Viele Philosophen und Naturwissenschaftler sind sich einig: Es gibt keinen kategorialen Unterschied zwischen Tier und Mensch. Der Mensch sei nur ein höher entwickeltes Tier, der Abstand zwischen Schimpansen und Menschen nur minimal. Einige wollen biologisch nicht mehr von zwei verschiedenen Arten sprechen. Stimmen werden lauter, die jetzt Menschenrechte für Tiere fordern. Mit den großen Menschenaffen solle man anfangen. Aber dann müssten genauso alle Säuger und auch Fische und Insekten in den Genuss kommen. Das sind ethische Folgen der Evolutionstheorie.
Es lassen sich noch mehr Beobachtungen anfügen: Immer häufiger meinen Verhaltensforscher, bei Tieren menschliche Eigenschaften zu entdecken. Elefanten und Delphine hätten „soziale Intelligenz”, Schimpansen „trauern” oder zeigen „Mitgefühl” und Zebrafinken „kuscheln”. Wo man Akzeptanz für Homosexualität fördern will, da ist der Ausflug ins Tierreich nicht selten. Man traut Maschinen nicht nur menschliche Intelligenz zu, sondern erwartet sogar, dass es eine Mensch-Maschine geben kann, die – wie in dem vielfach ausgezeichneten Kinofilm „Her” – eine liebenswerte Persönlichkeit mit freiem Denken und Fühlen besitzt. Wird so das Rätsel Mensch gelöst? Nur wenige Stimmen erheben sich gegen die systematische Einebnung des Abstands zwischen Mensch und Tier.
Die Evolutionstheorie machte aus Ähnlichkeiten Stammbäume. Ähnlichkeiten aber verführen dazu, dass wir sehen, was nicht da ist. Der Hund ist angeblich „trotzig”, das Eichhörnchen „eifersüchtig”, Tierkinder voller „Zuneigung”. Wer den grundlegenden Unterschied missachtet, der wird systematisch in die Irre geführt. Er beobachtet nicht mehr die Schöpfung, sondern vor allem seine eigene Philosophie. Bisher ist es nicht gelungen, überzeugend zu definieren, was Intelligenz ist. Wie kann man sie dann bei Tieren entdecken? Einige Forscher warnen darum davor, dass die Vermenschlichung von Tieren der Forschung Schaden zufügt. Für Tierschützer scheint das aber der Königsweg zum Respekt für Tiere zu sein.
Adam war klüger. Als ihm Gott im Garten Eden die Tierwelt vorstellte, da erkannte er klar, dass dort kein Gegenüber zu finden ist. Erst Eva war die richtige Partnerin. Gott hat sich ein variantenreiches Miteinander in seiner Schöpfung ausgedacht. Das ist aber nicht Vorbild für den Menschen, sondern soll ihm seinen besonderen Stand als Gegenüber Gottes deutlich vor Augen führen. Die ganze Schöpfung wartet zwar sehnsüchtig mit darauf, dass die Folgen der menschlichen Sünde völlig überwunden werden und die Herrlichkeit der Kinder Gottes offenbar wird. Aber Kinder Gottes sind an Christus glaubende Menschen. Wer sein von Gottes Wort bezeugtes Menschsein aufgibt, verliert damit auch seine hohe Berufung zum Menschen Gottes, die Gott schon in die Ebenbildlichkeit hineinlegte. Mit seiner Menschwerdung in Christus und unserer Rettung durch Ihn hat er es herrlich gemacht.