ThemenZeitgeist und Bibel

Volxbibel – oder Jesus bei McDonalds

Eine Einschätzung der Volxbibel

Schon einige Jahre ist es her, seit Martin Dreyer durch die Gründung der Jesus Freaks1 in die Schlagzeilen der christlichen Presse gelangte. Die kontroversen Diskussionen von einst sind nun durch die Herausgabe der Volxbibel2 erneut entfacht.

Eine Abhandlung, die sich kritisch mit der Volxbibel auseinandersetzt, steht sicher in der beständigen Gefahr, lediglich die schon vorhandenen Vorurteile zu bedienen. Dabei wäre es kein Problem einige schockierende Beispiele für die unpassende Gassensprache der Volxbibel anzuführen. In islamischem Umfeld würde ein solcher – als entwürdigend empfundener – Umgang mit dem Wort Gottes zum Todesurteil für den Verfasser führen.

Christen sind mit ihrer Verurteilung nicht ganz so schnell bei der Hand. Schließlich will Dreyer nicht gegen den christlichen Glauben kämpfen, sondern die Bibel unter das nicht lesende Volk bringen. Manchen Mitgliedern einer Jugendszene fällt es so möglicherweise leichter, biblische Formulierungen zu verstehen. Durch ihre Alltagssprache können sie möglicherweise Aussagen der Volxbibel besser auf ihr Leben und ihren Alltag beziehen. Gelangweilte christliche Teenager finden neues Interesse an der Bibel. Das sind zweifellos positive Nebenwirkungen. Auch macht die öffentliche Diskussion auf die Heilige Schrift aufmerksam und animiert dazu, neu über die Bedeutung der Bibel nachzudenken. Tatsächlich lassen sich in der Volxbibel auch aktuelle, treffende Übertragungen finden. Darüber hinaus regen ungewohnte Bibelübersetzungen wie die Volxbibel gerade den routinierten Leser zur intensiveren Auseinandersetzung und zum Nachdenken über den altbekannten Text an. Zum Beispiel:

„Ich will euch nun ein paar Argumente in die Hand geben gegen die Leute, die nur auf Äußerlichkeiten abfahren, aber im Herzen total unehrlich drauf sind.“ (2Kor 5,12)

Oder hier:

„Zurzeit habt ihr ja mehr als genug und könnt locker was an die anderen abgeben. Das nächste Mal können die sich dann vielleicht bei euch revanchieren.“ (2Kor 8,14)

Trotz mancher Bedenken an der Volxbibel kann den pessimistischen Endzeitpropheten jedoch nicht vorbehaltlos zugestimmt werden, die gleich den Untergang des Abendlandes, bzw. des Christentums, nahen sehen.

Angesichts des poppigen Schreibstils von Dreyer überrascht es vielleicht, dass selbst konservative Sichtweisen korrekt wiedergegeben werden, wo leichte Veränderungen doch im vermuteten Interesse potentieller Leser liegen könnte; z. B. bei der Unterordung der Frau unter ihren Ehemann oder dem Gehorsam der Kinder ihre Eltern gegenüber:

„Für Kinder gilt, dass sie das tun sollen, was die Eltern ihnen sagen, und zwar in jedem Bereich.“ (Eph 5,24; Kol 3,20).

Auch das Lehrverbot für Frauen findet sich ohne Abschwächung:

„Ich will nicht, dass Frauen öffentlich lehren …“ (1Tim 2,12)

Schlussendlich ist es auch nicht das primäre Problem der Volxbibel, dass sie den „normalen Bibelleser“ durch krasse und gelegentlich schockierende Formulierungen erschreckt. Weit problematischer ist der Anspruch der Volxbibel „Bibelübersetzung“ sein zu wollen (S. 3f.). Man könnte das Werk doch eher als frommen Jugendroman betrachten.

Die Volxbibel fördert falsche Lesegewohnheiten

Mutmaßliches Ziel der Herausgeber war es, bildungsfernen Schichten einen bisher so nicht vorhandenen Zugang zur Heiligen Schrift zu eröffnen. Sicher gibt es in Deutschland rund vier Millionen Analphabeten. Andere Schätzungen sprechen von 20% der Bevölkerung, die nicht mehr als eine einfache Boulevardzeitung lesen und verstehen können. Ob diese Gruppe eher zu der immer noch voluminösen Volxbibel greifen wird, die sprachlich kaum besser verständlich ist als die inzwischen altbekannte „Hoffnung für alle“ (oder „Die gute Nachricht“) darf ernsthaft bezweifelt werden.

Und selbst wenn einige Gemeindefremde eher zur Volxbibel greifen würden, weil sie weitgehend ihrer Alltagssprache entspricht, stellt sich die Frage, ob die am Glauben Interessierten nicht eher zu einer anderen, gereinigten Sprache herausgefordert werden sollten (Mt 12,36; Eph 5,3; Phil 4,8). Schließlich würde auch kaum jemand auf die Idee kommen, sich mit dem Alkoholiker zu betrinken oder mit dem „Playboy“ Mädchen zu verführen, bloß um von ihm besser verstanden und akzeptiert zu werden. Die Alternative christlichen Lebens, Denkens, und Sprechens wird durch die Volxbibel verwässert. Gelegentlich ist auch in der Mission die Betonung der Unterschiede wichtiger als das Schaffen einer trügerischen Gemeinsamkeit.

Christlich geprägte Jugendliche hingegen werden eher auf die coolere und leichter zu lesende Volxbibel zurückgreifen und so von der eigentlichen Bibel entfremdet werden. Statt zum Original zu greifen und sich mit Mühe und Nachdenken mit einer wortgetreuen Übersetzung auseinanderzusetzen, könnte man sich nur zu leicht daran gewöhnen die mundgerecht formulierten Texte der Volxbibel zu schlucken. Zur intensiven Arbeit mit der Heiligen Schrift wird er so kaum herausgefordert. Gott drückt sich in seinem Wort nicht immer so leicht und eindeutig aus.

Die spätere Umgewöhnung an eine „normale“ Bibel wird erschwert, weil geographische, historische und kulturelle Details an die moderne Lebenswelt angepasst werden. Diese Vorgehensweise fördert ein unhistorisches Denken und erschwert die spätere Auseinandersetzung mit der „eigentlichen“ Bibel. Auch die Erkenntnis, dass die Bibel zwar in einer allgemein verständlichen Volkssprache, nicht aber in einem Jugendslang verfasst wurde, ist für einen an die Volxbibel gewöhnten Leser schwer.

Die Volxbibel vertieft den Generationenkonflikt

Auch die Volxbibler werden mit der ihnen lieb gewonnenen „Bibelübersetzung“ alt, spätestens die Generation ihrer Kinder, wahrscheinlich schon die der fünf Jahre jüngeren, werden die Volxbibel für so überholt und fremd ansehen, wie den Musikgeschmack der wenig älteren.

War es bislang schon nicht einfach, wenn Christen mit ihren unterschiedlichen Bibelübersetzungen in einem Gottesdienst zusammensitzen, werden durch die Volxbibel neue, Verständnishürden aufgebaut. Jetzt geht es nicht mehr nur darum, unterschiedliche Formulierungen miteinander zu vergleichen. In der Volxbibel wurden Gleichnisse vollkommen umgeschrieben (Mt 13,4ff.; 25,1ff.), historische Hintergründe total verändert (Mt 15,32ff.; 21,1ff.) und schwierige theologische Gedanken gänzlich umformuliert (Röm 6; 8). Dadurch ist es deutlich schwerer geworden, miteinander die Bibel zu betrachten.

Manche  Ausdrücke wirken für den älteren Bibelleser gotteslästerlich

In den schon vorhandenen Generationenkonflikt wird nun auch die Bibel einbezogen. Sprache, Wortwahl und Gedankenführung sind so stark auf eine Sparte gegenwärtiger Jugendkultur ausgerichtet, dass sie für ältere Gemeindeglieder praktisch unverständlich geworden sind. Manche Ausdrücke wie „fett“ oder „geil“, deren Bedeutung sich stark gewandelt hat, wirken für den älteren Bibelleser gotteslästerlich. Diese Hürde einer tagesaktuellen Jugendsprache trennt natürlich nicht nur von älteren, sondern auch von jüngeren Christen, die in ihrer Generation wieder andere Begriffe und Formulierungen wählen. Da sich Projekte wie die Volxbibel bewusst an den schnelllebigen Trends der Jugendkultur orientieren wollen, haben sie natürlich auch eine genauso schnelle Verfallszeit.

Die selbst gewählte Isolation eingefleischter Volxbibelleser endet auch nicht zwangsläufig, wenn diese ihre Jugend hinter sich gelassen haben. So wie in der Jugend geprägten Wertvorstellungen, Musik- und Kleidungsstile, Umgangsformen und Arbeitsweisen später nicht einfach fallen gelassen werden, prägt den Christen auch die Bibel, mit der er groß geworden ist.

Nur irrtümlicherweise können sich die Volxbibel-Herausgeber auf Luther als Vorbild ihrer „Übersetzungsarbeit“ berufen (S. 3). Zwar wollte Luther „den Leuten aufs Maul schauen“, um die passenden deutschen Formulierungen zu finden. Dabei orientierte

Die natürlichen Unterschiede der Komunikation werden durch die Volxbibel künstlich eingeebnet

 er sich allerdings gerade nicht an einer szenespezifischen Sprache, sondern an einer Sprache, die Alt und Jung, Reich und Arm gleichermaßen verständlich war. Die vor Luther angefertigten Bibelübersetzungen hingegen verfolgten genau den irrtümlichen Ansatz der Volxbibel, indem sie sich lediglich an einer Szenesprache orientierten, der des Adels oder der Geistlichen oder einem örtlichen Dialekt. Auch im Hinblick auf den Text nahm Luther es durchaus genau. Bewusst griff er deshalb auf den besten damals verfügbaren griechischen Grundtext (zusammengestellt von Erasmus) zurück. Die auch damals nicht allgemein verständlichen geographischen und kulturellen Angaben blieben in der Lutherbibel weitgehend erhalten, im Gegensatz zur Volxbibel.

Die Volxbibel – Anpassung statt Herausforderung

Leser müssen nicht auf ihrem Niveau bedient, sondern angeleitet und herausgefordert werden. Vor diesem Hintergrund ist es keine Hilfe, den sprachlichen Anspruch der Bibel bei jedem Anpassungsversuch auf ein niedrigeres Niveau festzuschreiben

Der auch bei Jugendlichen vorhandene Unterschied zwischen gesprochener und geschriebener Sprache wird bei der Volxbibel fast vollkommen vernachlässigt. Darüber hinaus ist auch dem jugendlichen Zielpublikum durchaus bewusst, dass die gewählte Sprache mit der Art der Beziehung zu tun hat. Sie sprechen mit ihren Arbeitgebern anders als mit ihren Eltern und wieder anders als mit ihren Freunden. Diese natürlichen Unterschiede der Komunikation werden durch die Volxbibel künstlich eingeebnet, indem durch die gewählten Formulierungen die Beziehung zu Gott der zu den Kumpels der eigenen Szene gleichgestellt wird, obwohl sich beide grundsätzlich voneinander unterscheiden. Gott ist ewig, heilig, vollkommen anders, Gesetzgeber und Herr, der Kumpel nicht.

Versuche, das Evangelium dem Zielpublikum schmackhaft zu machen, indem mögliche Hemmschwellen abgebaut werden, vergessen, dass Jesus das Leben eines Menschen radikal verändern will. Nicht Jesus muss sich dem Geschmack und Interesse seiner potentiellen Anhänger anpassen, um attraktiv und anerkannt zu bleiben. Im Gegenteil: Er stellt jeden gottlosen Lebensstil, alle angepassten Werte und Sinnkonstruktionen intolerant in Frage, um ihnen eine fremd wirkende, allen zeitgenössischen Maßstäben zuwiderlaufende Alternative entgegenzustellen. Jesus bemüht sich nicht, eine pharisäerorientierte Zweigorganisation zu schaffen, um es diesem Zielpublikum leicht zu machen, Christ zu werden. Auch Paulus denkt nicht daran, populären griechischen Philosophen oder Mysterienkulten entgegenzukommen, indem er deren Lebensformen in seiner Verkündigung berücksichtigt oder gar unterschiedliche Szenengemeinden gründet. Im Gegenteil. Paulus kämpft für eine christliche Gegenkultur, die keiner der damaligen gesellschaftlichen Gruppen vollkommen entspricht. In den frühchristlichen Gemeinden lebten Menschen unterschiedlicher gesellschaftlichen Schichten (Sklaven und Unternehmer), unterschiedlicher Geschmäcker und Interessen, unterschiedlicher Nationalität (Juden, Römer, Griechen) und unterschiedlicher religiöser Prägung (Juden, Anhänger griechischer Götter oder durch Philosophie geprägte Personen) zusammen.

Mancher Gläubige schimpft nicht auf den Lebensstil der Jungen weil er der Bibel widerstpricht, sondern weil er im Gegensatz zu dem dem eigenen genauso weltlichen Lebensstil steht

Jesus nachzufolgen bedeutet, das eigene Leben mit all seinen Interessen, Werten und Traditionen grundsätzlich zu hinterfragen und abzulegen, nicht es unter einem frommen Vorzeichen weiterzuführen oder es gar christlich zu rechtfertigen. Selbstverständlich gelten diese Beobachtungen nicht nur für die Jugendszene, sondern auch für manchen erwachsenen Gläubigen, der es sich mit faulen Kompromissen zwischen weltlichen Werten und göttlichem Lebensstil behaglich eingerichtet hat. Auf den Lebensstil der Jungen schimpft er nicht, weil er der Bibel widerspricht, sondern weil er im Gegensatz zu eigenen genauso weltlichen Überzeugungen steht.

Die Volxbibel fragmentiert die Christenheit

Einigen Bevölkerungsgruppen macht die Volxbibel die Offenbarung Gottes eher fremder als verständlicher. Wahrscheinlich wollten ihre Initiatoren auch eher eine Szenebibel für die Diskojugend, als eine allgemeinverständliche Übersetzung herausgeben. Diesem Ansatz folgend könnten wir in den kommenden Jahren wohl noch weitere Szenebibeln erwarten, in denen alle Aussagen auf die jeweilige Szenesprache und Vorstellungswelt der entsprechenden Gruppe ausgerichtet werden, um diesen das Verständnis der Bibel zu erleichtern. Denkbar wäre beispielsweise eine Bibel für Sportler, in der nicht nur das Cover auf Sport getrimmt ist, sondern auch die Sprache, Jesus würde dann als „Coatch“ oder „Trainer“ angesprochen, der „reiche Kornbauer“ zu einem irdisch gesinnten „Topstar des Fußballs“ und die Seligpreisung vom Friedensstifter würde zum Lob des „Fairplay“. Eine andere Bibel könnte sich an Computerfreaks wenden, natürlich nur als Software mit beeindruckenden Animationen und endlosen Verlinkungen. Hier würde Jesus zum Hacker, die Schöpfung der Welt entspräche einer nach Bits und Bytes geordneten virtuellen Realität und das Gleichnis vom „Unkraut im Acker“ mutiert zu „Viren im Rechner“.

Auch wenn diese Zukunftsprognose nicht ganz ernst gemeint ist, könnte sich mit der Volxbibel tatsächlich eine solche neue Welle zeitgeistlicher Bibelvereinnahmung ankündigen, nach dem Motto: „Was den Diskojüngern recht ist, kann den Esoterikfreaks nur billig sein!“

Warum eigentlich nicht, könnte man fragen. Das Mitglied der jeweiligen Szene wird die mutmaßlichen Aussagen der Bibel wahrscheinlich besser verstehen als im Bibeloriginal. Schwierigkeiten allerdings kündigen sich an, wenn Vertreter verschiedener Szenen zusammentreffen und keiner den anderen mehr versteht oder wenn doch einmal eine „richtige“ Bibel konsultiert wird.

Sicher ist in der Bibel dem heutigen Leser manches fremd und nur schwer verständlich, manchmal liegt das an schlechten Übersetzungen, manchmal aber auch an dem Unterschied zwischen unserer durch Säkularisation geprägten Gegenwart und dem Lebensumfeld von Jesus.

Die in der Volxbibel benutzte Sprache ist relativ flach und stereotyp, immer wieder finden sich dieselben Stichwörter, dieselben Redewendungen und Formulierungen. Der von ihr gewählte Slang trifft auch nur einen Teil der momentanen Jugendszene, andere schließt es aus oder erhöht den Druck, cool sein und sprechen zu müssen.

Jesus hat zu seinen Lebzeiten keine Jugendsprache verwendet. Soweit wir es aus den Evangelien beurteilen können, hat er so gesprochen, dass alle Generationen und Schichten der Gesellschaft verstehen konnten, was er zu sagen

Die Sprache unseres Herrn hob sich wohltuend vom alltäglichen Redefluss und den wohlbekannten Worthülsen ab

hatte. Seine zeitgenössischen Zuhörer haben das Andersartige seiner Rede und seine dahinter stehende Vollmacht sehr wohl bemerken können (Mt 7,29). Scheinbar hob sich sein Sprechen wohltuend vom alltäglichen Redefluss und den wohlbekannten Worthülsen ab. Für Bibelübersetzer stellt sich deshalb eher die Frage, wie sie diese eigene und mächtige Form der Rede von Jesus Christus erhalten können, statt sie im Einerlei des tagtäglichen Geredes untergehen zu lassen.

Auch Jugendliche unterscheiden zumeist und benutzen die für die jeweilige Beziehung angemessene Sprache. Sie reden zu Eltern oder Lehrern anders als zu Freunden oder im Chat. Geklärt werden muss, welche dieser Beziehungen am ehesten der Beziehung des Menschen zu Gott ähnelt, um den Anspruch der Volxbibel, jugendlich verständliche Volksbibel sein zu wollen, zu erfüllen. Inwiefern das alles stilistisch und linguistisch treffend ist, steht dann noch auf einem anderen Blatt.

Die Volxbibel betreibt Bibelkritik

Die Leichtigkeit, mit der die Volxbibel mit biblischen Beispielen, historischen Tatsachen und sprachlichen Formulierungen jongliert, spottet dem Gedanken göttlicher Inspiration und den Bemühungen ernsthafter Textwissenschaft. Der „Übersetzungsansatz“ der Herausgeber setzt wie selbstverständlich voraus, dass es Gott in der Bibel lediglich um die Vermittlung allgemeiner unspezifischer Inhalte ging. Deshalb seien die in der Heiligen Schrift gewählten Formulierungen, Beispiele und historischen Bedingungen für Gott nebensächlich und für den heutigen Leser weitgehend belanglos. Es sei nun vorbei mit Generationen von Bibelbewahrern, die fanatisch bemüht waren, den Bibeltext möglichst buchstäblich zu erhalten. Sie zählten die Buchstaben ihrer Abschriften und verglichen die Formulierungen von einander abweichenden Bibelmanuskripte, um den mutmaßlich genauesten Wortlaut zu erschließen. Denn schon Jesus und Johannes warnten davor, auch nur einen Buchstaben der göttlichen Offenbarung zu verändern (Mt 5,17-19; 1Petr 1,25; Offb 22,18ff.).

In der Volxbibel spielen diese Bemühungen praktisch keine Rolle. Weit stärker meint man, sich an den Sprach- und Denkgewohnheiten einer speziellen Jugendszene orientieren zu müssen.


Bei der Bewertung der Volxbibel
fallen deshalb nicht nur die auffällig ungewohnte Sprache ins Gewicht, sondern auch die bewusst veränderten Inhalte, von denen hier einige stellvertretend genannt werden sollen.

Historische Fälschungen

Offensichtlich waren zur Zeit des Herrn weder Dollar im Umlauf (Mt 27,9) noch konnte die jüdische Tempelpolizei Maschinenpistolen benutzen (Mt 26,55), wie die Volxbibel glauben machen will. Natürlich konnte er bei der Speisung der 4000 nicht auf Aldi und McDonalds zurückgreifen (Mt 15,32-39), gegebenenfalls wäre seine mutmaßliche Stellung zum Fastfood zu klären. Auch ist Jesus am Palmsonntag nicht mit einem roten Mofa nach Jerusalem hineingefahren (Mt 21,1-10). Im synoptischen Vergleich schafft die Volxbibel hier auch neue Probleme: Nach Matthäus hätte Jesus ein Zweirad benutzt, bei Markus und Lukas einen Esel (Mk 11,1-11; Lk 19,28-40). Solche voneinander abweichenden Parallelberichte finden sich in Dreyers Volxbibel immer wieder.

Das Gleichnis von den wartenden Jungfrauen (Mt 25,1-13) wird in der Volxbibel ebenfalls unnötig verfälscht. Statt Öl für ihre Lampen fehlt den Frauen Benzin für ihre Vespas, mit denen sie während der Wartezeit durch die Stadt kurven. Nach einem Besuch an der Tankstelle kommen sie zu spät zum Hochzeitsfest und können nur noch durch die Gegensprechanlage mit dem Bräutigam verhandeln. Nicht nur der Anachronismus antiker Fahrzeuge und Kommunikationstechnik sollte bedenklich stimmen, sondern auch der Verlust der Bedeutungsvielfalt der von Jesus gewählten Symbole Öl und Licht.

Vor Gericht wäre ein derart freier Umgang mit der Wirklichkeit äußerst problematisch. Kaum ein Richter würde es als unwichtige Nebensache ansehen, ob jemand mit einem Schwert oder einer Maschienenpistole bedroht wurde, bzw. ob er in einem relevanten Augenblick mit einer Öllampe auf der Straße saß oder mit einem Motorroller herumfuhr (vgl. Mt 25,1-13).

Kulturelle Missverständnisse

Vor Gericht wäre ein derart freier Umgang mit der
Wirklichkeit äußerst  problematisch

Durch mangelnde sprachliche Sensibilität verschwinden die kulturellen Besonderheiten der neutestamentlichen Welt weitgehend. Das von Jesus getragene Untergewand entspricht eben nicht dem heutigen T-Shirt (Joh 19,23). Ein orientalisches Fest zur Zeit von Jesus lässt sich von seiner Bedeutung, seiner Intensität und Länge kaum mit einer deutschen Gartenparty mit Wurst und Bier vergleichen (Mt 25,21; Lk 14,15ff.). Wahrscheinlich würde dem modernen Leser eine Erklärung damaliger Feste mehr helfen als eine vorschnelle Übertragung. Der kulturelle Hintergrund, auf den sich Jesus mit seinem Gleichnis vom verlorenen Schaf bezieht, bleibt in der freien Übertragung der Volxbibel vollkommen auf der Strecke. Aus den hundert Schafen werden einmal hundert Meerschweinchen (Mt 18,11-14) und in der Parallelstelle zwanzig Katzen (Lk 15,1-7). Von Tierhaltung und biblischer Symbolik haben die Herausgeber der Volxbibel offensichtlich wenig Ahnung. Zum einen spielt das Gleichnis von Jesus in der Berufswelt und hat es nicht mit der Pflege von Haustieren zu tun. Zum anderen werden weder Katzen noch Meerschweinchen von Hirten beaufsichtigt, Schafe schon. Bei den als Einzelgänger lebenden Katzen ist das freie Umherstreunen sogar normal und kaum besorgniserregend. Darüber hinaus sollen die Schafe beim Leser die innerbiblischen Assoziationen an Christen als „Schafe“ (Mt 10,16) und Jesus Christus als „Lamm Gottes“ (Apg 8,32) wecken.

Siegel mit „Schloss“ zu übersetzen geht an der kulturellen Bedeutung von Siegeln in der Antike vorbei (Offb 8,1).

Briefe wurden oft versiegelt, aber kaum mit einem Schloss versehen. Für Schlösser existierten für gewöhnlich Schlüssel, nicht so für Siegel. Neben ihrer Aufgabe, ein Schriftstück zu verschließen, beglaubigten Siegel den Absender und signalisierten im Zweifelsfall eine unbefugte Öffnung des betreffenden Dokuments.

Irreführende Assoziationen

Wenn Lydia mit „special Stoffen dealt” muss man da nicht missverstehen, sie handelte mit Drogen?

Manche in der Volxbibel gewählten Begriffe kommen dem Verständnis des modernen Lesers zwar entgegen, stehen aber in der Gefahr falsche Assoziationen zu wecken. So bekommen „Theologen“ in der Volxbibel ein durchaus schlechtes Image, werden sie doch in eins gesetzt mit den jüdischen Gegnern von Jesus (z. B. Mt 23,2.13.23.25, Mk 1,27, Lk 22,66).

In der Volxbibel stellt Petrus fest, dass „Gott Bock auf jeden Menschen hat, egal aus welcher Familie er kommt, aus welcher Schicht, Religion oder sonst woher“ (Apg 10,34). Gottes Liebe zu den Vertretern anderer Religionen entsprechen durchaus einem pluralistisch geprägtem Zeitgeist, nicht aber dem biblischen Original. Sicher, Gott liebt tatsächlich jeden Menschen. Bei dem Leser der Volxbibel könnte durch die hier gewählte Formulierung aber leicht der Eindruck entstehen, auch die Anhänger einer nichtchristlichen Religion würde die Ewigkeit bei Gott verbringen, wenn sie sich nur bemühten, anständig zu leben.

Wer in der Volxbibel liest, dass Lydia mit „special Stoffen dealt“ (Apg 16,14) könnte dem nahe liegenden Missverständnis aufsitzen, sie handle mit Drogen, gemeint aber ist, dass Lydia Purpur als wertvolles Tuch oder seltenen Farbstoff vertrieb.

Sprachliche Probleme

Erklärungen und Zuspitzungen der Volxbibel sind oft eingängiger und wirken unmittelbar verständlicher, wobei sie allerdings die ursprüngliche Bedeutungsvielfalt oft einengen oder gar um der Anpassung an eine ausgewählte Jugendszene willen, verfälschen. Es ist eben ein leichtfertiger Irrtum anzunehmen, der Inhalt eines Textes werde durch Veränderungen in dessen Form nicht betroffen.

„Gut drauf kommen die Leute, die kapiert haben, dass sie Gott mit nichts beeindrucken können. …“ (Mt 5,3).

So liest sich die erste der Seligpreisungen in der Volxbibel. Auch wenn „glückselig“ für manchen Jugendlichen erst einmal schwerer verständlich ist als „gut drauf“, meint dieser biblische Fachbegriff doch viel mehr als eine momentan gehobene Stimmungslage. Das hier zugrunde liegende griechische Wort (makarios) bezeichnet den Zustand völliger Zufriedenheit, totaler Erfüllung und absoluten Glücks, der in der Gemeinschaft mit Gott erlebt wird. Glückselig ist jemand, der vollkommen unabhängig von irdischen Umständen ganz von Gott erfüllt ist. Das ist durchaus mehr als lediglich „gut drauf“ zu sein.

In den Antithesen seiner Bergpredigt stellt Jesus der Lehre „der Alten“ seine Interpretation biblischer Gebote gegenüber (Mt 5,21.27.33.38). Die Volxbibel macht daraus: „Im alten Vertrag (= Altes Testament) steht …“ Natürlich ist es durchaus möglich, dass sich Jesus hier auf das Alte Testament bezieht, wahrscheinlicher jedoch grenzt er sich lediglich von einer zeitgenössischen rabbinischen Interpretation des Alten Testaments ab. Wie anders wäre es sonst erklärlich, dass er in der Einleitung seiner Rede die absolute Gültigkeit der alttestamentlichen Gebote hervorhebt (Mt 5,17ff.). Auch wäre die alttestamentliche Position mit Aussagen wie: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen!“, wohl kaum zutreffend wiedergegeben (Mt 5,43).

Das Vaterunser im Volxbibelstil beginnt folgendermaßen:

„Hey, unser Papa da oben! Du allein sollst auf dieser Welt ganz groß rauskommen!“ (Mt 6,9)

Verständlich ist der Text durchaus, unterschlägt aber einige wichtige Aspekte des Originals. „Da oben“ kann die Höhergestellten meinen oder eine Himmelsrichtung bezeichnen. „Himmel“ umfasst gleichzeitig aber noch den Ort der Herrschaft Gottes und den zukünftigen Wohnort der Christen. Der Himmel muss außerdem nicht zwangsläufig oben liegen, er beginnt im Herzen der Menschen (Mt 13,44), er ist in Jesus nahe herbeigekommen (Mt 4,17), mit dem Himmel werden bestimmte wissensmäßige Inhalte verbunden (Mt 13,11), er wird auch als Besitz der Glaubenden beschrieben (Mt 5,3; 19,14). Diese im Vaterunser bewusst gewählte Bedeutungsvielfalt wird durch die vereinfachte Wiedergabe der Volxbibel massiv beschnitten.

Exegeten vergangener Jahrhunderte lieferten viele verschiedene Interpretationen für das „Siegel Gottes“ an gläubigen Christen, von dem die Offenbarung berichtet (Offb 7,2; 9,4). Genannt wurden unter anderem Brandzeichen, Tätowierungen, typisch christliche Verhaltensweisen, das Einhalten des Sabbats, der Strichcode, die Gegenwart des Heiligen Geistes usw. In der Volxbibel wird daraus kurzerhand der „universale PIN-Code Gottes“. Angesicht gegenwärtiger technischer Möglichkeiten leuchtet ein göttlicher PIN-Code durchaus ein. Gleichzeitig wird durch diese Festlegung aber die Breite möglicher Bedeutungsvarianten grundlos eingeschränkt. Und worin das Siegel Gottes oder das Zeichen des Antichristen nun konkret besteht, können die Volxbibelautoren schließlich auch nicht wissen.

Übersetzungsprinzipien

Arbeitsgrundlage des Onlineprojekts der Volxbibel ist eine weitgehende Beliebigkeit der Bibelübersetzung. Jeder darf die Bibel verändern. Dabei geht es nicht um das Ziel, wie es ursprünglich gemeint war, sondern wie man es heute verständlich findet. Fachliche Qualifikationen und biblische Vorgaben treten augenscheinlich hinter persönlichem Sprach- und Wirklichkeitsempfinden zurück.

Hinter der  Betonung einer „Bibel vom Volk“ tritt der Gedanke der göttlicher Verfasserschaft vollkommen
zurück

Dem absoluten Selbstverständnis der Heiligen Schrift scheint ein „Sprachexperiment Volxbibel“ kaum zu entsprechen.

„Die Volxbibel wird die erste Bibelübersetzung der Welt, an der alle mitschreiben können, eine Bibel vom Volk fürs Volk …Welches Buch wäre nicht würdiger dafür als das Buch der Bücher, die Bibel selbst.“ heißt es (S. 4).

Hinter der Betonung einer „Bibel vom Volk“ tritt der Gedanke der göttlicher Verfasserschaft vollkommen zurück. Die Aufforderung für alle, an der Bibel „mitzuschreiben“ erweckt den Eindruck, als sei die Bibel noch nicht abgeschlossen und stehe in ihrem Inhalt noch nicht fest, als könne jeder mitbestimmen, was in der Bibel steht.

Ist die Bibel wirklich „würdig“ in einer öffentlichen Aktion von jedermann übersetzt und verändert zu werden, oder sollten nicht eher die Bibelleser und potentiellen Übersetzer von Gott im Hinblick auf Würdigkeit erst noch überprüft werden?

Problematisch ist nicht nur die hier gewählte Formulierung, sondern der generelle Arbeitsansatz der Herausgeber. Nicht Gott mit seiner Absicht, sondern der moderne Mensch mit seinen Vorstellungen und Bedürfnissen steht im Zentrum der Volxbibel.

Kaum zu rechtfertigen der
Anspruch der Volxbibel, Wort Gottes sein zu wollen

Kaum zu rechtfertigen scheint der Anspruch der Volxbibel, Wort Gottes sein zu wollen (S. 3f.), also den Wortlaut wiederzugeben mit dem sich der Schöpfer des Universums in historischer Zeit an seine Schöpfung gewandt hat.

Die Volxbibel verfälscht die Person und den Charakter von Jesus

Wer Politiker und Wissenschaftler so frei und zum Teil sinnverfälschend zitiert wie die Volxbibel es mit Jesus Christus macht, wird mit Protesten und Klagen der Zitierten rechnen müssen. J.F. Kennedy hat während seines Berlinbesuchs eben nicht gesagt: „Hey es ist hier echt cool bei euch!“, obwohl das manchen besser verständlich wäre als: „Ich bin ein Berliner!“, obwohl er doch gar keiner war. Manchem Jugendlichen wäre wahrscheinlich auch eher verständlich, dass Luther in einem VW zum Reichstag nach Worms kam, trotzdem benutzte er eine Kutsche.

Dass Jesus ganz anders ist, geht in der Volxbibel verloren. Zum einen werden die historisch bekannten Lebensumstände von Jesus wissentlich verfälscht (z. B. Mt 13,9ff.; 21,1ff.; 26,52). Zum anderen erscheint Jesus hier weniger als allmächtiger Schöpfer, unumschränkter Herr und letztendlicher Richter. Vielmehr wird ein Jesus dargestellt, der auch auf Augenhöhe in Gassensprache mit den Menschen verbrüdert.

„Hey, es ist für euch so, wie wenn ihr beim Auswärtsspiel in die Heimkurve müsst. Darum passt auf euch auf! Ihr müsst fast so schlau sein wie Albert Einstein und dabei so liebevoll wie Mutter Teresa.“ (Mt 10,16)

Auf die Frage der Johannesjünger nach dem Fasten antwortet der Volxbibel-Jesus:

„Ja warum sollten wir denn? … Gerade jetzt ist eher Party angesagt, wie auf einer Hochzeitsfeier … Wenn ich erst mal weg bin, dann gibt es noch genug Zeit, um auf das Essen zu verzichten und depressiv zu sein. Niemand spielt das neuste Betriebssystem auf einen uralten Rechner. Die Mühle würde Stunden brauchen um hochzufahren …“ (Mt 9,14-16)

Die Frauen am Grab tröstet Jesus mit folgenden Worten:

„Entspannt euch! Jetzt geht erst mal zu meinen Jungs und richtet ihnen aus, dass wir uns in Galiläa treffen! Da bin ich dann für alle am Start.“

Die Volxbibel stellt den Menschen statt Gott in den Mittelpunkt

Neuere Bibelübersetzungen könnte man in zwei Kategorien einteilen: 1. die dynamisch-äquivalenten (Hoffnung für alle, Gute Nachricht) und 2. die wortgenauen (Luther, Elberfelder). Natürlich existiert auch bei letzteren ein Ermessensspielraum des Übersetzers, denn auch er interpretiert notwendigerweise den ursprachlichen Text durch seine Übersetzung. Sein Ziel ist es jedoch, diese Eingriffe zu minimieren. Missverständliche, kulturgebundene, historisch bedingte oder mehrdeutige Formulierungen bleiben weitgehend erhalten. Bei dieser Übersetzungspraxis wird davon ausgegangen, dass Gott nicht nur durch den Inhalt der Worte etwas mitteilen wollte, sondern auch durch die dabei gewählte Form der Mitteilung. Darüber hinaus fühlen sich diese Übersetzungen stärker dem Autor und dessen mutmaßlicher Intention verpflichtet als dem potentiellen Leser, der als Empfänger des Schreibens natürlich mitgedacht wird, aber eben nicht Ausgangspunkt der wortgenauen Übersetzung ist.

Bei dem so genannten dynamisch-äquivalenten Übersetzungprinzip werden die Formen der Ausgangssprache durch die Formen der Zielsprache ersetzt. Die Volxbibel bekennt sich zu diesen Prinzipien, geht aber noch weit darüber hinaus. Ihr geht es gar nicht mehr darum historische, kulturelle, stilistische oder weltanschauliche Aussagen möglichst exakt wiederzugeben, sondern die hinter den Worten stehenden Aussagen und Gefühle zu erkennen und möglichst angepasst in die Lebenswelt des potentiellen Lesers zu übertragen. Sie nimmt dabei auch Anachronismen in Kauf („Moped“ statt „Esel“). Oft fallen dabei Worte der Ausgangssprache vollkommen weg, schwer verständliche Ausdrücke werden mit einem eigenen Nebensatz erläutert. Mehrdeutige Aussagen werden, meist eindeutig interpretiert und historische Fachwörter durch zeitgenössische Äquivalente ersetzt. Im Zentrum der Überlegungen steht hier der gegenwärtige Leser, dem die mutmaßlichen Inhalte der Aussagen Gottes möglichst verständlich vermittelt werden sollen. Prinzipiell ist das ein durchaus anerkennenswertes Unterfangen, es setzt aber voraus, dass die göttlichen Mitteilungen sich von ihrem kulturellen, sprachlichen und historischen Rahmen trennen lassen, ohne dass man wesentliche Inhalte verliert. Der Übersetzer muss dann den eigentlichen Sinn nicht immer eindeutiger Aussagen erfassen und sie wirklich äqivalent in das Leben des gegenwärtigen Menschen übertragen, und zwar ohne unnötig eigene Ideologie einzubringen.

Nicht nur in den Übersetzungsprinzipien der Volxbibel zeigt sich die Konzentration auf den Menschen. Auch in der Formulierung konkreter Bibelverse lässt sich die Anthropologisierung der Theologie festmachen. So wird beispielsweise der Glaube in Joh 3,16 zur menschlichen Leistung:

„… Jeder der ihm vertraut, hat es geschafft, er wird ewig leben können!“

In Eph 2,14 wird nicht mehr primär das Wesen von Jesus beschrieben „Er ist unser Friede“ sondern sein Nutzen für Christen „Durch ihn haben wir Frieden.“ In Eph 2,14 wird nicht mehr primär das Wesen von Jesus beschrieben „Er ist unser Friede“ sondern sein Nutzen für Christen „Durch ihn haben wir Frieden.“ Die Feststellung, dass „das Wort Gottes in Euch bleibt“ umfasst sowohl Gottes Handeln am Menschen, wie auch seine eigene Bereitschaft dazu. In der Volxbibel werden allein die menschlichen Bemühungen genannt:

„Die Worte von Gott sind bei Euch Thema, sie beschäftigen euch.“ (1Joh 2,14)

Kaum zu rechtfertigen der
Anspruch der Volxbibel, Wort Gottes sein zu wollen

Es ist sicher keine gewagte Prognose, anzunehmen, dass mit der Volxbibel noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Im freien Umgang mit dem Bibeltext werden wir in Zukunft sicher noch weiterführende Versuche einer zeitgeistlichen Bibelveränderung erleben.

„Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt. Aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit.“ (Jes 40,8)

Literatur

  • Die Volxbibel. Neues Testament frei übersetzt von Martin Dreyer, volxbibel-verlag, Witten 2005. Mehr Informationen in: Michael Kotsch: „Volksbibel. Hilfe oder Problem?“ Lichtzeichen Verlag, Lage 2006.
  • Volxbibel auf Wikipedia
  • http://www.gemeindenetzwerk.com/Texte/FelberVolxbibel.pdf

  1. Die Jesus Freaks ist eine christliche Erweckungsbewegung, die Elemente der Jugendkultur gebraucht. Als Vorbild gilt die aus der Hippie-Kultur entstandene Jesus-People-Bewegung aus den 1960er und 1970er-Jahren, die aus den Vereinigten Staaten auch nach Deutschland kam. 

  2. Die Volxbibel ist eine Bibel-Bearbeitung des Neuen und Alten Testaments in einer leicht verständlichen Sprache, die unter anderem von Jugendlichen verstanden werden soll. (Laut Wikipedia).