ThemenNachfolge

Biblisch-therapeutische Seelsorge (BTS)

Ein Versuch einer Bewertung aus biblischer Sicht

Wir haben seit Jahrzehnten ein gefährliches Defizit in unsern Gemeinden. Es ist das Defizit an wirksamer seelsorgerlicher Hilfestellung. Zwar ist es uns in der Schrift geboten, die Last des andern zu tragen, doch weithin wird es nicht mehr praktiziert. Christen haben in diesem Bereich längst das Feld geräumt und den sog. Fachleuten überlassen. Ist es von ungefähr, daß fast zum selben Zeitpunkt verschiedene Hilfsangebote entwickelt worden sind, die diesem Mangel abhelfen sollen? Fast alle Schulungsangebote, die heute im deutschsprachigen Raum bestehen, wurden in der zweiten Hälfte der 80er Jahre gegründet. Defizite sind allerdings grundsätzlich gefährlich: Sie sind wie ein Vakuum, das ansaugt, was immer geeignet erscheint, der Not abzuhelfen. In dieses Vakuum strömen dann auch Gedanken und Ideologien ein, die der Gemeinde langfristig zum Schaden werden können. Der altböse Feind schläft nicht. Die Psychologie ist eine seiner wirksamsten Waffen.

Lassen Sie mich die Wirkungsweise der Psychologie bildhaft beschreiben. Stellen wir uns die christliche Landschaft als Meer vor. Auf der Oberfläche gibt es starken Wellengang. Seit den 60er Jahren wird ja die christliche Gemeinde von diversen Wellen überrollt, die insgesamt mehr Zerstörung gebracht haben als Segen. Solche Wellen bleiben in ihrer Urgewalt nicht unbemerkt. Anders sieht es dagegen mit untermeerischen Strömen aus wie etwa dem Golfstrom. Der Golfstrom nimmt völlig unbemerkt seinen

Weg tief unter der Meeresoberfläche. Und er hat immense Auswirkungen auf das Klima der Länder, in deren Nähe er kommt. Nun meine ich, daß die Psychologie in ihrer Wirkungsweise dem Golfstrom gleicht. Sie geschieht unbemerkt, unter der Oberfläche, aber sie hat eine gewaltige Auswirkung auf das Denken und damit auch auf den Glaubensvollzug der Christen.

1. Einige Vorbemerkungen

1.1 Kein Lieblingsthema

Ich rede nicht gern über dieses Thema. Grundsätzlich rede ich zehnmal lieber über ein Thema, das die Zuhörer auferbaut. Aber trotzdem ist es wichtig und notwendig, daß auch über kontroverse Themen wie dieses gesprochen wird. Wieso müssen wir überhaupt darüber reden, ob Psychotherapie und Seelsorge miteinander kompatibel sind? Weil sich in der christlichen Landschaft einiges verändert hat. Noch vor zwei Jahrzehnten gab es unter den evangelikalen Christen in unserm Land einen gewissen Konsens darüber, daß Seelsorge von der Hl. Schrift her getan werden muß, und daß die Psychotherapie für unsere Ziele eher schädlich wäre. Mittlerweile hat sich der Wind gewendet. Er bläst jetzt jedem ins Gesicht, der es wagt, den Wert der psychotherapeutischen Zugänge zur Lebens- und Glaubenshilfe für Christen in Frage zu stellen.

Eigentlich entspricht die Formulierung des Leitthemas dieser Tagung „Seelsorge kontra Psychotherapie?“ eher der Situation von damals. Damals wurde noch ein Gegeneinander wahrgenommen, eine KontraPosition. Heute würden viele Christen fragen: „Wieso Contra, wieso nicht beides zusammen?“ Der Gedanke der Integration hat den der KontraPosition weitgehend verdrängt. Was vor 12 Jahren schon ansatzweise zu erkennen war, ist mittlerweile fast zur Norm geworden. Waren früher Begriffe wie „biblisch“ und „therapeutisch“ ein Gegensatzpaar, kann man heute von „biblisch-therapeutischer Seelsorge“ sprechen, wobei unter „therapeutisch“ explizit „psychotherapeutisch“ verstanden wird.

1.2 Persönliche Betroffenheit

Es ist ein Thema, das mich betroffen macht. Seit meiner Bekehrung vor über 20 Jahren bewegt es mich. Ich befand mich damals gerade mitten in meinem Studium der Psychologie und am Beginn einer Ausbildung in Gesprächspsychotherapie, die ich dann auch noch abgeschlossen habe. Von Anfang an war ich mit den Widersprüchen zwischen den Aussagen einer humanistischen Psychologie und der Lehre der Bibel konfrontiert. Ich möchte nichts beschönigen: Ich habe jahrelang darum gekämpft, die Denkansätze der Tiefenpsychologie, des Behaviorismus oder der humanistischen Psychologie in mein Christenleben hinüberzuretten. Ich bin aber heute dem HERRN dankbar, daß Er mich vor diesem fragwürdigen Kompromiß bewahrt hat.

1.3 Kritik muß nicht lieblos sein

Wenn ich im Folgenden mal Personen aus dem christlichen Umfeld unseres Landes zitiere und deren Aussagen kritisiere, dann tue ich damit nichts Unrechtes. Hier geht es um eine geistige Auseinandersetzung, die wir nicht im luftleeren Raum ansiedeln können. Christen haben sich in diversen Büchern dazu geäußert und damit ihre Meinung öffentlich gemacht. Wer das tut, der muß es hinnehmen, daß diese Meinung auch öffentlich in Frage gestellt wird. Ich jedenfalls nehme es niemandem übel, der sich kritisch über meine veröffentlichten Gedanken äußert. Man werfe mir also bitte nicht vor, lieblos zu sein, wenn ich mal einen Namen nenne. Wenn ich eines Bruders Meinung kritisiere, heißt das doch nicht, daß ich ihn selbst nicht liebe oder achte.

1.4. Worum geht es

Ich spreche nicht darüber, ob es eine Berechtigung hat, daß Ungläubige Psychotherapie in Anspruch nehmen. Mich interessiert bei dieser Frage, was die Gemeinde Jesu macht. Auch geht es nicht so sehr darum, ob die Wissenschaft Psychologie brauchbare Ergebnisse hat. Es gibt diese Ergebnisse, das ist gar keine Frage. Ich könnte eine Vielzahl von Ergebnissen psychologischer Forschung aufzählen, die unser Alltagsleben längst mitformen, größtenteils ohne daß wir uns dessen bewußt sind. Wer denkt schon daran, wenn er Auto fährt, daß er von Erkenntnissen psychologischer Forschung über die Wahrnehmung des Menschen oder über das Funktionieren von Mensch-Maschine-Systemen profitiert? Es geht hier auch nicht um eine Kritik der Psychiatrie. Sicher läßt sich auch über diese Thematik so manches sagen. Anderseits haben wir bei Geisteskrankheiten keine bessere Alternative als die Behandlung mit Medikamenten wie z. B. Antidepressiva oder Neuroleptika. Es geht mir in diesem Seminar ausschließlich um die Frage, ob es sinnvoll und biblisch vertretbar ist, die Methoden der Psychotherapie in die christliche Seelsorge zu integrieren.

Der integrative Ansatz biblisch-therapeutischer Seelsorge wird im übrigen nicht nur von der DGBTS vertreten, sondern auch von einer Reihe anderer Personen und Institutionen, so etwa von Reinhold Ruthe mit seinem „Magnus Felsenstein-Institut für angewandte therapeutische und beratende Seelsorge“, oder von dem Verein „Biblische Seelsorge und Lebensberatung“ am Flensunger Hof, von dem „Verein für Seelsorge und Lebensberatung“ in Wiesbaden, der „Arbeitsgemeinschaft Therapeutische Seelsorge im Bund freier evangelischer Gemeinden“ in Waldbröl oder vom „Deutschen EC-Verband“ in Kassel, um nur einige zu nennen. Daneben gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Beratungsstellen und niedergelassenen Einzelpersonen, die auf dieser Basis arbeiten.

2. Kurze Darstellung wesentlicher Grundsätze biblisch-therapeutischer Seelsorge

2.1 Biblisch-therapeutische Seelsorge arbeitet integrationistisch

Man strebt ganz bewußt die Integration bestimmter psychotherapeutischer Methoden an, weil man in diesen Methoden eine wesentliche und unverzichtbare Ergänzung des seelsorgerlichen Handwerkszeugs sieht.

2.2 Biblisch-therapeutische Seelsorge arbeitet methodenplural

Man will sich nicht einer einzigen Methode verschreiben, sondern eine Vielzahl von verschiedenen methodischen Ansätzen zum Einsatz bringen. Damit grenzt man sich von der Schulenbildung speziell tiefenpsychologischer Richtungen ab, die sich ja gegenseitig bekämpft haben. In der modernen, auf empirische Forschung gegründeten Psychologie ist man von diesen mehr ideologisch als wissenschaftlich begründeten Festlegungen weithin abgekommen.

Allerdings: Nicht alle, die einen integrativen Ansatz in der Seelsorge vertreten, arbeiten auch methodenplural, sprich: setzen verschiedene Methoden oder besser „Methodenversatzstücke“ ein. So z.B. hat sich Reinhold Ruthe ausschließlich der Individialpsychologie von Alfred Adler verschrieben.

2.3 Biblisch-therapeutische Seelsorge arbeitet eklektisch

„Eklektisch“ heißt, man hält sich nicht streng an eine bestimmte psychologische Schule, sondern nimmt sich aus verschiedenen Ansätzen jeweils das heraus, was einem brauchbar erscheint. Am besten macht es vielleicht ein Zitat von Minirth & Meier deutlich, die in den USA als christliche Psychotherapeuten eine bedeutende Rolle spielen:

„Zusätzlich zu der grundlegenden Erkenntnis, daß der Mensch von ganzheitlicher Natur ist, muß der christliche Berater sowohl ein breites Wissen von der großen Vielfalt der (psychotherapeutischen) Zugänge haben, die uns zur Verfügung stehen, als auch eine Sensibilität dafür, welcher Zugang für den jeweiligen Menschen, den er berät, am besten paßt … Wir suchen uns das Beste aus jeder der wichtigsten Ausprägungen der Psychotherapie heraus.“1

Ähnlich äußert sich Dieterich in seinen Büchern. Die großen Schulen der Psychotherapie sind für ihn so etwas wie ein Steinbruch, aus dem man sich die schönsten und brauchbarsten Stücke herausbricht. Bei der Auswahl der diversen psychotherapeutischen Methoden, die für ihn so etwas wie „Handwerkszeug“ darstellen, und bei der Entscheidung, wann die Bibel zum Einsatz kommen soll, kommt schließlich der Hl. Geist ins Spiel:

„So wie zur angemessenen Wahrheitsfindung aus der Bibel die Leitung des Heiligen Geistes hinzugehört, benötigt der biblisch-therapeutische Seelsorger diese Leitung bei der Auswahl des für den jeweiligen Seelsorgefall entsprechenden therapeutischen Handwerkszeugs.“

Und:

„Die Methode in der BTS gibt es also nicht – häufig wechseln sogar die Vorgehensweisen innerhalb weniger Minuten. Und wie schon weiter oben ausgeführt, es ist der Hl. Geist, der um permanente Leitung zur Auswahl und Änderung der Methoden (die der Seelsorger natürlich erlernt haben muß) gebeten wird.“2

3. Argumente der Integrationisten für ihre Position

Die Argumente, die die Integrationisten für ihre Vermischung von Psychotherapie und Seelsorge ins Feld führen, sind bei genauerer Betrachtung nicht stichhaltig. Das gilt sowohl für die Begründungen derer, die wie BTS methodenplural arbeiten, als auch für diejenigen, die sich wie Reinhold Ruthe nur einer Methode verschrieben haben. Einige dieser Argumente möchte ich nun kritisch reflektieren.

3.1 Psychotherapeutische Methoden sind wissenschaftlich begründet (weisheitlicher Ansatz)

Sehen wir zunächst einmal davon ab, ob der Nachweis der Wissenschaftlichkeit überhaupt etwas zur Sache tut und fragen wir: Wie wissenschaftlich ist die Psychotherapie denn nun wirklich?

Wenn wir das von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Gutachten zur Wirksamkeit der Psychotherapien durch die Psychologen Hans Grawe und Hans H. Strupp zugrunde legen, kommen wir wie diese beiden Forscher auch zu einem vernichtenden Ergebnis: Von den mittlerweile mehrere Hundert Psychotherapien sind es nur drei(!), deren Wirksamkeit überhaupt schon wissenschaftlich untersucht wurde: die Psychoanalyse, die Verhaltenstherapie (einschließlich der kognitiven Ansätze wie z. B. die Rational-emotive Therapie von Ellis) und die Nondirektive Gesprächspsychotherapie nach Rogers. Bei der Psychoanalyse konnte bisher überhaupt keine spezifische Wirksamkeit nachgewiesen werden. Etwas besser steht es bei der Gesprächspsychotherapie und am besten ist die Wirksamkeit der verhaltenstherapeutischen Methoden belegt.

Letzteres erklärt sich von daher, weil die Verhaltenstherapie die einzige Therapieform ist, die sich auf die Anwendung wissenschaftlich abgesicherter Ergebnisse gründet. Hier wurden psychologische Forschungsergebnisse über die verschiedenen Formen der Konditionierung und über den Ablauf von Lernvorgängen konsequent in therapeutische Methoden umgesetzt. Darin liegt letztlich die Überlegenheit der Verhaltenstherapie gegenüber andern Methoden begründet.

Sie taten einfach zufällig Dinge, die teilweise funktionierten

Alle andern Therapieformen sind mehr oder weniger Erfindungen, die in den Köpfen ihrer Begründer entstanden sind und mehr ideologisch begründet sind als wissenschaftlich. Ähnlich hat es der heute populärste Psychotherapie-Begründer Albert Ellis gesagt. Ellis wird heute etwa dieselbe Bedeutung zugeschrieben wie seinerzeit Sigmund Freud und Carl Rogers. Er hat eine kognitive Verhaltenstherapie, die sog. „Rational-emotive Therapie“, entwickelt. In einem Interview, das er anläßlich eines Psychotherapie-Kongresses gab, machte er sich über sämtliche Therapiebegründer lustig, ausgenommen natürlich sich selbst. Er kam dabei zu dem Resümee:

„Fast alle Therapien tun das Gleiche. Sie haben nicht die leiseste Ahnung über die tatsächliche Störung der Menschen, geschweige denn, wie sie diese beseitigen sollen. Dafür halten sie sich an den absoluten Blödsinn über das Unbewußte.“ … „Freud war ein großer Erfinder, Erickson ebenfalls und Fritz Perls war auch ein großer Erfinder. Aber sie hatten alle nicht den blassesten Schimmer, warum Menschen wirklich gestört sind und wie diese Störungen aufzuheben sind. Sie taten einfach zufällig Dinge, die teilweise funktionierten.“ … „Sie könnten genauso gut das ganze Freud’sche Wissen nehmen und es in den Müll kippen.“3

Anzumerken wäre, daß Ellis von den Vertretern des Integrationsansatzes besonders favorisiert wird, weil es ja auch in der Seelsorge um eine Veränderung des Denkens geht.

Bei BTS spricht man von einem „weisheitlichen Ansatz“. Hier müßten wir uns der Wissenschaftstheorie zuwenden, worauf ich allerdings aus Platzgründen verzichten muß.4 Aber abgesehen von der Tatsache, daß es schlicht keine objektive und wertfreie Wissenschaft gibt, möchte ich doch zu bedenken geben: Man wird bei empirischer Wissenschaft keineswegs nur zutage fördern, was Gott dem Menschen „beigelegt“ hat, denn wir haben es ja doch mit dem gefallenen Menschen zu tun. Der gefallene Mensch wird mit Sicherheit anders funktionieren und reagieren als Adam vor dem Fall.

Und selbst da, wo die Psychologie Zusammenhänge über das menschliche Erleben und Verhalten offenlegt, deren Kenntnis eine Einflußnahme auf den Menschen ermöglichen, heißt das noch lange nicht, daß eine solche Einflußnahme auch ethisch vertretbar oder gar von Gott sanktioniert wäre. Die Möglichkeit der Genmanipulation liegt auch in der Schöpfung drin – aber ist sie deswegen schon gut? Dasselbe gilt für die Atomspaltung. Auch sie beruht auf schöpfungsmäßig vorgegebenen physikalischen Zusammenhängen, und doch wären wir ja heilfroh, wenn der Mensch dabei geblieben wäre, Holz zu spalten! Wissenschaft und Ethik stehen nun mal in einem untrennbaren Zusammenhang. Die ethische Entscheidung kann mir aber durch die Wissenschaft nie abgenommen werden.

Man nimmt ganz selbstverständlich an, daß Zusammenhänge über menschliches Verhalten, die durch wissenschaftliche Forschung „entdeckt“ wurden, unbedingt auch nutzbar gemacht werden müssen. Wer sich dieser Nutzung verschließt, mißachtet Gottes Ordnung! Ähnlich apodiktisch hat es Dieterich in dem Artikel „Pro und Contra Psychotherapie“ in Neues Leben formuliert, in dem er die Pro-Seite vertrat und ich die Contra-Seite. Er schrieb dort:

„Wer Christen moderne psychologische oder psychotherapeutische Hilfen vorenthält, macht sich an ihnen schuldig. Und zwar genauso, wie wenn man aus `Glaubensgründen‘ vor der Einnahme von notwendiger Medizin warnen würde. Solche Ratschläge verleugnen die Schöpfungsordnungen Gottes.“5

Ist eine ethische Prüfung nicht mehr erforderliche wenn die Sache nur wissenschaftlich begründet ist?

Die Möglichkeit, daß man auch vor einem Medikament warnen müßte, dessen Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen ist, wird von Dieterich erst gar nicht eingeräumt. Als müßte nicht jeder, der ein Medikament nimmt, gründlich prüfen, ob er bereit ist, die z. T. gravierenden Nebenwirkungen um einer zumindest fraglichen Wirkung willen in Kauf zu nehmen. Immer wieder klingt durch, daß eine ethische Prüfung und Entscheidung „im Angesicht Gottes“ dann nicht mehr erforderlich ist, wenn die Sache nur wissenschaftlich begründet ist.

Dem weisheitlichen Ansatz liegt m. E. die unreflektierte Vorstellung von einer natürlichen Offenbarung zugrunde. Wenn man meint, daß Wissenschaft uns Kenntnisse vermitteln kann, die eine über die Aussagen der Bibel hinausgehende Offenbarung Gottes darstellen, dann unterliegt man offensichtlich einem Mißverständnis darüber, was Offenbarung ist. In biblischer Sicht ist Offenbarung per definitionem der menschlichen Untersuchung oder Erkenntnis unzugänglich. Offenbarung liegt nur da vor, wo Gott von sich aus dem Menschen ein Wissen zugänglich macht, das ihm sonst verschlossen und mit Hilfe seiner Möglichkeiten auch nicht zu erlangen wäre.

3.2 Psychotherapeutische Methoden sind wertneutral und können problemlos von ihrem Überbau abgelöst werden

Michael Dieterich schreibt:

„Ich bin der Meinung, daß die Begründer der verschiedenen psychotherapeutischen Schulen häufig zu der Zeit, in der sie ihre Methoden erstmalig anwandten, noch gar keinen eindeutigen theoretischen Hintergrund, keinesfalls aber eine Ideologie parat hatten. Sie haben auf den Menschen prinzipiell wirksame Mechanismen entdeckt, die von der Anlage des Menschen her vorgegeben waren. Erst im nachhinein (also häufig in den „Spätwerken“) tritt ein ideologischer Überbau auf, der aber m. E. nicht zwingend ist.“6

Ich glaube, daß die These, der Überbau lasse sich problemlos von der Methode ablösen, falsch ist. Ja es ist bereits schon sehr fragwürdig, ob es sich bei der Ideologie, die hinter der Methode steht, überhaupt um einen „Überbau“ handelt oder nicht doch um die Grundlage, das Fundament. Die Rede vom Überbau soll suggerieren, als handle es sich um so etwas wie ein später aufgesetztes Dach, das man leicht wieder entfernen und durch ein anderes Dach ersetzen könnte.

Die Methode der Gesprächspsychotherapie zeigt aber meiner Meinung nach deutlich auf, wie eng die Philosophie des Begründers Rogers mit seiner Methode verwoben ist. Ohne die Vorstellung, daß der Mensch das Gute in sich selbst trägt und unter günstigen Bedingungen fruchtbar machen kann, würde man auf diese Methode kaum kommen. Es mag ja sein, daß Rogers seine Persönlichkeitstheorie erst nach seiner Methode kreiert hat, doch ist sein humanistisches Menschenbild schon vorher in seinem Kopf gewesen und hat mit Sicherheit bereits bei der Entwicklung der Methode Pate gestanden. Er hat selbst auf den Einfluß seiner Biografie verwiesen und gemeint, daß seine Therapie nicht unabhängig von seiner humanistischen Weltanschauung gesehen werden könne.

Hinter dieser Therapieform steht ganz eindeutig das humanistische Grundpostulat: „Der Mensch ist von Natur aus gut!“ Es kennzeichnet das im Gegensatz zu Freud sehr optimistische Menschenbild von Rogers. Nicht selbstsüchtige Motive treiben den Menschen an, sondern der angeborene Drang zur Selbstverwirklichung oder die Tendenz, seine inhärenten bzw. angeborenen Möglichkeiten zu aktualisieren. Der Mensch wird mit einem „blueprint“ geboren, d. h. mit einer inneren Skizze oder einem Schema, das nichts in sich birgt, was notwendigerweise zum Konflikt mit der Umwelt führen müßte. Zur neurotischen Entwicklung kommt es deshalb, weil dem Menschen nicht ausreichend „positive Wertschätzung“ vermittelt wird, und weil die Umwelt der Verwirklichung seiner Möglichkeiten Widerstände entgegensetzt.

Aus dieser Persönlichkeitstheorie erklärt sich die Forderung an den Therapeuten, auf jegliche Direktiven (Vorschläge, Ratschläge) in der Therapie zu verzichten, da jedes Individuum die beste Lösung für seine Probleme in sich selbst finden könne. Auch das Gewicht, das der Vermittlung von positiver Wertschätzung und einer möglichst entspannten und angstfreien Atmosphäre gegeben wird, läßt sich hier einordnen. Das therapeutische Vorgehen der Gesprächspsychotherapie bekommt also nur Sinn, wenn man ihre anthropologischen Voraussetzungen mit einbezieht. Kein Mensch käme doch sonst auf die völlig abwegige Idee, man dürfe einem Menschen, der durch seinen sündigen Lebensstil sein eigenes Leben und das anderer zerstört, keine Richtung weisen. Wir sehen also, daß die humanistische Weltanschauung eines Rogers nicht nachträglich übergestülpt wurde, sondern in die Entwicklung dieser Therapie eingegangen ist und sie durchdringt. Wollte man diese Therapie von ihren widerbiblischen Inhalten reinigen, müßte man zuerst auf die Verbalisierungstechnik verzichten, durch die der Ratsuchende massiv manipuliert wird. Damit hätte man das einzige Eigenständige an dieser Methode entfernt.

Wollte man also die Gesprächspsychotherapie von ihrem humanistischen Geist säubern, bliebe von der eigentlichen Methode nicht mehr Brauchbares übrig als das, was der biblisch orientierte Seelsorger ohnehin täte und was er zudem nicht aus seinem natürlichen Wesen, sondern nur in Christus verwirklichen könnte.

Die Behauptung der Wertneutralität psychotherapeutischer Methoden auf steht tönernen Füßen

Dasselbe ließe sich ohne Mühe auch für die andern Psychotherapieverfahren zeigen. Psychotherapie ist nun mal eben etwas anderes als ein „Handwerkszeug“. Sie geschieht mit Worten, ist Kommunikation, Pädagogik, Beeinflussung. Es geht hier primär um etwas Geistiges. Hiob stellte seinem Freund Bildad interessante Fragen:

„Wie hast du den beraten, der keine Weisheit hat und Gelingen in Fülle geoffenbart! Wem hast du denn deine Worte mitgeteilt, und wessen Geist ist von dir ausgegangen?“ (Hi 26,3-4).

Diesen Fragen sollten wir uns als Seelsorger auch stellen. Ich bin somit der Meinung, daß die Behauptung der Wertneutralität psychotherapeutischer Methoden auf tönernen Füßen steht.

4. Probleme beim biblisch-therapeutischen Ansatz

4.1. Ein psychologisches Fundament

Es ist unverkennbar, daß die Vertreter des integrativen Ansatzes primär von den Erkenntnissen der Psychologie ausgehen und biblische Aussagen und Beispiele zur Untermauerung und Illustration ihres psychologischen Ansatzes einfügen. Sehr deutlich wird das bei dem „Handbuch Psychologie und Seelsorge“ von Michael Dieterich. Dieses Buch, das doch als Handreichung für Seelsorger gemeint ist, könnte zu 95% als ganz normales Lehrbuch der Psychologie durchgehen. Es ist nur ganz dünn angereichert mit etwas Theologie, die vermutlich nachträglich eingearbeitet wurde. Gleichfalls charakteristisch ist es, daß in der BTS-Schulung die theologische Grundlagenklärung erst in den Aufbau- und Vertiefungskursen erfolgt.

Ich mache der BTS-Arbeit deshalb den Vorwurf, daß sie ein psychologisches Fundament hat, in das biblische Aussagen integriert wurden. Nun sehe ich allerdings einen grundsätzlichen Unterschied darin, ob ich psychologische Erkenntnisse in ein biblisches Modell einbaue, oder ob ich biblische Aussagen in ein psychologisches Modell einfüge. Im zweiten Fall ist kaum zu erwarten, daß das Ergebnis eine biblische Seelsorge sein wird. Eine biblische Seelsorge muß zur Grundlage die Bibel haben, bzw. eine biblische Psychologie.

4.2. Eine unbiblische Anthropologie

Die Anthropologie der Integrationisten befindet sich ganz auf der Linie dessen, was heute überwiegend gelehrt wird. Heute ist vor allem die trichotome Vorstellung sehr verbreitet. Man geht davon aus, daß der Mensch gewissermaßen aus drei Teilen besteht, aus dem stofflichen Leib, der nichtstofflichen und unsterblichen Seele und dem Geist. Diese Vorstellung wurde bereits auf der Synode von Konstantinopel (381 n. Chr.) durch Athanasius verworfen. Sie hat ihren Ursprung im griechischen Denken. Ende des letzten Jahrhunderts wurde sie von deutschen Theologen und später auch vor allem von Watchman Nee mit dem Buch „Der geistliche Christ“ wieder belebt. Sein Einfluß wurde vor allem im deutschen Pietismus, aber auch in der angelsächsischen Christenheit wirksam.

Bei der trichotomen Sicht des Menschen ist es üblicherweise so, daß man sich den Geist als das reine, von Sünde und Befleckung nicht betroffene Reservat vorstellt, das Organ, das Gott als seine Wohnstätte wählt. Die Schrift macht aber unmißver ständlich klar, daß im Menschen nichts Gutes wohnt, daß der ganze Mensch durch den Fall betroffen ist. Paulus schreibt an die Korinther, daß sie sich „von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes reinigen“ sollen (2Kor. 7,1).

In manchen christlichen Büchern wird die Sünde bzw. das Fleisch ausschließlich mit der Seele identifiziert. Der Unterschied zwischen dem Heiligen Geist und dem Menschengeist wird oft gar nicht mehr gemacht. Und so redet man vom Geist des Menschen in einer Weise, wie sie nur wahr wäre, wenn man dasselbe vom Heiligen Geist sagen würde. Der Geist entspricht dann gewissermaßen dem göttlichen Funken in uns.

Ich bin der Meinung, daß es für die gläubigen Christen von großer Wichtigkeit ist, sich in dieser Frage zu besinnen und gewohnte Sichtweisen biblisch zu hinterfragen. Das dichotome Menschenbild hat weitreichende Konsequenzen für unser Thema. Wenn der Mensch nur aus zwei voneinander unabhängigen Teilen besteht, können Störungen in seinen Lebensbezügen nur zwei Quellen haben: Sie können entweder im Leib liegen oder im Geist. Im ersten Fall wäre primär der Mediziner gefragt, im zweiten der Seelsorger. Natürlich sind körperliche Krankheiten und Persönlichkeitsstörungen nicht exakt voneinander abzugrenzen, weil der Mensch eine Ganzheit ist und enge Wechselwirkungen bestehen.

Zum bessern Verständnis dieser Argumentation möchte ich ein Bild gebrauchen. Es ist das eines Mannes, der an einem Piano sitzt und spielt. Nehmen wir an, wir befinden uns vor dem Piano und können den Mann selbst nicht sehen. Was wir aber wahrnehmen, ist ein Piano, das Musik von sich gibt. Die Musik entspräche dem, was die Bibel mit „Seele“ meint, die Lebensäußerung eines lebendigen Menschen. Nehmen wir an, die Musik klingt disharmonisch. Was könnte der Grund dafür sein? Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten: Entweder spielt der Mann falsch oder das Piano ist defekt. In beiden Fällen kann das Resultat völlig gleich aussehen.

Wenn das Nervensystem eines Menschen geschädigt oder beeinträchtigt ist (durch unmittelbare Schädigungen des Gehirns, durch raumverdrängende Prozesse wie Tumore oder durch mittelbare Einflüsse wie Vergiftungen, Drogen etc.), wenn es in seiner Funktion gestört ist durch Stoffwechselstörungen (zu viele oder zu wenige Neurotransmitter oder hormonelle Störungen), dann kann der Geist seine Impulse nicht mehr angemessen vermitteln, was sich vermutlich als psychische Störung äußert (z. B. als endogene Depression, Psychose, Schizophrenie, Alzheimer, usw.). Wenn dagegen der Geist in seiner Funktion gestört ist (das heißt, wenn die Gottesbeziehung gestört ist), dann kann das bei gesundem Nervensystem ebenfalls zu psychi schen Störungen führen (z. B. neurotische Verhaltensstörungen, Angst- und Zwangserscheinungen, Suchtkrankheiten, neurotische und reaktive Depressionen).

Biblisches Menschenbild: nicht Leib-Seele-Geist, sondern Geist-Leib

Somit können wir sagen, daß nicht eigentlich die Psyche des Menschen krank ist, sondern daß entweder sein Körper krank oder seine Gottesbeziehung gestört ist oder beides. Somit muß auch dort der wesentliche Ansatzpunkt für die Hilfe sein. Die Psyche ist nur der Ort, wo sich die Störung manifestiert. Die zwangsläufige Folgerung aus dieser Erkenntnis ist, daß Psychotherapeuten im Grunde säkulare Seelsorger sind. Somit ist Psychotherapie im Grunde fehl am Platz. Denn sie kann das Wesentliche nicht leisten: Den Menschen in eine gesunde Gottesbeziehung führen. Für den christlichen Seelsorger heißt das, daß bei allem, was sich als Störung in der Psyche äußert und nicht in den Zuständigkeitsbereich der Medizin fällt, die Gottesbeziehung geklärt werden muß. Die Psyche sollte nicht der eigentliche Ansatzpunkt der Seelsorge sein.

Eine Veränderung von Gewohnheiten und Verhaltensstilen wird – wie schon erwähnt – oft noch dazukommen müssen. Doch hat sie nur unterstützende und begleitende Bedeutung. Die eigentliche Veränderung muß am „inneren Menschen“ geschehen. Es kann und darf ja nicht einfach darum gehen, den Christen in seinem autonomen und fleischlichen

Wandel funktionsfähiger zu machen, funktionsfähiger für eine von gottlosen Normen und Werten geprägte Gesellschaft. Letztes und eigentliches Ziel muß es doch immer sein, daß der Ratsuchende im Wachstum des Glaubens und in der Heiligung vorankommt, damit er etwas sei „zum Lobe seiner Herrlichkeit“ (Eph 1,12).

Die Psyche ist nur der Ort, wo sich die Störung manifestiert

Zwar wird bei den Vertretern des integrationistischen Ansatzes viel von der Ganzheitlichkeit des Menschen gesprochen, doch ist unverkennbar, daß sie keine ganzheitliche Sicht vom Menschen haben. Deutlich wird unterschieden zwischen dem natürlichen und dem geistlichen Bereich des Menschen. Als „geistlich“ wird alles das bezeichnet, was mit der Ausübung des Glaubens zu tun hat. Aber weder Beten, noch Bibellesen, noch Gottesdienstbesuche sind in sich selbst geistlich. Alles das läßt sich auch ohne Gott tun. Ob es geistlich ist oder nicht, entscheidet sich an der Frage, ob der Antrieb zum Tun im Menschen selbst oder eben in Gottes Geist liegt. De facto läßt sich „natürlich“ und „geistlich“ gar nicht auseinanderhalten, weil immer der ganze Mensch von seinen natürlichen Möglichkeiten her lebt oder vom Geist Gottes bewegt wird. Es wird gesagt, der angestammte Platz der Seelsorge sei das Geistliche. Daneben gebe es aber auch psychische Probleme und für die sei eben die Psychotherapie zuständig. Eine solche Aussage offenbart aber nur, daß man keine ganzheitliche Sicht vom Menschen hat.

4.3. Das Fehlen einer biblischen Psychologie

De facto läßt sich „natürlich“ und „geistlich“ gar nicht auseinanderhalten

Nun könnte man meine Ausführungen dahin mißverstehen, als würde ich jegliche Psychologie ablehnen. Dem ist aber nicht so. Eine rigorose Ablehnung jeglicher Psychologie für die Seelsorge würde ja die Tatsache übersehen, daß wir im Umgang mit andern Menschen immer von einer gewissen Psychologie ausgehen. Es ist eine sogenannte „naive Psychologie“, die sich aus allen Kenntnissen oder Annahmen darüber zusammensetzt, wie und warum Menschen in einer gewissen Weise agieren und reagieren. Dazu gehören alle erlernten Urteile und Vorurteile, unser Erfahrungswissen und unsere Menschenkenntnis. Die Frage ist also nicht, ob wir Psychologie einbeziehen, sondern auf welche Psychologie wir unser seelsorgerliches Tun gründen. Da wir also sowieso nicht unabhängig von einer gewissen Psychologie Seelsorge treiben können, plädiere ich dafür, daß man dann seine Psychologie reflektieren und biblisch absichern sollte. Wir machen es uns absolut zu leicht, wenn wir einfach die akademische Psychologie zur Grundlage unserer Seelsorge erheben. Wir machen es uns aber ebenfalls zu leicht, wenn wir von unreflektierten psychologisch-anthropologischen Konzepten ausgehen. Deshalb trete ich dafür ein, daß wir versuchen sollten, eine biblische Psychologie zu formulieren, in die sich dann durchaus auch empirisch-psychologische Erkenntnisse einfügen lassen.

Den Ansätzen der biblisch-therapeutische Seelsorge werfe ich vor, daß sie sich dieser Mühe nicht unterzogen haben, eigene biblisch-psychologische Modelle zu entwickeln, die es dem Seelsorger erlauben, zu einem vertieften und gleichzeitig biblisch abgesicherten Verständnis einer Problematik zu kommen, und die richtigen Schlußfolgerungen abzuleiten. Die Übernahme psychologischer Modelle führt nämlich zwangsläufig zu falschen Schlußfolgerungen, weil sich alle psychologischen Theorien auf eine Ideologie bzw. eine unbiblische Anthropologie gründen.

4.4. Verführung zum Dilletantismus

Den Vorwurf, ihre Absolventen zum Dilettantismus zu verführen, können wir der Ausbildungspraxis der BTS nicht ersparen. Wenn man weiß, welch umfassende Ausbildung bei den verschiedenen Psychotherapien normalerweise erforderlich ist, muß man davon ausgehen, daß bei der BTS-Ausbildung zu den diversen Psychotherapieformen (Tiefenpsychologie, Gesprächspsychotherapie, Verhaltenstherapie) nichts anderes als eine Pseudokompetenz vermittelt wird. Hierbei ist noch zu bedenken, daß die BTS ja ein eklektisches Vorgehen befürwortet. Der Seelsorger soll ganz flexibel, von einer Minute zur andern, die therapeutische Vorgehensweise wechseln.

„BTS“ hat keine eigene biblisch-psychologischen Modelle entwickelt

Einen solch flexiblen Einsatz von Versatzstücken aus allesamt sehr umfassenden Psychotherapiemethoden würde eine große Kompetenz in der Anwendung eben dieser Methoden erfordern. Das eklektische Vorgehen wird in der weltlichen Psychotherapie speziell von empirisch ausgerichteten Psychologen längst gefordert und auch praktiziert, teils aber auch kritisiert. Allgemein aber setzt man hier voraus, daß der Therapeut, um so vorgehen zu können, eine fundierte Ausbildung in den diversen Therapien haben müßte. Das Streben nach Methodenpluralität in der Seelsorge hat somit zwangsläufig eine Pseudokompetenz zur Folge.

Faktisch wird es so sein, daß jeder Seelsorger seine Lieblingsmethode hat und diese auch überwiegend wenn nicht gar ausschließlich zur Anwendung bringt (so habe ich es jedenfalls von Absolventen gehört). Damit wäre allerdings das Konzept der Methodenpluralität ad absurdum geführt.

5. Fatale Auswirkungen

Wir haben heute, um mit Martin Gross zu sprechen, nicht nur eine „Psychologische Gesellschaft“, sondern auch eine „Psychologische Gemeinde“. Die Gemeinde Jesu spiegelt ja in dem Maß, wie sie verweltlicht ist, auch immer einen guten Teil dieser Welt und des Zeitgeistes wieder.

Der Einfluß der Psychologie auf das Denken der Menschen in unserer Gesellschaft allgemein aber auch das der Christen kann kaum überschätzt werden. Die Konsequenz einer unreflektierten Vermittlung psychologischer Konzepte für die Seelsorge ist also vor allem eine weitere Psychologisierung der Gemeinde Jesu. Diese zeigt sich vor allem in einem Denken, das vom Humanismus geprägt ist, in einer verstärkten Neigung, sich selbst und andere zu Opfern zu erklären (Victimisierung) sowie in einem magischen Denken.

5.1. Humanistisches Denken

Die Psychologisierung der Gemeinde zeigt sich z. B. darin, daß man grundlegende humanistische Aussagen von christlichen Positionen kaum noch unterscheiden kann. Ich denke da etwa an die Lehre von der Selbstliebe, an emanzipatorische Auffassungen über Fragen der Autorität oder der Stellung der Frau in Gesellschaft, Familie und Gemeinde, an Überzeugungen bezüglich der rechten Art der Kindererziehung, an die Übernahme bestimmter Aussagen über Themen wie „Sexualität“, „Homosexualität“ oder „Rechtsprechung“. Zum Thema „Selbstliebe“ gibt es dankenswerter Weise mittlerweile einiges an guter biblischer Literatur, die diese Irrlehre zurechtrückt.

In der psychologiesierten Gemeinde von heute werden humanistische Aussagen kaum noch von christlichen Postionen unterschieden

Robert Schuller, ein charismatischer Fernsehprediger in den USA, hat dieses andere Evangelium besonders deutlich formuliert:

„Die Liebe zu sich selbst ist die Krönung des Selbstwertgefühls. Sie ist eine erhebende Empfindung der Selbstachtung … ein bleibender Glaube an sich selbst, die aufrichtige Überzeugung vom eigenen Wert. Sie entsteht durch die Selbstentdeckung, die Selbstdisziplin, die Vergebung sich selbst gegenüber und die Annahme des eigenen Ichs. Und sie bringt Selbstvertrauen und eine innere Sicherheit hervor, die uns eine tiefe Ruhe gibt.“7

Ich halte dagegen: Zu einer wahren christlichen Selbstannahme und Selbstachtung werde ich nur kommen, wenn ich vor Gott kapituliert, mich mit Christus identifiziert habe und mit Paulus sagen kann: „Christus ist mein Leben“.

Psychotherapeutische Methoden können heute nur deshalb solchen Anklang finden, weil viele Christen es nie gelernt haben, biblisch zu denken, Zeitgeist von biblischer Wahrheit zu unterscheiden. Dieses unbiblische, von antichristlicher Philosophie geprägte Denken wird durch die Öffnung für die Psychotherapie natürlicherweise verstärkt. Es führt zu einer Seelsorge ohne Kreuz. Anstatt zur Kreuzigung des autonomen Selbstlebens zu führen, wird das Ego des Menschen, wie bei jeder Form der Psychotherapie, noch aufgebaut und gestärkt.

5.2. Victimisierungsdenken

Besonders auffällig ist die Victimisierung des christlichen Denkens.8 Was ist damit gemeint? „Victim“ heißt „Opfer“. Victimisierung heißt also, daß wir – wie die Welt ohnehin – uns immer und in allem, was in unserm Leben nicht funktioniert, als Opfer sehen. Schon Adam sah sich als Opfer dessen, daß Gott ihm diese Eva gegeben hat und natürlich war er schließlich das Opfer der Überredungskunst seiner Frau. Eva hingegen war Opfer der Verführungskraft der Schlange. Seither hat sich diese Sicht der Dinge fortgesetzt, nur die Begründungen sind viel klüger und raffinierter geworden.

Gerade die Psychologie tiefenpsychologischer Prägung hat hier Erstaunliches geleistet. Seit Freud diese Lehre entwickelt hat, wissen wir endlich, daß wir Opfer unserer frühkindlichen Erfahrungen sind, Opfer unserer unschuldig-erotischen Wünsche dem andersgeschlechtlichen Elternteil gegenüber (Ödipus-Konflikt), Opfer frühkindlicher Fixierungen, Opfer unserer Psychodynamik, des fortwährenden Kampfes unseres Über-Ichs gegen die unverhüllten Triebwünsche unseres Es, usw. Der Behaviorismus hat uns zusätzlich klargemacht, daß wir Opfer unserer Konditionierungen und Lernerfahrungen sind.

Viele Christen haben nie gelernt, biblisch zu denken

Die humanistische Psychologie sagt, wir seien Opfer einer lieblosen, von Unverständnis und mangelnder Akzeptanz geprägten Umwelt. Wäre die Umwelt anders gewesen, hätte sich unsere von Grund auf gute Natur entsprechend entfalten können. Von Sünde spricht die Psychologie ohnehin nicht. Als Zielverfehlung (und das bedeutet das Wort „hamarthia“ ja eigentlich) wird bestenfalls das Verfehlen der Selbstverwirklichung angesehen. Die Christen haben zusätzlich noch den Teufel, den man für alles verantwortlich machen kann, oder die Sünden der Vorväter.

Hier möchte ich gern einen Pflock einschlagen und unmißverständlich sagen: Nichts und niemand kann einen Christen daran hindern, das zu leben und zu verwirklichen, was Gott ihm zugedacht hat, als nur er selbst! Niemand kann sich darauf berufen, daß er eine schwere Kindheit hatte und deshalb nicht die geistliche Erfüllung findet. In Christus sind wir eine neue Schöpfung, und wir sind dazu aufgefordert, nun in Neuheit des Lebens zu wandeln (2Kor 5,17; Röm 6,4). Und wir können es, sonst hätte uns Gott nicht dazu aufgefordert.

Man hört es immer wieder von Christen, daß sie sagen: Ein Mensch mit Minderwertigkeitsgefühlen muß erst zur Selbstannahme und zur Ichstärke finden, bevor er sich selbst hingeben und verleugnen kann. Das halte ich für eine der subtilsten und daher verfänglichsten humanistischen Lügen, die ich kenne. Wenn das stimmt, daß man erst in sich selbst stark sein muß, muß man doch fragen: Warum bekehren sich dann so wenige Erfolgsmenschen?

Der Apostel Paulus gibt die Antwort:

„Denn seht, eure Berufung, Brüder, daß es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache. Und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichte mache, daß sich vor Gott kein Fleisch rühme.“ (1Kor 1,26-29)

Eine der subtilsten Lügen: „Bevor man sich selbst verleugnen kann, muß man erst zur Ichstärke finden.“

Wenn wir an der Verantwortlichkeit des Menschen festhalten, heißt das deswegen nicht, ihm mit Härte und pharisäischem Unverständnis zu begegnen. Wenn ich mit Paulus verstanden habe, „daß in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt“, dann werde ich keinen Grund haben, über das Fleisch eines andern entrüstet zu sein. Dann werde ich viel Verständnis für den aufbringen, der es vielleicht nicht so gut hinkriegt, seine fleischlichen Lüste und Begierden in sozial akzeptabler Weise auszuleben. Trotzdem möchte ich ihm nicht die Verantwortung absprechen, denn wenn ich das tue, dann nehme ich ihm auch die Hoffnung auf Veränderung. Nur wer verantwortlich ist kann auch hoffen. Wenn ich Opfer irgendwelcher von mir nicht zu verantwortender (und daher auch nicht beeinflußbarer) Umstände bin, ist Veränderung kaum möglich.

5.3. Magisches Denken

Durch die verhängnisvolle Psychologisierung der Gemeinde Jesu breitet sich auch zunehmend magisches Denken unter Christen aus. Dadurch wird es zu einer weiteren Öffnung für bibelfremde Praktiken kommen und die Christen werden vom biblischen Evangelium immer weiter weggezogen. Zu erwähnen wäre auch ein magisches Glaubensverständnis, als wäre Glaube so etwas wie eine uns innewohnende Kraft, mittels derer wir unsern Willen realisieren können. In der Psychotechnik des „Positiven Denkens“ ist dieses Glaubensverständnis besonders ausgeprägt. Sie hat in etwas abgewandelter Form gerade in charismatischen Kreisen Raum gewonnen („possibility thinking“, Positives Bekennen). Aber auch in der Methode der sogenannten „Inneren Heilung“ finden wir viele magischen Praktiken und Denkweisen. Hier wäre vor allem die Visualisierung zu nennen. Es ist bekannt, daß Visualisierung eine alte schamanistische Technik ist, mittels derer diese Medizinmänner mit ihren Kontrollgeistern in Verbindung treten, um deren Kraft in Dienst nehmen zu können. Sie hat ihre Grundlage im Hinduismus, wo gelehrt wird, die äußere Wirklichkeit sei eigentlich nur ein Traum (maya), Ergebnis unseres Denkens. Somit kann man durch Änderung des Denkens und bloße Vorstellungskraft diese Wirklichkeit verändern. Diese Idee liegt sowohl der Technik des Positiven Denkens wie auch der Visualisierung zugrunde. In beiden Fällen überschreitet man die Grenze zur Zauberei. Daß das in der Welt geschieht, muß uns nicht verwundern. Daß es aber auch in der Gemeinde Jesu praktiziert wird, zeigt an, wie weit wir in bezug auf den großen Abfall vom Glauben schon fortgeschritten sind.

Wenn es nun aber so ist, daß die Psychotherapie diese Dinge fördert und befördert, dann wird man vor einer weiteren Psychologisierung der Gemeinde Jesu ernstlich warnen müssen. Das fordert gerade die Liebe zu den Glaubensgeschwistern und zur Gemeinde Jesu. Wir müssen wieder dahin kommen, die Allgenügsamkeit des Heils in Christus anzuerkennen und jedes Angebot, das zu Christus hinzugetan wird, abzuweisen. Paulus sagt in Kol 2,9-10:

„Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht. Er ist das Haupt jeder Gewalt und jeder Macht.“

Wenn wir in Christus zur Fülle der Gottheit gebracht sind, dann käme es doch in erster Linie darauf an, uns selbst und dem Ratsuchenden diese Fülle zugänglich zu machen. Wenn wir das einmal verstanden haben, daß uns in Christus schon alles gegeben ist, was wir zu einem Gott wohlgefälligen Wandel brauchen, daß wir gesegnet sind „mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus“ (Eph 1,3), dann wird weder die Psychologie noch der Schwarmgeist für uns eine Gefahr sein können.

5.4. Schwächung der Gemeinde Jesu durch Professionalisierung der Seelsorge

Psychologisierung der Gemeinden führt zu magischem Denken unter Christen

Manche Absolventen der BTS-Kurse machen sich als „Biblisch-therapeutische Seelsorger“ selbständig und finden darin nicht nur eine existenzsichernde Betätigung, sondern auch ihre gesellschaftliche Bedeutung. Durch die bewußt geförderte Professionalisierung der Seelsorge wird diese mehr und mehr aus der Gemeinde herausverlagert in die Praxen selbständig arbeitender Seelsorger. Man fragt sich, wie sich so etwas biblisch begründen läßt. Lebenshilfe, die doch im christlichen Kontext immer Glaubenshilfe sein muß, wird für gutes Geld verkauft. Das fördert darüber hinaus eine Entwicklung, wie sie im Bereich der Außenmission ähnlich abgelaufen und mittlerweile abgeschlossen ist: Durch Schaffung von Ersatzinstitutionen wird das Defizit der Gemeinden in Sachen Seelsorge noch vertieft und zementiert.

Die Schrift zeigt uns doch das allgemeine Priestertum der Gläubigen. Wir brauchen keine hauptamtlichen Seelsorger, sondern seelsorgerliche Menschen in unsern Gemeinden, die praktizieren, wozu wir in Gal 6,2 aufgefordert werden:

„Einer trage des anderen Lasten, und so werdet ihr das Gesetz des Christus erfüllen.“

Wir müssen wieder neues Vertrauen gewinnen in die Ressourcen, die uns von unserm Herrn mit Seinem Wort gegeben sind. Und wir müssen wieder zurückfinden zu der ganz normalen (und wirksamen) Gemeindeseelsorge, zu der nicht so sehr ein sozialwissenschaftliches Studium befähigt, sondern ein an Christus hingegebenes, im Wort Gottes gefestigtes und im Dienst bewährtes Leben.

Geradezu anmaßend erscheint es mir, wenn von seiten der BTS neuerdings auch Gemeinden therapiert werden sollen. Man fragt sich wirklich, wie Gemeindebau über fast zwei Jahrtausende hin überhaupt möglich war ohne die Hilfe der Psycho-Fachleute. Hat die Psychologie, die doch angeblich nur Dienerin sein sollte, nun endgültig die Herrschaft angetreten?

5.5. Eine Seelsorge ohne Kreuz

Vielleicht ist das der schwerwiegendste Vorwurf, den ich den Integrationisten mache. In allen Veröffentlichungen der diversen Psycho-Seelsorger vermisse ich das Kreuz. An die Stelle des „alt rauhen Kreuzes“ hat man ein schöneres und angenehmeres Kreuz gesetzt. So wie der König Ahas den bronzenen Altar des HERRN zur Seite rückte und an dessen Stelle seinen Nachbau des prächtigen Altars stellte, den er im heidnischen Damaskus gesehen hatte, so wird heute in der Christenheit weithin mit dem Kreuz verfahren.

Dabei gibt es kein anderes Heilmittel für unsere psychischen Nöte als eben das Kreuz Christi. Das Kreuz ist geradezu Gottes Therapie für Sünder und Heilige. Durch das Kreuz wird der Sünder zum Heiligen und als Heiliger lernt er zunehmend, der Sünde zu entsagen. Das Kreuz ist Gottes Therapie für jedes seelische Problem. Weil das Kreuz der Weg Gottes zum Heil und zur Heiligung ist, deshalb muß auch Seelsorge zum Kreuz hinführen. Eine Seelsorge, die dem andern Buße und Selbstverleugnung ersparen möchte, anstatt dessen zur Selbstliebe und zur Ichstärkung führt, wirkt Gottes Absichten entgegen. Gottes Ziel mit unserm autonomen Ich ist, es ans Kreuz zu bringen. Denn dieses Ich mit seinem ungebrochenen Eigenwillen, mit seinen eigensüchtigen Plänen und Zielen, mit seinen Rechtsforderungen und Ansprüchen, mit seinen Wünschen und Gewohnheiten, mit seinen Lüsten und Begierden …, dieses marode Ich (die Bibel nennt es „Fleisch“) hat den Tod verdient, denn es hindert, daß das Leben Christi in uns Raum finden und Gestalt gewinnen kann. Gal 5,24:

„Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.“

Lebenshilfe wird für gutes Geld verkauft

Am Kreuz vorbei gibt es kein göttliches Leben in dieser Welt. Natürliches und Übernatürliches vermischt sich nicht. Das eine schließt das andere aus. Göttliches Leben und Fleisch paßt nicht zusammen. Immer muß erst das Natürliche und Menschliche zurücktreten, um dem Übernatürlichen und Göttlichen Raum zu geben. Jesus Christus konnte erst auferstehen, nachdem er zuvor gestorben war. Er sagte von sich:

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12,24).

Damit hat Er ein Prinzip angesprochen, das auch für uns gilt. Unsere Wiedergeburt war ein Sterben: Mit Christus gekreuzigt. Jeder Gehorsam, jeder Sieg über Sünde und Fleisch, setzt ein Sterben voraus. Das Paradoxe in unserer Zeit ist nun, daß man gerade in den Kreisen, wo man am meisten von göttlichem Leben und Geisteskraft redet, vom Kreuz nichts wissen will. Naturgemäß wird dann das Ego entsprechend vergötzt. Ein rechtes Verständnis vom Kreuz verhindert deshalb am besten, daß wir in Gesetzlichkeit oder Schwärmerei geraten.

Das Ich mit seinem Eigenwillen, mit seinen Rechtsforderungen und Ansprüchen, hat den Tod verdient!

Jeder humanistisch orientierte Ansatz, der die Selbstbestimmung des Menschen zum Ziel hat und den Menschen groß machen möchte, läuft somit den Zielen Gottes diametral entgegen. Seelsorger, die nicht selbst in der ganzen Hingabe an den Herrn Jesus stehen und bereit sind, ihr Eigenleben in den Tod zu geben, laufen immer Gefahr, den ihnen anbefohlenen Menschen die falsche Richtung zu weisen.

Haben die Christen ihr Erstgeburtsrecht in Sachen „Seelsorge“ für eine psychologische Wassersuppe verkauft?

Ein sehr bekannter nichtchristlicher Psychologe, Herbart Mowrer, hat den Christen einen Vorwurf gemacht, der uns zu denken geben sollte. Er sagte nämlich, die Christen hätten ihr Erstgeburtsrecht in Sachen „Seelsorge“ für eine psychologische Wassersuppe verkauft. Ist es nicht schlimm, wenn wir uns das schon von den Ungläubigen sagen lassen müssen? Ich plädiere deshalb dafür, daß wir uns wieder neu dem Wort Gottes zuwenden und ihm die Autorität und Kraft zutrauen, uns all das zu geben, was wir für einen Gott wohlgefälligen Wandel brauchen. Fassen wir doch wieder einen Gott wohlgefälligen Wandel uns all das zu geben, was wir für einen Gott wohlgefälligen Wandel brauchen. Fassen wir doch wieder neu Vertrauen in das vollkommene, für Heiligung und Lebensgestaltung verbindliche Gotteswort. Dieses Wort zeigt uns die wahre Natur des Menschen, die wahren Ursachen für seine Probleme und die einzig wahre Lösung für diese Probleme. Wir sollten aber auch Buße tun über unsern Mangel an Vertrauen in dieses Wort und unsere Hinwendung zu den Rezepten derer, die sich hinlänglich als Feinde Gottes erwiesen haben.


  1. Minirth & Meier: Counseling and the Nature of Man. Aus: Hunt, D.: Rückkehr zum biblischen Christentum. S. 151. 

  2. Dieterich, Michael: Psychotherapie – Seelsorge – Biblisch-therapeutische Seelsorge. Neuhausen-Stuttgart 1987, S. 52. 

  3. M.E.G.a.Phon. Informationsblatt/Newsletter der Milton Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose e.V., Nr. 19, 1994, S. 8-9. 

  4. Siehe dazu: Antholzer, Roland & Thomas Schirrmacher: Psychotherapie – der fatale Irrtum. Berneck 1997, S. 157-161. 

  5. Dieterich, Michael: Pro & Contra. Darf Seelsorge Methoden der Psychotherapie an wenden? Neues Leben, Nr. 6, 1996, S. 47. 

  6. Dieterich, Michael: Psychotherapie contra Seelsorge. Neuhausen-Stuttgart 1984, S. 160. 

  7. Schuller, Robert H.: Self-Love, The Dynamic Force of Sucess, Hawthorne 1969, S. 32. Zitiert nach: Hunt, Dave: „Rückkehr zum biblischen Christentum“, Bielefeld 1988, S. 163. 

  8. Siehe zu diesem Thema das interessante Buch von Jim Owen: Christian Psychology’s War on God`s Word – The Victimization of the Believer, Santa Barbara 1993.