ThemenWort- und Themenstudien

Der Dienst der Frau in der Gemeinde (Teil 2)

Die Bibel stellt den Dienst der Frau für Gott positiv dar. Die Einschränkungen in der Berufung, die dieser zweite Teil der Darlegung behandelt, ändern daran nichts. Das ist zwar umstritten, aber in der Bibel eindeutig dargelegt.

Die Bibel stellt den Dienst der Frau als positiv und sehr wertvoll dar. Die Frau ist sowohl in der Ehe als auch in der Gemeinde eine unverzichtbare Hilfe für den Mann im Dienst für Gott. Doch ihr Dienst in der Gemeinde ist bestimmten Einschränkungen unterworfen.

Die entscheidende Frage zum gesamten Thema ist, ob die verschiedenen Aufgabenstellungen zwischen Mann und Frau und damit auch das „Hauptsein“ des Mannes von Gott bei der Schöpfung geplant war und damit als „sehr gut“ bezeichnet wird (siehe 1Mo 1,31) oder ob es eine Folge vom Sündenfall ist, die durch Jesus Christus wieder aufgehoben wird. Die Befürworter der Frauenordination gehen zumindest teilweise davon aus, dass dieser Unterschied vom Sündenfall bedingt ist und dass er durch Jesus Christus aufgehoben wird. Als Beispiel dafür möchte ich John Ortberg zitieren.1

Nach Ortberg war es nicht der Plan Gottes, „dass einer von den beiden [gemeint sind Adam und Eva] die Führung übernimmt“.2 „Männer und Frauen sind gleichwertig, sie sollen sich die Herrschaft über die Erde teilen.“3 Als Teil des Fluches wegen der Sünde sei dann die Herrschaft des einen Geschlechts gekommen.4

„Wegen des Fluches wurde die Beziehung zwischen Mann und Frau, die eigentlich auf Einssein ausgelegt war, zum Machtkampf, und der Schmerz gehörte von da an dazu. Die Welt wurde zu einem Ort, in dem man nach Vorherrschaft strebte. Im Neuen Testament wird das alles viel klarer. … Im Neuen Testament ändern sich die Dinge. Denn Jesu Absicht war, den Fluch wieder umzukehren.“5

In der neutestamentlichen Gemeinde haben dieser Ansicht nach alle Männer und Frauen zu allen „Ämtern“ gleich berechtigten Zugang, je nach Begabung. Allerdings gibt es nach Ortberg „drei Hauptstellen, die sehr problematisch sind für die vollständige Rolle von Frauen in der Gemeindearbeit.“6 Dazu schreibt er:

„Manche Menschen sind der Meinung, dass es biblische Autorität ist, wenn eine hierarchische Ordnung so lange aufrechterhalten wird, bis alle Vorbehalte gegenüber biblischen Aussagen komplett ausgeräumt werden können. Sie reduzieren ihre Meinung auf einige Verse. Ich glaube, dass das nicht der richtige hermeneutische Ansatz ist, denn er betrachtet die Bibel nicht als zusammengehörendes Ganzes. “7

Hier stellt sich die entscheidende Frage, ob sich die Gegner der Frauenordination zum Pastoren- und Ältestendienst lediglich auf drei Bibelverse (Ortberg bezieht sich auf 1Kor 11,2-16; 14,34-35 und 1Tim 2,8-15)8 berufen können, die man im Einklang mit dem Rest der Bibel anders deuten muss, oder ob nicht die ganze Bibel diesbezüglich einheitliche Aussagen macht. Die entscheidende Frage ist also nach wie vor, ob die Unterschiedlichkeit der Aufgabenstellung von Mann und Frau eine Folge der Sünde ist oder ob sie zur Schöpfungsordnung gehört, die mit der Erlösung in Jesus Christus nicht aufgehoben wird.

1. Die Frage nach dem „Hauptsein“ des Mannes

Paulus weiß natürlich wie Jesus, dass Männer und Frauen vor Gott gleichwertig sind. Deshalb haben beide Geschlechter z.B. sowohl in Bezug auf die Sexualität als auch in Bezug auf die Scheidung gleiche Rechte und Pflichten (vgl. z.B. 1Kor 7,3f. 10f.).9 Doch der Unterschied in der Aufgabenstellung wird von ihm ausdrücklich beibehalten, und zwar mit dem klaren Hinweis auf die Schöpfung (vgl. z.B. 1Kor 11,3-9; 1Tim 2,8-15). In 1Kor 11,8-9 betont er: „Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; denn der Mann wurde auch nicht um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen.“10 Damit bestätigt Paulus, dass Gott den Mann von Anfang an als seinen Stellvertreter auf der Erde geschaffen hat und dass die Frau dafür geschaffen wurde, den Mann in dieser Arbeit zur Seite zu stehen, ihn zu unterstützen und zu ergänzen. Das tut sie nicht dadurch, dass sie die gleichen Aufgaben übernimmt, sondern indem sie die Aufgaben übernimmt, die der Mann nicht so gut machen kann und die ihr von Gott zugedacht sind.

Von dieser Schöpfungsabsicht sind auch sowohl das „Hauptsein“ des Mannes einerseits als auch die „Unterordnung“ der Frau andererseits abgeleitet. Damit wird bereits hier deutlich, dass es sich dabei nicht um eine hierarchische Struktur handelt, sondern um die Frage, wer die Hauptverantwortung trägt. Dabei ist diese Zuordnung in der göttlichen Dreieinigkeit begründet,11 und auch der Mann ist nicht einfach sein eigener Herr, wie Paulus in 1Kor 11,3 betont, indem er schreibt: „Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.“12

„… dass für einen jeden Mann (wörtlich: eines jeden Mannes) das Haupt der Christus ist (griechisch: hoti pantos andros he kephale ho Christos estin).“ Einige Ausleger – wie z.B. Barrett13 – verstehen das Wort kephale an dieser Stelle nicht im Sinn von „Haupt, Herr“, sondern im Sinn von „Quelle, Ursprung“.14 Barrett schreibt:

„Im griechischen Sprachgebrauch bezeichnete das Wort im übertragenen Sinn den hervorragenden und alles bestimmenden Teil eines Ganzen oder dessen Ursprung (z.B. … die Quelle eines Stromes).15 “So sagt Paulus nach Barrett auch nicht, dass der Mann der „Herr“ der Frau sei, sondern dass er ihr Ursprung sei. Er schreibt wörtlich: „Der Mann ist das Haupt der Frau in dem Sinn also, dass er ihr Ursprung, darum auch die Erklärung ihres Wesens, ist. Dass Gott das Haupt Christi ist, kann in ähnlichem Sinne verstanden werden.“16

Es stimmt, dass Paulus seine Ausführungen in 1Kor 11,3ff. in den Versen 7-9 damit begründet, dass der Mann zuerst geschaffen wurde (vgl. auch 1Tim 2,11-12).17 Das bedeutet aber noch keineswegs, dass der Mann der Ursprung der Frau sei und dass ihr Wesen vom Mann her zu erklären sei.18 Vielmehr bedeutet das für Paulus, dass Gott den Mann zuerst als seinen Vertreter auf der Erde geschaffen hat und dass die Frau ihn in dieser Aufgabe unterstützen soll. Daraus leitet Paulus dann wie das Alte Testament die Unterordnung der Frau dem Mann gegenüber ab. Außerdem gibt es Parallelstellen im Neuen Testament, die eindeutig zeigen, was Paulus mit dem „Hauptsein“ zum Ausdruck bringen will. So schreibt der Apostel in Eph 5,22-24:

„Ihr Frauen, ordnet euch den Männern unter wie dem Herrn. Denn(!) der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.“

Christus ist aber nicht nur das Haupt der Gemeinde Gottes (vgl. dazu auch Eph 1,22; 4,15; 5,23; Kol 1,18; 2,19; ferner 1Petr 2,7), sondern auch über die himmlischen Mächte (vgl. Kol 2,10). So lesen wir auch in Eph 1,22: „Und alles hat er [Gott-Vater] unter seine [Jesus] Füße getan und hat ihn der Gemeinde zum Haupt über alles gegeben.“ Hier sehen wir sehr deutlich, dass das „Hauptsein“ mit Autorität zu tun hat und nicht nur den Ursprung erklärt, obwohl Jesus Christus nicht nur als Erlöser, sondern auch als Schöpfer aller Dinge das Haupt über alles ist (vgl. Kol 1,15-18). Außerdem ist die Bedeutung „Quelle“ für das griechische Wort kephale zur Zeit des Neuen Testaments nicht eindeutig belegt, während die Bedeutung „Haupt“ im Sinn von „Autorität“ sehr wohl auch außerbiblisch belegt ist.19

Es ist für uns ein Vorrecht, Jesus als Haupt zu haben

Andererseits sehen wir z.B. in Eph 1,22 und 5,23ff., dass das „Hauptsein“ keine Nachteile für den bedeutet, der sich diesem Haupt unterordnet. Vielmehr betont Paulus, dass der himmlische Vater uns seinen Sohn Jesus Christus als Haupt „gegeben/geschenkt“ hat. Also ist es für uns ein Vorrecht, Jesus als Haupt zu haben. Wenn wir uns ihm unterordnen, bedeutet das für uns wahre Freiheit und Sieg über Sünde. Wer sich nicht Jesus Christus unterordnet, der ist nicht wirklich frei, sondern dient vielmehr der Sünde und der Ungerechtigkeit.

Paulus betont in 1Kor 11,3 also, dass auch die Männer ihre wahre Freiheit nicht dadurch erlangen, dass sie ihr Leben selbst bestimmen, sondern indem sie sich Jesus Christus unterordnen. Jesus Christus gegenüber sind sie verantwortlich, und in seinem Auftrag erfüllen sie die Führungsaufgaben in der Familie und in der Gemeinde.

„Haupt [der] Frau aber [ist] der Mann.“ Grundlage für diese biblische Ordnung ist die Schöpfung von Mann und Frau und der Zweck der Schöpfung. Gott schuf zuerst den Mann, um sein Stellvertreter auf der Erde zu sein, d.h. der Mann soll die Hauptarbeit und damit auch die Hauptverantwortung übernehmen. Die Frau soll ihm dabei eine „Hilfe“ bzw. eine Unterstützung sein (siehe 1Mo 2,18).20 Weil diese Ordnung beim „Sündenfall“ nicht eingehalten wurde, erinnert Gott die Frau nach dem Fall noch einmal daran, indem er sagt: „Dein Verlangen wird nach deinem Mann sein, und er wird über dich herrschen“ (1Mo 3,16b). Diese Aussage ist sicher nicht als Strafe, sondern vielmehr als Hinweis auf die Schöpfungsordnung zu verstehen.21 Es ist zu beachten, dass das Wort „herrschen“ (maschal)22 im Alten Testament in folgender Hinsicht gebraucht wird:

  • Sonne und Mond „herrschen“ über Tag und Nacht, d.h. sie bringen Ordnung in den Zeitablauf (1Mo 1,18).
  • Kain sollte über die Sünde herrschen, um unheilsamen Folgen vorzubeugen (1Mo 4,7).
  • Abrahams Knecht herrschte über alles, was Abraham besaß, d.h. er verwaltete den ganzen Besitz Abrahams (1Mo 24,2).
  • Joseph herrschte in Ägypten, um dem Land Rettung zu verschaffen (1Mo 45,8.26).
  • Die zukünftige Herrschaft Gottes über den ganzen Erdkreis wird mit einem Hirten verglichen (Jes 40,10-11; vgl. Mi 5,1; Jer 30,21) und ist eine Friedensherrschaft.
  • Vor allem wird das Wort „herrschen“ in Bezug auf Gottes Herrschaft über sein Volk gebraucht. Wenn Gott nicht über Israel herrscht, bringt das unheilsame Folgen mit sich (vgl. Jes 63,19).

Frauen erleben ihre wahre Erfüllung nicht in der Rebellion gegen den Mann

Diese Bibelstellen zeigen deutlich, dass „herrschen“ bedeutet, für eine heilsame Atmosphäre zu sorgen. Das wirkliche Heil hängt aber immer von der Beziehung zu Gott ab. Somit trägt der Mann und Vater die Hauptverantwortung für Heil und Ordnung in der Familie und auch in der Gemeinde.23 Die Frau soll diese Verantwortung des Mannes respektieren (vgl. Eph 5,33) und ihm das Hauptsein nicht durch ständige Auflehnung schwer machen. Mit anderen Worten: Wie die Männer erst in der Unterordnung Christus gegenüber wahre Freiheit und Erfüllung erleben, so erleben die Frauen ihre wahre Freiheit und Erfüllung nicht dadurch, dass sie gegen den Mann rebellieren, sondern indem sie sich unterordnen.

„Haupt des Christus aber [ist] Gott“ (vgl. 1Kor 3,23). An dieser Aussage sehen wir deutlich, dass das „Hauptsein“ nichts mit Zwangsherrschaft oder Unterdrückung bzw. Versklavung zu tun hat. Denn Jesus Christus unterordnet sich völlig freiwillig dem himmlischen Vater und handelt in seiner Autorität (vgl. z.B. 1Kor 15,24-28; ferner Mt 28,18b). Ebenso wie es in der göttlichen Dreieinigkeit verschiedene Aufgabenbereiche gibt, die im gegenseitigen Respekt erfüllt werden, so soll es auch in der Beziehung zwischen Mann und Frau sein. Somit ist das Verhältnis zwischen Mann und Frau und damit auch das „Hauptsein“ des Mannes und die Unterordnung der Frau im Wesen Gottes begründet.24 Treffend schreibt Neuer:

„Wer die biblische Zuordnung der Geschlechter ablehnt, muss sich letztlich auch gegen den in der Heiligen Schrift geoffenbarten Gott auflehnen … Der untrennbare Zusammenhang zwischen der Stellung der Geschlechter und dem Wesen Gottes lässt uns nun auch verstehen, warum Paulus mit einer solchen Schärfe und Kompromisslosigkeit gegen eine Aufweichung der schöpfungsmäßigen Zuordnung von Mann und Frau kämpft. Paulus wusste darum, dass hier zentrale Wahrheiten des Evangeliums auf dem Spiele stehen.“25

Schon am Anfang in der Bibel wird betont, dass Gott den Menschen im Ebenbild Gottes schuf, und zwar als Mann und als Frau (wörtlich: „männlich und weiblich“) (1Mo 1,26-27); d.h. dass sowohl das Wesen des Mannes als auch das Wesen der Frau von Anfang an im Wesen Gottes ihre Grundlage haben und dass sie von Anfang an verschieden und zu verschiedenen Aufgaben geschaffen wurden. Da dieser Unterschied eine Schöpfungsordnung ist, wird er durch die Erlösung in Jesus Christus nicht aufgehoben.26

Der Unterschied im Wesen und der Aufgabe der Frau wird durch die Erlösung in Christus nicht aufgehoben

Von der Unterordnung der Frau spricht Paulus auch in Eph 5,22 und Kol 3,18 (vgl. auch Tit 2,5), wobei Eph 5,21 nicht besagt, dass Mann und Frau sich gleichermaßen unterordnen sollen.27 Auch Petrus betont, dass sich die Frauen nicht nur den gläubigen, sondern auch den ungläubigen Männern unterordnen sollen (1Petr 3,1-6). „Heilige Frauen“ setzen demnach ihre Hoffnung auf Gott und unterordnen sich ihren Männern, „wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn Herr nannte, deren Kinder ihr geworden seid, indem ihr Gutes tut und keinerlei Schrecken fürchtet“ (1Petr 3,5-6). Wohl bemerkt: Petrus schreibt im Zeitalter der neutestamentlichen Gemeinde und bestätigt damit das alttestamentliche „Patriarchat“ ausdrücklich für wiedergeborene Christen als Vorbild und Maßstab. Es ist weit hergeholt, wenn man die Aufhebung der Sklaverei als Vorbild für die Aufhebung der Unterordnung der Frau herbeizieht.28 Denn die Sklaverei ist ihrerseits keine Schöpfungsordnung und wird im Neuen Testament auch nicht als solche bestätigt, andererseits hat die Unterordnung der Frau nichts mit Minderwertigkeit und Unterdrückung zu tun.

Gibt es biblische Argumente, die trotzdem die Leitung und Lehre der Gemeinde durch Frauen rechtfertigen? Ich möchte im Folgenden auf einige Argumente eingehen, die diesbezüglich vorgetragen werden.

2. Argumente der Befürworter der Frauenordination

Offensichtlich finden Frauen, die Leitungs- und Predigtaufgaben in der Gemeinde übernehmen wollen, in der Bibel positive Vorbilder. Als solche werden Miriam, Debora, Hulda, die Töchter des Philippus, Phöbe, „Junia“ und Priszilla gesehen. Die Frage ist, ob diese Frauen als positive Vorbilder und Begründung z.B. für die Frauenordination betrachtet werden können. Das wollen wir im Einzelnen kurz untersuchen:

Miriam, die Schwester von Mose und Aaron, wird in 2Mo 15,20 als Prophetin bezeichnet. Gemäß 4Mo 12,2 hat Gott nach eigenen Angaben von Aaron und Miriam nicht nur mit Mose, sondern auch mit ihnen geredet, und nach Micha 6,4 hat Gott Mose, Aaron und Miriam vor Israel her gesandt, als er sie aus Ägypten führte. Doch ist damit nicht gesagt, dass Miriam sich die Führungsaufgabe mit Aaron und Mose teilte. Vielmehr war sie offenbar vor allem für die Frauenarbeit zuständig. So lesen wir in 2Mo 15,20-21:

„Und die Prophetin Miriam, Aarons Schwester, nahm das Tamburin in ihre Hand, und alle Frauen zogen aus, hinter ihr her, mit Tamburinen und in Reigentänzen. Und Miriam sang ihnen zu: ‚Singt Jahwe, denn hoch erhaben ist er; Ross und seinen Wagen warf er ins Meer!’“

Natürlich spricht Gott auch mit Frauen. Dass sie deshalb schon als Prophetinnen Führungsaufgaben übernehmen dürfen bzw. sollen, ist nicht der Fall. Als Miriam und Aaron Mose die Führungsaufgabe streitig machen wollten, bestätigt Gott, dass er Mose die Verantwortung dafür übertragen hat. Offenbar war Miriam dabei vor allem für den Aufstand verantwortlich, denn erstens wird sie in 4Mo 12,1 („Und Miriam und Aaron redeten gegen Mose …“) vor Aaron erwähnt und zweitens wurde sie von Gott bestraft (siehe 4Mo 12,10; vgl. auch 5Mo 24,9, wo diese Tatsache bestätigt wird). Doch zieht Gott zuerst Aaron vor Miriam zur Rechenschaft (4Mo 12,4). Damit trägt er schlussendlich die Hauptverantwortung vor Gott.

Debora hat die Führung Israels gerade nicht übernommen

Debora war eine Prophetin und Richterin in Israel (Ri 4,4). Von ihr heißt es:

„Sie hatte ihren Sitz unter der Debora-Palme, zwischen Rama und Bethel, im Gebirge Ephraim. Und die Söhne Israel gingen zu ihr hinauf zum Gericht“ (Ri 4,5).

Damit ist aber weder gesagt, dass Debora die geistliche Führung des Volkes hatte, noch, dass sie eine Lehrerin des Volkes war. Nach ihren eigenen Aussagen hatte Gott die Verantwortung für die Bekämpfung der Feinde Barak anvertraut (Ri 4,6). Offenbar wurde diese Verordnung des Herrn dem Barak durch Debora, die Prophetin, vermittelt. Mit anderen Worten: Gott spricht auch hier mit einer Frau. Doch Barak wollte diesen Auftrag nur zusammen mit Debora durchführen (Ri 4,8). Debora war bereit, wenn dann „die Ehre nicht dir zufällt auf dem Weg, den du gehst, denn in die Hand einer Frau wird Jahwe den Sisera verkaufen“ (Ri 4,9). Man kann natürlich davon ausgehen, dass Debora so quasi als Notlösung von Gott gebraucht wurde, weil Barak zu feige war, die Führungsaufgabe zu übernehmen.29 Sie selbst sieht sich als „Mutter in Israel“ (Ri 5,7), deren Herz „den Gebietern Israels“ gehört (Ri 5,9; vgl. Ri 5,14b). Dieser Text kann auf jeden Fall nicht als Rechtfertigung für Leitungsaufgaben in der Gemeinde durch Frauen dienen, da Gott nicht Debora die Leitung Israels anvertraut hat und sie offenbar diese Leitung auch nicht übernommen hat. Vielmehr zeigt der Text, dass die geistliche Leitung in Israel durch Männer nicht von der Umwelt, sondern vom Schöpfungsplan Gottes her begründet ist.

Hulda. Eine andere Prophetin ist Hulda (2Kö 22,14; 2Chr 34,22). Auch durch sie hat Gott offenbar gesprochen, doch wird keineswegs gesagt, dass sie eine leitende Funktion in Israel hatte.

In Jes 8,3 wird die Frau des Jesaja als Prophetin bezeichnet, und nach Neh 6,14 ist Noadja eine Prophetin, die zusammen mit dem Rest der Propheten Nehemia in Furcht versetzen wollte. Eine selbst ernannte Prophetin ist nach Offb 2,20 auch Isebel aus der Gemeinde von Thyatira.

Hanna und Maria. Auch Hanna, die Mutter Samuels, und Maria, die Mutter von Jesus, kann man als Prophetinnen bezeichnen, denn auch sie haben „prophetisch geredet“ (siehe 1Sam 2,1ff.; Lk 1,46ff.). Erfüllt durch den Geist Gottes, haben sie Zeugnis von der Größe Gottes angelegt.

Man sollte nicht vorschnell beliebig Bibelstellen nebeneinander stellen und willkürlich deuten

Töchter des Philippus. Im Neuen Testament wird auch gesagt, dass die vier Töchter des Evangelisten Philippus, die Jungfrauen waren, „prophetisch redeten“ (Apg 21,9). Nach Ortberg bedeutet das im Griechischen: „Das Wort Gottes mit Autorität sprechen.“30 Er verweist auf 1Kor 14,3-4 mit dem Hinweis, dass diese Prophetie „die gesamte Gemeinde stärkt.“In welchem Rahmen diese vier Frauen „prophetisch geredet“ haben und war der Inhalt war, wird in Apg 21,9 allerdings mit keinem einzigen Wort gesagt, und man sollte nicht vorschnell beliebig Bibelstellen nebeneinander stellen und willkürlich deuten. Sicher haben sie auf irgendwelche Art die Größe Gottes verherrlicht, und es ist natürlich auch möglich, dass dadurch „die gesamte Gemeinde“ gestärkt wurde. Aber darauf können wir nicht ableiten, dass sie irgendwelche Lehr- und Leitungsaufgabe für die gesamte Gemeinde ausgeübt haben. Richtig schreiben Piper und Grudem:

„Prophetie, wie sie im Gottesdienst der Urgemeinde ausgeübt wurde, ist nicht gleichzusetzen mit der autoritativen, unfehlbaren Offenbarung der Prophetenbücher des Alten Testamentes. “31

Allerdings muss man ergänzen, dass die Wortfamilie im Neuen Testament in einem breiten Sinn gebraucht wird. Frauen beteiligen sich, wenn es darum geht, Zeugnis von der Größe Gottes abzulegen. Richtig bemerkt Pawson zudem:

„Eine Botschaft von Gott weiterzuvermitteln (so wie sie gegeben ist, d. h. ohne Auslegung, Erklärung oder Anwendung) wird nicht als Ausübung von Führungsautorität betrachtet.“32

Priszilla wird im Neuen Testament nicht nur neben ihrem Mann Aquila, sondern sogar zum Teil vor ihrem Mann erwähnt (so in Apg 18,18.26; Röm 16,3; 2Tim 4,19; anders Apg 18,2; 1Kor 16,19). Das ist nach Ortberg in „der antiken Literatur … ganz ungewöhnlich, besonders, wenn es um eine führende Rolle geht.“ Offenbar legten beide zusammen dem Apollos „den Weg Gottes genauer aus“ (Apg 18,26). Doch daraus kann man schwerlich ableiten, Priszilla hätte in den Gemeinden eine „führende Rolle“ gehabt. Es ist auffallend, dass Paulus von den drei Stellen, in denen er das Ehepaar erwähnt, nur an einer Stelle Aquila zuerst erwähnt, und das an der Stelle, in der er von der „Gemeindeversammlung in ihrem Haus“ spricht (1Kor 16,19). Das ist sicher kein Zufall, denn offenbar hatte Aquila die Hauptverantwortung für diese Versammlung.

Phöbe wird in Röm 16,1 eine „Dienerin der Gemeinde in Kenchreä“ genannt. Da an dieser Stelle die maskuline Form diakonos „Diener“ gebraucht wird, ist Phöbe für manche nicht eine „Diakonin“, sondern eine Gemeindeleiterin. Ortberg stellt fest:

„Wenn Paulus eine Person mit diesem Begriff belegt, dann meint er damit immer einen Verkündiger des Evangeliums.“33 Ebenso betont auch Braun, dass „wir“ von „anderen Diakonos, wie z. B. Philippus in Apg 8,5 wissen …, dass zum Dienst der Diakone auch das Verkündigen und Lehren gehörte.“34

Wenn man sie zu einer „Dienerin“ mache (so viele Übersetzungen), geschehe damit „im Denken des Lesers ungefähr das Gleiche, wie wenn man aus einem Chefsekretär eine Sekretärin macht.“35 Allerdings wird in Röm 13,4 der Staat als „Diener Gottes“ bezeichnet, und in Phil 1,1 werden die diakonoi „Diener“ ausdrücklich von den Ältesten unterschieden. Und selbst wenn die Diakone nicht nur diakonische Aufgaben erfüllt haben, sondern (zum Teil) auch Verkündiger des Evangeliums waren, so heißt das noch lange nicht, dass Phöbe eine Leitungs- und Lehrfunktion in der Gemeinde von Kenchreä ausübte.

Paulus hat Phöbe gewiss nicht zu seiner eigenen Vorgesetzten erklärt

Paulus sagt von ihr, dass sie „vielen ein Beistand gewesen [ist], auch mir selbst“ (Röm 16,2). Im Griechischen steht für „Beistand“ das Wort prostatis, die weibliche Form zu prostates „der Vordermann, Anführer, Vorsteher, Vorgesetzte, Aufseher; der Beschützer, Verteidiger, Rechtsbeistand“36 – besonders in Athen bezeichnete das Wort den Bürger, der als Patron eines Nichtbürgers (methoikos) dessen Rechthändel vor Gericht führte und ihn in allen bürgerlichen Angelegenheiten vertrat.37 Braun spricht in diesem Zusammenhang von einer „Patronin“ bzw. „Chefin“.38 Doch ist das Wort prostatis an dieser Stelle von Paulus kaum im Sinn von „Chefin“ gebraucht, denn dann würde Paulus Phöbe zu seiner eigenen Vorgesetzten erklären. Offenbar braucht er das Wort an dieser Stelle im Sinn von „Rechtsbeistand, Verteidigung“.

Junia(s). Gerne wird in Apg 16,7 Junia als Apostolin gesehen. Nach verschiedenen Bibelübersetzungen spricht Paulus an dieser Stelle von „Andronikus und Junias“, also von zwei Männern. Doch ist umstritten, ob man Junias oder Junia lesen sollte.39 Offenbar haben sowohl Origenes (gest. 252 n.Chr.) als auch Epiphanius (315-403 n. Chr.) den Namen in Röm 16,7 im maskulinen Sinn verstanden, während Chrysostomus davon ausging, dass eine Frau namens Junia gemeint sei.40 Es spricht m.E. einiges dafür, dass Andronikus und Junia ein Ehepaar war.41 Das heißt aber noch lange nicht, Junia eine Apostolin war.

In Junia eine Apostolin finden zu wollen entspricht eher dem Wunschdenken als sorgfältiger Exegese

Wenn Paulus sagt, dass Andronikus und Junia(s) „unter/in den Aposteln ausgezeichnet/berühmt sind“ (hoitines eisin episemoi en tois apostolois), so bedeutet das nicht, dass sie selbst Apostel waren. Der gleiche griechische Ausdruck „in/unter“ (griechisch: en) erscheint z.B. in 1Kor 6,4, wo Paulus schreibt: „Wenn ihr nun über alltägliche Dinge Rechtsstreit habt, so setzt ihr die [zu Richtern] ein, die unter/in der Gemeinde nichts gelten?“ Diese Personen, „die unter/in der Gemeinde nichts gelten“, gehören offenbar nicht zur Gemeinde, denn sie werden als „ungerecht“ und „ungläubig“ bezeichnet (siehe 1Kor 6,1.6).

Ein ähnlicher Ausdruck wie in Röm 16,7 erscheint auch in PsSal 2,6, wo von den Juden die Rede ist, die „unter den Heiden“ (en tois ethnesin) „berühmt/gebrandmarkt“ sind. Diese Juden waren natürlich keine Heiden. Weder in der Septuaginta noch im Neuen Testament (das Wort episemos „berühmt/gebrandmarkt“ erscheint im Neuen Testament nur noch in Mt 27,16) finden wir ein Beispiel dafür, dass die Person, die „berühmt/gebrandmarkt“ ist, selbst zum Kreis derer gehört, unter denen sie „berühmt/gebrandmarkt“ ist, wenn für „unter“ die griechische Präposition en steht (wo das der Fall ist, steht wie in 3Makk 6,1 der Genitivus partitivus).42 Dementsprechend entspricht die Deutung, die in Röm 16,7 eine Apostolin finden möchte, also augenscheinlich nicht einer sorgfältigen Exegese, sondern wohl eher dem Wunschdenken.43

Die Einsetzung von Frauen in Lehr- und Leitungsfunktionen wird gern mit der Begabung der Frau gerechtfertigt

Nach Ortberg spricht Paulus sich in 1Kor 11,2-16 „ganz klar für ein öffentliches Amt der Frauen aus.“44 Richtig bemerkt Ortberg m.E., dass es sich an dieser Stelle45 „um eine Versammlung von Männern und Frauen handelt“46 und dass es Paulus beim Schleier um die Würde der Frau geht.47 Doch wird an dieser Stelle mit keinem einzigen Wort „ein öffentliches Amt der Frauen“ angesprochen. Paulus offenbar geht selbstverständlich davon aus, dass die Frauen in der Versammlung beten und „prophetisch reden“, so dass damit keineswegs eine „ganz neue Richtung … eingeschlagen“ wird, „eine radikale Abkehr von der Vergangenheit.“48 Vielmehr war es im Volk Gottes schon längst bzw. bereits seit eh und je selbstverständlich gewesen, dass Frauen beten und „prophetisch reden“ können und dürfen. Doch ein „öffentliches Amt für Frauen“, in dem es offenbar um das Lehr- und Verkündigungsamt in der Gemeinde geht, kennt Paulus nicht und würde im Widerspruch zu 1Kor 14,34-35 stehen.49 Dieser letzten Stelle entnimmt Ortberg lediglich, dass „Frauen jetzt in der Lage sind zu lernen – was ihnen vorher verwehrt wurde.“50 Wenn Paulus sich jedoch in 1Kor 11,2ff. „klar für ein öffentliches Amt der Frauen“ aussprechen soll, und zwar offenbar nicht in dem Sinn, dass dieses Amt erst geschaffen wird, sondern bereits Selbstverständlichkeit ist, warum soll die Frau denn nun doch plötzlich zuerst lernen, bevor sie dieses Amt ausübt?

Die Einsetzung von Frauen in Lehr- und Leitungsfunktionen wird weiter mit der Begabung der Frau begründet bzw. gerechtfertigt. Nach Hybels hat „jeder“ – also sowohl Männer als auch Frauen – am Pfingsten „die komplette Flamme“ bekommen.51 „Niemand hat mir wegen meines Geschlechts bestimmte Grenzen gesetzt.“52 Natürlich haben die gläubigen Frauen den Heiligen Geist nicht weniger als die gläubigen Männer erhalten, und natürlich haben Frauen auch die Gabe der Leitung und Lehre. Das ist aber keine Begründung oder Rechtfertigung für eine Aufhebung der biblischen Zuordnung der Geschlechter. Vielmehr braucht die Frau sowohl die Geistesfülle als auch die Begabungen, um den Mann unterstützen und die ihr zugeordneten Aufgaben erfüllen zu können. Das heißt, wie Sylvia Plock richtig feststellt: „Eine gläubige Frau kann dieselben Gaben besitzen wie ein Mann, Lehr- und Leitungsgabe eingeschlossen.“ Doch „will [sie] ihre Gaben ihrer Stellung gemäß nur in dem ihr von Gott vorgegebenen Rahmen einsetzen.“53

Auch Aussagen wie Gal 3,28 („Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus“) heben die unterschiedliche Aufgabenstellung von Mann und Frau in der Gemeinde nicht auf.54 Man sollte solchen biblischen Aussagen nicht mehr entnehmen, als was damit zum Ausdruck gebracht werden soll.

Die Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau wurde nicht von der jeweiligen Kultur bestimmt

Diese biblischen Beispiele machen klar, dass damit das biblische Prinzip der unterschiedlichen Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau nicht aufgehoben wird. Sie zeigen auch, dass diese Aufgabenverteilung nicht von der jeweiligen Kultur her bestimmt ist, aber auch nicht auf eine Geringschätzung der Frau zurückzuführen ist. Sie sind auch keine Legitimation dafür, dass Frauen Leitungs- und Lehraufgaben in der Gesamtgemeinde übernehmen können. Wenn das der Fall wäre, so wäre die Bibel widersprüchlich, und Paulus wäre seinen Prinzipien, die er nicht auf die jeweilige Kultur zurückführt, untreu gewesen. Auf diese „paar wenigen Stellen“ (Ortberg), die augenscheinlich das Lehren der Frau in der Gemeinde verbieten, wollen wir im Folgenden eingehen.

3. Biblische Stellen und Tatsachen zum Thema

Zuerst möchte ich ein paar Tatsachen aus dem Alten Testament erwähnen, die bestätigen, dass Männer Verantwortung für die geistliche Leitungs- und Lehraufgabe trugen.

  • Adam wurde nicht nur zuerst geschaffen; er erhielt von Gott den Auftrag, den Tieren Namen zu geben und damit die erste Autorität über die Tierwelt.55 Dass dem so ist, wird durch die Tatsache bestätigt, dass der Fluch des Sündenfalls ihm gegenüber den „Erdboden“ und damit seinen Verantwortungsbereich betraf (vgl. 1Mo 3,17ff.).
  • Adam erhielt von Gott das Verbot, nicht von dem „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ zu essen (1Mo 2,16-17). Er trägt vor Gott die Hauptverantwortung für den Fall (siehe Röm 5,12).56
  • Im Alten Testament gab es im Gegensatz zur damaligen Umwelt keine Priesterinnen. Die Priester brachten nicht nur die Opfer dar, sondern hatten auch die Aufgabe, das Volk das Gesetz zu lehren (siehe 5Mo 24,8; vgl. auch Micha 3,11). In 5Mo 24,9 wird die Prophetin Miriam als negatives Beispiel für diejenigen erwähnt, die sich diesen Lehren der Priester nicht unterordnen.
  • Mose wählte im Auftrag Gottes 70 Älteste, die mit ihm zusammen die Führung der Volkes übernehmen sollten (4Mo 11,16ff.). Darunter waren keine Frauen.57
  • Alle Propheten, die im Alten Testament eine geistliche Leitungs- und Lehrfunktion ausgeübten, waren Männer. Kein einziges biblisches Buch ist von einer Frau verfasst worden. Diese Tatsache kann nicht von der jeweiligen Kultur her begründet werden, sondern entspricht vielmehr dem Plan Gottes für die Geschlechter.

Somit waren die Priester und Propheten die geistlichen Führer des Volkes. Diese geistliche Führung wurde aber durchaus nicht – zumindest nicht im Einklang mit dem Willen Gottes – von Frauen ausgeübt. Vielmehr heißt es in Jes 3,12 vorwurfsvoll: „[Ach,] mein Volk, seine Antreiber sind Mutwillige, und Frauen beherrschen es. Mein Volk, deine Führer sind Verführer, und den Weg, den du gehen sollst, verwirren sie“ (vgl. auch Jes 3,4).

Jesus nahm keine Rücksicht auf das damalige Rabbinentum, berief aber keine Frau als Apostolin

Auch Jesus hatte keine Frau als Apostolin berufen, obwohl er in seiner Haltung der Frau gegenüber offensichtlich keine Rücksicht nahm auf das damalige jüdischen Rabbinentum. Diese Tatsache ist also keineswegs auf die damalige Kultur zurückzuführen. Damit bestätigt Jesus den Schöpfungsplan Gottes, dass Männer die Verantwortung für die geistliche Leitung der Gemeinde tragen sollen.

Wenn Paulus der Frau das Lehren in der Gemeinde verbietet, so führt er das auf die Schöpfungsordnung Gottes zurück (siehe 1Kor 14,34f.; 1Tim 2,19ff.); nur in 1Tim 2,14 wird zusätzlich die Verführung Evas (durch die Schlange bzw. Satan) als Begründung erwähnt. Ich möchte im Folgenden näher auf diese zwei Texte bei Paulus eingehen.

1. Korinther 14,33b-36

Hier schreibt der Apostel Paulus:58

„Wie [es] in allen Gemeinden der Heiligen [ist], sollen eure Frauen in den Gemeinden schweigen, denn es wird ihnen nicht erlaubt, zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist schändlich für eine Frau, in der Gemeinde zu reden. Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt?“

Es ist kaum wahrscheinlich, dass Paulus den Inhalt dieser Verse nicht in Verbindung mit dem Vorangehenden und Folgenden setzt. Das bedeutet dann, dass es vor allem die Frauen waren, die diese Unordnung verursachten, indem sie durch den anscheinenden Zustand in der „Geistesfülle“ ähnlich wie in den Mysterienreligionen (es waren vor allem im Dionysoskult hauptsächlich Frauen zugelassen!) „prophetisches Reden“ und „Zungenreden“ praktizierten. Paulus fordert nun die Frauen auf, zu schweigen, wobei dieser Zusammenhang deutlich macht, dass diese Aufforderung nicht aus der damaligen Kultur zu erklären ist. Paulus begründet seine Haltung mit dem „Gesetz“, d.h. mit dem Alten Testament, wobei wir sehen müssen, dass es bereits zur Zeit des Alten Testaments in den heidnischen Religionen viele Frauen gab, die Priesterinnen waren, während das Alte Testament nur Männer als Priester kennt.59 Wir müssen also dahinter wie Paulus einen Plan Gottes bzw. ein „Gebot des Herrn“ (vgl. 1Kor 14,37) sehen.

Warum aber fordert der Apostel die Frauen auf, in der Gemeindeversammlung zu schweigen,60 während er ihnen doch nach 1Kor 11,4 nicht verwehrt hatte, zu beten und prophetisch zu reden?61 Verlangt das „Gesetz“ (womit ohne Zweifel die alttestamentliche Tora gemeint ist)62 von der Frau, in der Gemeinde zu schweigen? Der Satz „wie auch das Gesetz sagt“ ist dem Kontext nach nicht auf das Redeverbot, sondern auf die Unterordnung der Frau zu beziehen. Die Unterordnung der Frau leitet der Apostel aus dem biblischen Schöpfungsbericht von Mann und Frau ab (vgl. 1Kor 11,3ff.; ferner 1Tim 2,11-13).63 Aus dieser Unterordnung schließt der Apostel das Redeverbot der Frau in der Versammlung. Damit ist klar, dass sich das Redeverbot bzw. das Schweigegebot64 auf ein Reden bezieht, das im Widerspruch zu der Unterordnung der Frau steht. Offenbar ist also mit dem „Schweigen“ wie in den Versen 28 und 30 nicht ein absolutes Schweigen gemeint.65 Wir können das Schweigen dem Kontext nach im Zusammenhang mit der prophetischen Verkündigung und deren Beurteilung (vgl. 1Kor 14,29-31) sehen. In dieser Hinsicht fordert Paulus die Frauen auf, zu schweigen, weil sie sich durch die Belehrung nicht den Männern unterordnen würden.66 Das gilt aber nicht nur für die Gemeinde in Korinth, sondern „in allen Gemeinden der Heiligen“ (1Kor 14,34b). So schreibt der Apostel auch an seinen Schüler und Mitarbeiter Timotheus: „Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau erlaube ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie eigenmächtig über den Mann herrsche, sondern sie sei still“ (1Tim 2,11-12). Auf jeden Fall zeigt 1Kor 14,36 in unserem Abschnitt, dass es sich bei dem Reden um eine Art der Verkündigung des Wortes Gottes bzw. der Belehrung durch das Wort Gottes handelt, wodurch die Frauen in Korinth sich offenbar über die Männer erhoben bzw. sich ihnen nicht unterordneten. In der Gemeinde soll aber alles nach der göttlichen Ordnung geschehen, und wer sich wirklich vom Heiligen Geist leiten lässt, der wird diese göttliche Ordnung anerkennen.

1. Timotheus 2,11-14

Das ist ein weiterer Text, in dem Paulus zwar das Lehren nicht direkt verbietet, aber es ausdrücklich „nicht erlaubt“. Der Apostel schreibt:

„Eine Frau lerne in der Stille in aller Unterordnung. Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren noch über den Mann (eigenmächtig) zu herrschen, sondern [ich will], dass sie sich in der Stille halte. Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva; und Adam wurde nicht betrogen, die Frau aber wurde betrogen und fiel in Übertretung.“

Das Lehren der Gemeinde beinhaltet die geistliche Leitung der Gemeinde

Das Lehren67 der Gemeinde beinhaltet die geistliche Leitung der Gemeinde. Inhaltlich wird der Begriff im Neuen Testament etwa im Sinn unserer „Predigt“ gebraucht.

Das Wort griechische Wort didaskalos „Lehrer“ dient nach Wegenast im klassischen Griechisch „als Bezeichnung all derer, die sich um eine wiederholte, regelmäßige und systematische Wissensvermittlung oder technische Schulung bemühen: des Elementarlehrers, des Lehrmeisters, des Philosophen, aber auch des Chorleiters, der eine Dichtung für eine öffentliche Vorstellung einübt.“68

Im Neuen Testament kommt das Wort 59mal vor, und zwar überwiegend in den Evangelien. Vor allem wird Jesus als „Lehrer“ bezeichnet. Auch wenn das Wort in den Evangelien auf den jüdischen Gebrauch des Wortes „Rabbi“ zurückgeht, das den ordinierten Gesetzeslehrer bezeichnet, so war Jesus doch ein besonderer Lehrer, „denn er lehrte wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten“ (Mk 1,22).

Lehren ist aber auch eine Gabe, die Jesus durch den Heiligen Geist einzelnen Menschen in der Gemeinde zugeteilt hat, damit die ganze Gemeinde durch ihren Dienst selbst für den Dienst zugerüstet wird (1Kor 12,28; Eph 4,11f.). Als Unterlage dient dabei die ganze Heilige Schrift, die von Gott „gehaucht“ und deshalb zur Lehre nützlich ist (2Tim 3,16). Sie ist die „gesunde Lehre“ (1Tim 1,10; 4,3; Tit. 1,9; 2,2). Die Aufgabe des Lehrers ist es, die Gläubigen das Wort Gottes in verständlicher Weise zu unterrichten, damit sie in der biblischen Lehre befestigt werden, um nicht von jedem Wind der Lehre bewegt und umher getrieben zu werden (Eph 4,14). Paulus fordert Timotheus auf, mit Vorlesen, mit Ermahnen, mit Lehren bis zu seinem Kommen fortzufahren (1Tim 4,13). Im Gegensatz zum „prophetischen Reden“, bei dem Gottes Wort entweder einfach in Form eines Zeugnisses weitergegeben wird (wobei durchaus auch Frauen mitwirken können – vgl. z.B. 1Kor 11,3) oder mit spezieller Anwendung für die jeweilige Situation autoritativ verkündigt wird (so z.B. die alttestamentlichen Propheten – die Gesetzeslehrer waren vor allem die Priester), hat der Lehrer die Gabe, die Gläubigen systematisch in die biblische Lehre einzuführen und sie auf diese Weise im Glauben zu befestigen. Seine Aufgabe ist es, diejenigen, die zum Glauben gekommen sind, alles halten zu lehren, was Jesus selbst seinen Jüngern befohlen hat (Mt 28,20).

Ortberg versteht die Präsensform („ich erlaube nicht“) in 1Tim 2,12 so, dass Paulus „momentan … einer Frau [nicht erlaubt], öffentlich zu lehren“.69

„Vielleicht sollte eine Frau erst lernen, bevor sie lehrte. Bis dahin hatte sie ja keine Möglichkeit dazu. Meiner Überzeugung nach verbietet Paulus Frauen hier nicht auf Dauer zu lehren [das griechische Präsens betont gerade die Dauer!]. Er will vielmehr warnen, ihren neuen Status nicht zu missbrauchen, den Posten des Lehrers nicht an sich zu reißen und zu lehren, bevor sie verstanden haben, was sie lehren. … In Ephesus gab es Frauen, die noch nicht viel über den Glauben gelernt hatten, daher waren sie noch nicht bereit zum Lehren. Das allgemein gültige Prinzip hier lautet, dass niemand nach dem Posten eines Lehrers streben soll, der noch nicht genug gelernt hat.“70

Warum begründet Paulus das Lehrverbot nicht so, wie Ortberg meint?

Warum aber begründet Paulus das Lehrverbot dann nicht so, wie Ortberg meint? Die Begründung des Paulus ist eine ganz andere, und zwar diejenige, die er bereits in 1Kor 14,34 angeführt hatte.

Paulus begründet das Lehrverbot für Frauen eindeutig mit der Unterordnung der Frau, und diese mit der Schöpfung von Mann und Frau. Lediglich in 1Tim 3,14 wird das Lehrverbot zusätzlich mit der Verführung der Frau beim Sündenfall begründet. Offenbar hat die Schlage deshalb nicht zuerst den Mann, sondern die Frau versucht, weil diese, da sie dazu geschaffen ist, sich dem Mann anzupassen, in bestimmter Hinsicht leichter verführt werden konnte.71

Paulus braucht in 1Tim 2,12 den Ausdruck authentein andros „(eigenmächtig) über den Mann herrschen“. Das Verb authenteo „eigener Herr sein, herrschen“ (von authentes „Urheber, Vollzieher, Mörder, Henker; Selbstherr“)72 erscheint im Neuen Testament nur an dieser Stelle und ist in seiner Bedeutung umstritten. Er wurde zum Teil darauf hingewiesen, dass das Wort sowohl im Sinn von „Autorität ausüben“ als auch in Bezug auf das aggressive und gewalttätige Handeln gebraucht worden sei.73 In der Bedeutung „despotisch herrschen, tyrannisieren“, wird das Wort „über viele Jahrhunderte hinweg nur ein einziges Mal und dies in einem Text des relativ unbedeutenden Chrysostomus aus der Zeit um 390 n.Chr. In der Bedeutung ‚jemanden ermorden’ begegnet authentein in der Scholie über Aischylos aus dem 10. Jahrhundert n.Chr. Abgesehen von diesen unbedeutenden Ausnahmen erscheint authentein ausschließlich in der allgemeinen Grundbedeutung ‚Autorität ausüben’.“74

Dass die Frau nicht gewalttätig mit dem Mann umgehen soll, müsste Paulus nicht extra erwähnen; auch der Mann darf keineswegs mit seiner Frau gewalttätig umgehen, was wohl eher der Fall wäre, als umgekehrt (vgl. auch 1Petr 3,7)! Die Bedeutung ist somit klar: Die Frau soll sich auf Grund der göttlichen Schöpfungsordnung dem Mann unterordnen, was sie durch das Lehren in der Gemeinde jedoch nicht tun würde. Die Lehre in der Gemeindeversammlung von Männern und Frauen ist Auftrag Gottes an den Mann. Das ist die logische Konsequenz des Schöpfungsplanes Gottes für Mann und Frau. Will die Frau diesem Plan Gottes gemäß ihren Auftrag wahrnehmen, so wird sie auf dieses „Amt“ verzichten.

Schlusswort

Damit sehen wir deutlich, dass die Ablehnung der Frauenordination sich nicht „auf einige wenige Verse“ reduzieren lässt, die „sehr problematisch sind für die vollständige Rolle von Frauen in der Gemeindearbeit“.75 Vielmehr werden diese „wenigen“ und „problematischen“ Verse in der gesamten Bibel direkt oder indirekt untermauert und bestätigt. Sie entsprechen Gottes Schöpfungsplan und sind keine Folge des Sündenfalls. Dabei zeigt das Neue Testament an vielen Stellen sehr deutlich, dass die Erlösung durch Jesus Christus die Schöpfungsordnung nicht aufhebt, sondern vielmehr die Christen befähigt, den Schöpfungsplan Gottes im vollen Umfang auszuführen.

Paulus schreibt den Christen in Korinth, dass sie „nicht über das hinaus [gehen/denken sollen], was geschrieben ist, damit ihr euch nicht aufbläht für den einen gegen den anderen“ (1Kor 4,6). Das gilt sicher auch für die „Frauenfrage“. Nicht Menschenmeinungen sind der Maßstab für unser Handeln auch in diesen Fragen, sondern das Wort Gottes. Und Gott verheißt bereits dem Josua, dass er dann Erfolg haben und zum Ziel kommen wird, wenn er „nach dem ganzen Gesetz, das mein Knecht Mose dir geboten hat“, handeln und „weder zur Rechten noch zur Linken“ davon abweichen wird (Jos 1,7-8).

 


Zum ersten Teil des Artikels „Der Dienst der Frau in der Gemeinde“


  1. Siehe J. Ortberg, Die Frau in der Gemeinde. Biblische Erkenntnisse: Wie Gott die Rolle der Frau gedacht hat. Teil 1, in: Willownetz. Reaching Seekers – Building Believers, hrsg. v. Willow Creek Deutschland/Schweiz, Nr. 0305, Witten: Bundes-Verlag, S. 4-7. 

  2. Ebd., S. 4 (was an dieser Stelle als Frage gestellt wird, wird später eindeutig verneint). 

  3. Ebd., S. 5. 

  4. Siehe ebd. 

  5. Ebd. 

  6. Ebd., S. 7. 

  7. Ebd. 

  8. Siehe J. Ortberg, Wie Gott die Rolle der Frau gedacht hat, Teil 2, in: Willownetz. Reaching Seekers – Building Believers, Nr. 0405, S. 26-29. 

  9. Vgl. dazu J. Thiessen, Der 1. Korintherbrief. Eine Auslegung für die Gemeinde, Nürnberg: VTR, 2004, S. 72ff. 

  10. Vgl. dazu ebd., S. 139ff.; L. D. Pawson, Ist geistliche Leiterschaft Männersache?, Nyon: Librairie Chrétenne Carrefour, 1992, S. 21. 

  11. Ortberg stellt fest: „Manche Menschen sagen über die Ehe: In einer Beziehung muss auch jemand die Führung übernehmen, einer muss verantwortlich sein. Denken Sie, dass das in er Dreieinigkeit auch so ist? Dass es Diskussionen gibt zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist? Nein. Die Dreieinigkeit ist die perfekte Gemeinschaft. Gegenseitige Unterordnung, Liebe, ein Geist des Dienens“ (Ortberg, Teil 1, S. 5). Natürlich gibt es keine Diskussion darüber, wer die Verantwortung trägt. Der Sohn unterordnet sich freiwillig dem Vater (vgl. auch 1Kor 15,24-28). 

  12. Die folgenden Ausführungen sind zum großen Teil entnommen aus Thiessen, Der 1. Korintherbrief, S. 128ff. 

  13. Ch. K. Barrett, Der erste Brief an die Korinther, Aßlar: ICI, 2. Aufl. 1996, S. 287f.; so auch M. B. Smith/I. Kern (Hrsg.), Frauen und Männer im Dienst für Gott ohne Unterschied?, Gießen: Brunnen Verlag, 2000, S. 76-78. 

  14. Vgl. dazu auch A. Kuen, Die Frau in der Gemeinde, Wuppertal: Brockhaus Verlag, 1998, S. 119-122. 

  15. Ebd., S. 287; zur Untersuchung dieser Bedeutung zur Zeit des Neuen Testaments siehe A. Kuen, S. 120, Anm. 32. 

  16. Ch. Barrett, S. 288 (Hervorhebung im Original). 

  17. Vgl. ebd., S. 287. 

  18. Vgl. dazu auch Th. R. Schreiner, Head Coverings, Prophecies and the Trinity: 1 Corinthians 11:2-16, in: J. Piper/W. Grudem (Hrsg.), Recovering Biblical Manhood Womanhood. A Response to Evangelical Feminism, Weaton, Illinois: Crossway Books, 1991, S. 127-130. 

  19. Grudem fasst seine längeren Untersuchungen (siehe W. Grudem, The Meaning of Kephale [„Head“]: A Response to Recent Studies, in: J. Piper/W. Grudem [Hrsg.], Recovering Biblical Manhood Womanhood, S. 425-468) folgendermaßen zusammen: „Therefore there is no linguistic basis for proposing that the New Testament texts which speak of Christ as the head of the church or the husband as the head of the wife can rightly be read apart from the attribution of authority to the one designated as ‚head.’“ (ebd., S. 468); vgl. ferner auch J. Piper/W. Grudem, An Overview of Central Concerns: Questions and Answers, in: J. Piper/W. Grudem (Hrsg.), Recovering Biblical Manhood Womanhood, S. 60-92 (Übertragung ins Deutsche: J. Piper/W. Grudem, Mann und Frau in biblischer Sicht. Fragen und Antworten, in: FUNDAMENTUM, Heft 2/2001, S. 70-95 und Heft 3/2001, S. 99-121). 

  20. Siehe dazu J. Thiessen, Mann und Frau in Ehe und Familie auf der Grundlage der Bibel, Loma Plata: Verlag der Bibelschule, 2002, S. 3f. 

  21. Vgl. dazu auch S. R. Külling, Genesis, 30. Teil: 1. Mose 3,16, in: FUNDAMENTUM, Heft 2/1988, S. 8-11; W. Neuer, Mann und Frau in christlicher Sicht, Gießen: Brunnen Verlag, 5. Aufl. 1993, S. 72-74. 

  22. Das Verb erscheint nicht in 1. Mose 1,26.28. An dieser Stelle wird das Verb radah gebraucht, das im Alten Testament oft im Sinn von „gewalttätig herrschen“ erscheint (siehe z.B. 3. Mose 25,43.46.53; 26,17; anders z.B. in 4. Mose 24,19; 1. Kön 5,4). 

  23. Vgl. Thiessen, Mann und Frau …, S. 3f. 

  24. Siehe dazu auch Neuer, S. 140-151. 

  25. Ebd., S. 148. 

  26. Vg. dazu auch E. Huser, Die Frau in Gottes Augen. Überblick über die Stellung der Frau im Alten und Neuen Testament, in: Fundamentum, Heft 2/1985, S. 44f.; S. R. Külling, Mann und Frau im Alten Testament und ihr gottgewolltes, gegenseitiges Verhältnis nach der göttlichen Schöpfungsordnung. Ist die Unterordnung der Frau eine Folge des Sündenfalls?, in: Fundamentum, Heft 2/1985, S. 58-64. 

  27. Vgl. B. Ott, „Ordnet euch einander unter“ – Männer und Frauen im Neuen Testament, in: Dokumentation ETG-Basel, a.a.O., S. 49ff. 

  28. Vgl. z.B. Ortberg, Teil 1, S. 7 

  29. Vgl. M. Liebelt, Frauenordination. Ein Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion im evangelikalen Kontext, Nürnberg: VTR (ohne Jahr), S. 43. 

  30. Ortberg, Teil 1, S. 7. 

  31. J. Piper/W. Grudem, Mann und Frau in biblischer Sicht. Fragen und Antworten (Übertragung des 2. Kapitels von: J. Piper/W. Grudem [Hrsg.], Recovering Biblical Manhood and Womanhood, Wheaton: Crossway, 1991), in: Fundamentum, 1. Teil, Heft 2/2001, S. 85. 

  32. Pawson, S. 34. 

  33. Ebd. 

  34. E. Braun, Dienst der Frau in der neutestamentlichen Gemeinde, in: Dienst und Stellung der Frau in der Gemeinde, Dokumentation ETG-Basel, a.a.O., S. 45-46. 

  35. Ebd., S. 46. 

  36. F. Passow, Handwörterbuch der griechischen Sprache, neu bearbeitet von Chr. Fr. Rost, Fr. Palm, O. Kreussler, K. Keil und F. Peter, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Sonderausgabe 2004 (Nachdruck der 5. Aufl. 1852), 2. Bd., 1. Abteilung, S. 1224; Gustov Eduard Benseler, Griechisch-deutsches Schulwörterbuch, bearbeitet von A. Kägi, Stuttgart/Leipzig: Teubner, 15. Aufl. 1994, S. 683. 

  37. Vgl. W. Pape, Griechisch-Deutsches Handwörterbuch, Braunschweig: Druck und Verlag von F. Vieweg Sohn, 3. Aufl. 1914, Bd.2, S. 781f. 

  38. E. Braun, Dienst der Frau, S. 46. 

  39. Vgl. dazu auch D. B. Wallace und M. H. Burer, Was Junia Really an Apostle? A Reexamination of Romans 16:7, in: JBMW 6/2 [Fall 2001] 4-11. Plutarch (ca. 50-120 n.Chr.) braucht den femininen Namen Junia (vgl. John Piper/Wayne Grudem, Mann und Frau in biblischer Sicht, a.a.O., 2. Teil, Fundamentum, Heft 3/2001, S. 102). 

  40. Siehe dazu Piper/Grudem, Mann und Frau in biblischer Sicht, a.a.O., 2. Teil, S. 102. Riesner schreibt dazu: „Der größte Teil der altkirchlichen Überlieferung … hat hier den zeitgenössisch sehr gut bezeugten Frauennamen Junia gefunden. … Offenbar schon Origenes (In Epist. ad Rom. 10,21ff [PG 14, 1280ff.], dann (wie an der Akzentsetzung ersichtlich) ab dem 9./10. Jh. fast die ganze handschriftliche Überlieferung und schließlich die meisten neuzeitlichen Ausleger mit wenigen Ausnahmen … rechneten hier dagegen mit einem Männernamen Junias“ (R. Riesner, Art. Junia(s), in: Das große Bibellexikon, hrsg. v. H. Burghardt/F. Grünzweig/F. Laubach/G. Maier, Wuppertal: Brockhaus Verlag und Gießen: Brunnen Verlag, 1987, Bd. 2, S. 744. 

  41. So auch Liebelt, Frauenordination, S. 46; vgl. dagegen Piper/Grudem, Mann und Frau in biblischer Sicht, a.a.O., 2. Teil, S. 103. 

  42. Vgl. dazu auch Wallace/Burer, S. 4ff. 

  43. Vgl. dazu auch Liebelt, Frauenordination, S. 46. 

  44. Ortbert, Teil 2, S. 26 (Hervorbebung im Originalen). 

  45. Vgl. dazu Thiessen, Der 1. Korintherbrief, S. 127ff. 

  46. Ortberg, Teil 2, S. 26. 

  47. Ebd., S. 27. 

  48. Ebd., S. 26. 

  49. Vgl. auch Thiessen, Der 1. Korintherbrief, S. 138f. 

  50. Ortberg, Teil 2, S. 27. 

  51. Nany Beach und Bill Hybels über Frauen in der Gemeinde, „Pfingsten bekam jeder die komplette Flamme“, in: Willownetz, Nr. 0305, a.a.O., S. 12-14. 

  52. Ebd., S. 14 

  53. Sylvia Plock, Die Frau in der Gemeinde, Hünfeld: Christlicher Mediendienst, 2005, S. 155. 

  54. Vgl. dazu auch Susan T. Floh, Frauen auf der Kanzel? Warum nicht?, in: Fundamentum, Heft 2/1985, S. 57. Ortberg schreibt mit Bezug auf Gal 3,28: „Paulus sagt, dass natürlich der Hintergrund noch da ist, aber alle Unterschiede sind in der Gemeinde aufgehoben, auch die Klassenunterschiede zwischen Sklaven und Freien. In dieser Gemeinschaft ist auch das Geschlecht nicht mehr das Wichtigste. Natürlich besteht der Unterschied noch, aber für die vollständige Teilnahme am Gemeindeleben spielt das keine Rolle mehr.“ Besteht der Unterschied noch oder besteht er nicht? Für Ortberg besteht er und besteht doch nicht. Im Kontext von Gal 3,28 geht es überhaupt nicht um die Frage der „Ämter“ in der Gemeinde, und deshalb dürfen wir auf diese Frage in diesem Text auch nicht eine Antwort suchen. 

  55. Vgl. Pawson, S. 21. 

  56. Vgl. auch ebd., S. 28f. 

  57. Vgl. auch Pawson, S. 34. 

  58. Zum Folgenden siehe auch Thiessen, Der 1. Korintherbrief, S. 225ff. 

  59. Vgl. Neuer, S. 77. 

  60. Vgl. dazu M. B. Smith/I. Kern, S. 84f. Gemeint ist nach Smith/Kern „jede Art von Stille, die inmitten von Unruhe und Unordnung nötig ist“ (ebd., S. 85). 

  61. Zu den verschiedenen Deutungsversuchen siehe D. A. Carson, Showing the Spirit. A Theological Exposition of 1 Corinthians 12-14, Michigan, Grand Rapids: Baker House, 1987, S. 121-131. 

  62. Zu anderen Deutung siehe Kuen, S. 165f. Smith/Kern schreiben: „Da es im Alten Testament keine Stelle gibt, in der die Unterordnung der Frau vorgeschrieben wird, gebraucht Paulus das Wort ‚Gesetz’ hier möglicherweise im Sinne von ‚Tradition’. Die damalige Traditionen schränkten in der Tat das öffentliche Auftreten von Frauen stark ein“ (M. B. Smith/I. Kern, S. 86). Für diese Deutung fehlen allerdings die Beweise. Denn wenn Paulus seine Äußerungen mit dem „Gesetz“ begründet, dann immer mit dem Alten Testament. Und das ist für ihn die entscheidende Autorität, nicht die Tradition! 

  63. Vgl. dazu auch D. A. Carson, „Silent in the Churches“: On the Role of Woman in 1 Corinthians 14:33b-36, in: Recovering Biblical Manhood Womanhood. A Response to Evangelical Feminism, hrsg. v. J. Piper und W. Grudem, Weaton, Illinois: Crossway Books, 1991, S. 152. 

  64. Zu den verschiedenen Deutungen siehe ebd., S. 145ff.; A. Kuen, S. 156ff. Einige Ausleger betrachten die Verse als späteren Einschub, weil sie anscheinend Schwierigkeiten bereiten. Doch haben wir textkritisch keine wirkliche Grundlage für diese Annahme, auch wenn die Verse 34 und 35 in einzelnen späteren Handschriften nach Vers 40 zu finden sind (vgl. dazu auch D. A. Carson, „Silent in the Churches“, S. 141-145). 

  65. Siehe dazu A. Kuen, S. 169ff. 

  66. Nach Liebelt bezieht sich das Schweigegebot „ausschließlich auf die geistlich leitende Rede des Hirtendienstes. Diese Funktion soll offensichtlich von einer Frau nicht wahrgenommen werden (M. Liebelt, S. 38). Weiter schreibt er mit Recht: „Dass wie Haubeck meint, in 1.Kor 13,34 an ein ‚Dazwischenreden’ [vgl. dazu z.B. M. B. Smith/I. Kern, S. 87] der Frauen zu denken sei, ist theologisch und sozialgeschichtlich gänzlich abwegig“, wobei er anschließend diese Aussage begründet (ebd.). 

  67. Vgl. dazu und zum Folgenden Thiessen, Der 1. Korintherbrief, S. 185f. 

  68. K. Wegenast, Art. didasko, in: Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament, hrsg. v. L. Coenen, E. Beyreuther und H. Bietenhard, Wuppertal: Brockhaus Verlag, 1. Sonderauflage 1993, S. 857. 

  69. Ortberg, Teil 2, S. 28. 

  70. Ebd. 

  71. Vgl. auch Pawson, S. 28. 

  72. Siehe Benseler, Schulwörterbuch, S. 122; Passow, Handwörterbuch, 1. Bd., erste Abteilung, S. 441. 

  73. Vgl. Braun, S. 54. 

  74. Liebelt, S. 33 (Hervorhebung im Original). 

  75. So Ortberg, S. 7.