Wort zum Nachdenken

Verführung

Verführung kann auch recht „geistlich“ daherkommen. Umso wichtiger ist es, eng in der Gemeinschaft mit Gott zu leben.

„Die Werbung zeigt doch ein völlig falsches Bild!“ Dieser Satz, der wie eine ernst zu nehmende Warnung vor Werbung klingt, ist nichts anderes als die Überschrift eines riesigen Werbeplakates für eine Zigarettenmarke! Darunter ist groß ein Gegenstand abgebildet, der wie eine Kreuzung aus einer Zigarettenschachtel und einer Waschmaschine aussieht!

Man kommt nicht umhin, dieses Werbeplakat als ziemlich originell zu bezeichnen, sollte aber auch den ernsten Hintergrund sehen: Vordergründig wird der Betrachter vor einer Gefahr gewarnt, aber mit dem Ziel, ihn zu etwas Schädlichem zu verführen.

Ich frage mich, ob das nicht auch im gemeindlichen Bereich so sein kann: Auch da können Menschen, die vor einer durchaus realen Gefahr warnen, letztenendes nichts anderes als Verführer sein. Sie wollen sich gerade durch ihre Warnung Gehör verschaffen und oft genug fallen genau solche Christen darauf herein, dies es besonders ernst meinen. In heutiger Zeit denke ich etwa an Menschen, die in sektiererischer Weise vor allen anderen Gemeinden warnen, weil diese ohne Unterschied von Gott abgefallen seien, und die mit dieser Taktik versuchen, wahre Gläubige unter ihr gesetzliches Joch zu zwingen (vgl. 1Tim 4,1-3).

Es war aber wohl schon immer so. Bereits Nehemia sollte durch eine als Warnung deklarierte Verführung von Gottes Auftrag abgehalten werden (Neh 6,10-14). Er ließ sich aber weder von Feinden noch von Freuden irre machen, sondern gab alles im Gebet an Gott ab. Seine Festigkeit in der Beziehung zu Gott darf als vorbildlich gelten. Stur war er nicht, aber zielstrebig.

Wie Nehemia werden auch wir durch eine enge Verbindung mit dem HERRN und ein Bewusstsein unseres Auftrags vor verführerischen Warnungen bewahrt werden.