyers Abenteuer) im Original durch Mark Twain mit Hilfe englischer Ausdrucksmittel festgehalten, so 1. Kapitel, Anfang von Abschnitt 11:
Beispiel 1: She went to the open door and stood in it and looked out among the tomato vines and „jimpson” weeds that constituted the garden. No Tom.
Der Inhalt der Bibel ist durch die (inspirierten) Originalautoren mit Hilfe hebräischer, aramäischer und griechischer Ausdrucksmittel wiedergegeben worden, zum Beispiel Apg 12,13 (griechisch; hier in vereinfachter Umschrift; eine mögliche buchstäbliche Entsprechung steht in Klammern):
Beispiel 2: krusantos [klopfend/geklopft habend] de [aber/und] autu [seiner/er] tän [die] thyran [Tür] tu [des] pylonos [Toreingangs] prosälthen [herzu kam] paidiskä [Dienerin] hypakusai [um zu hören, wer da ist] onomati [mit Namen] Rhodä [Rhode].
↓
1. Schritt – Den Inhalt des Originals erschließen: „EXEGESE“ |
↓
Der Inhalt des Originals ist aus der Form der Originalsprache (mit Berücksichtigung der Situation u.ä.) erschlossen, „ausgepackt“ (1. Schritt). |
Der in The Adventures Of Tom Sawyer bzw. in der Bibel ausgedrückte Inhalt wird anhand der englischen bzw. hebräischen, aramäischen oder griechischen Sprachregeln im Licht des jeweiligen sprachlichen, literarischen und sachlichen Zusammenhangs erschlossen (1. Schritt).
Er kann jetzt in der Zielsprache, d. h. in unserem Fall in deutscher Sprache, nach ihren Regeln, mit ihren Mitteln ausgedrückt werden (2. Schritt).
↓
2. Schritt – Den Inhalt in der Zielsprache ausdrücken: NEUFORMULIERUNG |
↓
Ziel: ÜBERSETZUNG |
Inhalt des Originals durch den Übersetzer ausgedrückt, „verpackt“, in derForm der Zielsprache,d.h. in unserem Fall mit den in der deutschen Sprache gebräuchlichen Ausdrucksmitteln: mit ihren Lauten bzw. Buchstaben, Wörtern, Wortformen, Wortverbindungen, Wortstellungsmustern, Sätzen, Satzkombinationen, Satz-, Abschnitt- und Textanordnungsmustern.Eine gute (bzw. für den jeweiligen Zweck angemessene [„adäquate“]) Übersetzung ist:1. inhaltlich möglichst nah beim Original (Prinzip der Originaltreue), 2. sprachlich möglichst gut verständlich (Prinzip der Verstehbarkeit; diese hängt mit der Zielsetzung bzw. der Zielgruppe der Übersetzung zusammen) |
Eine gute Übersetzung von Mark Twains Buch bzw. der Bibel für Deutschsprachige gibt den Inhalt des jeweiligen Originals möglichst unversehrt wieder, tut dies jedoch mit Hilfe von Ausdrucksmitteln, wie sie im Deutschen geläufig sind, und zwar in einer Weise, dass die anvisierten Leser den Inhalt optimal verstehen, was im Fall der obigen Zitate etwa wie folgt aussehen kann:
Beispiel 1: Sie trat an die offene Haustür, blieb stehen und ließ den Blick über die Tomatenstöcke und Stechapfelbüsche schweifen, aus denen der Garten bestand. Weit und breit kein Tom.
Beispiel 2: Als er am Außentor klopfte, kam eine Dienerin namens Rhode, um zu hören, wer da sei.
Da sich – wie bereits gesehen – die einzelnen Sprachen der Welt in Bezug auf die einzusetzenden Ausdrucksmittel grundsätzlich – wenn auch in einem mehr oder weniger großen Ausmaß – voneinander unterscheiden, wird sich die sprachliche Form der Übersetzung notwendigerweise mehr oder weniger deutlich von der des Originals abheben. Ein Übersetzer (bzw. – wie bei größeren Projekten üblich – ein Übersetzerkomitee), dem tatsächlich an (inhaltlicher) Originaltreue und an Verstehbarkeit gelegen ist, wird bei seinem Neuformulierungsbemühen (zweiter Schritt des Übersetzungsprozesses) nicht zögern, sich genau der zielsprachlichen Ausdrucksmittel zu bedienen, die für das Erreichen dieses Ziels am besten geeignet sind, selbst wenn diese in mancherlei Hinsicht von denjenigen des Originals abweichen sollten. Trotz bzw. gerade wegen seiner Entschlossenheit, den Inhalt des Originals möglichst vollständig aufzugreifen und wiederzugeben vom Sinn des Einzelwortes, über den der Wortkombinationen, den des Satzes bis hin zu den durch Satz- und Abschnittskombinationen und deren Anordnung bezeichneten Gedankengängen –, wird er es im Interesse einer optimalen Verstehbarkeit durchaus in Kauf nehmen, dass originalsprachliche und zielsprachliche Form auseinandergehen, nicht nur in Bezug auf die verwendeten Laute bzw. Buchstaben, Wörter und Wortformen (wobei die Wortart ohne weiteres wechseln kann), sondern auch was die Wortverbindungen, Wortstellungsmuster, Sätze, Satzkombinationen, Satz-, Abschnitt- und Textanordnungsmuster angeht.
Eine gute Übersetzung gibt den Inhalt möglichst unversehrt wieder, aber mit Ausdrucksmitteln der deutschen Sprache
Denn er ist sich bewusst: Würde er – einer häufig gestellten Forderung folgend – vor allem darauf achten, dass die Übersetzung in ihrer sprachlichen Form mit dem Original übereinstimmt, hätte dies unweigerlich eine gravierende Qualitätseinbuße zur Folge, die sich auf beide Hauptmerkmale einer guten Übersetzung, die Originaltreue und die Verstehbarkeit, erstrecken würde. Da sich Einzelsprachen im Blick auf Bedeutungs- bzw. Funktionsumfang ihrer Ausdrucksmittel z.T. erheblich voneinander unterscheiden, zieht größere formale automatisch geringere inhaltliche Nähe zum Original nach sich (der gemeinte Inhalt wird mehr oder weniger stark verdunkelt oder entstellt). Und da die Verstehbarkeit in höchstem Maß von der Beachtung der spezifischen grammatischen und stilistischen Regeln der jeweiligen Sprache abhängig ist, kommt jedes Festhalten an originalsprachlichen Formregeln (gegen die Gebrauchsweisen der Zielsprache) grundsätzlich einer Entscheidung gegen optimale Verstehbarkeit gleich. Der von vielen so hoch gehaltene Grundsatz der Formtreue hat in bestimmten Zusammenhängen zwar durchaus seine Berechtigung (siehe unten), doch diesem müssen im Normalfall die beiden Haupterfordernisse, optimale (inhaltliche) Originaltreue und Verstehbarkeit, deutlich übergeordnet bleiben.
Ein kleines (nicht besonders ausgewähltes) Beispiel aus Tom Sawyers Abenteuer möge diesen Grundsatz veranschaulichen: Aus
„She did not finish, for by this time she was bending down and punching under the bed with the broom … “ (Seite 1)
wird in der Rowohl-Übersetzung (1962/96) das gut verständliche und inhaltlich angemessene
„Sie beendete den Satz nicht, denn sie hatte sich bereits gebückt und stieß nun mit einem Besen unter dem Bett herum …“;
Wer an den Formregeln des Originals festhält, entscheidet sich gegen die Verstehbarkeit
dagegen würde ein formorientiertes Vorgehen etwa zu folgendem äußerst unbefriedigenden Ergebnis führen:
„Sie beendete nicht, denn vor/bis zu dieser Zeit befand sie sich im Bücken und Lochen unter dem Bett mit dem Besen …“.
Diese Fassung ist unbefriedigend – inhaltlich schief und schwer verständlich –, weil sie nicht deutschem Sprachgebrauch entspricht: Es hätte angegeben werden müssen, was sie nicht beendete (dies ist aus dem Zusammenhang zu erschließen); der offensichtliche Sinn des Originals hätte gemäß deutschen Sprach- und Stilregeln neu ausformuliert werden sollen.
Noch etwas ist im Blick auf Verstehbarkeit zu beachten: Verstehbarkeit ist keine feste Größe, und zwar in zweierlei Hinsicht:
Erstens ist absolute Verstehbarkeit so wenig erreichbar wie vollkommene (inhaltliche) Originaltreue. Ja, erfahrungsgemäß ist es gerade das Bemühen um Verstehbarkeit (bei gleichzeitiger Wahrung der Originaltreue), was das Übersetzen zu einer so ungeheuren intellektuellen Herausforderung macht (meist gestaltet sich der zweite Schritt des Prozesses als wesentlich schwieriger als der erste). Ziel jedes verantwortungsbewussten Übersetzens wird optimale Verstehbarkeit sein, eine Verstehbarkeit, wie sie sich für den jeweiligen Zweck bzw. im Blick auf die anvisierten Benutzer als angemessen („adäquat“) erweist. Je nach Kompetenz und Einsatz wird dies unterschiedlich gut gelingen.
Zweitens können Benutzer, die an sich dieselbe Sprache (etwa deutsch) sprechen, eine Übersetzung unterschiedlich gut verstehen. Denn bei näherem Hinsehen zeigt es sich, dass ihre gemeinsame Sprache im Grunde aus einer ganzen Familie von verschiedenen „Sprachen“, genauer Sprachvarietäten, besteht, die sich beim Ausdrücken derselben Inhalte z.T. recht unterschiedlicher Mittel bedienen, sodass es zwischen den Angehörigen der einzelnen Varietäten zu mehr oder weniger erheblichen Verständigungsschwierigkeiten kommen kann, auf jeden Fall aber die Texte der jeweils anderen Gruppe nicht optimal verstanden werden. Dies hängt mit der so genannten „dynamischen“ Seite der Sprache zusammen: Bei aller für die Kommunikation notwendigen Stabilität sind sämtliche Sprachen der Welt auch stets in Bewegung. Sie sind grundsätzlich so stabil, wie sich dies für ihren Hauptzweck, die Kommunikation zwischen Personen, unabdingbar erweist; gleichzeitig sind sie aber auch in dem Ausmaß variations- und wandlungsfähig, wie dies angesichts sich ständig verändernder Situationen und Bedürfnisse der Einzelnen und der Gemeinschaft förderlich erscheint.
Alle Sprachen der Welt sind stets in Bewegung
Zum einen wandelt sich jede Sprache im Laufe der Zeit. Der Gebrauch von Wörtern und Wortverbindungen sowie – allerdings weniger ausgeprägt und weniger schnell – die Wortformen und der Satzbau, vor allem aber die Stilregeln können sich innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit so stark verändern, dass viele von uns nicht nur Texte aus dem sechzehnten, achtzehnten oder neunzehnten, sondern auch solche des frühen zwanzigsten Jahrhunderts nur mit Mühe verstehen. Wenn Tamar in 1. Mose 38,16 in den Bibelausgaben des neunzehnten Jahrhunderts noch als „Schnur“ (= Schwiegertochter) bezeichnet wurde, ist das für die meisten von uns heute völlig unverständlich (ähnlich auch Ausdrücke wie „von dannen fürbaß“ für „von dort weiter“ oder „weiland“ für „einst“); und das unseren Urgroßeltern noch geläufige „im Verein mit“ für „gemeinsam mit“ empfinden wir als fremdartig.
Zum anderen begegnet man in allen Sprachen der Welt auch regionalen Unterschieden, und zwar nicht nur solchen, die die (offensichtlich unterschiedlichen) Mundarten betreffen, sondern auch immer wieder Unterschieden im Gebrauch der offiziellen Hochsprache, was zu mehr oder weniger gravierenden Missverständnissen führen kann. Was der Deutsche als „Kochtopf“ bezeichnet, ist für den Schweizer auch in der Hochsprache eine „Pfanne“. Wer in der Schweiz sagt, eine Person werde „versorgt“, meint in der Regel, die Person werde in einer Anstalt untergebracht.
Zum Dritten können in einer Sprache recht auffällige Gebrauchsunterschiede mit der Zugehörigkeit bzw. Nichtzugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe verbunden sein: Was einem Teenager, einem Feuilletonleser oder einem „Insider“ (zum Beispiel der christlichen Subkultur) jeweils als – sprachlich – ganz normal erscheint, kann einem Älteren, einem an Schöngeistigem weniger Interessierten oder einem Zunftfremden völlig undurchsichtig bleiben. Man denke etwa an Ausdrücke wie „Freudigkeit“ oder „anbefehlen“ des evangelikalen Wortschatzes.
Ein in der heutigen Zeit arbeitender Übersetzer, der seine Aufgabe (die möglichst effektive Vermittlung des Originalinhalts) ernst nimmt, sieht sich sprachlich-stilistisch (im Normalfall) nicht in erster Linie den Regeln vergangener Zeiten oder zielgruppenfremden Gebrauchsweisen verpflichtet, sondern stellt sich mit aller Entschlossenheit (sprachlich) auf die Menschen ein, für die seine Übersetzung bestimmt ist (ähnlich wie er dies beim ersten Schritt, bei der Erschließung des Originalinhalts, [allerdings nicht nur sprachlich, sondern auch sachlich] gegenüber dem Autor und seiner Welt tut). Um hier ein Optimum zu erreichen, wird er alle verfügbaren Mittel einsetzen. Dabei können zum Beispiel Verstehbarkeitstests eine wichtige Rolle spielen (Angehörige der anvisierten Zielgruppe lesen Probefassungen der Übersetzung und tragen durch ihre Rückmeldungen – sorgfältig ausgewertet – zur Optimierung der Übersetzung bei).
Wichtigste Kennzeichen einer guten (angemessenen [„adäquaten“]) Übersetzung sind also (inhaltliche) Originaltreue und Verstehbarkeit. Diese haben (im Normalfall) den Vorrang vor allen anderen Gesichtspunkten, insbesondere auch vor der Formnähe zum Original.
1.3 Dritte These: Die Zielsetzung bestimmt den Übersetzungstyp.
Wichtigste Kennzeichen einer guten adäquaten Übersetzung sind also inhaltliche Originaltreue und Verstehbarkeit
Beim bisher Gesagten stand uns der „Normalfall“ vor Augen: Die Zielsetzung der Übersetzung leitet sich weitestgehend vom Original selbst ab: Der Inhalt des Originals soll in der Zielsprache (in unserem Fall deutsch) möglichst unversehrt wiedergegeben werden, und zwar möglichst in einer Weise, dass die Übersetzung für die anvisierten Benutzer mindestens so gut verstehbar ist, wie es das Original für die originalsprachlichen Leser und Hörer war.
Wer den Kinderbuchklassiker The Adventures Of Tom Sawyer für unsere Zeit übersetzen will, wird Vorrede und Haupttext des Originals von Mark Twain folgend die Originalinhalte sorgfältig aufgreifen und sie in einer Weise ausdrücken, dass die heute lebenden deutschsprachigen Kinder sich möglichst so gut daran erfreuen können, wie dies der Autor seinerzeit beabsichtigte (Twain: „mainly for the entertainment of boys and girls“) und wie es offensichtlich auch geschehen ist.
Hauptthema der Bibel ist die Botschaft von Jesus Christus, die für alle Völker der Erde (Stämme und Sprachgemeinschaften [vgl. etwa Offenbarung 5,9]), für Menschen jeder Klasse und Gruppierung (vgl. Galater 3,28) bestimmt ist. Von einer guten (angemessenen [„adäquaten“]) Bibelübersetzung darf erwartet werden, dass sie sich an diesen Zielsetzungen des Originals orientiert, dass sie den Inhalt des Originals nicht nur unverfälscht wiedergibt, sondern ihn auch tatsächlich vermittelt, „kommuniziert“, einem möglichst großen Kreis von Menschen innerhalb einer Sprachgemeinschaft (in unserem Fall möglichst vielen Deutschsprachigen unserer Zeit), nicht nur christlichen „Insidern“, sondern auch den Fernstehenden, ohne unnötige sprachliche (!) Stolpersteine zugänglich macht.
Gottes Wort soll auch den Fernstehenden, ohne unnötige sprachliche Stolpersteine zugänglich gemacht werden
Bei diesem „normalen“ Übersetzungstypus, spricht man heutzutage gewöhnlich von „kommunikativer“ Übersetzung (früher von „dynamisch-“ oder „funktional-äquivalenter“ Übersetzung). Es ist der Übersetzungstypus, der sich nicht nur beim ersten Schritt (der Erschließung des Originalinhalts), sondern speziell auch beim zweiten (der Neuformulierung in der Zielsprache) bewusst an die Zielsetzungen des Originals anlehnt.
Da eine Übersetzung, selbst die originalkonformste, weder das Original zu ersetzen noch alle denkbaren (legitimen) Bedürfnisse abzudecken vermag, gibt es neben dem „normalen“ zu Recht auch eine Reihe besonderer Übersetzungstypen, die auf speziellere Zielsetzungen ausgerichtet sind.
Zum einen sind dies die Übersetzungen, bei denen die Übereinstimmung mit der sprachlichen Form des Originals stärker im Vordergrund steht als beim kommunikativen Typus. Dieser formorientierte Übersetzungstypus kommt denjenigen Benutzern entgegen, die ein besonderes wissenschaftliches, ästhetisches oder auch anders motiviertes Interesse an den Einzelheiten der sprachlichen Ausformulierung des Originals haben, etwa an dessen eigentümlicher Wortwahl (einschließlich uns fremder Bilder und Metaphern), dem Gebrauch grammatischer Formen (zum Beispiel des Verbs), dem Satz und anderem. Je nach besonderer Zielsetzung kann diese Formnähe zum Original mehr oder weniger ausgeprägt sein.
Am einen Ende des Spektrums begegnen wird den so genannten Interlinearversionen, Ausgaben, bei denen die Übersetzung jeweils zwischen zwei Originalzeilen (eben „interlinear“) gesetzt ist; unter jedem Wort des Originals steht nach Möglichkeit ein entsprechendes zielsprachliches (in unserem Fall deutsches) Wort. Für Apg 12,13 könnte das etwa wie folgt aussehen:
krusantos |
de | autu |
tän | thyran | tu |
klopfend/ geklopft habend | aber/ und | seiner/ er | die | Tür | des |
pylonos |
prosälthen |
paidiskä |
hypakusai |
onomati | Rhodä |
Toreingangs | herzu kam | (eine) Dienerin | (zu) hören, wer da sei | mit Namen | Rhode |
Da hier die Übereinstimmung mit der sprachlichen Form des Originals (einschließlich der Wortstellung) eindeutig Vorrang hat vor der Beachtung irgendwelcher zielsprachlicher Sprach- und Stilregeln, sind hier die (inhaltliche) Originaltreue, besonders aber die Verstehbarkeit auf ein solches Minimum reduziert, dass die interlineare Übersetzung gewöhnlich durch eine „kommunikativere“ – etwa in einer separaten Spalte gedruckt – ergänzt wird.
Interlinearversionen (nicht selten versehen mit Angaben zu Wortart und -form) sind ein wichtiges Hilfsmittel der vergleichenden Sprach- und Literaturwissenschaften; zu ihnen greifen gerne – manchmal zum Verdruss ihrer Lehrer auch manche, die sich in eine Fremdsprache neu oder wieder einlesen möchten.2
In ihrer Form dem Original nicht ganz so nah sind die so genannten konkordanten Übersetzungen: Sie orientieren sich in der Wahl der grammatischen Formen und dem Satzbau stärker an der Zielsprache, lassen sich aber vor allem in ihrer Wortwahl weitestgehend vom Original her bestimmen, sodass wenn immer möglich jedes Wort der Übersetzung stets einem bestimmten Wort des Originals entspricht (mit diesem „konkordant“ ist). So wird Apg 12,13 in der Übersetzung des Konkordanten Verlags (von 1958) wie folgt wiedergegeben (ohne Sonderzeichen zitiert):
„Aber auf sein Klopfen hin an der Tür des Tores kam herzu eine Magd, zu gehorchen, namens Rhode“.
Wer nicht über die notwendigen Originalsprachkenntnisse verfügt, hat dadurch die Möglichkeit, dem Wortgebrauch des Originals nachzugehen. Weil sich Wörter wie alle übrigen Ausdrucksformen zweier Sprachen wie oben bereits verschiedentlich dargelegt in ihrem Bedeutungs- oder Funktionsumfang auf vielerlei Weise voneinander unterscheiden, wird ihm darin allerdings der Inhalt des Originals auf weiten Strecken höchst ungenau und nur schwer verstehbar (weil undeutsch) wiedergegeben (siehe zum Beispiel das irreführende „gehorchen“, zwar Hauptbedeutung des Originalwortes, doch hier ist eindeutig die [seltenere] Bedeutung „hören, wer da sei“ gemeint). Denn wollte er die Texte wirklich verstehen, so müsste er mit den Sprachregeln des Originals vertraut sein. Doch wäre er das, hätte er eine solche Übersetzung gar nicht nötig.3
Während interlineare und konkordante Übersetzungen wegen ihrer äußerst eingeschränkten Verstehbarkeit nur für ganz spezielle Zielsetzungen geeignet sind, gibt es gegen das andere Ende des formorientierten Spektrums Übersetzungen, die – bei sachgerechtem Einsatz – für manchen unverzichtbare Dienste leisten. Bei diesem „grammatisch-wörtlichen“ Übersetzungstypus („grammar translation“) lehnt man sich zwar bewusst an die sprachliche Form des Originals an: Man gibt gleiche Wörter, Ausdrücke, Konstruktionen nach Möglichkeit bei gleichem Sinn bzw. gleicher Funktion auf gleiche Weise wieder; man verfährt also konsequent (liegt der gleiche Sinn vor, wird gleich übersetzt) und nicht konkordant (was bedeuten würde: Einem bestimmten Originalelement – auch einem mehrdeutigen – steht immer ein und dasselbe Übersetzungselement gegenüber). Gleichzeitig werden aber – wenn auch nur innerhalb eines begrenzten Rahmens – die Sprach- und Stilregeln der Zielsprache beachtet, sodass ein wesentlich höheres Maß an Verstehbarkeit erreicht wird, als dies beim interlinearen und konkordanten Typus möglich ist. Die Revidierte Elberfelder Bibel (1993/94) – ein bewährter Vertreter dieses Typus – zum Beispiel übersetzt Apg 12,13 wie folgt:
„Als er aber an die Tür des Tores klopfte, kam eine Magd mit Namen Rhode herbei, um zu öffnen.“ (vor allem „aber“ und „herbei“ – hier im Deutschen inhaltlich entbehrlich und für das Verständnis eher hinderlich, weil unnatürlich sind durch die Grundsätze dieses Typus bedingt).
Dank ihrer Formorientierung und ihrer konsequenten Art der Wiedergabe bietet eine grammatisch-wörtliche Übersetzung dem Leser einen recht guten Einblick in die sprachliche Struktur des Originals. Sie ist ein willkommenes Werkzeug für alle, denen ein direkter Zugang zum Original fehlt, die sich aber mit den Einzelheiten des Textes, etwa dessen Wortgebrauch und Satzbau auseinandersetzen möchten. Dennoch ist auch dieser Typus kein Ersatz für das Original. Für ein wirkliches Verständnis des Originals muss eine solche Übersetzung durch eine oder mehrere deutlicher „kommunikativ“ ausgerichtete ergänzt werden. Denn zum einen bleibt auch dieser (zwar eher gemäßigt) formorientierte Typus wegen seiner nur halbherzigen Berücksichtigung der zielsprachlichen Gebrauchsregeln (vor allem im Blick auf die sinnvolle [„kohärente“] Verknüpfung der Sätze zu Texten) in weiten Teilen unnötig schwer verstehbar (dabei kann leicht der falsche Eindruck entstehen, das Original selbst sei so unverständlich formuliert).
Zum anderen enthält eine solche Übersetzung an vielen Stellen mehrdeutige Ausdrücke und Konstruktionen, für deren Auflösung jedoch nicht die zielsprachlichen (in unserem Fall deutschen), sondern die originalsprachlichen Regeln hinzugezogen werden müssen, also (gute) Originalsprachkenntnisse erforderlich sind.
Unter den besonderen Übersetzungstypen stehen die formorientierten auf der einen Seite des „normalen“ (kommunikativen) Typus.
Auf der anderen Seite begegnen wir Übersetzungen, deren Hauptgewicht auf der Verstehbarkeit für eine spezielle Zielgruppe liegt. Zwar soll auch hier der Originalinhalt möglichst unverfälscht vermittelt werden, doch wichtiger als exakte Übereinstimmung mit den Einzelheiten des Originals ist es, den Inhalt der gewählten Zielgruppe, etwa Angehörigen eines bestimmten Berufs (z. B. Anwälten oder Bergarbeitern) oder einer bestimmten Altersgruppe (z. B. Kindern jüngeren Schulkindern [„Schulbibeln“4 mit zahlreichen Auslassungen und Neuformulierungen]), möglichst effektiv, das heißt auf eine Weise zu vermitteln, die sie als Angehörige der jeweiligen Gruppe besonders anspricht, etwa durch das Verwenden gruppenspezifischer Ausdrücke oder auch Umschreibungen („Paraphrasierungen“), die über das sonst legitime Maß hinausgehen. So nützlich sich solche Übersetzungen für die jeweilige Zielgruppe auch erweisen mögen, so wenig – ganz abgesehen von der eingeschränkten (inhaltlichen) Originaltreue – dürften sie sich jedoch im Normalfall für den allgemeinen Gebrauch eignen.
Es gibt also verschiedene Übersetzungstypen, die sich gegenseitig ergänzen und daher nicht unsachgemäß gegeneinander ausgespielt werden sollten. Da sich jedoch der „normale“, der „kommunikative“ Übersetzungstyp bewusst an den zentralen Zielsetzungen des Originals orientiert, steht ihm grundsätzlich der höchste Rang zu.
Daneben gibt es aber eine Reihe mehr oder weniger wichtiger spezieller Zielsetzungen, die das Vorhandensein besonderer Übersetzungsarten rechtfertigen.
Aktuelle deutsche Bibelübersetzungen
In den drei genannten Thesen ist deutlich geworden,
- dass es keine absolut „richtige“ Übersetzung, sondern nur mehr oder weniger gute („adäquate“) Übersetzungen geben kann;
- worauf es bei einer guten („adäquaten“) Übersetzung ankommt;
- wie sich verschiedene Übersetzungstypen gegenseitig ergänzen können.
Im folgenden Teil soll nun eine Auswahl von deutschen Bibelübersetzungen unserer Zeit kurz vorgestellt und beurteilt werden.
Die Auswahl der Übersetzungen
Da in diesem Rahmen unmöglich alle erreichbaren deutschen Übersetzungen mit einbezogen werden können, musste eine Auswahl getroffen werden. Dass diese subjektive Züge aufweist, ließ sich kaum vermeiden. Ich habe mich bemüht, auf jeden Fall die besonders bekannten zu berücksichtigen:
- Luther
- Zürcher
- Elberfelder
- Gute Nachricht
- Einheitsübersetzung
- Hoffnung für alle.
Zu diesen gesellte sich eine Anzahl weiterer Übersetzungen, die zwar weniger bekannt, aber in verschiedener Hinsicht bemerkenswert sind, sei es, weil ich sie für qualitativ besonders überzeugend halte, sei es, weil sie in jüngerer Zeit aus anderen Gründen häufiger von sich reden machten: - Schlachter
- Albrecht
- Menge
- Bruns
- Baader
- Neue Genfer Übersetzung
- Schumacher
- Neues Leben
- Neue evangelistische Übertragung.
Die Beurteilungskriterien
Die Beurteilungskriterien ergeben sich weitestgehend aus den drei genannten Thesen. Neben einer Anzahl weiterer Gesichtspunkte bilden diese die Grundlage für ein Raster, in das wir die verschiedenen Bibelübersetzungen einordnen und damit beurteilen wollen (dabei war ich zwar ernsthaft um Objektivität bemüht; doch ließen sich – besonders bei dieser komplexen Materie – unmöglich alle subjektiven Faktoren ausschalten; leider musste auch auf das Anführen von Belegen verzichtet werden). Eine Übersichtstabelle auf Seite 25-27 soll meine Beurteilung veranschaulichen. Eine erste Spalte listet die berücksichtigten Übersetzungen auf. Das eingeklammerte „K“ steht für „Komitee-Übersetzung“, das eingeklammerte „I“ für „primär von einer Einzelperson (Individuum) verantwortet“ („I“-Übersetzungen sind in der Regel qualitativ weniger ausgewogen als „K“-Übersetzungen).
Durch die zweite, dritte und vierte Spalte soll die Aufmerksamkeit auf die Nähe zum Originalinhalt (vor allem abhängig von der Qualität der zu Grunde gelegten Exegese sowie vom gewählten Übersetzungstyp), die Nähe zur Originalform (Grad der Formorientierheit) sowie die Verstehbarkeit (ergibt sich zu einem schönen Teil aus dem Gewicht des kommunikativen Moments) gelenkt werden; dabei zeigt die 8 den jeweils höchsten Grad an. Drei weitere Spalten mit den Überschriften Sprachstil, besondere Vorzüge und Problematisches enthalten Kommentare im Telegrammstil, die die Übersetzungen zusätzlich charakterisieren.
1. Luther (K)
Die vom Reformator Martin Luther (und seinem Team) geschaffene klassische Bibelübersetzung der Deutschsprachigen ist ganz in dessen Sinn immer wieder (durch Komitees) revidiert worden, so auch im 20. Jahrhundert (neben kleineren Revisionen) 1912 und 1984. Die Luther-Bibel basiert auf solider Exegese. Obwohl sich Luther vehement für den heute als „kommunikativ“ bekannten Übersetzungstyp stark gemacht hatte („man muss den Leuten aufs Maul schauen!“), überwiegt bei der Lutherübersetzung im Großen und Ganzen das Moment der Formorientiertheit („… wo etwa an einem Ort gelegen ist, hab ichs nach den Buchstaben behalten und bin nicht so frei davon [ge]gangen …“). Der Sprachstil kann als traditionell, gehoben eingestuft werden, Luther 1912 wegen des seither eingetretenen Sprachwandels allerdings als altertümlich. Was diese Übersetzung besonders auszeichnet, ist deren große Verbreitung und Akzeptanz. Meines Erachtens problematisch ist deren Sprache, die in der heutigen Zeit z. T. als äußerst schwer verständlich, im Fall von Luther 1912 auf weiten Strecken sogar als unverständlich empfunden wird. Die neutestamentliche Textbasis ist zudem bei Luther 1912 z. T. optimierbar (es wird der weniger ursprüngliche – deswegen allerdings keineswegs irreführende – „Textus Receptus“ verwendet).
2. Zürcher (K)
Im Alten Testament haben die Bearbeiter der Zürcher Bibel von 1931 den hebräischen Text zu häufig „emendiert“
Eindeutig formorientiert ist die angesehene, aber weniger verbreitete deutsche Bibelübersetzung, die aus der Zürcher Reformation unter Huldrych Zwingli hervorgegangen ist. 1931 wurde sie gründlich (1955 geringfügig) revidiert (eine völlige Neubearbeitung ist gegenwärtig im Gange, wovon seit 1996 eine Teilausgabe mit den Evangelien und Psalmen vorliegt). Im Alten Testament haben die Bearbeiter von 1931 den hebräischen Text meines Erachtens zu häufig „emendiert“ (verändert, weil als schwierig eingestuft), was neben der Nähe zur Originalform auch ihre Nähe zum Originalinhalt etwas (nicht aber dramatisch) einschränkt. Der Sprachstil ist ebenfalls traditionell, gehoben. Ein besonderer Vorzug dieser Übersetzung ist, dass hinter ihr eine philologisch-exegetisch besonders solide Tradition steht. Im Licht der Hauptzielsetzung der biblischen Botschaft problematisch ist aber die mangelnde Verstehbarkeit, die direkt mit der starken Formorientiertheit der Übersetzung zusammenhängt (und durch die Neubearbeitung nur geringfügig tangiert ist).
3. Elberfelder (K)
Die Elberfelder Bibel ist die vielleicht beliebteste Übersetzung der Evangelikalen für Studienzwecke
Ebenso formorientiert wie die Zürcher Bibel, aber im Umgang mit dem hebräischen Text wesentlich zurückhaltender, ist die im neunzehnten Jahrhundert innerhalb der Brüderbewegung entstandene Elberfelder Bibel, die vielleicht beliebteste Übersetzung der Evangelikalen für Studienzwecke. Sie ist ebenfalls verschiedentlich revidiert worden (z. B. 1905, zuletzt 1993). In ihrem traditionellen Sprachstil zwar eher kunstlos (die älteren Fassungen altertümlich und unnatürlich), genießt sie aber (die ältere nicht weniger als die neuere Fassung) zu Recht den Ruf, (auf jeden Fall auf der Wort- und Satzebene) zu den philologisch-theologisch zuverlässigsten Übersetzungen zu zählen. Folge der Formorientiertheit ist auch hier – in der älteren ausgeprägter als in der neueren Fassung – die eingeschränkte Verstehbarkeit dieser Übersetzung (besonders was den Textfluss anbelangt). Wer den Originalinhalt der Heiligen Schrift wirklich verstehen will, tut daher gut daran, auch zu verstehbareren (kommunikativeren) Übersetzungen zu greifen.
4. Gute Nachricht (K)
Seit etwa den Sechzigerjahren bemühten sich viele im Weltbund der Bibelgesellschaften, im Interesse einer sprachlich effektiveren Verbreitung des Evangeliums die größeren Sprachgemeinschaften der Welt mit Bibelübersetzungen zu versorgen, die weniger formorientiert waren als bisherige, dafür aber wirklich verstehbar, oder – wie man heute sagt – „kommunikativ“. Eine der ersten Übersetzungen dieser Art war die englischsprachige Today’s English Version oder Good News Bible. Sie war von solch überzeugender Qualität, dass sie heute international weithin als Musterübersetzung gilt. 1982 wurde deren deutschsprachige Entsprechung, Die Bibel in heutigem Deutsch: Die Gute Nachricht des Alten und Neuen Testaments („GN“), und 1997 eine gründlich revidierte, manche Schwäche ausmerzende Fassung unter dem Titel Gute Nachricht Bibel („GNB“) veröffentlicht. Zweifellos ist dies nicht nur die führende, sondern eine rundum solide und in allen Teilen professionell erarbeitete kommunikative Bibelübersetzung. Sie (besonders die GNB) zeichnet sich durch einen aktuellen und gediegenen Sprachstil aus. Sie hat eindeutig die Spitzenreiterrolle in Sachen Verstehbarkeit inne. Der GNB sind zumeist hervorragende Anmerkungen beigegeben, die über Deutungsalternativen, den genauen Wortlaut, Textvarianten u.ä. informieren. Sie wird öfter als theologisch bedenklich verurteilt, dies jedoch meines Erachtens weitestgehend zu Unrecht. Richtig ist allerdings, dass sich darin eine (relativ geringfügige) Anzahl aus evangelikaler Sicht theologisch fragwürdige Deutungen, Anmerkungen bzw. Sacherklärungen finden (dies gilt jedoch – mehr oder weniger ausgeprägt – auch für die meisten bisher genannten Übersetzungen!). Sie sollte daher stets zusammen mit einer oder mehreren Bibelausgaben bzw. anderen Hilfsmitteln unseres Vertrauens verwendet werden (siehe unten unter „Tipps für eine Gewinn bringende Bibellektüre“). Richtig ist auch, dass in der 1982er Ausgabe etwa die biblisch-theologischen Begriffsysteme („Gerechtigkeit“, „Glauben“ u. ä.) dermaßen inkonsequent übersetzt wurden, dass sie nicht wieder zu erkennen waren, oder dass der Einheit der Schrift zum Beispiel beim Umgang mit alttestamentlichen Zitaten im Neuen Testament zu wenig Rechnung getragen wurde. Doch gerade diese Mängel – wie auch die zum Teil unnötig freie Wiedergabe mancher Stellen – wurden in der GNB weitgehend korrigiert (siehe Nachwort dieser Ausgabe).
5. Einheitsübersetzung (K)
1980 erschien die qualitativ beeindruckende römisch-katholische Einheitsübersetzung. In traditionell, gehobenem, gut verstehbarem Sprachstil sucht sie in etwa einen Mittelweg zwischen Formorientiertheit und kommunikativem Ansatz zu gehen. Sie stützt sich offensichtlich auf solide exegetische Arbeit. Bedauerlicherweise sind dieser im Übrigen sehr zu empfehlenden Übersetzung Einleitungen und Anmerkungen beigegeben, die nicht nur – wie zu erwarten – den römisch-katholischen Standpunkt vermitteln, sondern überraschend extrem bibelkritisch geprägt sind. Wer die Einheitsübersetzung benutzen will, sollte daher besser die Beigaben außer Acht lassen. Für Evangelische problematisch ist natürlich auch die für Römisch-Katholische charakteristische Vermischung von kanonischen (zur Bibel gehörenden) und apokryphen (nach evangelischer Überzeugung nicht zur Bibel gehörenden) Büchern im Alten Testament.
6. Hoffnung für alle (K)
Einheitsübersetzung bei Einleitungen und Anmerkungen extrem bibelkritisch
Seit mehr als anderthalb Jahrzehnten liegt eine Übersetzung des Neuen Testaments evangelikaler Herkunft (Brunnen), die Hoffnung für alle, vor, die einerseits sprachlich zeitgemäß und exzellent verstehbar – stilistisch eher schlicht – formuliert (im Allgemeinen freier als die GN/GNB, allerdings nicht in irreführender Weise), andererseits aber theologisch unbedenklich ist. 1996 erschien die Gesamtbibel Hoffnung für alle. Zwar kommt diese Übersetzung in Sachen Professionalität nicht an die Gute Nachricht Bibel heran (etwa in Bezug auf Anmerkungen und Beigaben, aber auch in der Umsetzung der Übersetzungsprinzipien). Dennoch ist sie als exegetisch verantwortungsbewusst erarbeitete, theologisch zuverlässige und außerordentlich gut lesbare Übersetzung – die am besten neben anderen benutzt wird – herzlich zu empfehlen. Dies gilt besonders für die 2002 erschienene revidierte Fassung, in der manche Schwächen der früheren Ausgabe(n) getilgt wurden (besonders auffällig: die Wiedergabe des Neuen Testaments ist nun weniger frei gestaltet, und – damit verbunden – die beiden Testamente sind jetzt im Blick auf den Übersetzungstyp besser aufeinander abgestimmt).
7. Schlachter (I)
Hermann Menge kam während der Arbeit an seiner Übersetzung zum lebendigen Glauben an Christus
Um die vorige Jahrhundertwende schuf Pfarrer Franz Eugen Schlachter eine qualitativ hochwertige (auch philologisch-theologisch weitgehend zuverlässige) Bibelübersetzung, die seit der Nachkriegszeit von der Genfer Bibelgesellschaft herausgegeben wird (1951 geringfügig überarbeitet). In mancherlei Hinsicht lässt sie sich mit der Luther-Bibel vergleichen. Sie ist jedoch etwas formorientierter, trotzdem aber eher besser verstehbar. Wegen des seit der letzten Jahrhundertwende eingetretenen Sprachwandels findet sich darin allerdings immer wieder stilistisch Veraltetes. Dies ist ein Hauptgrund, weshalb sie kürzlich (2002) recht ausgedehnt (vor allem aber sprachlich) überarbeitet wurde. Leider ist man dabei aber für das Neue Testament zum Textus Receptus als Grundtextbasis zurückgekehrt (vgl. oben zu Luther 1912), was den „I“-Charakter dieser sonst guten Übersetzung unnötig vermehrt.
8. Albrecht (I)
Wegen ihrer hervorragenden Verstehbarkeit und ihres auch heute noch ziemlich aktuellen (gehobenen) Stils wie auch ihres bibeltreuen Ansatzes wird die seit 1920 immer wieder aufgelegte Übersetzung des Neuen Testaments von Ludwig Albrecht (Brunnen) von manchen geschätzt. Sie enthält kompetente Einführungen zu den einzelnen Büchern wie auch Anmerkungen, in denen sich jedoch – wie für „I“-Übersetzungen typisch – manch Eigenwilliges findet.
9. Menge (I)
Hermann Menge zählte zu den führenden Spezialisten der griechischen und lateinischen Sprache seiner Zeit (1841-1939), dessen Publikationen nach wie vor als Standardwerke gelten. Seine zunächst 1926, dann 1949 (und 1994 modern gesetzt) in elfter (noch von ihm bearbeiteter) Auflage erschienene Bibelübersetzung (Deutsche Bibelgesellschaft) – bei deren Erarbeitung er zum lebendigen Glauben an Christus kam (vgl. seinen Bericht, abgedruckt in der Ausgabe von 1994) – ist ein Monumentalwerk, in dem optimale Nähe zum Originalinhalt und Verstehbarkeit philologisch kompetent verbunden sind (bei aller Berücksichtigung der grundsprachlichen Details ist Menges Übersetzung weit „kommunikativer“ als die meisten bisher genannten). Sein von der letzten Jahrhundertwende geprägter (gehobener) Sprachstil ist jedoch in verschiedener Hinsicht veraltet und nach heutigem Empfinden umständlich. Abgesehen von diesen Stilaspekten, verdient Menge nach meinem Dafürhalten die beste Note (auf Eigenwilliges, sonst für „I“-Übersetzungen typisch, bin ich bei Menge bisher noch nicht gestoßen). Ein besonderer Vorzug ist auch sein sorgfältig durchdachtes Überschriftensystem, eine hervorragende Hilfe beim Bibelstudium.
10. Bruns (I)
Die 1963 von Pfarrer Hans Bruns vollendete Bibelübersetzung war gleichsam die kommunikative Alternative zur Luther-Bibel der Sechzigerjahre (nach wie vor bei Brunnen – in neuerer Aufmachung – erhältlich). Dank ihres (auf jeden Fall damals) aktuellen, eher schlichten, aber gut verstehbaren Stils fand durch sie mancher (auch ich persönlich) den Zugang zu Gottes Wort. Abgesehen von einzelnen Stellen, die aus exegetischen Gründen verbesserungswürdig sind, ist die Bruns-Bibel durchweg zuverlässig und theologisch unbedenklich. Sie bietet auch Einleitungen und zahlreiche Anmerkungen, die manche für hilfreich halten, die aber – wie bei einer „I“-Übersetzung zu erwarten – an verschiedenen Stellen fachlich bzw. theologisch Eigenwilliges enthalten.
11. Baader (I)
Die von F. H. Baader (Schömberg) verantwortete Bibelausgabe (zunächst in Einzellieferungen, seit 1989/90 als Gesamtausgabe in zwei Bänden im Eigenverlag) zielt auf eine größtmögliche Nähe zur Originalform ab. Die Beachtung der deutschen Sprachregeln ist diesem Ziel bewusst nachgeordnet. Verwendet wird darin im Grunde eine (von Baader geschaffene) Kunstsprache mit zahlreichen eigenwilligen Neubildungen von Wörtern und Gebrauchsweisen. Der resultierende Text ist so gut wie nicht verstehbar. Dieser eigenwillige Umgang mit Sprache und Übersetzungstechnik (der anscheinend absolut gesetzt wird) steht zudem im Dienst einer recht eigenwilligen Bibelauslegung: ein Extrembeispiel einer „I“-Übersetzung.
12. Neue Genfer Übersetzung (K)
Baader: Die Übersetzung steht im Dienst einer recht eigenwilligen Bibelauslegung
Die Neue Genfer Übersetzung (seit etwa anderthalb Jahrzehnten bei der Genfer Bibelgesellschaft zunächst in Einzelheften zum Neuen Testament, seit 2003 in einer Teilausgabe mit rund 87% des Neuen Testaments erschienen) verdient meines Erachtens die Bestnote. Sie besticht durch eine Qualität, die den Vergleich mit der Guten Nachricht Bibel nicht zu scheuen braucht. Sie verbindet nicht nur in vorbildlichster Weise Nähe zum Originalinhalt (das Ganze stützt sich auf eine exegetisch-theologisch äußerst sorgfältig erarbeitete Grundlage, was sich u.a. in hochwertigen Anmerkungen und anderen Beigaben niederschlägt) mit aktueller, stilistisch einwandfrei verstehbarer Sprache, sondern ist auch konsequent bibeltreu. Das wirklich Problematische liegt allein darin, dass noch 23% des Neuen Testaments sowie das ganze Alte Testament (schon länger in Arbeit) fehlen.
13. Schumacher (I)
Das Neue Testament mit Anmerkungen von H. Schumacher (2002 bei Hänssler erschienen) versucht ein recht hohes Maß an Nähe zur Originalform mit flüssig lesbarem, gutem Deutsch zu verbinden. Dies ist dem Verfasser – wie ich meine – in bewundernswerter Weise gelungen. Erfreulich ist des Weiteren die bibeltreue Ausrichtung. Doch begegnet man auch hier dem für „I“-Übersetzungen Typischen: In der Übersetzung, vor allem aber in den – in weiten Teilen wertvollen – Anmerkungen, findet sich fachlich wie theologisch manch Eigenwilliges.
14. Neues Leben (K)
Verwenden Sie eine Kombination von zwei oder drei Übersetzungen!
Neues Leben (Neues Testament mit Psalmen und Sprüchen; 2002 bei Hänssler erschienen) ist eine (moderat) kommunikativ ausgerichtete Übersetzung aus bibeltreuer Hand. Als Vorlage diente offenbar die in der angelsächsischen Welt beliebte amerikanische New Living Translation (Wheaton: Tyndale, 1996). Sie ist aber (in der jetzigen Fassung) qualitativ noch nicht ausgereift. Zwar weist sie ein hohes Maß an Verstehbarkeit und Nähe zum Originalinhalt (theologisch unbedenklich) auf. Doch ist sie in beiden Bereichen, vor allem aber im letzteren (im Blick auf die exegetische Sorgfalt), an recht vielen Stellen verbesserungsbedürftig und sollte daher durch bewährte Übersetzungen ergänzt werden.
15. Neue evangelistische Übertragung (I).
Die Neue evangelistische Übertragung von K.-H. Vanheiden (2003, Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg) ist ein gutes Beispiel einer kommunikativen „I“-Übersetzung, die ich, ohne zu zögern, empfehlen kann (sprachlich und gelegentlich fachlich Eigenwilligem begegnet man darin äußerst selten): Auf bibeltreuer, exegetisch-theologisch ausgewogener Basis erarbeitet, wird der Originalinhalt des Neuen Testaments auf eminent verstehbare (äußerst flüssig lesbare) und zuverlässige Weise den Menschen unserer Zeit vermittelt.
Tipps für eine Gewinn bringende Bibellektüre
Die Wahl der Übersetzung(en)
Verwenden Sie eine Kombination von zwei oder drei Übersetzungen.
Zunächst eine kommunikative für das fortlaufende Lesen; dies verhilft Ihnen, nicht nur einzelne Verse zu verstehen, sondern den Sinn ganzer Abschnitte, Kapitel, Bücher zu erfassen und so wirklich mit Gottes Denken und Absichten vertraut und davon zunehmend geprägt zu werden. Hier empfehlen sich besonders
- die Neue Genfer Übersetzung (soweit vorhanden);
- die Gute Nachricht Bibel (1997)
- die Hoffnung für alle (2002)
- die Bruns-Bibel
Das fortlaufende Lesen dürfte bei den meisten das Interesse an dem einen oder anderen Detail wecken, etwa an einem bestimmten Gedanken oder Thema, dem man nachgehen möchte. Oder man möchte nach einer Predigt oder bei einer Bibelstudie einen bestimmten Abschnitt gründlicher unter die Lupe nehmen. In solchen und ähnlichen Fällen sollte die kommunikative Übersetzung durch eine oder zwei etwas formorientiertere ergänzt werden. Im Vordergrund stehen hier
- Menge
- Elberfelder
- Luther 1984
- Schlachter
Wer sich bei seinem Bibelstudium (u. a. bei der Vorbereitung einer Predigt oder Bibelstunde) auf sicherem Boden wissen möchte, der sollte unbedingt mehrere dieser seriösen (kommunikativen und formorientierteren) nebeneinander benutzen. Dadurch kann auch der, der keinen Zugang zum hebräischen, aramäischen und griechischen Grundtext hat, zu dem tatsächlich gesicherten Originalsinn der Bibel vorstoßen.
Wie geschieht das? Immer dann, wenn diese sorgfältige Auswahl von Übersetzungen im Sinn (nicht unbedingt im Wortlaut) übereinstimmt, können Sie davon ausgehen, dass der von Gott gemeinte Sinn zweifelsfrei vorliegt. Und dies dürfte in über 98% des Bibeltextes der Fall sein. Gehen diese Übersetzungen im Sinn auseinander – in weniger als 2% der Fälle –, so ist anzunehmen, dass der Grundtext von den Übersetzern nicht zweifelsfrei gedeutet werden kann, der von Gott gemeinte Sinn also mit den bisher zur Verfügung stehenden Mitteln nicht eindeutig feststellbar ist. Eine solche Stelle sollte auf keinen Fall zur (einzigen) Grundlage einer Lehre gemacht werden! Um hier weiterzukommen, setzen Sie sich in Verbindung mit echten Grundtextkennern, die gleichzeitig die Bibel als Gottes Wort respektieren (d.h. mit gründlich ausgebildeten, christus- und bibeltreuen Theologen), wie die Gemeinde Jesu sie zu allen Zeiten auch nötig hat.
Der Leseplan
Es ist mein Wunsch und Gebet, dass viele von Ihnen neu oder zum ersten Mal auf den Geschmack kommen, regelmäßig und fortlaufend in Gottes Buch zu lesen und so zunehmend zu Frauen und Männern zu werden, die wegen ihres gottgeprägten Verhaltens auffallen und an denen sich andere, besonders auch Kinder und Jugendliche, in unserer orientierungslosen Zeit gerne orientieren.
Weshalb manche von Ihnen vielleicht irgendwann schon einmal damit begonnen, dann aber aufgegeben haben, hat vielleicht mit der
Es ist mein Wunsch und Gebet, dass viele von Ihnen auf den Geschmack kommen, regelmäßig und fortlaufend in Gottes Buch zu lesen
unnötig schwer verstehbaren Bibelübersetzung oder mit dem wenig geeigneten Leseplan zu tun. Ich schlage Ihnen zwei Dinge vor:
- Legen Sie die schwer verstehbare Bibelübersetzung beiseite und greifen Sie zu einer der kommunikativen Übersetzungen.
- Verwenden Sie einen ausgewogenen Leseplan, d. h. der zwar für eine fortlaufende Lektüre durch die ganze Bibel sorgt, aber an verschiedenen Orten parallel beginnt, sodass Sie stets eine ausgewogene „Diät“ bekommen. Eine Möglichkeit, die sich schon bei vielen bewährt hat, ist, einem Leseplan von M´Cheyne zu folgen, der im Januar an vier verschiedenen Orten der Bibel parallel beginnt und den Leser einmal im Jahr durch das Alte Testament und zweimal durch die Psalmen und das Neue Testament führt (mit einem Durchschnittspensum von etwas mehr als vier Kapiteln pro Tag):
- 1.Mose bis 2.Chronik;
- Matthäus bis Johannes, Psalmen, Apostelgeschichte bis Offenbarung;
- Esra bis Hiob, Sprüche bis Maleachi;
- Apostelgeschichte bis Offenbarung, Matthäus und Markus, Psalmen, Lukas und Johannes.
Es ist erstaunlich, wie leicht dieses Pensum zu bewältigen ist, wenn man dabei eine kommunikative Übersetzung verwendet
Es ist erstaunlich, wie leicht dieses Pensum selbst bei sorgfältiger Lektüre zu bewältigen ist, wenn man dabei eine kommunikative Übersetzung verwendet (besonders Gewinn bringend ist lautes Lesen, am besten – mindestens teilweise – gemeinsam mit einem Partner). Wem ein Tagespensum von etwa zwei Kapiteln realistischer erscheint, der kann ja den ganzen Plan auf zwei Jahre verteilen (a und b im ersten, c und d im zweiten Jahr).
Verstehenshilfen
Wer die Bibel fortlaufend mit Hilfe einer kommunikativen Übersetzung mit offenem, auf Gott gerichtetem Herzen liest, wird mit den absolut meisten wichtigen Bereichen der Bibel verstehensmäßig gut, ja immer besser zurecht kommen. Dennoch gibt es immer wieder Aspekte, bei denen fachmännische Informationen äußerst nützlich und für das Verstehen förderlich sind. Manche davon werden zwar durch Beigaben der Übersetzungen in mehr oder weniger ausreichender Form geboten. Doch würde ich dazu ermutigen, sich zusätzliche Hilfsmittel zuzulegen.
Zunächst wäre einmal an ein Bibellexikon zu denken. Lassen Sie sich in einer christlichen Buchhandlung entsprechende Titel zeigen. Bestehen Sie aber darauf, dass es solche sind, die von Verlagen herausgegeben worden sind, die für einen respektvollen Umgang mit der Bibel bekannt sind (u. a. Brunnen, Brockhaus oder Hänssler).
Bei Brockhaus und Hänssler sind auch kleinere und größere Kommentare zu einzelnen Büchern der Bibel und der gesamten Bibel erschienen oder im Erscheinen, die eine wichtige Verstehenshilfe, besonders beim Untersuchen von Einzelheiten des Bibeltextes sein können.
Eine Art von Hilfsmittel, die vielleicht den meisten von Ihnen entscheidenden Gewinn bringen dürfte, sind Anleitungen zu einem Gewinn bringenden selbstständigen Bibelstudium. Zwei Titel haben sich in den letzten paar Jahren international als eine Art Klassiker herauskristallisiert: der von Hendricks und der von Fee und Stuart; ich habe die bibliographischen Details dazu unten aufgeführt.
Literaturausverzeichnis
- (1) H. G. Hendricks und W. D. Hendricks, Bibellesen mit Gewinn, Dillenburg: Christliche Verlagsgesellschaft (hervorragende Anleitung, die pädagogisch besonders ansprechend zu einem wirklich gewinnbringenden Umgang führt – der sich übrigens als sehr viel unproblematischer erweist, als man gemeinhin denkt).
- (2) G. D. Fee und D. Stuart, Effektives Bibelstudium, 1996, 3. Auflage, Asslar: ICI (wissenschaftlich fundierte, aber äußerst gut verstehbare und vielfach bewährte Einführung in den richtigen methodischen Umgang mit der Bibel).
- R. Kassühlke, Eine Bibel – viele Übersetzungen, Wuppertal: Brockhaus, 1998 (der Verfasser ist ein führender Übersetzungswissenschafter und -praktiker [GNB!]; nebst einer kompetenten, gut verständlichen Einführung in die Problematik der Vielfalt der Bibelübersetzung, in die Übersetzungsmethoden und –typen charakterisiert er mit knappen Worten und zahlreichen konkreten Beispielen über zwanzig aktuelle deutsche Bibelübersetzungen; eine echte Beurteilung unterbleibt allerdings weitgehend).
Für eine für Bibelausleger gedachte Darstellung mit Fachliteraturangaben siehe meinen Aufsatz „Sprachwissenschaftliche Aspekte“, Das Studium des Neuen Testaments,Band 1: Eine Einführung in die Methoden der Exegese, Hg. H.-W. Neudorfer und E. J. Schnabel (Wuppertal: Brockhaus, 22000), S.69-154, besonders S. 139ff. ↩
Interlinearversionen zur Bibel: Das Alte Testament, Hebräisch-Deutsch, 5 Bde.: Interlinearübersetzung und Transkription des hebräischen Grundtextes nach der Biblia Hebraica Stuttgartensia 1986, übertr. v. Rita M. Steurer (Hänssler: Holzgerlingen, 1989-2002); Das Neue Testament, Griechisch-Deutsch: Griechischer Text nach der Nestle-Aland-Ausgabe (26. Aufl.) Interlinearübersetzung, übers. v. Ernst Dietzfelbinger (Hänssler: Holzgerlingen, 61998). ↩
Konkordante Bibelübersetzungen: Konkordantes Neues Testament mit Stichwortkonkordanz (Pforzheim: Konkordanter Verlag, 61986; einzelne Teile auch des Alten Testaments erhältlich); zur Übersetzung von F. H. Baader vgl. 2. Teil des vorliegenden Aufsatzes. ↩
Zum Beispiel Schweizer Schulbibel (Zürich: TVZ, (14)1993). ↩