ThemenGelebte Bibeltreue, Zeitgeist und Bibel

Christen im Gegenwind

Wer sich in unserer Gesellschaft klar zu biblischen Werten bekennt, muss mit Ablehnung und Widerständen rechnen.

Seit einiger Zeit scheint es, als ob der Wind den Christen wieder schärfer ins Gesicht bläst – nicht denen, die sich vom Zeitgeist treiben lassen, sondern denen, die ihm Widerstand bieten.

In Zeiten der DDR waren es jene Christen, die dem Anpassungsdruck der Schule widerstanden und ihre Kinder nicht in die „Pioniere“ gehen ließen, sondern in die Christenlehre schickten, die sie nicht an der Jugendweihe teilnehmen, sondern bewusst konfirmieren ließen. Es waren junge Christen, die sich der Mitgliedschaft in der FDJ verweigerten und häufig auch den Wehrdienst ablehnten und stattdessen zu den „Bausoldaten“ gingen. Diese Christen mussten mit Nachteilen und Schikanen rechnen. Sie wurden trotz besserer Leistungen oft nicht ausgezeichnet, weil es ihnen dann eben an „gesellschaftlicher Tätigkeit“ mangelte. Sie konnten oft kein Abitur machen, „weil leider kein Platz mehr frei war“, und wenn sie es doch auf Umwegen schafften (Berufsausbildung mit Abitur oder Abendschule), bekamen sie häufig keinen Studienplatz, weil eben schon „alle vergeben“ waren. Das kann man nicht eigentlich Verfolgung nennen, aber der Wind des damaligen Zeitgeistes blies ihnen kalt und hässlich ins Gesicht.

Im 17. Jahr nach dem Ende jenes Regimes sind es wieder die Christen mit biblischem Fundament, denen das gleiche geschieht. Wenn Eltern sich weigern, ihre Kinder an einem moralisch oft sehr fragwürdigen Sexualkunde-Unterricht teilnehmen zu lassen, müssen sie in der Bundesrepublik Deutschland mit Strafe rechnen, und wenn sie ihre Kinder partout zu Hause selbst unterrichten wollen, können sie dafür sogar ins Gefängnis kommen.

Der Autor eines sauber recherchierten Aufsatzes über die ethische Bewertung der Homosexualität wurde so diskriminiert, dass das fast einem „Berufsverbot“ gleichkam. – Der Ministerpräsident eines deutschen Bundeslandes musste sich den Vorwurf gefallen lassen, seine Staatskanzlei fördere religiösen Fundamentalismus. Und das nur deshalb, weil er den Münchner Molekularbiologen Siegfried Scherer, der erst kürzlich einen Wissenschaftspreis erhielt, zur Teilnahme am Erfurter Dialog über den Ursprung des Lebens und die Stichhaltigkeit der Evolutionstheorie eingeladen hatte. Und zugleich sind eine Million Deutsche bereit, Dan Brown allen Unsinn zu glauben, wenn er sich nur gegen die Christen richtet.

Doch ein bisschen Gegenwind ist nicht ungesund. Wer die Bergpredigt liest, weiß: Das gehört dazu.