Richard Dawkins – Porträt
Clinton Richard Dawkins wurde 1941 in Nairobi geboren. Sein Vater war Angehöriger der britischen Streitkräfte und wurde während des Zweiten Weltkriegs nach Kenia versetzt.
Die Familie kehrte 1949 nach England zurück, wo er an der Universität von Oxford Biologie studierte. Im Anschluss daran blieb Dawkins in Oxford, um bei dem Nobelpreisträger Niko Tinbergen (Ethologie)1 zu promovieren. Von 1967–1969 war er als Assistenzprofessor der Zoologie an der University of California in Berkeley tätig. Von 1970 bis 1995 war Dawkins Dozent für Zoologie am New College der Universität von Oxford. 1997 ist er gewähltes Mitglied der Royal Society of Literature und seit 2001 auch Mitglied der Royal Society. 1995 wurde er „Charles Simonyi Professor of the Public Understanding of Science“ am Museum für Naturgeschichte der Oxford University. Der ungarischstämmige Simonyi lebt heute als äußerst erfolgreicher Softwareentwickler in den USA und betrachtet sich als Anhänger Dawkins. Für die Einrichtung der Professur spendete der Milliardär 1,5 Mio. Pfund. Bei der Neubesetzung dieser Stelle will sich Dawkins 2008 aus Altersgründen zurückziehen.
Dawkins ist bekennender Atheist und ein bekanntes Mitglied der Brights-Bewegung, einem Zusammenschluss von Künstlern und Wissenschaftlern zur Verbreitung des Atheismus:
„Ein Bright ist eine Person mit einem naturalistischen Weltbild, frei von Übernatürlichem. Wir Brights glauben nicht an Geister, Elfen oder den Osterhasen oder an Gott.“2
Dawkins ist ferner Mitglied bei der britischen Skeptics Society sowie verschiedener anderer Organisationen zur Förderung von humanistischem und atheistischem Gedankengut sowie einer stärkeren Säkularisierung des britischen Staates. Die Atheist Alliance International (Internationaler Atheisten-Verband) vergibt seit 2003 den Richard-Dawkins-Preis für atheistisches Engagement in der Öffentlichkeit.
Religion ist für Dawkins Aberglaube, sie wirke wie ein krankmachender Virus
In seinen Veröffentlichungen stellt Dawkins die Evolution als grundlegenden Mechanismus der biologischen und kulturellen Entwicklung dar:
- The Selfish Gene (1976; dt. Das egoistische Gen)
- The Extended Phenotype (1982/1999)
- The Blind Watchmaker Why the Evidence of Evolution Reveals a Universe Without Design (1986; dt. Der blinde Uhrmacher)
- River out of Eden A Darwinian View of Life (1995; dt. Und es entsprang ein Fluß in Eden)
- Climbin Mount Improbable (1996; dt. Gipfel des Unwahrscheinlichen. Wunder der Evolution)
- Unweaving the Rainbow Science. Delusion and the Appetite for Wonder (1998; Der entzauberte Regenbogen)
- A Devil’s Chaplain (2003)
- The Ancestor’s Tale A Pilgrimage to the Dawn of Evolution (2004)
- The God Delusion (2006; dt. Der Gotteswahn)3
Dawkins Stil
Dawkins gibt sich in seinem Buch „Gotteswahn“ keine Mühe, objektiv zu argumentieren. Religiöse Gegner, selbst anerkannte Wissenschaftler, werden diffamiert, Gläubige werden polemisch als dumm oder sogar böswillig hingestellt. Über Gott meint er sich lustig machen zu können.
„Der Gott des Alten Testaments ist die unangenehmste Gestalt in der gesamten Literatur: Er ist eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger, ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger, sadomasochistisch, launisch-boshafter Tyrann.“ (S. 45)
Und weil seine religiösen Gegner so gefährlich sein sollen, scheinen alle Mittel gegen sie zulässig zu sein. Religion ist für Dawkins Aberglaube (S. 97), sie wirke wie ein krankmachender Virus (S. 260). Der Glaube an Gott sei eine Fehlfunktion der Evolution (S. 261), die bei Menschen ähnlich berauschend wirke wie Alkohol (S. 231). In Fortsetzung der Gottesbeweise von Thomas von Aquin könnte man Gott auch als „überragenden Stinker“ bezeichnen (S. 111). Dawkins spricht von „alberner Sabbatvorschrift“ (S. 329) und „verlogenen Kreationisten“ (S. 254). Überzeugte Christen sind für Dawkins gemeingefährliche Fundamentalisten, vergleichbar mit massenmordenden Fanatikern (S. 60; 64; 254; 398f.). Atheismus geht für Dawkins einher mit „höherer Bildung, Intelligenz oder Nachdenklichkeit.“ (S. 318)
Fußnoten und konkrete wissenschaftliche Informationen sucht man im „Gotteswahn“ vergeblich. Die im Text zitierten Bücher sind äußerst selektiv und werden meist nur ganz allgemein genannt. Die angeführten Daten erscheinen eher wie ein Sammelsurium atheistischer Standard-Argumentationen. Im Literaturverzeichnis sind qualifizierte philosophische, religionswissenschaftliche oder theologische Fachbücher Mangelware, vor allem solche, die von nichtatheistischen Autoren verfasst wurden. Am ausführlichsten verweist Dawkins auf seine eigenen Bücher (S. 539). Unter den Adressen die Dawkins zur weiteren Information für den interessierten Leser angefügt hat, sucht man Hinweise auf religiöse, theistische oder auch nur anerkannte philosophische Organisationen und Persönlichkeiten vergeblich (S. 535f.). Spätestens hier wird deutlich, dass Dawkins, der vehement gegen die vorgebliche Einseitigkeit und Unsachlichkeit religiöser Vertreter protestiert, selber als Ideologe für den Atheismus agitiert. Es geht dem „Wissenschaftler“ Dawkins nicht um den Austausch von Argumenten. Er bemüht sich nicht einmal, die Positionen seiner Gegner ernsthaft darzustellen. Er will, wie er selbst angibt, für eine Ideologie werben, den Atheismus. Wer den „Gotteswahn“ liest, bekommt nicht das Gefühl, Dawkins wolle seine Gegner überzeugen – er will sie fertigmachen.
Dawkins Zielpublikum sind auch nicht die Religiösen, die er bedenkenlos vor den Kopf stößt. Wie Alister McGrath zu Recht feststellt, schreibt Dawkins vor allem für verunsicherte Atheisten, deren Selbstbewusstsein er zu stärken versucht.4 Darüber hinaus aber will er Unentschiedene vom Atheismus überzeugen. Dazu gehören Agnostiker, die die Frage nach der Existenz Gottes lieber offen lassen, Naturwissenschaftler, die darauf beharren, dass die Wissenschaft keine Aussagen über die Existenz Gottes machen kann (S. 76-88) und Zeitgenossen, die vor allem wegen der christlichen Kultur (Gemälde, Literatur, Musik) und den kirchlichen Traditionen (Taufe, Hochzeit, Gottesdienst, Moral) am Glauben hängen (S. 345). Den einen wirft er Inkonsequenz vor, den anderen empfiehlt er, den schönen religiösen Rahmen zu behalten auf Gott aber zu verzichten. Es geht nicht darum, neutral Fakten abzuwägen, es geht darum zu bekehren, zum Atheismus zu bekehren (S. 16).
Gott und die Gottesbeweise
Dawkins schreibt vor allem für verunsicherte Atheisten
Am besten ist Dawkins, wo er sich mit Gottesbeweisen auseinandersetzt (S. 108-129). Methodisch problematisch ist natürlich, dass er sich ausschließlich mit christlichen Gottesbeweisen beschäftigt und die Argumente anderer Religionen nahezu gänzlich ignoriert. Wie auch immer, durchaus nachdenklich stimmt seine Kritik an den klassischen Gottesbeweisen Thomas von Aquins (S. 108f.). Neu ist diese Kritik allerdings nicht. Eigentlich wiederholt Dawkins nur, was Immanuel Kant schon vor mehr als 200 Jahren in seiner wesentlich detaillierteren „Kritik der reinen Vernunft“ zu Papier brachte. Wobei Dawkins Thomas von Aquin insofern Unrecht tut, indem er seine Gedanken aus dem Zusammenhang seiner Zeit und seiner Denkvoraussetzungen reißt.
Mit einer gewissen Häme weist Dawkins auf das missglückte Gebetsexperiment hin, dass auf Initiative der Physikers Russell Stannard bis 2006 durchgeführt wurde (S. 89ff.). Die durchaus ernsthafte Studie ergab bei Patienten, für die gebetet wurde, keine erkennbar bessere Heilung. Doch spricht dieses Ergebnis nicht, wie Dawkins meint, gegen Gottes Existenz. Es zeigt lediglich, dass Gebete keine magische Wirkung haben. Das behaupten gläubige Menschen aber auch nicht, immerhin sehen sie Gott als souveränes Wesen an, dass eigenständig entscheidet, wo es ein Wunder tun will und wo nicht. Schließlich heilt nach christlicher Auffassung nicht das Gebet, sondern Gott. Über die Existenz Gottes sagt dieses Experiment jedoch nichts aus. Wenn die Bitte eines Teenies nach Taschengelderhöhung nicht erhört wird, sagt das ja auch nichts über die Existenz der Eltern aus.
Sogenannte Wunder gehen laut Dawkins auf Irrtum, Täuschung oder Halluzinationen zurück
Zu Recht verweist Dawkins darauf, dass Bewahrungen in Unfällen oder die gefühlte Gewissheit der Nähe Gottes als subjektive Erfahrungen nur schwer als Gottesbeweise verallgemeinerbar sind (S. 75f.; 122f.). Durchaus humoristisch stellt Dawkins fest, dass man auch einfach die Existenz eines fliegenden Spaghettimonsters behaupten könne, das sich dem Menschen in persönlichen Erfahrungen mitteile. Dawkins schlussfolgert, da es das behauptete Monster nicht gebe, existiere auch Gott nicht. Dabei übersieht er geflissentlich, dass „Spaghettimonster“ an dieser Stelle nur ein anderer Name für „Gott“ ist. Sofern die Betroffenen nicht betrügen, sondern von wirklichen übernatürlichen Erfahrungen berichten, kommt es kaum darauf an, wie das Wesen genannt wird, das hinter diesen Erlebnissen steht. Untersucht werden müsste natürlich die Glaubwürdigkeit der behaupteten göttlichen Mitteilung.
Wunder lässt Dawkins als Hinweis auf Gott nicht gelten, weil sie den allgemeinen Naturgesetzen widersprechen und weil sie die Existenz Gottes oder zumindest die Realität eines übernatürlichen immateriellen Bereichs der Wirklichkeit nahelegen würden. Eher nimmt Dawkins an, dass sogenannte Wunder auf Irrtum, Täuschung oder Halluzinationen zurückgehen. Wunder, die nur von einzelnen Menschen berichtet werden, tut er als Illusion oder Betrug ab. Schwieriger wird es für Dawkins bei Wundern wie den seltsamen Erscheinungen von Fatima (1917), die von 70 000 Menschen bezeugt wurde. Er hält es in diesem Zusammenhang für viel wahrscheinlicher, dass sich eine Art Massen-Halluzination ereignete, als dass ein Naturgesetz außer Kraft gesetzt würde (S. 128f). Hier stellt sich natürlich die Frage, wie denn etwas Übernatürliches plausibel gemacht werden kann, wenn jeder Hinweis entweder auf die Naturgesetze zurückgeführt wird oder als Wahrnehmungstäuschung interpretiert wird. Scheinbar ohne es zu merken verstrickt Dawkins sich in einen logischen Zirkelschluss:
„Gott gibt es nicht, also gelten die Naturgesetze absolut. Wenn etwas geschieht, das den Naturgesetzen nicht entspricht, muss ein Betrug vorliegen. Weil nichts geschieht, das den Naturgesetzen widerspricht kann es Gott nicht geben.“
Wer allerdings alle Gegenbelege schon deshalb nicht zu akzeptieren bereit ist, weil sie seinem Weltbild widersprechen, kann durch nichts mehr in Frage gestellt werden. In diesem Fall liegt allerdings auch kein wissenschaftliches Weltbild mehr vor, sondern eine Ideologie.
Trotz unsachlicher und teilweise polemischer Formulierungen sollten überzeugte Christen aus Dawkins Kritik lernen, nicht zu schnell „sichere Beweise“ für die Existenz Gottes vorlegen zu wollen oder zu behaupten, „wer denkt, muss glauben“. So einfach ist die intellektuelle Beschäftigung mit Gott und Glauben denn doch nicht.5
Zum anderen ist aber auch niemand gezwungen, Dawkins Argumentation zu folgen. So ist es beispielsweise wenig plausibel, wenn er persönliche Erlebnisse mit Gott generell als Täuschungen oder schlicht als Betrug abtut (S. 122-126). Für neutrale Beobachter ist auch nicht nachvollziehbar, wenn Dawkins gut dokumentierte Wunder einfach ignoriert oder vorschnell als Irrtum ablehnt, nur weil sie sich nicht in sein Weltbild integrieren lassen.
Gott und die Naturwissenschaften
Die Kirche war maßgeblicher Förderer der Wissenschaft, besonders in den Klöstern
„Gott ist ein Feind der Wissenschaft!“, zumindest aber sein irdisches Personal. Mit diesem Satz ließe sich Dawkins Auffassung vom Verhältnis zwischen Glaube und Wissenschaft zusammenfassen (S. 391f.; 408f.). Auch hier stützt Dawkins sich, wie in vielen Teilen seines Buches, auf die abendländische Geschichte und „vergisst“ geflissentlich das Blühen der Wissenschaft im buddhistischen China des 10.–13. Jahrhunderts, die astronomischen Berechnungen in den hochreligiösen Kulturen Babylons und Ägyptens, die Spitzenforschung islamischer Gelehrter im Hochmittelalter usw.6 Doch selbst bei einer Beschränkung auf Europa ist die Bilanz keinesfalls so einseitig wie Dawkins glauben machen will. Zwar standen die christlichen Staaten des Frühmittelalters wissenschaftlicher Forschung eher distanziert gegenüber, das lag aber weniger an ihrem Glauben, als daran, dass es dringendere Probleme zu lösen gab (z. B. militärisches Überleben) und an der bäuerlichen Kultur der Germanen. Spätestens ab dem Hochmittelalter bis in die allerjüngste Zeit war die Kirche maßgeblicher Förderer der Wissenschaft, insbesondere in den Klöstern. Universitäten wurden von der Kirche gegründet, Sternobservatorien eingerichtet, Bibliotheken unterhalten, technische und landwirtschaftliche Innovationen (z. B. Züchtungen, Kreuzgewölbe, Mühlen, Drei-Felder-Wirtschaft) wurden entwickelt und verbreitet. Im Großen und Ganzen behinderten die Kirchen Wissenschaft nicht stärker als es der heute säkulare Zeitgeist tut, der überwiegend die Forschungen fördert, die Political Correctness und gesellschaftlichen Moden entspricht und Arbeiten marginalisiert, die dem gerade dominierenden Mainstream entgegenstehen. Schlecht kann man die Kirchen dafür verantwortlich machen, dass man vor 300 Jahren noch nicht wusste, was heute bekannt ist. Genauso dürfen aber auch manche heute mit Pathos verteidigten „Erkenntnisse“ gegenwärtiger Wissenschaft in weiteren 300 Jahren als Anekdoten gelten.
Gott und die Wissenschaftler
Wissenschaftler wären früher nur deshalb fromm gewesen, weil ihre Arbeitgeber das erwarteten
Dawkins kritisiert Christen, die sich zur Bestätigung ihres Glaubens auf bedeutende gläubige Künstler und Wissenschaftler der Vergangenheit berufen, indem er behauptet, diese wären nur deshalb fromm, weil ihre Arbeitgeber das von ihnen erwarteten oder weil es im damaligen Zeitgeist lag (S. 138). Dann sucht Dawkins selbst nach historischen Helden des Atheismus und findet sie unter anderem bei den Gründervätern der USA (S. 60). Wenig später argumentiert Dawkins, der Atheismus sei wahrscheinlich, weil heute eine Mehrzahl von Spitzenwissenschaftlern Gott ablehnen (S. 139f.; 145f.). Dabei scheint er zu vergessen, dass auch dieser Sachverhalt wohl weniger auf die intellektuellen Kapazitäten betreffender Wissenschaftler zurückzuführen ist als vielmehr auf den momentan herrschenden Zeitgeist an westlichen Universitäten und Forschungseinrichtungen und dass auch hier eher Kollegen mit gleicher Gesinnung gefördert werden.
Alle bedeutenden Naturwissenschaftler der Vergangenheit, die sich als überzeugte Christen betrachteten, versucht Dawkins am Zeug zu flicken (S. 138-142).7 Isaac Newton hätte nur behauptet, Christ zu sein, um dem damaligen religiös-gesellschaftlichen Druck zu begegnen. Dabei wird übergangen, dass Newton nicht nur Lippenbekenntnisse ablegte, um andere zufriedenzustellen, sondern mindestens ebenso viel über seine theologischen Arbeiten publizierte wie über seine naturwissenschaftlichen Forschungen. In einem erst vor wenigen Jahren erschlossenen Teil seines Nachlasses äußert Newton sogar, seine bahnbrechenden Konzepte zur Naturwissenschaft entstammten der Beschäftigung mit der Bibel und der Suche nach einer adäquaten Auslegung der Offenbarung.8 Diese Sichtweise hob Newton zu Lebzeiten nicht besonders hervor, vielleicht, um von seinen nichtreligiösen Zeitgenossen ernst genommen zu werden. Dem bedeutenden gläubigen Physiker Faraday wird von Dawkins unterstellt, Mitglied einer Sekte gewesen zu sein. William Thomson Lord Kelvin wird vorgeworfen, dass manche seiner wissenschaftlichen Ansichten durch spätere Forschungen in Zweifel gezogen wurden, als ob dass nicht fortwährend mit den Thesen gläubiger wie nichtgläubiger Wissenschaftler geschieht, eben wie Naturwissenschaft schon aus erkenntnistheoretischen Gründen keine ewig feststehenden Wahrheiten formulieren kann. Dem Genetiker Gregor Mendel wird unterstellt, er sein nur Mönch geworden, um, von der Kirche finanziert, seinen Forschungen nachgehen zu können. In der Biographie Mendels finden sich allerdings keine Hinweise auf eine nur instrumentalisierte Frömmigkeit. Doch kann Dawkins es sich offensichtlich nicht vorstellen, dass intellektuelle herausragende Wissenschaftler gleichzeitig überzeugte Christen sein können. Wenn sie doch als solche auftraten, müssen sie seiner Logik zufolge entweder Heuchler gewesen sein oder Spinner, die sich aus persönlichen Gründen von einer Sekte haben einwickeln lassen. Einmal mehr zeigt sich hier Dawkins ideologischer Zirkelschluss. Seine Interpretation der Welt ist wahr, alles, was sich nicht damit erklären lässt, muss auf beabsichtigter oder unbeabsichtigter Täuschung beruhen.
Naturwissenschaftlern, die heute die Frage nach der Existenz Gottes von der Evolution abkoppeln wollen, unterstellt Dawkins die Absicht, sich lediglich Kirchenvertretern und religiösen Politikern anbiedern zu wollen. Er selbst hingegen ist davon überzeugt, dass die Evolutionstheorie auch über das Schicksal der Religion zu entscheiden habe (S. 96).
Dawkins ist überzeugt, dass die Evolutionstheorie auch über das Schicksal der Religion zu entscheiden habe
Die österreichische Tageszeitung „Die Presse“ kam in ihrer Befragung zu einem Ergebnis, das Dakwins nicht gefallen würde.9 Der Leiter der Abteilung für Medizinische Genetik an der Medizinischen Universität Wien etwa, Markus Hengstschläger, sagt, Glaube brauche keine Beweise.
„Die Religion kann und soll man nicht naturwissenschaftlich ergründen.“
Unter den österreichischen Physikern finden sich zahlreiche religiöse, so die Zeitung.
„Hier erzählen nicht nur viele über gläubige Kollegen, etliche bekennen sich auch selbst.“
Dazu zählt beispielsweise Walter Thirring, Dekan der theoretischen Physik, der Lutheraner ist. Für den Mathematiker Erich Peter Klement von der Universität Linz sind Naturwissenschaft und Religion „Ergänzung und nicht Widerspruch“:
„Als Zeugen nenne ich den genialen Mathematiker Kurt Gödel. Mit seinem Unvollständigkeitssatz hat er sehr deutlich die Grenzen der Naturwissenschaft aufgezeigt, sodass auf die letzten Fragen des menschlichen Seins nur mehr die Religion eine Antwort zu geben vermag.“
Ähnlich sieht es Gottfried Magerl, Professor für Nachrichtentechnik an der Technischen Universität Wien:
„Die Religion beantwortet die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach dem Wahren und dem Guten – die Naturwissenschaft befasst sich mit dem Verständnis der materiellen Welt. Die Schwierigkeiten vieler Naturwissenschaftler mit der Religion mögen auch daher rühren, dass sie sich … mit der Erkenntnis der materiellen Welt zufrieden geben.“
Der Zoologe Kurt Kotrschal zweifelt an der Seriosität seines britischen Kollegen:
„Kein Naturwissenschaftler, der seine Sinne beieinander hat, benutzt seine Wissenschaft, um zu belegen, dass es Gott gibt oder nicht. In der Wissenschaft geht es um testbare Hypothesen, die Existenz Gottes ist keine testbare Hypothese.“
Der Oxforder Molekularbiologe und Kirchenhistoriker Alister McGrath kritisiert in seinem „Der Dawkins-Wahn“ unter anderem das ungenaue Zitieren Dawkins‘ und dessen blinden Wissenschaftsglauben.
Gott und die Evolution
Nach Dawkins Interpretation ist Gott das ungewollte Nebenprodukt dieser psychischen Evolution
In Dawkins’ Diskussion zwischen Evolutionstheorie und Kreationismus findet sich nur wenig Neues. Dawkins erwähnt einige der altbekannten Probleme des Darwinismus (z. B. die Entstehung der ersten Zelle, die Entwicklung komplexer Organe), ohne allerdings wirklich einsichtige Lösungen zu bieten. Letztlich läuft es auf die Behauptung heraus, dass alles, was auf den ersten Blick unmöglich erscheint, durch eine nahezu unendliche Zeit oder eine immense Zahl von Versuchen (sehr viele Planeten, sehr viele Individuen) irgendwann doch geschieht. Das aber muss letztlich geglaubt werden, da die Entstehung komplexer Organe natürlich in den vergangenen Jahrhunderten wissenschaftlichen Forschens nicht beobachtet werden konnte (S. 169ff.).
Die Hauptargumentationslinie im „Gotteswahn“ verläuft folgendermaßen:
„Die Evolution erklärt alles: Geschichte, Psychologie, Religion, Kultur usw. Der Glaube an Gott war in der Vergangenheit ein evolutionärer Vorteil. Da sich Gott aber bisher mit wissenschaftlichen Mittel nicht nachweisen ließ, existiert er nicht.“
In seinem ersten Buch „Das egoistische Gen“ prägte Dawkins auch den Begriff des „Mems“: Es gibt nicht nur Gene, sondern auch „Meme“ (von „memory“, Gedächtnis). Meme sind Ideen, Gedanken, Moden, Ideen, Schlagworte, die von Kopf zu Kopf springen, sich in die Gehirne nisten und dort um einen Platz kämpfen. Meme verbreiten sich durch Mutation und Selektion genauso wie Gene. Aus dieser Perspektive hegen nicht wir die Gedanken, sondern umgekehrt: Die Gedanken erobern uns. Manche Meme sind bei diesem neuronalen Eroberungsfeldzug besonders erfolgreich: Der Gedanke etwa, dass es nach unserem Leben noch ein zweites Leben gibt oder die Vorstellung eines autoritativen Gottes.10 Während die Körper der Individuen nach ihrem irdischen Leben zerfallen, bleiben lediglich die genetische Information und die „Meme“ (S. 267-283).
Nach Dawkins’ Interpretation ist Gott das ungewollte Nebenprodukt dieser psychischen Evolution. Kinder sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt, die sie noch nicht selbst einzuschätzen wissen, sie ertrinken, stürzen ab, werden gefressen, ehe sie mit der Situation umzugehen lernen. Einen Überlebensvorteil haben die Kinder, die ihren Eltern bedingungslos gehorchen, wenn sie zu ihrem eigenen Schutz Verbote aussprechen. Diese positive kindliche Eigenschaft, Aussagen unhinterfragt zu akzeptieren, soll dazu geführt haben, dass auch nur behauptete magische Zusammenhänge fraglos geglaubt wurden.
„Aber die Kehrseite des vertrauensvollen Gehorsams ist sklavische Leichtgläubigkeit. Das unvermeidliche Nebenprodukt ist die Anfälligkeit für Infektionen mit geistigen Viren“ (S. 239ff).
So soll Religion entstanden sein. Doch scheint Dawkins übersehen zu haben, dass hier nichts erklärt, geschweige denn bewiesen wird, er stellt allein Behauptungen auf, die schon an sich eher unglaubwürdig sind. Einmal führen Leicht- und Autoritätsgläubigkeit nicht automatisch zum Glauben an Gott, sonst wären wohl alle einfältigen Menschen religiös. Zum anderen müsste es Religion dann schon immer gegeben haben, sonst könnten die Menschen nicht daran glauben. Die Frage nach der Entstehung der Religion wäre damit also weiterhin offen. Leichtgläubigkeit, wenn evolutionär bedingt, hat darüber hinaus erst einmal nichts mit der Existenz Gottes zu tun. Heute bezieht sie sich auf leichtgläubige Akzeptanz politischer Parolen, vorläufiger wissenschaftlicher Erkenntnisse oder auch eines bequemen Alltags-Atheismus. Ungeklärt bleibt auch, warum andere Säugetiere, deren Nachkommen auch die Warnungen der Eltern beherzigen (unterstützt durch Vorbild oder Strafe), nicht ebenfalls auf die Idee gekommen sind Religionen zu entwickeln (S. 242-248). Scott Atran kritisiert vor allem den Begriff des Mems im Kontext der Religion. Fehlendes Wissen Dawkins’ in den Bereichen Gehirnfunktion und Gehirnstruktur stellt seiner Meinung nach die Analogie des Mems mit einem Gen in Frage.
Das Mem ist eine interessante Theorie, über die diskutiert werden kann, ein Beweis für die Nichtexistenz Gottes ist es nicht. Nebenher sollte darauf hingewiesen werden, dass Dawkins’ Thesen auch von zahlreichen Evolutionsbiologen nicht geteilt werden.11
Gott und die Religionen
„Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen.“, lässt sich ein Zitat Dawkins auf dem Cover der deutschen Ausgabe des „Gotteswahn“ lesen. Dawkins meint an dieser Stelle wohl eher „dass wir die Welt nicht verstehen wie er sie versteht.“ Zuerst müsste nämlich geklärt werden, wie denn die Welt wirklich ist, ehe beurteilt werden kann, wer sie richtig versteht, oder ob Religion den Menschen dazu verleite, die Welt nicht zu verstehen.
„Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir
die Welt nicht verstehen.“
Bei Dawkins’ Kritik, dass sich manche Menschen gerne mit dem gegenwärtigen Stand ihres Wissens zufrieden geben, handelt es sich um die allgemeinmenschliche „Tugend“ geistiger Trägheit, die insbesondere Menschen höheren Alters zu befallen droht, so zumindest Thomas Kuhn.12 Mit dem Einfluss von Religion hat das wohl herzlich wenig zu tun. Das größte Hindernis der Wissenschaft heute ist nicht die Religion, die nach Dawkins sowieso kaum noch Einfluss in Wissenschaftskreisen hat, sondern Wissenschaftler selbst, die an eigenen Lieblingsideen kleben, ihren eigenen materiellen Vorteil suchen oder sehr bestrebt sind, ihr eigenes Prestige auszubauen. Manchmal suchen sie aus Sachzwängen auch nur die Ergebnisse, die ihr Auftraggeber gerne hören will.13
Die Tatsache, dass die Menschen zu allen Zeiten und in allen Kulturen von der Existenz eines Gottes überzeugt waren, führt Dawkins erwartungsgemäß auf die Evolution zurück. So stellt Dawkins fest, dass alle Menschen von Natur aus dualistisch denken, d.h. von der Existenz einer Seele, des Geistes, der Persönlichkeit, des Übernatürlichen ausgehen. Auch er selbst empfinde so. Aber Kraft des Verstandes könne man sich davon zumindest ein Stück weit frei machen und Monist werden, der weiß (wenn es ein „ich“ gibt, dass wissen kann), dass es nur eine Realität gibt, die materielle. Der Geist ist dann nur noch eine Ausdrucksform der Materie, die Seele nur eine Körperfunktion. Warum ein Mensch aber dieser monistischen Wirklichkeitsdeutung unbedingt vertrauen sollte, wobei sein angeborenes Wissen und seine Alltagserfahrung ihm etwas Anderes sagen, bleibt unklar (S. 250-253).
„Religiöser Glaube hat sicher einige Gemeinsamkeiten mit dem Zustand der Verliebtheit“
Dawkins äußert später die Auffassung, Religion könne „ein Nebenprodukt der irrationalen Mechanismen sein, die ursprünglich von der natürlichen Selektion ins Gehirn eingepflanzt wurden, damit wir uns verlieben? Religiöser Glaube hat sicher einige Gemeinsamkeiten mit dem Zustand der Verliebtheit (und beide ähneln in vielerlei Hinsicht dem von einem Suchtmittel erzeugten Rauschzustand).“ (S. 259)
„Das durch Fehlfunktion entstandene Nebenprodukt … ist die Liebe zu Jahwe .. mit allen dadurch motivierten irrationalen Handlungen.“ (S. 261)
Obwohl Dawkins den Eindruck erwecken will, auf streng logischer Ebene argumentieren zu wollen, entwirft er vor allem wissenschaftliche Mythen zur Stützung einer materialistischen Weltanschauung. Denn seine Spekulationen über die möglichen evolutionären Vorteile der Religion bzw. die Interpretation von Religion als fehlgeleitetem Nebenprodukt eines stammesgeschichtlich sinnvollen Vertrauens in die Eltern sind eben nichts als Spekulation – der Versuch, mit einem philosophischen Deutungsmuster (Paradigma) alle Bereiche der Wirklichkeit zu vereinnahmen (vgl. S. 263f.).
Der Nichtreligiöse ist moralisch gesehen oft der bessere Mensch, lautet eine weitere These Dawkins. Zumindest will er ausschließen, dass religiöse Menschen moralischer seien. Auf eine differenzierte Beurteilung der Religionen verzichtet Dawkins bewusst. Keine Rede von Nächstenliebe, Bildungsarbeit, Friedensappellen usw. Stattdessen werden Christen, Muslime und auch Vertreter anderer Religionen in schwärzesten Farben gemalt. Religionen unterdrücken Menschen, insbesondere Frauen. Religionen sind verantwortlich für ausufernde Gewalt und Korruption. Religionen unterdrücken die freie Meinungsäußerung, diskriminieren Atheisten und Andersgläubige und haben es dabei auf die eigene Bereicherung abgesehen. Vor allem aber sind die Religionen Feinde der Vernunft und der Wissenschaft. (S. 391f.; 408f.) Mit diesen Vorurteilen, die er im Laufe seines Buches unbeabsichtigt selbst widerlegt, entspricht er dem Klientel seiner Stammleser: eingefleischte Atheisten.
Ohne Religion gäbe es „keine Selbstmordattentäter, keinen 11. September, … keine Kreuzzüge …“ (S. 12) Erwartungsgemäß finden sich dann natürlich noch Hinweise auf Kreuzzüge, Hexenverfolgung und Inquisition. Dabei wird zumeist vollkommen vergessen, die historische Korrektheit der Angaben zu überprüfen. Schnell wird unterschlagen, dass Menschen zu allen Zeiten für ihre persönlichen und politischen Interessen Gewalt eingesetzt haben. Wenn sich dann gerade eine Ideologie zur Rechtfertigung anbot, hat man diese gerne benutzt, egal ob sie passte oder nicht. Außerdem kämpften die Kreuzfahrer gegen eine reale politische Bedrohung und nicht in erster Linie für ihr Seelenheil. Wenn die Zahl der Opfer über die Wahrheit einer Aussage entscheidet, dann schnitte der Atheismus allerdings weit schlechter ab als irgendeine Religion. Denn wurden in mehr als 400 Jahren Hexenverfolgung „nur“ etwa 50000 Hexen und Zauberer14 ermordet, brachten es Stalin (Sowjetunion) oder Mao (China) in nur wenigen Jahrzehnten auf rund 100 Millionen menschliche Opfer. Im aufgeklärten 20. Jahrhundert wurden die weitaus meisten Menschen rein atheistisch, vollkommen ohne jedes religiöse Motiv gequält und getötet. Die Opfer religiösen Wahnsinns hingegen belaufen sich lediglich auf einige Tausend. Natürlich sind auch die zu viel. Bei neutraler Prüfung kann die Behauptung, religiöse Menschen seien grausamer als Atheisten, nicht aufrechterhalten werden. Eher gilt das Gegenteil. Doch selbst wenn die Gottgläubigen dieser Welt allesamt grausame Monster wären, was würde das über die Existenz Gottes aussagen? Gar nichts! Ohne Probleme ließe sich beispielsweise ein Gott vorstellen, der Freude an diesem Morden hat, oder einer, der sich sagt, dass sich die Menschen ihr Unglück selbst eingebrockt haben, oder einer, der sich einen Winkel des Universums zurückgezogen hat und den die irdischen Geschehnisse nicht interessieren oder einen, der aus irgendeinem anderen Grund nicht oder noch nicht eingreift. Ein Argument gegen die Existenz Gottes sind die gewalttätigen Übergriffe gottgläubiger Menschen jedenfalls nicht. Allerhöchstens könnte argumentiert werden:
„Ein Gott der dabei zuschaut, gefällt mir nicht!“ Oder „Die Religiösen verhalten sich nicht so wie sie nach den Forderungen ihres Glaubens eigentlich sollten.“
„Dass ein Krieg im Namen des Atheismus geführt würde, kann ich mir nicht vorstellen“
„Dass ein Krieg im Namen des Atheismus geführt würde, kann ich mir nicht vorstellen. Was sollte der Grund sein?“ fragt sich Dawkins (S. 387). Tatsächlich wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Kriege im Namen des Atheismus geführt und Tausende von Christen wurden in russische, vietnamesische und chinesische Umerziehungslager gesteckt, gefoltert und getötet, um ihren Glauben an Gott auszulöschen.15 Darüber hinaus sollte bedacht werden, dass die meisten Kriege nichts mit dem Glauben zu tun hatten und haben, sondern mit allgemeinmenschlichen Interessen, dem Streben nach Besitz, Macht, Rache usw. Das würde auch eine Abschaffung der Religionen nicht verändern.
Eine akzeptable Ethik hat nichts mit dem Glauben an Gott zu tun, meint Dawkins. Dass die ethischen Vorstellungen der Menschheit materialistisch im Laufe der Evolution geprägt wurden, setzt er einfach voraus (S. 296f.). Dabei erwähnt Dawkins selber, dass seine Ausführungen zum „Egoistischen Gen“ einige seiner Leser zum Sozialdarwinismus bewegte, nach dem Motto „Der Stärkere setzt sich durch – auch in der modernen Gesellschaft.“ Trotzdem meint Dawkins, die Gene programmierten den Organismus, seinen Verwandten einen Gefallen zu tun, um in einer starken Gruppe das Überleben der eigenen Gene zu optimieren. Außerdem komme das Prinzip der Symbiose zum Tragen, dass sich verschiedene Organismen wechselseitig helfen (S. 299-309). Dass sich manche Tiere so verhalten, ist unbestritten. Warum sie es tun, ist eine Frage weltanschaulicher Interpretation. Nach einigem Suchen kann zumeist ein sinnvoller Zweck im Verhalten der Organismen entdeckt werden, offen aber bleibt, ob der sich im Verlauf der Evolution entwickelt und genetisch manifestiert hat oder ob ein planender Gott dahinter steht. Beide Annahmen haben dieselbe Plausibilität, solange nicht geklärt ist, ob Gott existiert. Da der moderne Mensch weit weniger instinktgesteuert ist als die meisten Tiere, ist der Versuch, Ethik in der Evolution zu begründen, zum Scheitern verurteilt.
Denn einen erkennbaren Vorteil hat es für das Einzelindividuum nicht, wenn es sich altruistisch gegenüber der Gesamtgesellschaft oder seiner Kleingruppe verhält. Tatsächlich ist das in der Praxis auch nicht immer der Fall. Ganz zu schweigen davon, dass gerade konkrete moralische Forderungen wie Treue, Verantwortungsbewusstsein, Schutz Behinderter usw. kaum aus einem möglichen Überlebensvorteil abgeleitet werden kann.
Dawkins macht eine einfache Rechnung für die moralische Überlegenheit des Atheismus auf. Nach seinen Angaben gebe es in den von Konservativen regierten Regionen der USA mehr Kriminalität, mehr Morde, Einbrüche und Gewaltverbrechen (S. 319). Diese Tatsache allein auf die momentan regierende Partei zurückzuführen, entspricht wohl kaum wissenschaftlichem Vorgehen. Zuerst einmal müssten andere mögliche Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Bevölkerungszusammensetzung, Bildung, Alter usw. ausgeschlossen werden. Dann müsste untersucht werden, ob in den entsprechenden Staaten wirklich die Frommen im Gefängnis sitzen. Unter anderem müsste natürlich auch untersucht werden, ob in diesen Landesteilen einfach strenger vorgegangen wird und deshalb mehr Verurteilungen zu verzeichnen sind usw. Ein einfacher Rückchluss von der regierenden Partei auf die Frömmigkeit der Wähler und deren moralischen Zustand ist wohl sehr gewagt.
Besonders heftig geht Dawkins mit dem Islam und mit dem Christentum ins Gericht. Trotz zahlreichen textkritischen Untersuchungen, die die relativ zuverlässige Überlieferung des Neuen Testaments über 2000 Jahre hinweg stützen, äußert Dawkins, es handle sich bei diesen historischen Berichten um Endresultate einer „stillen Post“, in der über Generationen hinweg biblische Texte vorsätzlich umgeschrieben worden seien (S. 130f).
„Die Bibel ist in großen Teilen … einfach nur grotesk. Nichts Anderes erwartet man von einer chaotisch zusammengestoppelten Anthologie zusammenhangloser Schriften, die von Hunderten anonymer Autoren … verfasst, umgearbeitet, übersetzt, verfälscht und verbessert wurden …“ (S. 327).
Auf 15 Seiten fasst Dawkins seine Sicht der Ethik des Alten Testaments zusammen. Das Buch Josua beispielsweise ist für ihn ein
„Text, der durch die darin aufgezeichneten blutrünstigen Massaker ebenso auffällt wie durch seine genüsslich ausgebreitete Fremdenfeindlichkeit.“ (S. 342)
Das Neue Testament ist da auch nicht wesentlich besser, meint Dawkins. Historisch sei es so zuverlässig wie Dan Browns Roman „Sakrileg“.
„In dieser Hinsicht gleicht er genau den Evangelien. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sakrileg eine moderne literarische Erfindung ist, während die Evangelien schon vor sehr langer Zeit erfunden wurden.“ (S. 137)16
Nicht von wissenschaftlicher Redlichkeit zeugen die Ausführungen Dawkins zur „Jesuslegende“. Demnach seien die Jungfrauengeburt, der Stern von Bethlehem, die Anbetung des Kindes durch die Weisen aus dem Morgenland usw. allesamt aus anderen Religionen übernommen worden. Dass es sich hierbei um eine historisch recht gewagte Interpretation handelt, deren Ideen aus der religionsgeschichtlichen Schule des 19. Jahrhunderts stammen, verschweigt Dawkins wohlweislich. Dabei sollte er doch aus der Naturwissenschaft wissen, dass äußere Ähnlichkeit sehr verschiedene Ursachen haben kann (wie beispielsweise die anatomische Ähnlichkeit von Säugetier-Wölfen und Beuteltier-Wölfen in der Evolution). Ähnliche Berichte können abgeschrieben sein, sie können unabhängig voneinander wahre Ereignisse berichten, ein Teil kann erfunden oder ausgeschmückt sein, ein anderer Teil aber historisch zuverlässig, unabhängig voneinander können verschiedene Menschen auf ähnlich nahe liegende Symbole kommen, die ihrer Alltagswelt entspringen (z. B. die Anwendung von Wasser für innere wie äußere Reinigung im Hinduismus und im Christentum). S. 132f.17
Der Literaturwissenschaftler Terry Eagleton bemängelt, dass diese Art Religionskritik einen Kenntnisstand offenbare, der nicht einmal den eines Erst- semesterstudierenden in Theologie erreichen würde.18 Ähnliche Kritik äußert der rechtskonservative Politiktheoretiker Dinesh D’Souza Daniel Dennett gegenüber: Dawkins habe Immanuel Kants Werk und die aus ihm folgenden Debatten in der Philosophie scheinbar noch gar nicht wahrgenommen.19
Gute Argumente gegen Gott?
Am schlechtesten ist Dawkins Buch, wo er Gründe für den Atheismus anführt
Am schlechtesten ist Dawkins Buch, wo er Gründe für den Atheismus anführt. Denn trotz langatmigen Erklärungen über die Stärken der Evolutionstheorie in der Deutung der Welt sucht man nach stichhaltigen Argumenten vergeblich. Da stellt Dawkins Thesen über den evolutionären Ursprung des Gottesglaubens auf (S. 225-283) oder argumentiert, dass Atheisten friedliebender seien oder wahren Trost in sich selbst finden könnten (S. 487-500). Wirklich überzeugend ist das nicht. Auf 575 Seiten „Gotteswahn“ findet sich letztlich kein einziges wirkliches Argument gegen Gott. Entweder folgt man Dawkins gläubig oder würde gerne eine stärkere wissenschaftliche Untermauerung seiner Thesen bekommen, vor allem von Wissenschaftlern, die nicht als eingeschworene Atheisten bekannt sind.
Letztlich gibt es keinen einzigen stichhaltigen Grund gegen die Existenz Gottes. Entweder handelt es sich
- um bloße Behauptungen, deren Wahrheitsgehalt geglaubt werden muss (z.B. Gott ist eine Illusion), oder
- um Argumente, die sich lediglich gegen ein bestimmtes Gottesbild, nicht aber gegen seine Existenz, wenden (z. B. Es gibt keinen, Gott weil Menschen leiden) oder
- um Kritik an einzelnen Religionen / Konfessionen, die aber Gott nicht trifft (z.B. Muslime / Katholiken haben viele Menschen auf dem Gewissen).20
Eigentlich laufen alle Argumente gegen Gott entweder darauf hinaus „Gott passt mir nicht!“ oder „Ich habe noch keinen guten Grund, von der Existenz eines Gottes auszugehen!“ Im ersten Fall handelt es sich um eine rein subjektive Meinungsäußerung, die natürlich keinem verwehrt werden kann. Wobei beachtet werden sollte, dass die Existenz Gottes keine Geschmacksfrage oder das Hobby gelangweilter Religiöser ist. Es handelt sich um eine Aussage über einen Aspekt der Realität, die alle Menschen gleichermaßen betrifft. Diese Realität lässt sich durch subjektives Für-wahr-halten kaum beein- flussen. Sowenig Bakterien verschwinden, weil ich sie nicht sehe und nicht an sie glaube, sowenig verschwindet Gott, wenn er mir nicht passt oder ich bei meiner Recherche bisher nicht auf ihn gestoßen bin.
Der Atheismus und die Erkenntnistheorie
Dawkins will mit einem wissenschaftstheoretischen Weltbild des 19. Jahrhunderts beweisen, was nicht zu beweisen ist
Das Hauptproblem in Dawkins „Gotteswahn“ ist nicht seine Kritik an vorschnellen christlichen Gottesbeweisen, seine unwissenschaftliche und stellenweise polemische Argumentation oder seine Begeisterung für die Evolutionstheorie, sondern seine totale Vernachlässigung der modernen Erkenntnistheorie. Dawkins will mit einem wissenschaftstheoretischen Weltbild des 19. Jahrhunderts beweisen, was nicht zu beweisen ist. Die Grundlagen und Methoden seines Denkens sind überholt. Er geht davon aus, dass Wissenschaft objektiv, Glauben hingegen durch und durch subjektiv sei. Er meint, die Welt beschreiben zu können, wie sie wirklich ist, ohne sich an die notwendige Selbstbeschränkung moderner Wissenschaft zu erinnern.21 Dabei hat Karl Popper im Entwurf seines Kritischen Rationalismus deutlich gemacht, dass Wissenschaft nie die Wahrheit ihrer Modelle beweisen kann.22 Sie hält an ihnen nur fest, solange nicht deren Unwahrheit glaubwürdig nahegelegt werden kann. Dawkins aber ist nicht im Geringsten daran interessiert, Widersprüche in seiner evolutionistisch-materialistischen Weltanschauung zu suchen, nicht einmal zuzulassen. Forschungen im Bereich der Hermeneutik haben gezeigt, dass immer auch persönliche Motive und Prägungen die Arbeit von Wissenschaftlern beeinflusst. Thomas Kuhn hat nachgewiesen, dass Wissenschaftler sich eben nicht nur durch Wahrheit und Experimente korrigieren lassen. Echter wissenschaftlicher Fortschritt braucht akademische Revolutionen, zu denen meist nur junge, noch nicht so festgelegte Wissenschaftler in der Lage sind.23 Werner Heisenberg hat mit seiner „Unschärferelation“ gezeigt, dass vollkommen exakte Beschreibungen eines subatomaren Körpers prinzipiell nicht möglich sind und Karl Gödel hat eindrucksvoll bewiesen, dass kein wissenschaftliches System mit seinen eigenen Methoden einen Widerspruchsfreiheitsbeweis führen kann (Gödelsche Unvollständigkeitstheorem).24
Mit dem mittelalterlichen Denker Anselm von Canterbury sind Erkenntnistheoretiker bis heute überzeugt, dass immer erst der Glaube (die Annahme) kommt und dann das Wissen. Jede Wissenschaft baut demnach auf unbewiesenen und unbeweisbaren Grundbehauptungen (Axiome und Paradigmen) auf, die ein Erkennen und Interpretieren der sinnlich wahrnehmbaren Wirklichkeit erst ermöglichen. Zu diesen Paradigmen gehören Aussagen über die eigene Umwelt: Die sichtbare Natur ist real oder nicht real. Alle Wirklichkeit ist materiell oder nur Schein. Es existiert etwas Übernatürliches oder alles ist Substanz und Energie usw.
Ein wichtiger Grundsatz wissenschaftlichen Arbeitens ist die Sachgemäßheit. Demnach muss die Methode, mit der ein Gegenstand untersucht wird, diesem Gegenstand entsprechen. So kann das Gewicht eines Atoms natürlich nicht mit der Balkenwaage bestimmt werden und die Fotosynthese nicht mit Formeln der Wirtschaftswissenschaft. Die wichtigste Frage in der Diskussion um den Atheismus muss deshalb lauten: „Welche wissenschaftliche Methode ist in der Lage, nachvollziehbare Ergebnisse über die Existenz Gottes zu liefern?“ Ausgeschlossen werden können hier schnell Physik, Chemie, Biologie usw., da sich diese definitionsgemäß ausschließlich mit materiellen Objekten beschäftigen, es aber eher unwahrscheinlich ist, dass Gott auch ein solches materielles, innerweltliches Objekt ist.
Antony Flew (Professor für Philosophie in Oxford, Keele und Reading) war einer der vehementesten Vertreter einer darwinistischen, materialistischen Weltanschauung, welche die Existenz eines göttlichen Wesens ablehnt. Flew vertrat in seinen Büchern „God and Philosophy“ und „The Presumption of Atheism“ die These, dass man Atheist sein müsse, solange man keine hinreichenden Beweise für die Existenz eines Gottes habe. Bereits 2004 sorgte der Philosoph für Aufsehen, als er in einem Interview bekannte, dass er nun doch an einen Gott glaube. Flew erklärte, er habe Gott „entdeckt“, nachdem er „den Belegen nachgegangen“ war. Dass es einen Gott gebe, der das Universum erschaffen hat, sei für ihn eine Frage der „empirischen Hinweise“, aus denen man philosophische Schlüsse ziehen könne.
Ihn überzeugten vor allem sein „wachsendes Verständnis für die Ansichten Albert Einsteins und anderer wichtiger Wissenschaftler, dass es eine Intelligenz geben müsse, die hinter all der Komplexität des physischen Universums steht. Der zweite Faktor war meine eigene Erkenntnis davon, dass die Komplexität selbst – die viel komplexer ist als das physische Universum – nur erklärt werden kann, wenn man eine intelligente Quelle annimmt.“ Flew:
„Ich glaube, dass der Ursprung des Lebens … nicht allein von einem biologischen Standpunkt aus erklärt werden kann … Mit jedem Jahr, in dem mehr über die Reichhaltigkeit und die integrierte Intelligenz des Lebens bekannt wird, desto weniger scheint es wahrscheinlich, dass aus einer chemischen Suppe wie durch Magie der genetische Code entstehen konnte.“
Sein Kollege Dawkins argumentiere, dass der Ursprung des Lebens auf einen „glücklichen Zufall“ zurückzuführen sei. „Wenn das sein bestes Argument ist, dann ist das Spiel zu Ende“, so Flew.25
Wer mit Gott rechnet, hat ein offenes Weltbild und beschränkt die Wirklichkeit nicht lediglich auf das zu seinen Lebzeiten wissbare. Ein solcher Mensch realisiert, dass die Wirklichkeit nicht nur dem rationalen Denken erfasst werden kann, sondern auch mit dem „Denken der Herzens“ (Blaise Pascal). Außerdem akzeptiert er, dass in der Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach Bereiche der Wirklichkeit erschlossen werden können, die momentan eher unwirklich zu sein scheinen.26
Vergleichende Verhaltensforschung, Verhaltensbiologie. ↩
Daniel C. Dennett: The Bright Stuff. Aufsatz in der New York Times, 12. Juli 2003. ↩
Richard Dawkins: Der Gotteswahn, Ullstein, Berlin 2007. ↩
Vgl. McGrath: Dawkins will Atheisten im Glauben bestärken, Http://neun.scm-digital.net/ show.sxp/1853_mcgrath_dawkins_will_atheisten_im_glauben_best_rke.html, vom 17.2. 2008. ↩
Vgl. Volker Kessler: Ist die Existenz Gottes beweisbar?, Gießen 1999, S. 11-19; 114-118. ↩
Vgl. Karen Gloy: Das Verständnis der Natur, Bd.1, München 1995, S. 134-161 / Joseph Needham: Wissenschaft und Zivilisation in China, Frankfurt 1984 / Störig, Hans Joachim: Kleine Weltgeschichte der Wissenschaft, Stuttgart 1954. ↩
Vgl. Positive Beispiele zur Verbindung zwischen Glauben und Naturwissenschaft in: Hans Peter Dürr Hrsg.: Physik und Transzendenz. Die großen Physiker unseres Jahrhunderts über ihre Begegnung mit dem Wunderbaren, München 1986 / Dürr / Meyer-Abich / Mutschler / Pannenberg / Wuketits: Gott, der Mensch und die Wissenschaft, Augsburg 1997. ↩
Vgl. Niccolo Guicciardini: Newton. Ein Naturphilosoph und das Sytem der Welten, Spektrum der Wissenschaft. Biographie, 3/2001, S. 40-43; 82-84 / Richard S. Westfall: Isaac Newton. Eine Biographie, Heidelberg 1996. ↩
Die folgenden Zitate aus: Der Dawkins-Wahn: Wissenschaftler kritisieren den neuen Atheismus, Http://neun.scm-digital.net/show.sxp/1776_der_dawkins-wahn__wissenschaftler_kritisieren_den__n.html, vom 26.9.2007. ↩
Vgl. Bas Kast: Das Gottesvirus, Tagesspiegel, 18.9.2007 http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/Religion-Richard-Dawkins-Meisner; art304,2381385. ↩
Hier sind insbesondere die Arbeiten des Biologen David Sloan Wilson sowie des Wissenschaftsphilosophen Elliott Sober zu nennen. Ihre Multilevel Selektionstheorie verbindet den weiter verbreiteten Ansatz der Selektion auf der Ebene der Gene sowie die Selektion auf Ebene der Individuen mit der Gruppenselektion (z. B. von Familie zu Familie). ↩
Vgl. Thomas Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, Frankfurt 2003 (jüngster Druck der 2.überarb. Aufl. von 1970). ↩
Vgl. Federico Di Trocchio: Der große Schwindel. Betrug und Fälschung in der Wissenschaft, Frankfurt a.M. 1994. ↩
Vgl. Hans Ottomeyer / Rosmarie Beier-de Haan: Hexenwahn. Ängste der Neuzeit, http:// www.dhm.de/ausstellungen/hexenwahn/vorwort.htm, 3.5.2002 / Vgl. Http://www.hexenforschung.historicum.net/, 15.2.2005. ↩
Vgl. S. Courtois / N.Werth / J-L.Panne / A.Paczkowski / K.Bartosek / J-L.Margolin: Das Schwarzbuch des Kommunismus. Unterdrückung, Verbrechen und Terror, München 1998. ↩
Vgl. Zur Überlieferung der Bibel: John Wenham: Jesus und die Bibel, Autorität, Kanon und Text des Alten und Neuen Testaments, Holzgerlingen 2000 / F F Bruce: Die Glaubwürdigkeit der Schriften des Neuen Testaments, Bad Liebenzell 19762. ↩
Vgl. Michael Kotsch: Sakrileg. Geheime Evangelien?, 2. überarbeitete Aufl., Lage 2006, S. 50ff. ↩
Vgl. Eagleton, Terry: Lunging, Flailing, Mispunching, in: London Review of Books 19. Oktober 2006, http://www.lrb.co.uk/v28/n20/eagl01_.html. ↩
Vgl. D’Souza, Dinesh: Not So ‚Bright‘, in: Wall Street Journal, 12. Oktober 2003, http:// www.opinionjournal.com/extra/?id=110004153. ↩
Zur Diskussion um neuere Gottesbeweise vgl. z.B. Wolfgang Stegmüller: Hauptströmungen der Gegenwarts-Philosophie, Bd. 4, Stuttgart 1989, S. 342-518 / Reinhard Löw: Die neuen Gottesbeweise, Augsburg 1994. ↩
Vgl. Helmut Seiffert / Gerard Rednitzky; Handlexikon zur Wissenschaftstheorie, München 1989. ↩
Vgl. Otto Peter Obermeier: Poppers „Kritischer Rationalismus“. Eine Auseinandersetzung über die Reichweite seiner Philosophie, München, 1980. ↩
Vgl. Paul Hoyningen-Huene: Die Wissenschaftsphilosophie Thomas S. Kuhns, Braunschweig 1989. ↩
Vgl. Hans- Georg Lichtenberg; Art. Logik, in Helmut Seiffert / Gerard Rednitzky; Handlexikon zur Wissenschaftstheorie, München 1989, insbesondere Abschnitt II: Prädikatenlogik, S. 192-196. ↩
Zitate nach: Antony Flew: Der Atheist, der konvertierte, http://neun.scm-digital.net/show.sxp/3573_antony_flew__der_atheist__der_konvertierte.htm, vom 7.11.2007. ↩
Vgl. Jean Guitton / Grichka und Igor Bogdanov: Gott und die Wissenschaft, München 1993 / Antonio R.Damasio: Descartes’ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn, München 1995. ↩