Im Mai 2005 berieten elf Brüder des Ständigen Ausschusses des Bibelbundes unter anderem diese Frage. Dem angeregten Gespräch der eintägigen Klausur folgten in den nächsten Monaten noch weitere Ideen.

Leider müssen wir feststellen: Wir haben einige Punkte umgesetzt, aber das eigentliche Ziel nur schwerlich erreicht. Das wird an der damaligen Hauptidee deutlich: Unser hehres Ziel, auch nicht ohne Freude bereits auf Mit­glie­der­versamm­lungen angekündigt, war, einmal im Jahr eine Jugendausgabe von Bibel und Gemeinde herauszugeben. Dieser „Bibelbund Junior“ sollte als Beilage zur BuG versandt werden, damit unsere Leser sie innerhalb von Famile und Gemeinde an Jugendliche weitergeben könnten.

Nunmehr sind fast zehn Jahre vergangen. Nein, Sie haben die Beilage nicht versehentlich übersehen… über eine kreative Phase sind wir nie hinaus gekommen. In den halbjährlichen Sitzungen des Ständigen Ausschusses wurde dieser Umstand regelmäßig thematisiert und kritisiert. Aber es war unstrittig: Wir waren und sind nicht in der Lage, eine solche Publikation zu produzieren, zumal die Frage nicht wirklich beantwortet werden konnte, ob unsere Beilage ihre Zielgruppe auch erreichen werde.

Daher suchten wir die Kooperation mit christlichen Publikationen für Jugendliche und junge Erwachsene. Im Ergebnis freuten wir uns, eine Kooperation mit der Zeitschrift komm! zu vereinbaren, die von der CJ Christlichen Jugendpflege e.V. (Basdahl / Manderbach) herausgegeben und über die CVD Christliche Verlagsgesellschaft (Dillenburg) vertrieben wird.

Wir starteten 2013 mit im doppelten Sinne „einseitigen“ Artikeln: Der zur Verfügung stehende Raum konnte höchstens 2.500 Zeichen umfassen (der Artikel, den Sie gerade lesen, hat doppelt so viele!). Einseitig war aber auch ganz bewusst unser Thema: Unter der Rubrik „Bibelbund“ wollten wir das wichtige Anliegen des Bibelbundes betrachten: Die Bibel: Ganze Inspiration, ganze Wahrheit und ganze Einheit.

Bei Themen wie „Stehen Bibel und Wissenschaft im Widerspruch?“ (2/14) oder „Gibt es Widersprüche in den Evangelien?“ (6/13) wird schnell deutlich, dass es eine ziemliche Herausforderung ist, hier mit wenigen Zeilen sowohl Neugierde auf das Thema zu wecken als auch befriedigende Antworten zu geben. So einigten sich Christliche Jugendpflege und Bibelbund dann nach einem Jahr, den Umfang zu verdoppeln; dies war eine gute Entscheidung, wie wir rückblickend meinen.

In wenigen Wochen wird nunmehr der zwölfte Bibelbund-Artikel erscheinen. Die Artikel

• stellten zweimal das Anliegen des Bibelbundes vor („Die Bibel: Alles richtig – oder was?“ (1/13) oder „Vor Falschem warnen und zu Gesundem ermuntern“ (5/13).
• weckten bereits mit ihren Titeln neugieriges Interesse („Verliebt in einen Unbekannten“ (3/14) und „Sei kein Frosch, Du Schaf!“ (6/14).
• konfrontierten den Leser mit durchaus wichtigen Fragen: „Ist Gott brutal?“ (4/14) oder „Der Text des Neuen Testamentes: Kann man ihm Glauben schenken?“ (4/13).

Alle Artikel stammen von bekannten Vertretern des Bibelbundes: Thomas Jeising, Michael Kotsch, Ansgar N. Przesang, Dr. Berthold Schwarz und Karl-Heinz Vanheiden. Ich bin den Autoren dankbar, dass sie mir ihr Vertrauen bewiesen und äußerst großzügig Freiraum bei der Bearbeitung ihrer Texte einräumten. Die Vorlagen mussten mitunter radikal gekürzt und gelegentlich bis an die Schmerzgrenze vereinfacht werden (die Pädagogik spricht galant von „didaktischer Reduktion“). Ich hoffe auch, dass die sprachlichen Anpassungen, für die es keinen objektiven Maßstab gibt, dem Leser dienten.

Leider erhält die komm!-Redaktion nahezu kein Feedback seitens der Leserschaft. So wissen wir nicht, was unsere Saat ausgelöst hat: Durften wir Werkzeug sein, dass junge Menschen neu Vertrauen in die Schrift gewannen? Gelang es, bibelkritische Positionen zu hinterfragen? Hoffentlich konnten wir der nächsten Generation aufzeigen: Wer an die ganze Einheit, Wahrheit und Inspiration der Bibel glaubt, ist mittlerweile zwar gewissermaßen ein Exot, aber er ist weder alleine noch „auf dem Holzweg“!

Der Heraus­ge­ber der komm! überarbeitet aktuell sein Konzept. Mit dem Erscheinen der letzten Printausgabe des Jahres wird unsere Kooperation daher zunächst auslaufen. Der Bibelbund hat großes Interesse signalisiert, auch in einer neuen Erscheinungsform der komm! Beiträge zu liefern. Womöglich werden dann auch geeignete Artikel aus dem Kreis der Bibelbund-Mitglieder erscheinen? Hierüber und über einen Nachfolger für die Schriftleitung für diesen Publikationszweig wird dann zu sprechen sein, wenn uns Konkreteres vorliegt. Womöglich könnten unsere Leser uns auch Türöffner in andere christliche Jugendpublikationen sein?

Möchten Sie die erschienenen Artikel lesen und womöglich in Ihrem Gemeindebrief nachdrucken oder in einer Jugendgruppe verwenden?

Dazu haben wir die Artikel in der originalen Erscheinungsform als PDF-Datei bereitgestellt.