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ThemenKritik der Bibelkritik

Kirche ohne Evangelium

Mit ihrer Orientierungshilfe „Für uns gestorben“, die zum Osterfest 2015 veröffentlicht wurde, zeigt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), dass sie keine Orientierung darüber geben will, was im Wort Gottes über den Kreuzestod und die Auferstehung von Jesus Christus verkündigt wird. Sie beschreibt lieber den Dschungel der Meinungen über das, was so alles unter ihrem Dach über das Sterben Jesu geglaubt wird. Das spiegelt viel mehr die neuere Theologie wider als die Wahrheit der Bibel. So aber zeigt die EKD einmal mehr, dass sie ihren Verkündigungsauftrag nicht mehr wahrnimmt.

Was ist eine Orientierungshilfe? Und was ist eine Orien­­tierungs­­hilfe der Evangel­i­schen Kirche? Diese Frage begleitet den Leser durch 192 Seiten vom Geleitwort des Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm bis zur Liste der Mitglieder der Theo­logischen Kommission, die unter dem Vorsitz von Christoph Markschies die Ver­antwortung für die Veröffentlichung tragen und damit gemeinsam für ihren Inhalt stehen.

Von einer Orientierungshilfe erwartet man sich im Ergebnis Orientierung, also so etwas wie „Das und das bedeutet ‚Jesus ist für uns gestorben’; das ist die Botschaft, die in und durch die Kirche verkündet wird”.

Was so alles geglaubt wird

Fuer_uns_gestorben2015-TitelEine Orientierungshilfe der EKD1 ist aber etwas anderes, in ihr wird gesagt, was man aus dem „Reichtum christlicher Tradition“ (14) so alles in der Evangelischen Kirche zum Thema hören kann, wenn man von einer Gemeinde oder von einer Theo­logischen Fakultät zur nächsten zieht. Die namhaften Theologen der Kommission stehen offenbar als Reprä­sentanten all dieser Ansichten. Sie haben jeweils dafür gesorgt, dass alles vorkommt und nichts davon zu bestimmend wird. Man findet deswegen Sätze, die unter Evangelikalen wohlklingen können, vielleicht weil Hans-Joachim Eckstein mit­ar­bei­tet. Ebenso wird aber der Beitrag der feministischen Theologie gewürdigt (59), immerhin ist die Mitheraus­ge­berin der „Bibel in gerechter Sprache” Helga Kuhlmann im Team. Und so geht es weiter.

Wer im Sterben von Jesus nur ein Vorbild der Selbsthingabe oder einen „Prototyp von Tod und Auferstehung” sehen will, findet sich genauso wieder, wie der, der die ganze Sühn­opfersymbolik als blutrünstig abzulehnt. Man kann es in der EKD immer so oder so sehen.

Wer im Sterben von Jesus nur ein Vorbild der Selbsthingabe oder einen „Prototyp von Tod und Auferstehung” sehen will, findet sich auch wieder; wenn er auch zu hören bekommt, dass diese Sicht nicht der Botschaft des Neuen Testament entspricht (z.B. 182). Ob aber nun das Sterben von Jesus als Sühneopfer zu deuten ist oder die ganze Sühn­opfersymbolik als blutrünstig abzulehnen ist; man kann es so oder so sehen (169). Ein deutliches Bekenntnis erscheint niemandem zwingend notwendig. Es geht eben letztlich mehr um die menschliche (evangelische?) Fröm­migkeit als um die Bot­schaft des Evangeliums, die die Kirche verkündigen sollte.

Bei Gottes Zorn trennen sich die Wege

Man kann der Orientierungshilfe ein gewisses Maß an Ehrlichkeit bescheinigen, wenn es immer wieder heißt, dass die biblische Tradition dies und das im Blick auf das Sterben von Jesus Christus anders sage, als es bestimmte theologische Positionen wollen. An einer Stelle allerdings hat auch diese Ehrlichkeit nicht zur letzten Konsequenz gereicht.

Die Bot­schaft vom Zorn Gottes über die Sünde, vom kommenden Ge­richt, von der Ver­dam­mnis des Mens­­chen, der in der Feindschaft zu Gott bleibt, wird konsequent um­gan­gen, umgedeutet, kleingeredet, schließ­lich sogar verneint.

Die Bot­schaft vom Zorn Gottes über die Sünde, vom kommenden Ge­richt, von der Ver­dam­mnis des Mens­­chen, der in der Feindschaft zu Gott bleibt, wird konsequent um­gan­gen, umgedeutet, kleingeredet, schließ­lich sogar verneint.

Damit aber bleibt auch das, was man eigentlich erklären wollte, nämlich warum Jesus Christus für uns am Kreuz gestorben ist, immer irgendwie in der Schwebe. Man beobachtet ein Suchen und Herantasten, eine Annäherung und dann wieder ein Abschweifen, aber niemals kommt es zur eigentlichen Verkündigung des Evangeliums.

Oder soll man die unverhohlene Stellungnahme für einen Heils­uni­versalismus, auch Allversöhnung genannt, als Verkündigung eines „anderen“ Evangeliums ansehen: Gott ist der, der die Menschen schon immer liebte, selbstverständlich auch vor dem Kreuz Christi und letztlich auch ohne das Kreuz. Denn:

„Es ist nicht Aufgabe christlicher Ver­kün­digung, mit dem Ausschluss vom ewigen Leben zu drohen”. Man will „niemanden, der nicht an Jesus Christus glauben kann, der endgültigen Gottesferne preis(geben)” (174).

Das ist wirklich nicht die Aufgabe der Kirche. Aber ihre Aufgabe ist genauso wenig, Menschen in falscher Sicherheit zu wiegen. Kirche soll verkündigen, was Gott will: „Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden” (Mk 16,16). Dabei darf sie sehr wohl sagen, dass Gottes schärfste Warnungen als Einladung zu verstehen sind, umzukehren und die Versöhnung durch den Tod von Jesus Christus anzunehmen. Wer aber Gottes Angebot hartnäckig ausschlägt, hat nur die ewige Trennung von ihm, die Hölle, zu erwarten.

Eine unverständliche Freude

Michael Diener hat als Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz neben Kritik auch Anerkennung besonders für die Bibelauslegung der Orientierungshilfe geäußert:

„Wer sich auf die Ausführungen einlässt, der kann auch so etwas wie Freude und Zuversicht über das Erlösungshandeln Gottes in Jesus Christus erfahren und erleben.“2

Hat die Kirche mit diesem Werk etwa auf die Initiative „Zeit zum Aufstehen” gehört, deren Initiator Michael Diener ist und in der doch ein Zurück zur Bibel gefordert wird? Man muss schon ziemlich ober­flächlich über die Auslegungen schauen, dann kann man sich vielleicht freuen, dass die Bibel überhaupt aufgeschlagen wurde.

Es bleibt unbegreiflich, wie der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Dr. Michael Diener, zu seiner Freude über „theologisch gründliche Arbeit“ und zur Behauptung kommen konnte, dass das Für-uns-gestorben „überzeugend im Mittelpunkt“ stehe.

Die Ausle­gungen selbst sind weithin tendenziös. Es werden zwar die entscheidenden Bibelstellen genannt und besprochen, aber immer wenn die Bibel nicht ins eigene Konzept passt, dann übergeht man die biblischen Aussagen einfach. Das ist auch kein Problem für die kirchlichen Ausleger, denn sie verstehen die Bibel nicht als Gottes Wort, sondern lesen hier „vielfache Motive” und „verschiedenartige, vorgegebene Begriffe und Vorstellungen”, die dem Gesche­hen am Kreuz eine „Sprach­gestalt” gegeben haben (38). Das war angeblich das Handeln der ersten Gemeinden, und so kann man auch nichts gegen diejenigen sagen, die das heute mit ganz anderen Vorstellungen und Begriffen weiterentwickeln wollen.

Die Dominanz der gegenwärtigen Theologie

Schaut man sich die Auslegung der neutestamentlichen Aussagen zum Sterben von Jesus Christus für uns näher an, dann dominiert immer die gegenwärtige Theologie über das, was dasteht. 2Kor 5,19 darf deswegen „allein” bedeuten, dass

„Gott in Gestalt seines Sohnes die ihm gegenüber feindlich eingestellte Welt mit sich und untereinander versöhnt hat” (32).

Aus der Aussage des Paulus, dass Jesus die Menschen durch seine Menschwerdung stellvertretend repräsentierend, die Versöhnung mit Gott am Kreuz wirkte, wird eine Versöhnung, die darin besteht, dass Jesus kam, um die Menschen umzustimmen, dass sie den Gott, der sie schon immer liebte, nun auch lieben. Die Tiefe der Aussage des Paulus wird zur schlichten Bitte Gottes: Vertragt euch mit mir und vertragt euch untereinander.

Dass Jesus als der neue Adam ohne Sünde anstelle von uns sündigen Menschen und für uns starb, nachdem er unsere Sünde auf sich geladen hatte, ja sogar für uns „zur Sünde gemacht wurde” (2Kor 5,21) und so die Versöhnung Gottes mit der Welt vollbrachte, wird gegen einen oberflächlichen Gemeinplatz ausgetauscht. Deswegen gelingt es auch nicht, zu begründen, warum das Sterben von Jesus „Realgrund” der Liebe Gottes sein soll.

Am Ende scheint das „Herzstück des Kreuzes­geschehens” ausreichend verstanden zu haben, wer darin Gottes „unbedingte Treue und vergebungsbereite Liebe” erkennt (35).

Wenn uns die Orien­tierungshilfe erklären will, was es bedeuten soll, dass Jesus Christus für uns gestorben ist, dann bleibt sie platt nach dem Motto: Ach, es reicht, wenn du verstehst, dass Gott uns alle lieb hat.

Wollte uns die Orien­tierungshilfe nicht gerade erklären, was es bedeuten soll, dass Jesus Christus für uns gestorben ist? Hier heißt es gewissermaßen platt: Ach, es reicht, wenn du verstehst, dass Gott uns alle lieb hat.

Zuerst wundert man sich zwar, dass die Dreieinigkeit Gottes in einen Modalismus3 aufgelöst wird: Der eine Gott nahm die Gestalt des Sohnes an (35-36). Sonst gilt doch in der EKD Jesus weithin nur als Mensch. Aber das dient der Absage daran, dass der Sohn sich als Opfer für Gott hingibt. Das Opfer soll keinen Adressaten haben.

Biblische Prophetie scheint unbekannt

Die Theologen der Kommission nehmen wahr, dass Jesus als das Passalamm bezeichnet wird. Das aber erscheint anders als im NT nicht als Erfüllung einer Vorschattung und Prophetie, sondern als ein „archaisches Ritual” (170), das ein Ausdrucksmittel der neutestamentlichen Gemeinde wurde, um die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu zu umschreiben (41).

Jesus ist nicht der wahre Gottesknecht, der die Prophetie des Jesaja erfüllt, sondern sein Leiden wird von den ersten Christen nur im Licht des Gottes­knechts­lie­des (Jes 53) wahr­ge­nommen (44).

Dass das NT so großen Wert darauf legt, dass der Tod am Kreuz und die Auf­er­stehung „nach der Schrift” geschehen ist, wird so erklärt, als sei das nur ein Ausdruck dafür, dass das sinnlos erscheinende Kreuzesgeschehen im Licht der Auferstehung doch einen tieferen Sinn hat (46).

Schließlich müssen die Aus­leger zugeben, dass sie „um eine letzte Vertiefung nicht herum­(kommen)” (46). Gemeint ist die Rede vom Sühnopfer des Christus am Kreuz. Was dann folgt, ist eine konsequente Verharmlosung des grausamen Sterbens Christi. Sühne sei „heilvolle Wieder­her­stellung der Ge­mein­schaft” und „Neu­er­öff­nung der Gottes­be­zie­hung”. Und weil „Blut” nur das „hingegebene Leben” bedeute, darum gehe es auch einfach darum, Jesus freudig in sein Leben aufzunehmen.

Der Zorn Gottes über unsere Sünde, die Jesus in der ganzen Konsequenz erträgt, indem er sich als das vollkommene Opfer hingibt und den Tod stirbt, den wir verdient haben, erscheint den Auslegern als zu „düster”. Die Symbolik des Sündopfers ist sehr gut dargelegt, aber zugleich wird immer kleiner, dass für die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott und die Vergebung der Sünden Blut fließen musste und ein Tier starb.

Dass diese Opfer nur deswegen vorläufig von Gott akzeptiert wurden, weil einmal sein Sohn das wahre Opfer sein sollte, dass können die kirchlichen Ausleger offenbar nicht nachvollziehen.

Die Plattheit heutiger Theologie

Das ganze Dilemma solcher Bibel­auslegung gipfelt mal wieder in der Frage, ob man denn an das leere Grab glauben müsse, wenn man an die Auferstehung glaubt (182-83). Die Antwort ist ein klares Nein:

„Es ist für die Aufer­stehungs­hoffnung nicht konstitutiv zu wissen, ob das Grab voll oder leer war”.

Die Auferstehung von Jesus Christus sei doch sowieso keine Wiederbelebung des toten Leichnams gewesen. Mit dieser theologisch richtigen Aussage werden leichtfertig die historischen Aussagen der Heiligen Schrift beiseite gewischt. Wie wichtig es dem NT ist, dass der Auferstehungsleib von Christus der verwandelte und erneuerte Leib des irdischen Jesus ist, wird übergangen.

Der Reichtum des biblischen Aufer­ste­hungs­glauben wird platt zu einer neuen Haltung gemacht, die das Leben „anspruchvoller”, „intensiver und reicher” mache. Er wird zu einer Selbst­vergewisserung, dass es mit Gottes Hilfe schon gut ausgehen wird.

Ohne das historische Handeln Gottes, der eben so und nicht anders gewirkt hat, wird der Aufer­ste­hungs­glaube zu einer neuen Haltung, die das Leben „anspruchvoller”, „intensiver und reicher” macht (180). Er wird zu einer Selbst­vergewisserung, dass es mit Gottes Hilfe schon gut ausgehen wird.

Die wunderbare Bot­schaft, dass in Jesus Christus, dem zweiten Adam, auch unsere Auferstehung vorgezeichnet ist, bis hinein in die geheimnisvolle Verbindung zwischen dem sterblichen Körper und dem neuen Körper, mit dem wir in Ewigkeit leben werden, wird beiseite gestellt für eine Plattheit, die die Qualität des Wandspruchs „Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her …” kaum übersteigt.

Luther und die Reformation sind der EKD fremd geworden

Die Stärken des Buches liegen eher in den theologiegeschichtlichen Teilen.

Anselms „Cur Deus Homo”4 wird diesmal nicht mit einem Federstrich als mit­tel­alterlich abgetan, sondern die theologische Erkenn­tnis gewürdigt. Was zu Schleiermachers Theologie der Erlösung zu lesen ist, kann man in dieser Kürze kaum besser sagen. Obwohl auch die reformatorischen Positionen Luthers und des Heidelberger Katechismus insgesamt gut dargelegt werden, bleibt gerade Luthers Lehre enttäuschend farblos.

Wie facet­ten­reich sich Martin Luther geäußert hat und wie viel­fältig er die Bedeutung des Kreu­­zes gepredigt hatte, findet kaum Widerhall.

Immerhin ist hier mal von Gottes Zorn und der Tod­verfallenheit des Menschen die Rede. Erfreulich ist das ausführliche Zitat von Luthers „Nun freut euch, lieben Christen g’mein”. Bestimmt nicht zufällig fehlen allerdings Strophen 2 und 8 mit ihrer Rede davon, dass in unserem Leben nichts Gutes ist und wir Eigentum der Sünde sind, und dass Jesu vergossenes Blut und seine Unschuld unsere Sünde trägt.

So klingt es am Ende irgendwie distanziert:

„Martin Luther ist so ein Beispiel für eine denkende Aneignung neutestamentlicher Deutungen des Leidens und Sterbens Jesu Christi geworden …” (87).

Dabei war doch das Refor­ma­tions­jubiläum der eigentliche Anlass für diese Orientierungshilfe der EKD (15). Leider bestätigt sich, was sich seit Beginn der Luther-Dekade abzeichnet: Der Evangelischen Kirche ist ihr Reformator irgendwie fremd geworden, vielleicht weil ihr verdächtig erscheint, dass die Reformatoren keine modernen Theologen waren und man weniger ihre Verbundenheit mit der Bibel wahrnimmt, als mutmaßt, dass bei ihnen „die antike und mittelalterliche kirchliche Tradition mit ihrer Lehrbildung fort(wirkt)” (87).

Leider bestätigt sich, was sich seit Beginn der Luther-Dekade abzeichnet: Der Evangelischen Kirche ist ihr Reformator fremd geworden.

Luthers würzige Worte hätten allerdings die Fadheit heutiger Theologie entlarvt.

Am Ende: Keine frohe Botschaft

Ob dieses Buch, das den durchschnittlichen Kirchenchristen erreichen will, von diesem gelesen oder verstanden wird? Das darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.

Ist es die notwendige Orientierung, damit ein verlorener Mensch sein Heil und seine Rettung in Jesus Christus erkennen kann? Wird er im Glauben den Tod des Menschen- und Gottessohns Jesus Christus als seine persönliche Rettung ergreifen?

Gott hat seine Verheißung darauf gelegt, dass das geschehen kann, wenn das Evangelium verkündigt wird. Ihren Verkündigungsauftrag scheint die Kirche aber völlig vergessen zu haben. Er wird nicht damit erfüllt, dass manches Richtige in diesem Buch zu finden ist. Denn das ist systematisch einer Vielzahl menschlicher Meinungen beigemischt.

Wer noch nicht wusste, was die EKD, vertreten durch ihre theologische Kommission, so alles zum Kreuzestod von Jesus verbreitet, dem wird hier Orientierung gegeben. Über die Erlösung durch das Sterben und Auferstehen des Sohnes Gottes verbreitet sie reichlich Verwirrung.


Lesen Sie auch zur EKD-Schrift Rechtfertigung und Freiheit aus dem Jahr 2014.


  1. Für uns gestorben: Die Bedeutung von Leiden und Sterben Jesu Christi: Ein Grundlagentext des Rates der Evan­gelischen Kirche in Deut­schland (EKD). Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 2015. 

  2. Das hatte M. Diener IDEA gegenüber gesagt (Meldung vom 30.3.2015). Trotz Kritik an Unklarheiten bei Auferstehung und Sühneverständnis, „freue er sich über den Text und könne ihm weithin zustimmen, so der Präses. Die EKD-Kammer für Theologie und ihr Vorsitzender Prof. Christoph Markschies (Berlin) hätten ‚sehr gründlich theologisch gearbeitet‘. Vor allem werde das ‚für uns gestorben‘ eindeutig und überzeugend in den Mittelpunkt gestellt. Außerdem sei es gelungen, die Bedeutung des umstrittenen ‚Sühneverständnisses‘ historisch, aber auch soteriologisch zu erhellen.“ 

  3. Der von der frühen Christenheit als Irrlehre abgelehnte Modalismus behauptete, dass es nur einen Gott gebe, der in verschiedenen Gestalten den Menschen erscheine. Die Dreieinigkeitslehre steht dagegen dafür, dass Gott eines Wesens ist, aber von Ewigkeit her in drei Personen als Vater, Sohn und Heiliger Geist ist und war. 

  4. Anselm von Canterbury hatte um 1095 in seiner Schrift „Warum Gott Mensch geworden“ ausführlich begründet, dass Jesus Mensch werden musste, um für die Schuld der Menschen bezahlen zu können und so Gottes Zorn zu stillen.